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Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby

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Offline LöD

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #30 am: 27.03.2009 21:41 »
Hallo Zusammen,

ich verstehe zwar nicht alles von dem was Ihr hier diskutiert, jedoch erscheint mir der Ansatz von Larry am praktikabelsten.
Ich handhabe das mit dem Standby seit Jahren genauso, bei kaltem Amp vorglühen, und nach dem Rocken einfach nur ausschalten. Mir hat mal ein älterer Radio- und Fernsehtechniker die Geschichte mit dem Standby genau wie Larry erklärt.
Fand ich einleuchtend, und hatte mit der Methode auch noch keine Probleme mit meinen Amps.

Zusätzlich hatte er noch gesagt, daß beim Ausschalten der Standby "AN" bleiben sollte, weil dann die Elkos sauber entladen werden. Wobei das ja eigentlich von der Art des Standby abhängt, andererseits ist wohl das Abklemmen der Anodenspannung am gebräuchlichsten, und somit die Aussage genau so oft auch zutreffend, oder?

Ein schönes Wochenende!
Grüße
LöD
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline jacob

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #31 am: 27.03.2009 21:53 »
Jo, auf die hier von Larry so schön und einleuchtend beschriebenen technischen "Standby- Umstände" beim Einschalten / Aufwärmen des Amps weist ja auch Peter Diezel in all seinen Manuals ausdrücklich hin.  :angel: :police:
Und beide haben doch nun wirklich mehr als genug Erfahrung im Ampbau, so daß man ihnen das auch ruhig auf's Wort glauben kann, finde ich  :bier:

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Larry

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #32 am: 27.03.2009 21:57 »
Mir hat mal ein älterer Radio- und Fernsehtechniker die Geschichte mit dem Standby genau wie Larry erklärt.
(...)
Zusätzlich hatte er noch gesagt, daß beim Ausschalten der Standby "AN" bleiben sollte, weil dann die Elkos sauber entladen werden.

Zu 'röhrigeren Zeiten' früher hiess das auch 'die Servicetechniker-Methode'. Weil beim Abschalten mit Standby auf ON die noch heissen Röhren die Elkos zumindest fast vollständig leersaugen und man nach anschliessender Öffnung des Gerätes und Vergessen von "sicherheitshalber eine Krokoklemme von einer Vorstufenanode gegen Masse" nicht mehr gar so heftig eine gewischt bekommen konnte.

Das "sicherheitshalber eine Krokoklemme von einer Vorstufenanode gegen Masse" sollte natürlich nicht an der Anode eines Kathodenfolgers erfolgen sondern dort, wo noch ein Anodenwiderstand zwischen Krokoklemme und HV-Rail vorhanden ist - also bei einem Anodenfolger (bzw. bei einer 'normalen' Verstärkerstufe)!

Larry
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Offline carlitz

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #33 am: 27.03.2009 22:00 »
und beim anschliessenden neuem Funktionstest die Klemme nicht vergessen wieder abzunehmen...

Bei mir fing der Netztrafo an zu glühen  :devil:

Aber, aus Fehlern lernt Mann (und Frau)...
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Offline Larry

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #34 am: 27.03.2009 22:05 »
Aber, aus Fehlern lernt Mann (und Frau)...

Nein! Aus Fehlern lernt Mann - und aus Frauen schöpft er seine Lebens- und Schaffenskraft  ;D

Frauen müssen/sollen nicht lernen, die müssen/sollen nur hübsch sein - aber bitte gleich 100 Jahre lang  :devil:

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Offline BuggyAndy

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #35 am: 27.03.2009 22:13 »
tztztz so was sagt man doch keiner Frau ins Gesicht :police:
Setzen, 6!

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Offline Larry

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #36 am: 27.03.2009 22:21 »
tztztz so was sagt man doch keiner Frau ins Gesicht :police:
Setzen, 6!

Autsch! Hatte ja ganz vergessen, dass ich hier grad im Brigitte-Forum bin  :-[

 ;D

Larry
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Offline OneStone

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #37 am: 27.03.2009 22:28 »
Hallo Larry,

ich gehe mit deinen Aussagen (Einschaltverzögerung, Kathodenschonung usw) absolut konform und halte eben genau deswegen einen Standby in der üblichen Form für suboptimal. Viele Leute benutzen den Schalter eben nicht so, wie man ihn benutzen sollte, nämlich erst das Netz einschalten und somit eben ohne Anodenspannung vorheizen und dann die Anodenspannung zuschalten, sobald eine Inselbildung und somit das Ausbrennen der Kathodenoberfäche an den erwähnten "Hot Spots" ausgeschlossen werden kann. Wie lange das dauert, das ist Ansichtssache und hängt sicherlich auch von den verwendeten Röhren ab.

Die Anfälligkeit für Fehlbedienungen hat mich inzwischen dazu gebracht, dass ich eben diesen Schalter in Zukunft in der Form weglassen und elektronisch realisieren werde. Dann knackt nichts mehr, es geht kein Schalter kaputt usw. Aber gut, das ist Ansichtssache, darüber kann man diskutieren :)

und beim anschliessenden neuem Funktionstest die Klemme nicht vergessen wieder abzunehmen...

Da passiert nichts, ist ja der Anodenwiderstand dazwischen. Es kommt halt kein Sound raus :P

MfG Stephan
« Letzte Änderung: 27.03.2009 22:35 von OneStone »
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Larry

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #38 am: 27.03.2009 22:54 »
Die Anfälligkeit für Fehlbedienungen hat mich inzwischen dazu gebracht, dass ich eben diesen Schalter in Zukunft in der Form weglassen und elektronisch realisieren werde. Dann knackt nichts mehr, es geht kein Schalter kaputt usw. Aber gut, das ist Ansichtssache, darüber kann man diskutieren :)

Genau, es sollte auch diskutiert werden  :)

Z.B. eine elektronische Einschaltverzögerung für die HV zu den Endröhren könnte dieses Problem lösen. Selbst wenn die Einschaltverzögerung (für ungeduldige Gitarristen) nur 15-20 Sekunden andauert, würde dies die Endröhrenkathoden enorm schützen, weil nach 15-20 Sekunden Vorheizzeit sind die zumindest schon mal 'aus dem gröbsten' raus.

Eine zusätzliche 'Amp-Mute' Funktion, so wie ich diese bereits seit 1996 für meine DINO Amps gegen Extra-Obolus anbiete und wobei das Signal nach der Loop-Sektion einfach per Relais gen Masse geschaltet wird, ermöglicht dann plopp- und bruzzfreies Gitarrenwechseln usw. und würde die Lösung mit Einschaltverzögerung bei fehlendem Standbyschalter sinnvoll ergänzen.
Die 'Amp-Mute' Funktion müsste nicht mal wie beim DINO fussschaltbar sein - ein Miniswitch dafür in Nähe der Inputbuchse oder des Masteroutput-Reglers würde völlig genügen und würde in beiden Fällen sogar ein Relais hierfür erübrigen.

Larry
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Offline Dirk

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #39 am: 27.03.2009 22:56 »
Sinn und Zweck eines Stanby Schalters ist, die Endröhren zu schonen - klar! Jedoch gar nicht vordergründig während der ungenutzten Phasen des Amps wie z.B. in Spiel- bzw. Rauchpausen, oder um die Gitarre nachzustimmen/zu wechseln, oder mit dem Basser bzw. Drummer Einsätze zu diskutieren, usw. - sondern um die Endröhrenkathoden bei Inbetriebnahme des Amps mit noch kalten Röhren vor Beschädigung zu bewahren!

Danach wäre der Begriff "Standby-Schalter" falsch und er müsste irgendwie als "Preheater" oder so bezeichnet werden...
Larry, hast Du irgendwelche Anhaltspunkte wie stark sich ein direktes Einschalten, also ohne Vorglühen der kalten Kathoden, auf die Lebensdauer auswirkt bzw. diese verkürzt ?

Gruß, Dirk
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Offline OneStone

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #40 am: 27.03.2009 23:02 »
Hi Larry!

Z.B. eine elektronische Einschaltverzögerung für die HV zu den Endröhren könnte dieses Problem lösen. Selbst wenn die Einschaltverzögerung (für ungeduldige Gitarristen) nur 15-20 Sekunden andauert, würde dies die Endröhrenkathoden enorm schützen, weil nach 15-20 Sekunden Vorheizzeit sind die zumindest schon mal 'aus dem gröbsten' raus.

Genau das habe ich ausprobiert, allerdings nicht an der +Ub sondern eben - wie ich oben ausgeführt habe - an den Endröhrenkathoden. Das schützt genauso gut, macht aber die auftretenden Spannungen leichter zu handhaben. Ein moderner MOSFET wirkt hier Wunder und lebt ewig. 400V und 10A reichen für die Kathoden dicke :)

Damit kann man dann auch ein knackfreies Muting realisieren=> 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Kostenersparnis und so  ;D

MfG Stephan
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Offline Larry

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #41 am: 27.03.2009 23:11 »
Danach wäre der Begriff "Standby-Schalter" falsch und er müsste irgendwie als "Preheater" oder so bezeichnet werden...

Das ist wohl wahr  :)

Larry, hast Du irgendwelche Anhaltspunkte wie stark sich ein direktes Einschalten, also ohne Vorglühen der kalten Kathoden, auf die Lebensdauer auswirkt bzw. diese verkürzt ?

Leider nein, mir ist auch nicht bekannt, ob da schon mal jemand Vergleichsversuche unternommen hat.

Larry
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Offline Dirk

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #42 am: 27.03.2009 23:18 »
Wobei, so wie es aussieht, macht ihr euch da auch wieder zu viele und unnötige Gedanken. RFT hat zumindest eine UaL max in den Datenblättern vermerkt, eine sogenannte "Anodenkaltspannung" welche bei der 6L6 mit 650 V angegeben wird... Bei anderen Herstellern vermisse ich aber diese Angaben (wobei ich abe auch nicht weiss, wie der englische Ausdruck wäre - Coldplatevoltage ? Hört sich irgendwie nach kalter Platte und damit nach Essen an  ::) )

Gruß, Dirk
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Offline OneStone

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #43 am: 27.03.2009 23:42 »
wobei ich abe auch nicht weiss, wie der englische Ausdruck wäre - Coldplatevoltage ?

Zero Current Plate Voltage

Die Anodenkaltspannung darf auch bei beiheizter Röhre erreicht werden, aber es sollte dabei kein Strom fließen. Sonst dürfte keine unserer Endstufen so laufen wie sies tun, weil die Anoden ja Spannungen bis zu 2xUb aushalten müssen. Bei einer EL34 mit 800V Ub und 800V Uamax dürfte das sonst garnicht funktionieren...und dann weiß man auch, warum Ua0 bei der EL34 bei 2kV liegt - eben weil im Betrieb nur absolut maximal 1600V zu erwarten sind.

MfG Stephan
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Offline Rockopa58

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Re: Ein- und Ausschaltvorgänge beim Standby
« Antwort #44 am: 28.03.2009 00:27 »
Hallo Leute,

ich habe das hier sehr interessiert mitgelesen.

Frage:
Hat schon mal jemand ein Röhrenradio mit "Standby-Switch" gesehen ??? :devil:
Die Dinger liefen mehrere 10x X Jahre ohne zu maulen und bekamen die Ua + Ug2 voll auf die Fr***e bevor die Heizung hoch war.
Und da gabs auch welche in PP-AB1.

Larrys und auch Peter Diezels Beschreibungen zur Verwendung des "Standby" sind sicher richtig und gut gemeint.
Aber wenn wir hier schon für die Verwendung eines Bedienelements eine sehr spezielle Gebrauchsanweisung benötigen läuft doch da irgend was schief.
Deshalb unterstütze ich auch Stephans Meinung, daß der Standard-Sandby suboptimal ist.

Eine elektronische Variante für die Endstufen ist sicher nicht schlecht, aber nötig  ???

Zum topic, interessant aber schwer zu analysieren.

Gruß
Peter