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Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD

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Offline _AlX_

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Hallo,

wenn ich "manuell" ein Netzteil berechne, kalkuliere ich ja immer mit den z.B. im Shop angegebenen Werten, ausgehend von einem idealen Trafo soweit ich das verstanden habe; Ich hab also Angaben für die Spannungen und Leistungen der sekundärseitigen Trafowicklungen, ohne dass ich aber auf die Wicklungswiderstände eingehen könnte. Diese werden scheinbar also als vernachlässigbar angenommen.

Jetzt hab ich hier einen Netztrafo aus einem alten Radio (ca. 230v sekundär), aus dessen gemessenen Wicklungswiderständen PSUD mir eine Quellimpedanz (?) von 175Ohm ausrechnet. Dieser Wert ist ja viel größer als das, was PSUD so standardmäßig im Angebot hat. Dementsprechend weichen meine PSUD-Werte auch sehr stark von den Werten ab, die ich selbst ausgerechnet habe, und mein Radiotrafo würde viel niedrigere Spannungen liefern. Hinter dem Brückengleichrichter bekomme ich im PSUD z.b. nur 260v anstatt der theoretischen 325v raus. Die Strombelastung der Röhren ist mit einer EL84 und einer ECC83 jedenfalls nichts besonderes im Vergleich zu dem, was vorher so im Radio steckte.

Liegt das einfach an der Bauform? Besonders klein ist er meines Erachtens jedenfalls nicht, also dass man mehr Wicklungen und weniger Eisen als bei "aktuellen" Trafos hätte. Oder geht man heute bei seinen Berechnungen generell von Ringkerntrafos aus? Für die Verwendung meines Radiotrafos müsste ich die "saubere" Schaltung ja schon stark anpassen. Wie macht ihr das, wenn ihr noch Trafos rumliegen habt, oder nach neuen Trafos für ein Projekt sucht?

Ich hab die psud-Datei mal in den Anhang gepackt. (das .txt muss noch entfernt werden)

Danke und Gruß,
Alex
« Letzte Änderung: 17.03.2009 17:58 von _AlX_ »
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline Kramusha

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Re: Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD
« Antwort #1 am: 17.03.2009 18:12 »
Der Trafo war vorher in einem Radio mit ein paar EABC bla blubb und blu blu bla röhren und einer EL84 Endstufe richtig oder? Dann würde ich sagen dass er funktioniert. Hab selbst schon Radios geschlachtet und die Trafos verwendet. Im schlechtesten Fall wird er sehr heiß, aber das merkst du eh schnell.

Lg :)

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Offline earnst

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Re: Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD
« Antwort #2 am: 17.03.2009 18:27 »
Hallo,

wenn PSUD den Ri nur aus den Wicklungswiderständen berechnet, dann kann man das mit der Formel

Ri = Rs + (Us/Up)²·Rp ;    mit R = Wicklungswiderstand (p: primär, s: sekundär), Up angelegte Primärspannung und die dabei gemessene Sekundärspannung (Us) ohne Last

nachrechnen. Für das Messen niederohmiger Wicklungen (Heizung) braucht man ein Meßgerät mit Meßleitungskompensation und einer Auflösung von mind. 0,01 Ohm, sonst stimmt's hinten und vorne nicht.

Wenn die Realität zu sehr von der Simulation abweicht, so liegt das an der (im Modell nicht erfassten) Streuung des Trafos. Diese ist vom mechanischen Aufbau, der Lage der Ober- Unterspannungswicklung zueinander und dem Auftreten - ungewollter - Luftspalte in den Kernblechpaketen.

Ein Trafo mit hoher Streuung ist "weich", d. h. die Spannungen "knicken" bei Belastung stärker ein.

mfg
ernst

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Offline _AlX_

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Re: Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD
« Antwort #3 am: 18.03.2009 20:33 »
Hi,

danke für die Antworten. Die Frage ist jetzt nur, wie man wohl vorgehen sollte? Den "richtigen" Schaltkreis aufbauen und gucken, ob der Trafo entgegen den PSUD-Daten die korrekt errechnete Spannung ausgibt? Oder ist bei euch immer PSUD die verlässlichere Ausgangsbasis? Kommt man da nicht irgendwie eleganter um das "Versuch macht kluch" herum?

Gruß,
Alex
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline earnst

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Re: Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD
« Antwort #4 am: 18.03.2009 21:30 »
Hallo,

meiner Meinung nach ist der Probeaufbau eines Netzteils - gerade bei undefiniertem Trafo - die einfachste Lösung, soviele Teile sind es ja auch nicht. Und wenn man eine Sammlung Hochlastwiderstände hat, ist die Lastsimulation auch nicht so aufwändig.

Also: Trafo - Gleichrichter - 47/100µ Elko - passende Belastung, mehr ist nicht nötig. Ja, und natürlich die Heizwicklung dabei genau so belasten, wie es hinterher benötigt wird - sonst bekommt man falsche (= zu gute) Werte für die HV.

PSUD - und andere Simulationsprogramme - sind nur so gut wie die Eingangsdaten, die man dem Programm zur Verfügung stellt. Und gerade bei solchen "Kleintrafos" kann man die Induktivitäten (besonders die Streuind.) nicht vernachlässigen.

mfg
ernst

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Offline marvi18

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Re: Auswirkungen der Netztrafo-Impedanz bei PSUD
« Antwort #5 am: 18.03.2009 23:46 »
Hallo,

wenn PSUD den Ri nur aus den Wicklungswiderständen berechnet, dann kann man das mit der Formel

Ri = Rs + (Us/Up)²·Rp ;    mit R = Wicklungswiderstand (p: primär, s: sekundär), Up angelegte Primärspannung und die dabei gemessene Sekundärspannung (Us) ohne Last

nachrechnen. Für das Messen niederohmiger Wicklungen (Heizung) braucht man ein Meßgerät mit Meßleitungskompensation und einer Auflösung von mind. 0,01 Ohm, sonst stimmt's hinten und vorne nicht.

Wenn die Realität zu sehr von der Simulation abweicht, so liegt das an der (im Modell nicht erfassten) Streuung des Trafos. Diese ist vom mechanischen Aufbau, der Lage der Ober- Unterspannungswicklung zueinander und dem Auftreten - ungewollter - Luftspalte in den Kernblechpaketen.

Ein Trafo mit hoher Streuung ist "weich", d. h. die Spannungen "knicken" bei Belastung stärker ein.

mfg
ernst

Hallo

die Streuung hängt zunächst mal davon ab, bei welcher Feldstärke das Teil betreiben wird. Manteltransformatoren sind im allgemeinen sehr "streufreudig" im Gegensatz zu Kerntransformatoren.
Kleine Transformatoren sind im Allgemeinen immer weicher als große Blechschnitte. Grund ist der wesentlich höhere Kuperverlust und nicht die größere Streuung, denn kleine Typen streuen wesentlich weniger. Probier es mal mit Eisenpulver aus.
Wichtig wäre noch die verwendete Blechqualität zur Beurteilung der Spannungen zwischen Leerlauf und Volllast, denn die geht zusammen mit den Kupferverlusten in den Gesamtverlust den Transformators ein. Wie gesagt, die Spannugen brechen nicht wegen der höheren Streuung ein, sondern wegen hohe ohmscher Werte der Kupferwicklung selbst. Bei 100mA Verbrauch bleiben halt in einer 200 Ohm Wicklung mehr liegen als bei 20 Ohm. Alles in allem gehen die Kuper und Eisenverluste aus dem Wirkungsgrad des Transformators hervor. Deshalb haben ja kleinere Transformatoren einen schlechteren Wirkungsgrad als Große, obwohl, wie oben erwähnt, die Streuung mit Abnahme der Kerngröße auch kleiner wird.

Gruß
Marvin
« Letzte Änderung: 19.03.2009 00:01 von marvi18 »