Hallo Nils (und natürlich auch alle anderen
)!
Ich musste zwar eine Stunde nachdenken um zu verstehen warum das so ist, aber .... stimmt, Du hast natürlich recht. V1 arbeitet ein bischen mehr. Wieviel das wirklich ausmacht weis ich nicht. Ich glaub aber nicht, das es so viel ist (insbesondere wenn man noch negatives Feedback berücksichtigt).
Naja, es macht schon merklich was aus, wenn man sich die Anodenwiderstände anschaut. 92k und 100k oder 91k und 100k sind gängig, je nach Vorlieben des Entwicklers. Was besser funktioniert, das hängt wohl von Aussteuerung, Ruhestrom usw. ab, daher verwendet man hier eben auch oft ein Symmetrierpoti. Das heißt, man klemmt über die Anodenwiderstände von je z.B. 82k ein Poti mit 50k und der Schleifer kommt dabei an die Betriebsspannung. So kann man die Symmetrie der Endstufe abgleichen. Dass dabei die Mitte nicht zwingend das Optimum ist, das hat Larry ja schon geschrieben.
Was man bei der ganzen Sache auch bedenken sollte: Optimale Symmetrie erreicht man nur dann, wenn folgende Punkte erfüllt sind, also:
1. Die Phasenumkehrstufe symmetrisch ist
2. Die Endstufe an sich symmetrisch ist (gleiche Kennlinien und Arbeitspunkte der Röhren)
3. Der Ausgangsübertrager symmetrisch ist.
Fällt einer der Punkte aus dem Rahmen - bei normalen ECC83 und normalen Long Tailed Pair-Schaltungen meist die 1, aber auch oft die 2 und selten die 3 - dann kann man die Symmetrie noch abgleichen, wenn man das haben will.
Wenn ich nicht falsch liege, dann könnte man den Effekt vermeiden, indem man die unteren Kathodenwiderstände durch eine Konstantstromquelle ersetzt. Dann können die beiden Trioden wirklich nur noch den zur verfügung stehenden Strom zwischen sich aufteilen, den Gesammtstrom aber nicht mehr Beeinflussen.
Ja, das geht. Ich habe das im Testaufbau meiner LUCIFERULA damals ausprobiert und das klingt recht nett, wenn man eine neutrale Endstufe haben will. Ansonsten ist es eher kontraprodukiv, die Schaltung ist zu gut
Kramusha war dann mal bei mir und wir habe damals soviel ich mich erinnere so eine Schaltung als Freiluftaufbau in seinen Amp gebastelt, weil er Probleme mit der Verstärkung seines LTP hatte. Asymmetrien kann man da ja auch gezielt einbauen und meiner Meinung nach sollte man eine Phasenumkehrstufe nicht unbedingt überfahren...das ist meist etwas ZU laut.
Hat das mal jemand ausprobiert? Ich weis - für einige hier ist Silizium im Tube-Amp ein Verbrechen, aber interessant währe es trotzdem.
Du kannst Konstantstromquellen auch mit Röhren bauen, am besten mit Pentoden
Das ist aber bei einer Betrachtung des Kosten(Aufwand)/Nutzen-Verhältnisses etwas fragwürdig
Außerdem hast du bei JEDER Konstantstromquelle das Problem des verfügbaren Regelbereiches, also spannungsmäßig gesehen. Wenn man sich übliche -Ug von ECC83 anschaut, dann versteht man, was ich meine. Aber an sich ist auch das kein Problem, da muss man sich halt eine Lösung überlegen
MfG Stephan
PS: Wenn einer die Bilder in dem Ordner anschaut: NEIN, ich baue nie wieder so ein Chaos auf. Das war ein Versuchsaufbau und ist nie mehr geworden...zum Glück