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Technik => Tech-Talk Mesa Boogie => Thema gestartet von: Stone(d) am 29.04.2009 19:30

Titel: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 29.04.2009 19:30
Moin liebe leute,

ich würde mir gerne einen 50/50 nachbauen und hätte da mal so ein paar fragen =)

Schaltplan findet ihr auf schematicheaven: http://www.schematicheaven.com/boogieamps/boogie_5050.pdf (http://www.schematicheaven.com/boogieamps/boogie_5050.pdf)


Undzwar:

1. Standardfrage: Netztransformator...im plan läuft die Bias-spannung mit 68Vac (oder 60V, 63V kann man so schlecht lesen..). Ich habe allerdings keinen Trafo gefunden der 63V sekundär mitbringt. Kann ich die BIAS-Spannung auch von den 350Vac mit einem Widerstand vor der Diode abgreifen?? Leistungsmäßig dachte ich an 2*25mA(Endstufen)+2*25mA(Vorstufen)=100mA an der sekundärseite.

2. Nächste Standardfrage: AÜ...Hat da vielleicht jemand erfahrungen oder eine Empfehlung? Da leider keine erfolgreichen Nachbauten hier im Forum zu finden sind, hab ich da nicht wirklich eine idee.

3. Könnte sich jemand mal die Schlüsselstellen des Schaltplans mal ansehen? Hab leider noch nicht die Erfahrung ...und so groß ist der PA nicht wirklich  ;D

Greez und  :guitar:
Stone
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 30.04.2009 11:42
Hallo,
habe diese Endstufe auch schonmal nachgebaut.

zu Deinen Fragen:

Zu 1.) Die Endstufe hat ja 4x 6L6-GC Endröhren, insofern musst Du mal Deine Angaben zu den Strömen überarbeiten. Letzlich ist es aber egal, welche Biasspannung Dein Trafo hat, diese sollte so zwischen 50...60V liegen. Damit kannst Du den Bias gut einstellen.

Zu 2.) Ist ja eine Standard Schaltung, daher sollte jeder Ausgangstrafo mit ca. 5 kOhm / 50 Watt passen. Ich habe 2 Stück aus Dirk Shop genommen. Es waren diese hier: 

http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p542_Hammond-1645.html

Die sind zwar Leistungsmäßig hart an der Grenze, klingen aber super.

Es soll ja Liebhaber des übersteuerten, in die Sättigung getriebener Ausgangstrafo's geben  :guitar:

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 30.04.2009 14:02
Hi,

Ah wunderbar, doch schon ein Nachbau  :devil:

Zu 1. : Hm naja ich dacht mir schon das das etwas zu knapp ausgelegt ist (ups, da war ja was mit stereo  ;D ). Denke aber der hier dürfte ausreichen http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p449_Hammond-373BX.html (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p449_Hammond-373BX.html) ?

Zu 2. : Ui, mit den 30W bist aber echt an der Grenze  >:D . Schade das der 1642SE so sündteuer ist, der wäre ja perfekt ( da kann man gleich replacements kaufen für 200€ das stück...). Aber ich werde mal auf die Suche gehen, vielleicht find ich ja einen mit 5kOhm und etwa 50W.

Hast du vielleicht noch deinen Schaltplan nachdem du gearbeitet hast, oder hattest du den selben?

Für den einstellbaren BIAS: Dachte auch schon drann das zu ändern, da ich fixed BIAS nicht so toll finde...ich hätte jetzt einfach den 10kOhm durch ein gleichzertiges Poti ausgetauscht. Dürfte das gehen oder wäre das nicht so prikelnd?

Ansonsten ist der 50/50 im Aufbau ja nicht allzu kompliziert. Ich hab auch schonmal daran gedacht vielleicht die Gleichrichter durch Tubes zu ersetzen, damits nen schönen Sag gibt =) . Was haltet ihr davon???

Gruss
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 30.04.2009 14:07
Hallo,

hatte den gleichen Schaltplan (gibt es denn einen anderen ?)

Habe auch auf einstellbaren Bias geändert, obwohl die Philosophie von Mesa eigentlich (für den Kunden) gut ist.

Ich hatte auch kurz mit dem Gedanken einer Gleichrichterröhre gespielt, aber aufgrund der weiteren Wärmeentwicklung in meinem 2HE Gehäuse verworfen.

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 30.04.2009 14:21
Hm, naja ich wollte eigentlich keinen Rackeinbau machen da ich kein Rack besitze und wahrscheinlich auch nicht werde. Daher hab ich das schon in betracht gezogen. Mit nem Art Topteil-Aufbau wäre die Wärmeentwicklung ja weniger das Problem. Und bei dem NT hätte ich ja auch gleich die 5V für die Tubes mit dabei. Da wird das Ganze schon attraktiv  :devil:

Was hast du denn konkret geändert für den einstellbaren BIAS, wenn man fragen darf?  :)

Was sagt der Fachmann zu dem NT?

Also ich hab (nach längeren suchen...) keinen anderen Plan gefunden, deshalb die Frage nach der Richtigkeit  ;)

Gruss
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 30.04.2009 17:55
Hallo,

ich habe den Widerstand R241 durch einen Trimmer ersetzt und mit R242 so lange rumprobiert, bis ich einen guten Wert um den Bias vernünftig einzustellen.

Der Netztrafo ist halt Standard, +/- 20 Volt machen da bix, wobei weniger Spannung einfacher ist, da Kondensatoren üblicherweise 450V Typen (Grenzwert) sind. Mesa hat ja 500V Typen, da wird es einfacher.

Dirk hat im Shop auch die JJ Kondensatoren, die sind auch für 500V angegeben. :bier:
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 30.04.2009 21:14
Hi,

Hey danke für die Info mit den Kondis  ;) Denke aber die Paar im Netzteil bekomm ich schon mit 500V...ansonsten reichen ja denk ich mal die standard 450Ver.

Danke für den BIAS-Tip. Ich werd das dann genauso machen und auch testen was am besten kommt. Vielleicht mach ich das sogar schon davor am PC (PSpice) um mir etwas Arbeit zu ersparen  :)

Wegen der Röhrengleichrichtung:
Soweit keine Fragen dazu, ich würde das dann mit einem Schalter so wie in den Rectis verschalten (Siehe Plan: http://www.schematicheaven.com/boogieamps/boogie_dualrectifier.pdf (http://www.schematicheaven.com/boogieamps/boogie_dualrectifier.pdf) S.4 ). Eine 5U4GB sollte doch ausreichen, habe bei Duncan gelesen das die 275mA Output hat. Als Choke würde ich die H193M nehmen, die hat 300mA und 10H Induktivität wie in einem Datenblatt von Tungsol (für die 5U4GB) als spez. stand. Denke mal das sollte gut gehen, oder habe ich mich da verlesen??

Gruß

Edit:
@Carlitz: Hqst du vielleicht lust mir mal eine kurze Soundprobe aufzunehmen? Würde gerne mal deine AÜs hören, da ich den sound von ner echten 50/50 kenne (Mit Triaxis) kenne und vielleicht auch die 30W AÜs nehme wenn mir das gefällt. Einmal clean und einmal overdrive / bretthart wenns geht und wenn du lust hast  O0

Edit2:

http://tdsl.duncanamps.com/show.php?des=6L6GC Hab mir hier mal die Röhrendaten angesehen....das is doch schon der Mode AB1 bei dem ich da in der Tabelle schauen muss wegen der Ausgangsimpendanz, oder?????
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: OneStone am 1.05.2009 23:31
Ja, du fährst AB-Betrieb ohne Gitterstrom, das ist AB1. Ob MESA sich aber an die Daten (Raa, Ruhestrom usw) die in den Datenblättern stehen hält, das weiß ich nicht...

MfG Stephan
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 2.05.2009 11:04
Hi,

Danke. Was hat das denn für Auswirkungen auf den Sound, wenn ich einen AÜ mit etwas höherer oder niedrigerer Impendanz benutze? Die 6.6kOhm bzw 4.5kOhm von Dirk gibt es ja in genau den richtigen Wattzahlen...
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 6.05.2009 13:41
Moin,

hab mich jetzt entschieden auch die 30W wie carlitz zu nehmen. Dazu noch die Röhrengleichrichtung und die Sache is perfekt. Ich werde demnächst die Endstufe mal im CAD aufbauen, sobald ich mit dem Amp von dem Kumpel fertig bin. Also drannbleiben für schöne renderbilder  ;D

Ich werde das Projekt aber erst auf ende es Jahres zu anfangen können....bin gerade noch im Ausland und Geldmässig siehts auch noch nicht so gut aus, da auch ne neue Giratte auf dem Programm steht.

so long... :guitar:
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 6.05.2009 14:24
Hallo,

noch eine Anmerkung.

Ich habe seperate Standby Schalter für den linken und rechten Kanal.

Falls Du dies auch machen möchtest und mit den Schaltern die Wechselspannung schalten möchtest (empfohlen), benötigst Du 2 Drosselspulen.

Dies solltest Du bei der BoM (=Bill of Material) beachten.

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 6.05.2009 15:05
Hi,

Hm, die Idee ist ganz gut. Da der PA wohl grösstenteils auf 50W laufen wird, hab ich mir die Frage auch schon gestellt, die Kanäle auch von der Power her vollkommen separat zu bauen....ich spiele auch mit dem gedanken vielleicht nur 50W, sprich einen Kanal draus zu machen. Das würde auch die Baukosten etwas reduzieren. Dann flattern zwar die Jeans nichtmehr, aber für den Heimeinsatz....
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Chryz am 6.05.2009 16:48
Servus,
also für den Heimeinsatz wirst du den Unterschied zwischen 100w und 50W kaum merken. Dann macht es eher Sinn was im Bereich von 5W zu bauen und die Nachbarn merken es immer noch. Da kannst du wenigstens die Endstufe ausnutzen.
mfg

Chryz
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 6.05.2009 17:28
Naja also ich spiel ja nur mit dem Gedanken... ;-)

@carlitz: Ich werde das dann auch so bauen, da man so ja prima einen Kanal stillegen kann. Was bringt es denn für Vorteile die Wechselspannung vor den Dioden zu schalten? Damit der Kreis wirklich ganz getrennt ist und sich die Kondis entladen? Hast du dann auch die kompletten Kondis gedoppelt?
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: OneStone am 6.05.2009 18:19
Wenn es beim Standby darum gehen soll, dass man die Endstufen unabhängig voneinander abzuschalten, dann wäre es vielleicht eine Überlegung wert, einfach die Schirmgitterspannung abzuschalten. Das macht den wenigsten Aufwand und funktioniert dennoch sehr gut.
 
Außerdem solltet ihr bei solchen Aktionen beachten, dass das Netzteil je nachdem, was man dranklemmt, anders dimensioniert werden muss, d.h. ein Netzteil für eine Endstufe zu bauen und dann zwei dranzuklemmen ist mit Sicherheit nicht optimal.

MfG Stephan
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 6.05.2009 18:48
Auch eine möglichkeit....und so würde man nur 2 Schalter brauchen und müsste das NT nicht großräumig ändern. Ich denk mal das dürfte die Angelegenheit auch einfacher machen.

Noch mal zurück zu dem OT. Kann man generell sagen in welche Richtung der Sound geht wenn man mit der Primärimpendanz nach unten oder oben geht?
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 7.05.2009 10:02
Hallo, ja das ist ja mal ein guter Tip.

Schrimgitterspannung, aber benötigt natürlich auch einen guten Schalter, der die hohe Spannung ab kann.

Aber der Strom ist nicht so hoch.

Allerdings ist dann zu beachten, das der Ausgangstrafo unter Spannung steht und vermutlich ein Lautsprecher angeschlossen sein sollten.

Beim Abschalten der "Primärhochspannung" ist dies natürlich nicht nötig.

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 7.05.2009 11:32
Naja dann schaltet man beides über einen zweipoligen Schalter. So ist dann alles ohne Spannung was Probleme machen könnte.

http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3473_APEM-641-H-2---2-Pol---EIN-AUS.html (http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3473_APEM-641-H-2---2-Pol---EIN-AUS.html) der hier dürfte doch ausreichen??

@Dirk: Ist der Schalter bis 500V geeignet? Bei der Vschirmgitter ist der Strom relativ gering, aber beim OT muss da ja schon was rüber (0,1A? 50W/450V? ).

Damit könnte man dann einen Channel kompett "vom Netz nehmen" wenn man nur einen benötigt.

Ich werde auch einen "Cloning" schalter einbauen, um die Eingänge beider Kanäle bei bedarf zusammen zu schalten, wenn man nur ein Mono-Eingangssignal hat. So spart man sich die "Kabelbrücke". Dann kann man beide mit einem Lvl-Regler bedienen und hat die gleiche Lautstärke bei beiden (vielleicht verbinde ich auch schon davor, kann ja sein das man es auch getrennt regeln möchte, oder ein separates Poti das dann als lvl für beide Kanäle da ist wenn man sich im "Cloning-Modus" befindet).

Kleine Frage noch am Rande: Kann ich für die V1 nur eine Röhre hernehmen? V1B wie im Plan im Chan. A und V1A im Chan.B oder gibt das Probleme im Stereo-Modus ???
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 7.05.2009 11:54
Hallo,

ja 3x ECC83. V1 stellt die Aufholverstärker für beide Kanäle (V1a - links, V1b - rechts)

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 7.05.2009 12:05
Danke.

Ich werde dann mal die Schaltpläne anpassen (Chan. abschaltung und Cloning) und dann hier als PDF einstellen.

Bleibt nur noch die Frage mit dem OT offen und ob der Schalter geeignet ist.

Grüsse
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Dirk am 7.05.2009 15:15
@Dirk: Ist der Schalter bis 500V geeignet? Bei der Vschirmgitter ist der Strom relativ gering, aber beim OT muss da ja schon was rüber (0,1A? 50W/450V? ).

Bitte die verschiedenen Beiträge zu DC und chaltern hier im Forum beachten und hier die weiteren Daten zu dem Schalter:

    * KIPPSCHALTER 2POL AUS EIN METALLH
    * Serie:600
    * Schaltfunktionstyp:DPST On-Off
    * Kontaktkonfigurationen:DPST
    * Spannung, Kontakt max. AC-:250V
    * Strom, Kontakt-, AC max.:15A
    * Strom, Kontakt, AC- max.:10A
    * Anschlusstyp:PCB
    * Breite, Lötfahnen:6.35mm
    * Breite/Weite:21.5mm
    * Gewindegröße:12X0.75SI
    * Haltbarkeit, elektrisch:10000
    * Höhe:21.5mm
    * Länge, Hebel:17.5mm
    * Länge, Tüllengewinde:10.5mm
    * Länge/Höhe, Außen-:21.5mm
    * Material, Kontakt-:Silber/Nickel Legierung
    * Spannung, Prüf:2500V
    * Strom, Kontakt bei Kontaktspannung, AC, max.:15A
    * Strom, Kontakt bei Kontaktspannung, DC, max.:10A
    * Strom, Nenn-:15A
    * Stärke, Flachsteckanschluss:0.8mm
    * Temperatur, Betriebs- max.:55°C
    * Temperatur, Betriebs- min.:-20°C
    * Tiefe, Aussen:29.7mm
    * Widerstand, Isolations-:1000Mohm
    * Widerstand, Kontakt-:10mohm
    * Zulassungen:UL, CSA


Gruß, Dirk
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 7.05.2009 15:29
Danke Dirk

und besser immer Wechselspannung schalten !
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 7.05.2009 15:39
Ui, das ging ja schnell   :) Danke.

Jup, naja wer die Forensuche bedien kann ist klar im Vorteil (sorry...). Ich werde den Standby wechselspannungsseitig schalten (hatte ich von anfang an so vorgesehen). Was die Gleichspannung angeht...hätte nicht gedacht das es da so Probleme gibt mit den Schaltern. Da ich ja Röhrenglecihrichtung machen möchte, muss ich da die 5V auch abschalten? Oder reicht hier auch die Wechselspannung abzuschalten? Mesa macht das ja nicht, aber die Schalten ja auch keine Wechselspannung....
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: OneStone am 7.05.2009 23:37
Hallo,

wenn man Ug2 abschaltet, dann ist es egal, was Ua macht, da die Röhren bei Ug2=0 keine Steilheit mehr haben und somit nicht mehr wirklich verstärken. Dass man da dann einen Lautsprecher anschließen muss, das ist auch Unsinn, denn wenn man schon Eigenbauten entwickelt, dann sollte man auch dafür sorgen, dass diese leerlauffest sind. Und wenn sie das sind und da im Normalbetrieb nichts kaputtgeht, dann geht schon zweimal nichts kaputt, wenn man dem Amp die Ug2 klaut :)
Die Ströme, die am g2 fließen, die sind ja außerdem so klein, dass man da ruhig einen solchen Kippschalter nehmen kann, sofern der für die Spannung zugelassen ist (davon steht in der Liste von Dirk leider nichts, dafür stehen die Ströme zweimal drin). Oder man nimmt ein Relais und schaltet das mit einem kleinen Schalter. Oder noch besser: Man nimmt einen MOSFET, denn dann sollte es bezüglich Isolationsspannung usw gar keine Probleme geben.

Die Heizung mit abzuschalten, die schießt am Sinn des Standby vorbei, und zwar dem, dass man die Röhren nicht immer neu hochheizen muss. Klar kann man sowas einbauen, aber das ist dann kein Standby sondern ein Schalter, der definiert, was man mit der Endstufe machen will, also ob man den zweiten Kanal überhaupt benutzt.

Es geht im Endeffekt beides, und ich würde auch beides einbauen, rein aus Gründen des Röhrenschutzes, weil nur heizen und keine Anodenspannung mögen die nicht wirklich. Und nicht heizen aber Anodenspannung, das wird die Siebkette nicht mögen.

MfG Stephan
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: carlitz am 8.05.2009 09:47
Hi,

interessant.

Wie macht man denn eine Röhrenendstufe leerlauffest ?

Da habe ich derzeit gar keine Idee.

Gruß
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 8.05.2009 17:06
Jup, hatte gestern schon wegen MOSFETS geschaut, aber die Suche wieder aufgegeben, da ich nicht wiklich Datenblätter bei ---- gefunden habe....werd aber gleich nochmal schauen (für die Abschaltung der Ug2, da vergleichbare Schalter ja nur bis 25VDC gehen wie ich gesehen habe).

@Onestone: Würde mich auch interresieren wie man die denn Leerlauffest macht  :) . Bezüglich der 5V meinte ich eigentlich nur die Gleichrichterröhren.

Ich würde jetzt einfach die Schirmgitterspannung und die Primärhochspannung schalten. Wenn ihr jetzt sagt das es auch noch gut wäre die nicht benutzen Röhren von der Heizung zu nehmen dann würde ich das auch noch mit MOSFETs schalten. So könnte man dann mit einem Schalter von Mono (nur ein Kanal aktiv) auf Stereo (beide Kanäle aktiv) wechseln. Dazu würde es einen Standby schalter geben, um generell in den Standby-Modus zu gehen, der die Wechselspannung vor den Gleichrichterröhren schaltet. Was sagt ihr dazu?


Das wird ja langsam mehr switching als Endstufe  ;D

Edit:
Ha, hab eins: http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/155777-da-01-en-MOSFET_IRF840_STM.pdf

Aber ich hab keine Ahnung wie ich das Verschalten muss...hab sowas noch nie benutzt. Wenn ich das richtig verstehe, muss ich am Gate bei dem MOSFET hier 2-4V anlegen und er schaltet? Dann zur Masse hin nen WD damit die Energie wieder raus kann und davor nen Schalter. Sprich einfach nen Spannungsteiler da man davor ja auch noch was braucht wenn ich ich direkt die DC hernehm. Richtig so  ??? ???
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: OneStone am 9.05.2009 02:52
Hallo!

Wie macht man denn eine Röhrenendstufe leerlauffest ?

Einige behaupten, dass das nicht geht, andere versuchen es mit Schaltbuchsen oder Grundlastwiderständen, aber das ist alles Unsinn. Es geht viel einfacher:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9552.msg85723#msg85723 (evtl ganzen Thread lesen)

Ihr seht, es ist echt nicht schwer... ;)

Jup, hatte gestern schon wegen MOSFETS geschaut, aber die Suche wieder aufgegeben, da ich nicht wiklich Datenblätter bei ---- gefunden habe....werd aber gleich nochmal schauen (für die Abschaltung der Ug2, da vergleichbare Schalter ja nur bis 25VDC gehen wie ich gesehen habe).

Wenn du einen Conrad-Katalog hast, dann schau doch mal da rein. Da gibts so eine Seite, wo einige verbreitete MOSFETs drinstehen und du dürftest in der Größenordnung Uds >= 400V und Id >= 2A irgendwo bei International Rectifier IRF oder IRFP irgendwas landen. Ich verbaue da oft IRF840, aber bei mir ist Ug2 auch auf 350V stabilisiert und daher brauche ich mir da keinen Kopf machen, ob der MOSFET das noch aushält. Ich klaue einfach meiner Regelung die Referenz :)

Ich würde jetzt einfach die Schirmgitterspannung und die Primärhochspannung schalten. Wenn ihr jetzt sagt das es auch noch gut wäre die nicht benutzen Röhren von der Heizung zu nehmen dann würde ich das auch noch mit MOSFETs schalten. So könnte man dann mit einem Schalter von Mono (nur ein Kanal aktiv) auf Stereo (beide Kanäle aktiv) wechseln. Dazu würde es einen Standby schalter geben, um generell in den Standby-Modus zu gehen, der die Wechselspannung vor den Gleichrichterröhren schaltet. Was sagt ihr dazu?

Das Konzept hat ein paar Haken bzw da tun sich ein paar Fragen auf:

1. Warum Ug2 und Primärhochspannung schalten? Wenn du die Hochspannung vor dem Gleichrichter abklemmst, dann hast du ja auch keine Ug2 mehr?
2. Heizung mit MOSFETS schalten bedingt, dass die Heizwicklung einen Massebezug hat, und selbst dann schaltest du noch AC. Das geht zwar mit MOSFETs, aber dann brauchst du mindestens zwei davon und du brauchst eine Hilfsspannung zum Schalten usw usw...
3. Warum die Wechselspannung VOR den Gleichrichterröhren schalten? Da dürfen die Röhren jedes Mal beim Einschalten die Elkos wieder aufladen. Wenn man nicht sicherstellt, dass die Kathode nicht zu hohe Spitzenströme abbekommt, dann dürfte sich das nicht positiv auf die Lebensdauer auswirken.

Aber ich hab keine Ahnung wie ich das Verschalten muss...hab sowas noch nie benutzt. Wenn ich das richtig verstehe, muss ich am Gate bei dem MOSFET hier 2-4V anlegen und er schaltet? Dann zur Masse hin nen WD damit die Energie wieder raus kann und davor nen Schalter. Sprich einfach nen Spannungsteiler da man davor ja auch noch was braucht wenn ich ich direkt die DC hernehm. Richtig so  ??? ???


Hast du das Datenblatt, das du da verlinkt hast, auch gelesen? Schau mal auf Seite 4, Diagramm rechts oben. Da fällt dir dann sicher auf, dass der MOSFET wie die allermeisten MOSFETs erst bei 6V beginnt, wirklich niederohmig zu werden. In der Regel haben diese MOSFETs eine Ugsmax von 18V bis 20V, d.h. man darf diese Spannung maximal zwischen Gate und Source anlegen. ich verwende dazu meistens 10-12V. Um den MOSFET zu schützen, sollte man eine Zenerdiode zwischen Gate und Source schalten, sodass das Gate auf keinen Fall aus diesem erlaubten Bereich herausgefahren werden kann. Wenn die Diode vorhanden ist, dann braucht man nur noch einen Widerstand (hochohmig) nehmen und den dann auf eine Steuerspannung klemmen. Ein zweiter Widerstand kommt zwischen Gate und Source, um das Gate zu entladen, wenn der MOSFET ausgeschaltet werden soll.

Die ganze Sache hat nur einen Schönheitsfehler, der mir jetzt gerade erst eingefallen ist: Der Bezugspunkt für die Steuerspannung Ugs ist ja Source, und das hängt am g2 der Endstufe, d.h. auf maximal +400V oder so. Ich benutze bei meinen Schaltungen wie gesagt eine stabilisierte Ug2, d.h. ich habe die höhere Spannung der Anoden bzw. die unstabilsierte Ug2, d.h. es findet sich immer eine Spannung, die um diese 6-12V der benötigten Ugs des MOSFET höher ist, aber in einem solchen Amp wird man so eine Spannung vergeblich suchen.

Daher werfe ich mal eine andere Idee ein: Einen massiven Schalter an die Rückseite (!!!) des Gerätes anbringen, der für "Nur linke Seite" bzw "Stereo" gedacht ist. Dann einen Pol vom Schalter an die Heizwicklung (einen Pin auftrennen reicht ja), einen zweiten an die andere Heizspannung (wieder einen Pin schalten) und einen an die Anodenspannungs-AC-Seite (evtl über ein Relais) anschließen und das mit dem Mono-Stereo hat sich :).

Standby: Man sollte versuchen, so wenig hohe Spannungen zu schalten, wie es nur irgendwie möglich ist. Die Vorstufen muss man nicht abschalten, die altern ohne Aussteuerung nicht wirklich, es geht ja nur um die Endröhren und die durch den Ruhestrom verschleißende Gleichrichterröhre. Da würde ich es halten wie ENGL und die Kathoden der Endröhren in die Luft klemmen. Wenn man das mit ein paar hochohmigen Kathodenwiderständen paart und evtl noch ein zweipoliges Relais an den Endröhrengittern vorsieht, dann kann man damit einen Standby bauen, der die Röhren schont und für Ruhe sorgt - ohne Spitzenströme beim Einschalten, Knallen usw...und dazu kann man dann auch problemlos MOSFETs benutzen. Beschaltung siehe oben und irgendeine positive Hilfsspannung solltest du irgendwo haben. Das Ganze funktioniert hervorragend, habe ich selber schon ausprobiert. Man kann mittels Kondensatoren auch dafür sorgen, dass die Sache langsam ein und ausfadet...lecker Sache :)

Aber ich denke, dass das an Hinweisen erstmal reicht. Falls du mit MOS-FETs noch nichts anfangen kannst, dann rate ich dir, dich erst über deren Eigenheiten und Funktionsweise usw usw zu informieren, bevor du sowas verbaust, denn die Dinger sind zwar super, aber du solltest wissen, was du tust, sonst blickst du nachher selber nicht mehr durch. Falls dir das mit dem MOS-FETs dann irgendwie doch ungewohnt ist, dann bau was anderes und nimm Relais oder schalte direkt, das geht auch. Aber ich mach das nie mehr ohne MOS-FETs, ich verbau die Dinger überall :)

MfG Stephan
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 9.05.2009 17:02
Hey,

Wow, war für ein Post...danke für die vielen Infos!

Ich habe jetzt einfach für die MOSFETs mal einen kleinen Schaltplan gemacht. Ist ohne die Zehner-Dioden zum Schutz, aber mich würde interessieren ob das so korrekt ist. In meiner Spice-Software hat er jedenfalls funktioniert *g*

Das Konzept hat ein paar Haken bzw da tun sich ein paar Fragen auf:

1. Warum Ug2 und Primärhochspannung schalten? Wenn du die Hochspannung vor dem Gleichrichter abklemmst, dann hast du ja auch keine Ug2 mehr?
2. Heizung mit MOSFETS schalten bedingt, dass die Heizwicklung einen Massebezug hat, und selbst dann schaltest du noch AC. Das geht zwar mit MOSFETs, aber dann brauchst du mindestens zwei davon und du brauchst eine Hilfsspannung zum Schalten usw usw...Hilfsspannung würde ich an der 50V wirklung abziehen, gleichrichten und glätten und das dann zum schalten benutzen.
3. Warum die Wechselspannung VOR den Gleichrichterröhren schalten? Da dürfen die Röhren jedes Mal beim Einschalten die Elkos wieder aufladen. Wenn man nicht sicherstellt, dass die Kathode nicht zu hohe Spitzenströme abbekommt, dann dürfte sich das nicht positiv auf die Lebensdauer auswirken.

zu 1: Ich möchte einen Globalen-Standby einbauen, der ganz einfach den Amp in den Standby setzt. Noch dazu soll man einen Kanal abschalten können in dem man Ug2 wegnimmt. Ich habe deinen anderen Post gelesen und denke mal ich werde das mit den Dioden (je 2x 1N4007 in Sperrichtung zur Masse an jeder seite) so machen um mir die Abschaltung der Ua zu sparen und dennoch nichts zu grillen im Leerlauf.
zu 2: Naja wenn ich schon mit MOSFETS arbeite, dann schon global. Und auf ein oder zwei mehr kommst auch nicht an...Natürlich hat die Heizung einen Massebezug (siehe Schaltplan). Bitte vorher die Schaltpläne anschauen die ich hier Poste, umsonst mach ich das ja nicht........Hilfsspannung würde ich an der 50V Wicklung abziehen, gleichrichten, glätten und dann zum Schalten benutzen.
zu3: Mir wurde gesagt, es ist besser die Spannung VOR der Gleichrichtung zu schalten. Zudem steht es in diversen Posts. Wenn ich da was verwechsel und das nur bei Dioden zu machen ist, bitte korrigieren.

so long, greez.....

Edit:
So, grade nen ENGl schaltplan gesichtet. Ich werde die Diodenabsicherung wie oben schon erwähnt einbauen und zusätzlich noch die Ua schalten. Gibt mir irgendwie nen besseres Gefühl...

Edit 2: Neue version des plans angehängt. Mit Dioden. Aber die 2te zehnerdiode für die Ua macht Probleme. Weiß nicht so recht wie ich die reinsetzten soll....
Titel: Re: Mesa 50/50 nachbau
Beitrag von: Stone(d) am 12.05.2009 11:31
Hi,

Schaut doch bitte mal über den Schaltplan. Damit ich weiss ob meine Denkweise hier richtig ist bevor ich die anderen MOSFETs einzeichne...

Edit: Ich habe gerade einige Threads hier gelesesn und bin nun etwas verwirrt. Also ich dachte an folgende Varianten um den Kanal abzuschalten, welche würdet ihr nehmen  ??? :

1. Schirmgitterspannung, Anodenspannung und Heizung der Endröhren abschalten. Dioden für Leerlaufestigkeit.

2. Schirmgitterspannung abschalten, Dioden für Leerlauffestigkeit einbauen, Heizung bleibt eingeschalten.

3. Schirmgitterspannung abschalten, Dioden für Leerlauffestigkeit einbauen, Heizung abschalten.

Für den generellen Standby schalte ich hinter den Gleichrichterröhren die DC mittels MOSFET. So müssen die Röhren die Kondis nicht wieder laden wenn man aus dem Standby geht.


Grüsse,
Lukas