Hallo -
erst einmal vielen Dank für Eure aufbauenden Worte - so allmählich habe ich mich auch an den Anblick gewöhnt und finde das Ergebnis mittlerweile ganz erträglich.
Noch ein Update:
Nachdem ich mich von den ätzenden Holzarbeiten erholt hatte, habe ich mich noch einmal mit dem Brumm beschäftigt - es war doch deutlicher vernehmbar als ich mir anfänglich selbst eingestehen wollte.
Der Verdacht, daß es irgendwelche Einstreuungen sind, hat sich schnell zerschlagen, nachdem ich den Verstärker an mehreren Stellen im Haus probiert habe ohne daß es zu signifikanten Änderungen gekommen wäre.
Also war Fehlersuche angesagt. Ich erzähle mal, was ich mit meinem laienhaften Wissen so alles versucht habe - bitte nicht lachen, aber vielleicht ist das für den einen oder anderen Anfänger (wie ich einer bin) ganz interessant.
Erst einmal eine Beschreibung des Brumm: Egal ob mit oder ohne Gitarre, ob Potis auf oder zu, der Brumm blieb immer gleich.
- mal mit einem Holzstab an allen Kabeln gewackelt und geschoben, dabei zwar eine kalte Lötstelle an der Heizung der V2 gefunden, aber der Brumm blieb.
- Röhren getauscht - der Brumm blieb.
- AÜ ausgebaut und im eingeschalteten Zustand hin und her geschoben - überhaupt keine Änderung.
- in meiner Verzweiflung (mittlerweilen dachte ich schon, ich müßte Weihnachten in der "Geschlossenen" verbringen) zum ortsansässigen Elektronikgroßhändler gefahren und Ersatzelkos geholt (bei der Gelegenheit eine EI 12AT7 mitgebracht, aber dazu später) - hätte ja sein können, daß einer kaputt ist, und die Siebung nicht mehr das ist was sie sein sollte. Schön einen nach dem anderen ausgelötet und einen Ersatz eingebaut - keine Änderung, der Brumm schien mich so in dieser Art
anzugrinsen. Also alles wieder rückgebaut.
Ab jetzt bestand mein Tun nur noch aus Verzweiflungstaten.
- die althergebrachte Fenderesque Poti-Masse-Führung (übers Gehäuse) abgelötet und mit Klemmkabeln auf die Preamp-Masse geklemmt - nichts.
- da ich noch immer nicht isolierte Buchsen drin habe, diese ausgebaut und mit Klemmkabeln an Masse gelegt - keine Änderung.
Bis hierher habe ich drei Mal den FI-Schalter in Aktion versetzt, da vergessen, den Netzstecker zu ziehen.
- Dann habe ich die Masse Verbindung des Endstufenröhren-Kahodenwiderstandes vom Stern, an dem auch der CT der Heizung, der Sekundärsseite des PT und des Schirms des PT liegen abgenommen und probeweise irgendwoandershin geklemmt - Brumm weg
. Ich habe diese Masseverbindung dann mit auf die Preamp-Elkos gelegt, und nun ist alles bestens.
Ich war dann doch mächtig gewaltig erstaunt, wie wenig die Position des AÜ ausmachte, aber wie sensibel das ganze auf Änderungen in der Masseführung reagiert. Die Experten hier haben das ja schon immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, aber daß es so extrem ist ...
Beim ersten Probespielen fiel mir auf, daß ich diese sehr frühe Zerrcharakteristik nicht so sehr schön finde. Deshalb habe ich gedacht, ich probiere mal eine 12AT7 in V2. Das gefällt mir wirklich sehr viel besser und trifft exakt meine Soundvorstellungen. Irgendwie scheint es mir, daß ich den Amp so viel besser "bändigen" kann.
Das ist jetzt wirklich mein mit Abstand nebengräuschfreiester und soundmäßig schönster Verstärkers. Nachdem ich ihn ein paar mal aus dem Fenster werfen wollte, mag ich ihn jetzt richtig gut leiden.
Neulich habe ich vergessen, ein Bild von den "Innereien" des Chassis zu machen - hab ich bei der Gelegenheit mal nachgeholt.
Viele herzliche Weihnachtsgrüße --- Arne.