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Mic Preamp (Pultec Design)

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
« Antwort #30 am: 29.06.2009 20:34 »
das kitze-kleine 5VDC PSU brettchen

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design) - Under construction
« Antwort #31 am: 29.06.2009 20:38 »
inbetriebnahme des mic-preamps
die netzteile hatte ich bereits vorgängig ohne last ausgetestet. für die inbetriebnahme entfernte ich vorerst die sekundärsicherungen, um die niedervoltspannungen zu prüfen.

- alle ground-verbindungen auf widerstand geprüft: COM=starground, jeweils besser 0.03ohm
- alle später HV-führende teile: widerstand >200M
- phantom-power: eingestellt auf +48VDC
- speisepannung relais: 4.56VDC (soll: 5.0VDC) --> relais schalten einwandfrei!

nachdem ich die sekundärsicherungen wieder eingesetzt hatte:
- heater supply: 6.26VAC (soll=6.3VAC) mit eingesetzten röhren V1=ECC83, V2=ECC82
- HV-supply CH-1A: 356VDC (orig spezifikation 345VDC)
- HV-supply CH-1B: 312VDC (orig spezifikation 315VDC)
- HV-supply CH-2A: 357VDC (orig spezifikation 345VDC)
- HV-supply CH-2B: 308VDC (orig spezifikation 315VDC)
- kathoden V2.3 und V2.8: 159VDC (orig spezifikation 163VDC)
- knoten an kathode V1.3: gain kurzgeschlossen: 0VDC, gain offen: ~12VDC


sicherheitshalber habe ich die spannungen an den audio-ein- und ausgängen geprüft, ob keine spannung anliegt. nun konnte ich damit beginnen, die funktion des preamps zu überprüfen. ich begann mit dem kanal 1 (linker kanal), dessen ausgang ich ans mischpult anschloss, und an der eingangsseite ein dynamisches mikro anschloss. das rauschen war ziemlich massiv, egal wie ich den gainregler stellte. die verstärkung des signals war am grössten, wenn der gainregler auf mittleren positionen gestellt war - seltsam!
dasselbe führte ich am rechten, 2. kanal durch. das rauschen ist relativ gering, die verstärkung wie gewünscht und sonst keine weiteren geräusche oder brumm.

in der folge überprüfte ich die röhren, in dem ich die röhren untereinander tauschte. dasselbe phänomen, aber nun auf dem rechten kanal. das bedeutet, dass eine der röhren defekt sein musste. ich ersetzte die röhren mit den für den pre vorgesehenen:
- V1: JJ ECC83S
- V2: Philips 5814A / 12AU7 NOS

nun war das bild ein ganz anderes: auf beiden kanälen kaum rauschen (sofern man den gainregler nicht voll aufreisst), null-komma-null brumm, keine rückkoppelungen (trotz geöffnetem gehäuse), keine übersprecher - wirklich perfekt ruhig!

den einzigen fehler, den ich schliesslich feststellen musste: ich hatte die phantom-power an den output XLRs montiert, was sich aber rasch beheben liess. ansonsten war der erste eindruck des klangs sehr, sehr positiv. sehr klare wiedergabe, etwas angewärmter klang, samtig ohne giftige höhen. sogar bei übersteuerung klangen die verzerrungen noch angenehm.

das einzige, was mich noch ein wenig irritiert: wenn der gainregler nahe dem minimum ist, wird rauschen hörbar und verstärkt sich gegen null-R zu einem hörbaren rauschen. woran das wohl liegt? hat da jemand eine idee - ist das normal?

zum abschluss nochmals einige impressionen des teils

was auch ein wenig stört, sind hörbare, teils kräftige geräusche beim stellen des gainschalters wie auch der relais.

in wie weit dies in der praxis stört, wird sich weisen.

nun muss das ding sich im studio beweisen! den bericht dazu in ein paar tagen/wochen!




« Letzte Änderung: 2.07.2009 14:48 von phosgen »

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #32 am: 29.06.2009 20:39 »
und die rückseite.....
« Letzte Änderung: 29.06.2009 20:41 von phosgen »

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #33 am: 29.06.2009 20:47 »
das wär's mal für den moment.

schaltpläne und layouts werde ich im laufe der woche noch hier einstellen, da ich noch einige korrekturen anbringen möchte.

ich werde den pultec MB-1 ausführlich im studio testen und berichten, wie das teil sich verhält. parallel zu diesem projekt baue ich derzeit ein kleines iso-cabinet, das als  mini-aufnahmeraum für die gitarrenbox dienen soll. aus einer einfachen kiste ist mittlerweile ein ausgeklügeltes doppelwandiges system mit trittschall- und luftschallabsorbern geworden - und mächtig schwer. aber dazu werde ich einen eigenen thread öffnen, sobald ich mehr fleisch am knochen habe.

herzliche grüsse und bis bald
/ martin

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #34 am: 1.07.2009 15:13 »
NUN: hier der schaltplan des mic-preamps, der weitgehend dem original entspricht.

die originalen pläne habe ich übrigens von hier: http://www.geocities.com/rafafreddy/DIY/pulteq-mb1/Pulteq-MB1.htm


betreffend audiblen rauschen wenn gain gegen minimal geschaltet
ich glaube zu ahnen, weshalb das rauschen sich bei geringen gain einstellungen hörbar wird. ich habe metallschicht-widerstände für den gain-selector verwendet. im pultec manual lässt sich nachlesen, dass vorteilhafterweise draht-widerstände zu verwenden sind, um das rauschen gering zu halten. ich muss mir das nochmals genau ansehen, aber das könnte der grund sein. ich habe den eindruck, dass das rauschen erst ab dem 3k widerstand hörbar wird. bei den widerständen <3k ist das rauschen wirklich kaum hörbar.

wer sich den plan ansieht, wird feststellen, dass die regelung des gains nicht nicht wie üblich funktioniert. der amp verfügt über eine fixe verstärkung, die nicht beeinflusst werden kann. mit dem gain selector wird jedoch das nun um 180° verdrehte signal (negativ feedback) der eingangsstufe dosiert zugeführt, was eine entsprechende reduktion des signals bewirkt.

wirklich klasse an diesem design ist seine einfachheit.

demnächst gibt es noch die layouts!

herzliche grüsse
/ martin

nachtrag:
- part list
- linearität der gain selector widerstandswerte
« Letzte Änderung: 2.07.2009 08:28 von phosgen »

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #35 am: 2.07.2009 08:44 »
unerwarteter spannungsabfall phantom power>
beim ersten versuch mit einem kondensator mikro (das nach +48 oder +24VDC speisung lechzt) funktionierte das mikro ohne grössere probleme, zumindest ist mir nichts besonderes aufgefallen. bei weiteren versuchen stellte ich jedoch fest, dass das mikro (rhode NT1-A) knackte und blubberte. ich mass die spannung bei angeschlossenem mikro und siehe da: nur 28.5VDC spannung. ohne last beträgt die spannung perfekte 48.0V!

das phantom-power netzteil leistet nach meinen berechnungen ca. 40mA zu 48VDC = 1.92VA. gemäss den 'standards' sind 10mA oder 0.48VA pro verbraucher vorzusehen. das netzteil ist eigentlich mit faktor 2 gut dimensioniert - dachte ich!

hat jemand von euch erfahrung mit phantom power und wie sich die spannungen bei last verändern?

besten dank für hinweise!

cheers
/ martin

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haebbe58

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #36 am: 2.07.2009 11:49 »
Hi Martin,

hast Du auch noch ein anderes Kondesator-Mikro zum Testen? Mich würde mal interessieren, wie es sich verhält, wenn man an beide Mic-Eingänge je ein Kondensatormikro anschließt ...

Ich glaube nämlich, dass das NT-1 einfach zuviel Strom zieht, ... und dann bricht auch die Spannung zusammen.
Meinstr Du, Du kannst mal irgendwie messen, wieviel Strom das NT-1 zieht?

Ich glaube, mich erinnern zu können, dass in einigen Phantom-Spezifikationen irgendetwas von 10mA Strombegrenzung drinne steht.
D.h., dass man irgendwie dafür sorgen muß, dass das Mikro nie mehr als 10mA entnehmen kann.

Gruß
Häbbe

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #37 am: 2.07.2009 14:37 »
hi häbbe

ich trottel - habe natürlich an den pins selbst gemessen. logisch, habe ich nach der "symetrischen" aufteilung der spannung auf pin 2+3 etwa die hälfte. egal, ob kein, ein oder zwei mikros, die phantom power benötigen, anliegen: die spannung fällt nicht ab und bleibt perfekt auf den justierten 48.0V.

das rode NT-1A ist ein grossmembran-kondensatormikro. ich habe das ding nun mal mit der spinne auf einen galgen montiert. zuvor hatte ich das mic in der hand. durch das rütteln entstehen die blubber geräusche. am galgen war dann keine spur mehr davon.

die strombegrenzung, welche du meinst, betrifft die mikro selbst. diese dürfen gemäss standard-spez nicht mehr als 10mA strom ziehen. ich habe dazu einen artikel, der schlüssig darüber auskunft gibt (vgl. anhang)


dann gibt es bis auf das 'signifikante' rauschen bei niedriger gain einstellungen keine wirklichen probleme mehr. wenn ich sage 'signifikant', dann meine ich damit hörbar, aber in der praxis wahrscheinlich eher wenig störend.

was ich seltsam finde, ist, dass bei max gain (drahtbrücke !!) wie auch bei min gain (kein widerstand - d.h. R=unendlich) das rauschen etwa das selbe niveau aufweist. von min gain (+28dB gain) bis zur einstellung +38 dB gain schwächt sich das rauschen kontinuierlich ab. >+38db gain ist es praktisch nicht mehr wahrnehmbar (über kopfhörer abgehört) und erst bei max gain (+48dB) rauscht es wieder. +47dB ist immer noch totenstille!!

wenn ich mir das ansehe, so werden gute drahtwiderstände das problem nicht lösen.

ich habe euch in anhang mal das "gefühlte rauschen" als pegelkurve eingezeichnet - eine symbolische darstellung, die nur zeigen soll, wie sich das rauschen über den gesamten gainbereich sich verhält.

ein heisser tipp von euch?

herzliche grüsse und häbbe: herzlichen dank
/ martin



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haebbe58

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #38 am: 2.07.2009 15:12 »
Hi Martin,

das ganze wird ja über eine Gegenkopplung geregelt.

Wenn du max. Gain (Drahtbrücke) drin hast, wird ja auch der 1,5 kOhm R daneben überbrückt. d.h. es findet überhaupt keine Gegenkopplung mehr statt. Dass es dann rauscht, wundert mich nicht. Das hat bestimmt auch etwas mit der Phase des Rauschens zu tun ... die ändert sich bestimmt mit der Frequenz ...

Setz doch mal probehalber statt der Drahtbrücke einen ganz kleinen Widerstand ein ... z.B. 10R ... das müßte fast dieselbe Verstärkung liefern ... evtl. bringt das dann was.

Bei ganz kleinen Gains liegen ja die hohen Widerstände des Gain-Netzwerks parallel zum 1,5kOhm R und der läßt mehr des Signals gegen Masse durch als die großen R's ... bei großen Gains lassen die kleinen R's ja mehr gene Masse durch.

M.E. ist der parallele 1,5 kOhm R also der Hauptübeltäter!

Dem könnte man evtl. durch Austauschen begegnen (irgendein rauscharmer Highend-R) oder evtl. auch durch Aufteilen 2x 750 Ohm seriell oder 3x 470 Ohm seriell, o.ä ....  evtl. auch mal z.B. mit 3x 4,7 kOhm parallel experimentieren (wobei die serielle Variante wohl rauschärmer ist wegen den geringeren Einzelwiderständen ... kann mich aber auch täuschen...)

Sind nur mal so spontane Ideen ....

Gruß
Häbbe

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #39 am: 2.07.2009 16:42 »
hi häbbe

bei max gain: so was habe ich auch schon vermutet. das mit dem kleinen R anstatt drahtbrücke werde ich definitiv tun!

bei min gain: du machst beim 1k5 widerstand den übeltäter aus. das ist aber ein wire-wound teil und dachte, damit hätte ich das obere ende der fahnenstange erreicht: fast 4 CHF pro stück ! (https://www.distrelec.ch/ishopWebFront/catalog/product.do/para/keywords/is/Pr%C3%A4zisions-Drahtwiderst%C3%A4nde_3_W/and/language/is/de/and/shop/is/CH/and/series/is/1/and/id/is/01/and/node/is/DC-18602/and/artView/is/true/and/productNr/is/720738.html ). auch den 18k widerstand im feedback loop habe ich von der selben baureihe selektiert.

gibt es denn noch bessere? muss mal zu high-endern gehen, ob's da was richtig teures an R zu kaufen gibt. :P

vielleicht probier ich doch, alle metallfilm-widerstände des gain netzwerks durch die hochwertigen drahtwiderstände zu ersetzen. geht schön an die kohle! aber beim bisherigen aufwand (gesamtkosten (material) bisher rund 900 CHF) spielt das keine rolle.

zuerst werde ich aber das teil in der praxis verwenden, bevor ich das tue. denn in den mittleren bis hohen gain-bereichen ist das ding sensationell ruhig - und das bei AC heizung!

heute hatte ich auch mal die gitarre angeschlossen - ohne phantom power natürlich  ;D - und den preamp ausgang direkt ins mischpult respektive einen multi-fx eingespielt. klingt phantastisch. super dynamisch und toller 'akustik'-sound - seidenweich !

vielen dank häbbe, und cheers
/ martin
« Letzte Änderung: 2.07.2009 23:35 von phosgen »

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Offline phosgen

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Re: Mic Preamp (Pultec Design)
« Antwort #40 am: 4.07.2009 16:25 »
nun noch die ausstehenden layouts der im pre verbauten boards im anhang.

habe gestern abend und heute vormittag den mic preamp im studio 'losgelassen'. ich habe mit folgendem setup gearbeitet:

gibson les paul deluxe + esp ltd fm400 --> amp (mein badhotsnake / hotcat clone) --> TT-RexPro 212 mit jensen neodym bestückt --> 2x shure sm57 --> mic preamp pultec mb-1 --> mixer soundcraft spirit 12-kanal --> g-major --> behringer mdx4400 multicom pro  --> rane hc6-S headphone amp --> kopfhörer sony MDR-7509/1 / akg K240 / etymotic er4

und.... ?

es ist, wie wenn der vorhang aufgeht! endlich kommt die dynamik und power durch, welche ich mir wünschte. der sound lässt echt keine wünsche mehr offen - erstaunlich frisch, offen - in den bässen, mitten wie in den höhen. die bässe kommen straff, die mitten und höhen kommen seidenweich. insgesamt ist der sound dichter und lebendiger (abhängig vom schalldruck / distanz zum lautsprecher) als wenn ich die mics über die mikro-eingänge des mixer einspielte. der unterschied könnte nicht krasser sein.

ich bin schlicht begeistert  8)

werde demnächst noch weitere fieldtests durchführen, mit anderen mics und anderen aufnahmesituationen (z.b. gesang)

herzliche grüsse
/ martin