Hallo,
Da "da Woifi" mit seinen Lautsprecherbewertungen die Messlatte für solche Vergleiche bereits sehr hoch gelegt hat, möchte ich auch mal eine etwas umfangreichere Bewertung beisteueren und zwar zu den neuen Jensen Jets. Wie so oft bitte ich dies nicht als "Verkaufsunterstützung" anzusehen sondern es handelt sich um einen Versuch das Klangverhalten dieser Lautsprecher - natürlich subjektiv - in Worte zu fassen. Aber ich denke besonders die Aussagen bezüglich dem Blackbird müssten mindestens zwei Leute hier bestätigen können, was wiederum zeigt, dass ich doch nicht ganz so subjektiv bin
Mit der „Jets“ Serie hat Jensen ein paar neue Lautsprecher im Programm, welche der Konkurrenz aus England und USA kräftig auf die Füsse treten. Da aber alles was neu im Markt ist, erst einmal mit Argwohn beäugelt wird, gibt es hier ein paar (hoffentlich hilfreiche) Vergleiche der „Neuen“ im direkten Bezug zu den alten Platzhirschen.
Jensen Jets Blackbird im Vergleich zu Celestion GoldDer Celestion Gold ist schon ein Lautsprecher mit Extra-Weichspühl und Wohlfühlformel. Der Gold klingt rund und warm und sehr ausgewogen – doch nicht alles was glänzt ist auch Gold und so hat dieser Lautsprecher auch ein paar Schattenseiten. Je nach Stilrichtung kann der Gold im Bandkontext etwas absacken oder sogar mehr oder weniger stark untergehen, da ihm auf Grund seines warmen und weichen Klanges etwas der Biss fehlt und genau hier hat der Blackbird seine Stärken. Der Blackbird ist ebenfalls ein AlNiCo Lautsprecher, verkraftet aber gleich das doppelte an Leistung im Vergleich zum Gold. Soweit so gut, doch der grosse Vorteil gegenüber dem Engländer ist der aggressivere Sound wodurch der Blackbird nicht Gefahr läuft, irgendwo in der Versenkung zu verschwinden. Er setzt sich schön durch ohne dabei aufdringlich zu wirken oder aufzufallen, hat aber dennoch sehr viele Eigenschaften und Vorzüge des Gold, klingt aber auf Grund des etwas rauheren Klangcharakters nicht so ganz warm wie der Celestion Gold.
Jensen Jets Tornado Neodym im Vergleich zu Jensen NeodymWie man an diesem Vergleich schon sieht, sind die Alternativen an guten Neodym-Lautsprechern nicht sonderlich gross, weshalb ich beide Jensen Neos untereinander vergleichen muss. Grundsätzlich stellt sich sowieso die Frage, wieso hier nochmals ein Neodym-Lautsprecher aus dem gleichen Haus entwickelt wurde zumal die Soundqualität des ursprünglichen Jensen Neodyms nur schwer zu übertreffen ist. Aber OK, die Marketingabteilung wird sich ihre Gedanken gemacht haben und die Entwickler haben wirklich gute Arbeit geleistet. Ohne Zweifel sind beide Neodyms ihr Geld wert und sehr gute Lautsprecher. Der Hauptunterschied beim Tornado im Vergleich zum „alten“ Neodym ist ein etwas bedeckteres Verhalten und Ansprechen in den oberen Frequenzen wodurch der Tornado nach unten hin etwas voller wirkt und oben herum etwas zurückgenommener, was sich aber auch wiederum positiv auf das Beamingverhalten auswirkt. Der Nachteil hierbei ist aber, dass der Tornado dadurch auch weniger perkussiv klingt oder einfacherer beschrieben: will ich Heavy-Brett und HiGain fahren, ist der Tornado eine besser Wahl, will ich hingegen mehr Clean/Crunch mit dem fendertypischen Sound, womöglich noch mit Strat oder Tele und Single Coil Pickups, so hat der alten Neodym hierbei die besseren Argumente.
Jensen Jets Electric Lightning im Vergleich zu Celestion V30Hat den Electric Lighning eigentlich schon jemand wahr genommen ? Nur die wenigsten, denn was so einen guten Namen hat wie ein Vintage 30 ist über alles erst einmal erhaben und mit Sicherheit wird sich der Electric Lightning auch nicht gegen den V30 durchsetzen können – zumindest mal, was die Verkaufszahlen betrifft.
Klanglich hingegen sind die Unterschiede schon sehr deutlich. Während der V30 ein Lautsprecher ist, der primär seine Stärken im Rockbereich hat ist der Electric Leighning ein Lautsprecher, der seine Stärken auch im Rockbereich hat, aber auch darüber und darunter ! Besonders bei Clean-Sounds wird der Unterschied am deutlichsten, und hierbei bleibt der V30 weit zurück und klingt wie ein dumpfer Eimer, der EL hingegen frisch und knackig aber dennoch nicht ungezähmt. Im Mid-Gain Bereich werden die Meinungen mit Sicherheit auseinander gehen, da der Sound des V30 bereits sehr stark die Ohren geprägt hat aber auch hier hat der EL einen grossen Vorteil: der Bass ist sehr sauber und aufgeräumt und differenziert. Im High-Gain Bereich gilt das Gleiche wobei der V30 hier noch einen Tick mehr zum Beamen neigt wie der EL. Alles im Allen klingt der EL einfach frischer und knackiger und die Spielfreude ist mit dem EL weit aus grösser als bei V30 oder auch Greenback. Ein weiterer Vorteil des EL ist, dass dessen Klang scheinbar nicht so stark von der verwendeten Lautsprecherbox geprägt wird als beim V30, aber das ist nur ein subjektiver Eindruck am Rande, der bis jetzt nicht weiter ausgetestet wurde.
Gruß, Dirk