Hallo Stefan,
ich bin mal so frei:
mal ein paar Worte zum GA200: er hat laut Hersteller 135 Watt Sinus- an 10,8 Ohm!
Das halte ich für ein ziemliches Gerücht, weil das Teil am AÜ Anzapfungen für 4 Ohm und 8 Ohm hat.
Wäre er tatsächlich ein Klasse-B Verstärker, hätte er einen Ruhestrom von NULL- so ist Klasse-B definiert.
Diese Definition ist Unsinn. Klasse B heißt - wie ich oben schon geschrieben habe -, dass der Stromflusswinkel pro Seite der Push-Pull-Endstufe und somit pro Endröhre 180° beträgt. Um das zu erreichen MUSS ein Ruhestrom fließen.
Das, was du schreibst (Ruhestrom NULL) ist nicht Klasse B sondern Klasse C und führt zu massiven Übernahmeverzerrungen und ist daher für Audioverstärker absolut ungeeignet und sollte nur für Sender benutzt werden, wo die Signalregeneration mittels Schwingkreisen möglich ist.
Du musst bei der Ruhestrom-Messerei beachten, dass ab Werk Kathodenwiderstände installiert sind. (4,7 Ohm, 5,6Ohm - ich habe auch schon 5 Ohm gesehen- nachgucken und evtl. ersetzen!).
Nein, muss er nicht. Er misst den Spannungsabfall über einem Widerstand, der in seinen Messadapter eingebaut ist, und der Widerstand hat 1 Ohm. An diesem Widerstand hängt dann ein Multimeter/Panelmeter, das mV misst, wobei 1mV eben 1mA entspricht. Was "unter" diesem Shunt gegen Masse hängt, das muss ihn nicht interessieren.
Zur Gitter-Vorspannungseinstellung: nach nun rund 40 Jahren sind die offenen Poti-Trimmer fertig. Häufig ist der Ring, der den Schleifer trägt, gebrochen- scheinbar auch bei dir. Ersetzte alle Trimmer (100k lin).
Aber wenn der Ring gebrochen wäre, dann hätte der Schleifer ja keinen Kontakt mehr zur Kohlebahn und dann hätte er gar keine definierte -Ug mehr. Er hat aber die maximal mögliche -Ug, sonst würden da nicht nur 0,7mA fließen. Ich würde dazu raten, mal alle Widerstände um die Röhre und das BIAS-Poti herum nachmessen, evtl ist auch ein g2-Widerstand faul...
Die Konstruktion ist gut und nie gefährlich gewesen.
Dafür ist er bei der Entwicklung wasweißichwieoft abgebrannt, weil man damals mit Anodenspannungen bis über 600V experimentiert hat, was zumindest beim BA200 in Verbindung mit der "kreativen" Rückkopplung aus dem Amp schnell einen Oszillator macht...
MfG Stephan