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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: darkbluemurder am 4.04.2010 23:33

Titel: HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 4.04.2010 23:33
Hallo zusammen,

jetzt ist er fertig, die Kreuzung zwischen HoSo56 und dem SLO. Warum lässt sich am Schaltplan gut erkennen  :)

V1 ist wieder die 5879 Pentode, dieses Mal allerdings auf höhere Verstärkung ausgelegt. Dann das typische 470k/2200pf SLO-Filter vor dem 500kA-Gain-Poti (ich bin hier DocBlues' Anregung aus dem ersten HoSo-Fred gefolgt). Allerdings habe ich den 2200pf-C schaltbar gemacht.

V2 ist die bekannte Anordnung aus Fender Bassman, Marshall und Abkömmlingen. Ich wollte zwar den Bootstrapped-Kathodenfolger von ValveWizard ausprobieren, aber der Amp braucht wirklich nicht noch mehr Gain ...

Klangregelung ähnlich wie SLO (auch hier bin ich der Anregung von DocBlues gefolgt, den Treble-C auf ca. 500pf und dafür den Slope-R nicht höher als 56k zu wählen), dieses Mal kein Pre-PI-Master, sondern nur Post-PI-Master (das LarMar halt wie sonst auch). Endstufe 2xEL84, Kathodenbias, keine Gegenkopplung, so weit nichts Besonderes.

Und wie klingt er? Mir gefällt es richtig gut. Cleanere Sounds sind möglich mit viel weniger Rauschen als z.B. beim Liverpool. Der gesamte Regelweg des Gainpotis ist nutzbar, ohne dass es matscht. Und er reagiert ausgezeichnet auf das Guitar-Volume - Gain halb auf, Les Paul Steg-PU, Guitar-Volume auf 4 und dann "La Grange" - Intro clean, Guitar-Volume voll auf - und es zerrt satt.

Klar, SLO-Gainlevels erreicht er (noch) nicht, aber da kommt schon ein ordentliches Pfund. Zum Nachbau und Ausprobieren empfohlen.

Viele Grüße und noch frohe Ostern
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 5.04.2010 09:56
... und hier noch eine etwas größere Zeichnung des Schaltplans.

VG Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 5.04.2010 10:35
Hey. Schaut ja wirklich toll aus. Nur eins ist mir im Schaltplan aufgefallen: es fehlt der Henry Werte für die Siebdrossel ;)

mfg ordi
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 5.04.2010 12:38
Hallo Ordi,

das ist eine Marstran Radiospares Choke mit 20H.

VG Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Bierschinken am 5.04.2010 16:33
Hi Stephan,

ein paar Frage;

Warum ist der R3 ungebrückt? - Lohnt sich vll. schaltbar für "juicy sounds".

Wie hast du die Größe des Pi-Tail bestimmt? 47k aus Traditionsgründen?

Mal probiert R18/19 zu verkleinern? - Das müsste deutlich weniger Rauschen. 470k reichen da locker, wenn man dazu C7 auf 22n vergrößert bleibt die Zeitkonstante/Grenzfrequenz auch gleich.

Grüße,
Swen
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 6.04.2010 09:08
Hallo Swen,

ich überlege in der Tat, R3 mit einem Kathoden-C schaltbar zu überbrücken. Was ich auch überlege, ist R3 auf 1,8k und R4 auf 220k zu ändern und das dann mit einem 1uF-C schaltbar zu brücken, um das noch näher an die SLO-Schaltung zu bringen. Im HoSo56 habe ich den zuschaltbaren C an dieser Stelle, benutze ihn aber selten.

Der 47k-Tail-R war eine bewusste Entscheidung, weil ich a) mit dem LarMar PPIMV arbeite und mehr oder weniger das verzerrte Signal laut oder leise machen will und b) die EL84 es wohl nicht mögen, allzusehr mit Signal überfahren zu werden. Im HoSo56 ist das ein 39k, dort habe ich aber nie einen 47k ausprobiert.

Als der Amp noch ein Komet war, hatte ich in der Tat mal R18 und R19 auf je 470k herunter gesetzt, mochte es aber nicht. Ich kann es schwer beschreiben, aber für meine Ohren wurde der Ton irgendwie "flacher". Ich hatte allerdings den PI-Eingangs-C nicht verändert. Ob es so viel weniger rauschen wird, weiß ich nicht, aber das Rauschen ist bei dieser Schaltung kein Problem. Als Liverpool oder Komet rauschte das Ding wesentlich mehr.

Ich hatte zuerst als Basspoti ein 250kA drin, um das Rauschen so gering wie möglich zu halten, war aber mit dem Regelweg nicht zufrieden. Es tat sich so gut wie nichts - das ist jetzt mit dem 500kA deutlich besser.

Ich werde wahrscheinlich noch den R25 auf 180R erhöhen. Die EL84 laufen jetzt (mit 150R) auf knapp 14W, mit 180R wären es 11,5W und damit innerhalb des Grenzwerts von 12W. 

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 12.04.2010 10:27
Hallo zusammen,

hier ist der aktuelle Plan nach einigen Tweaks, die ich dieses Wochenende vorgenommen habe. Die Änderungen betrafen vor allem die 2. Gainstufe (Ra von 100k auf 220k und Rk von 1,5k auf 1,8k). Ich habe die Anregung von Swen (vielen Dank!) aufgenommen, den Rk schaltbar mit einem 1uf zu brücken.

Ich habe außerdem vor dem PI noch einen 47k Serien-R eingefügt, was eine minimale Signalabschwächung bewirkt.

Der Amp ist dadurch noch vielseitiger geworden. Zum einen sind die Cleansounds noch durchsichtiger, zum anderen hat er mehr Gainreserven bekommen - ideal, um schwache Single Coils zum Singen zu bringen.

Der Amp ist aus meiner Sicht fertig. Weitere Tweaks sind erst einmal nicht nötig.

Viele Grüße
Stephan

PS: der Plan enthält 2 Fehler.
1. Der Rk an den Endröhren ist ein 180R.
2. Der Boost-C an V2a ist kein Xicon MPP, sondern ein WIMA, den ich wegen der kleineren Bauform bevorzugt habe (Xicon habe ich nicht ausprobiert). 
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Bierschinken am 12.04.2010 11:21
Hi Stephan,

schaut auch gut aus!
Mich würd nurnoch interessieren ob sich die EF lohnt oder ob man mit den guten alten Trioden nicht genauso weit kommt?

Samples möglich?

Grüße,
Swen
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 12.04.2010 11:41
Mich würd nurnoch interessieren ob sich die EF lohnt oder ob man mit den guten alten Trioden nicht genauso weit kommt?

Samples möglich?

Hallo Swen,

ich nehme an, mit EF meinst Du die EF86. Ich verwende ja die 5879, aber mit EF86 würde das sicher auch funktionieren, siehe die 65Amps. Die 5879 ist im Hoffman-Forum so populär, weil sie als NOS viel preiswerter zu haben ist.

Die Pentode hat halt mehr Gain als eine parallel geschaltete Triode - mein Club Deluxe erreicht High Gain definitiv nicht. Mit der parallelen Triode stößt man halt an Grenzen, und der höchstmögliche Ra ist nicht unbedingt das klangliche Optimum. Die Pentode ist aber auch anschlagsdynamischer als zwei hintereinander geschaltete Triodensysteme - mit letzterem konnte ich den Übergang clean - crunch nie wirklich schön abbilden. Aber ich denke, dass man z.B. mit einer Kaskodenschaltung ähnliche Ergebnisse erzielen kann - versuche ich vielleicht bei meinem Club Deluxe, falls das Layout das hergeben sollte.

Für Sound-Samples bin ich leider nicht ausgerüstet - kein entsprechendes Aufnahmegerät.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 12.04.2010 11:52
Zur Aufnahme hab ich sowieso ne generelle Frage, nämlich:
Mit welchem Equipment nimmat man am besten auf, wenn man kein Studio zu Hause hat. Also:
Welches Mikro funktioniert gut?
Wo hoch sollte die Samplingrate der Soundkarte sein (oder Auflösung oder ähnliches)

Denn ich habe es einmal mit einem Sprachmikro probiert und ja, ich sollte mich jetzt nicht über das Ergebnis auslassen  :devil:

mfg ordi
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Bierschinken am 12.04.2010 12:10
Morgen,

achsooo, ich sah nur Pentode und hatte der Gewohnheithalber direkt "EF86" im Kopf.

Das mit dem mehr gain ist halt sone Sache. Wenn man die Pentoden dann nicht ordentlich hochohmig abschliesst verliert man auch ne Menge Pegel.
Also mehr als Trioden parallel bringts? - und keine Probleme mit Gitterstromeinsatz?

Ordi, check mal den Off-Topi-Bereich, da gab es einige gute Threads zu.  :)

Grüße,
Swen
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 12.04.2010 13:17
Das mit dem mehr gain ist halt sone Sache. Wenn man die Pentoden dann nicht ordentlich hochohmig abschliesst verliert man auch ne Menge Pegel.
Also mehr als Trioden parallel bringts? - und keine Probleme mit Gitterstromeinsatz?

Weniger als beim HoSo56 - da musste ich den Koppel-C ordentlich runter nehmen (2,2nf), bis es zusammen mit dem 500kA Gainpoti  im Griff war. Vielleicht löte ich noch einen 100k vor das Gainpoti, mal sehen. Im HoSo SLO hilft mir halt das 470k/2200pf-Filter, zusammen mit dem 500kA Gainpoti den Bassbereich klein zu halten. Es fällt nur bei höheren Gaineinstellungen auf, wenn gleichzeitig der Mittenregler weit zugedreht ist. Dann macht es sich durch ein "Aushöhlen" des Mittenbereichs bemerkbar, das weniger gut klingt. Drehe ich den Mittenregler auf 4, ist es nicht mehr hörbar.

VG Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Grooverock am 12.04.2010 14:36
Hi, Stephan!

Sehr schönes Projekt!!! Mir fällt nur eine kleinigkeit auf: Der R10 sollte eigentlich ständig in Reihe mit dem C liegen und der Schalter brückt dan denn R10 lediglich. Dann funktioniert der R auch in seiner Funktion und es knackt nicht mehr beim Schalten.
Wie ist das Ding im Vergleich zum Komet? Und was gefällt oder missfällt dir am Komet? Das Konzept reizt mich noch immer! ;-)

Viele Grüße!
Kim
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 12.04.2010 15:34
Hi Kim,

ich habe den Cap an die mittlere Lötöse des Schalters gelötet, die obere Lötöse an Masse und einen 47k von der oberen zur unteren Lötöse. Meinst Du, ich sollte den 47k besser von der mittleren an die obere Lötöse löten?

Unterschiede zum Komet: mir gefallen zum einen die Cleansounds deutlich besser, und der Amp rauscht dabei wesentlich weniger. Zum anderen gefallen mir aber auch die High-Gain Sounds besser, weil sie in den Bässen nicht so matschen. Und er ist hinsichtlich der Lautstärke, in der er die verschiedenen Sounds zur Verfügung stellt, wesentlich flexibler, jedenfalls dann, wenn man mit PPIMV arbeitet. Mit VVR sind wahrscheinlich beide gleichwertig. Die Anschlagsdynamik ist mindestens ebenbürtig. Also habe ich jetzt einen Amp, mit dem ich alles, was ich mit dem Liverpool/Komet bekommen habe, auch und z.T. besser bekomme, und das mit weniger Nebengeräuschen.

Damit will ich nicht sagen, dass das Design des Liverpool/Komet schlecht ist, zumal ich ja wegen der Enge des von mir verwendeten Chassis beim Layout habe Kompromisse eingehen müssen und halt eben auch Dinge eingebaut habe (insb. PPIMV), was die Amps original ja nicht haben. Ich habe da sicher Lehrgeld bezahlt. Wenn ich nochmal einen Express, Liverpool oder Komet bauen sollte, dann auf jeden Fall nicht mehr in einem kleinen Chassis (d.h. 18W oder JTM45), sondern in einem größeren, in dem sich das amtliche Layout auch richtig umsetzen lässt. Und dann muss definitiv ein VVR hinein - ohne ist das Ding ja nur mit einem Attentuator spielbar. Der PPIMV wird dem Amp vermutlich nicht gerecht, weil die Endstufe sozusagen "aus dem Spiel genommen" wird.

Ich könnte also auch sagen: der HoSo Super Lead Overdrive ist von seiner Architektur und den Anforderungen an das Layout in einem 18W-Chassis wesentlich besser unterzubringen als ein Liverpool/Komet.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Grooverock am 12.04.2010 17:10
Danke für die Antwort!
Dachte immer, dass man den Matsch wegen der weit vorn liegenden Klangregelung einigermaßen im Griff hat...
Aber sehr interessant zu lesen. Schade nur, dass du keine Soundfiles hast!!! Aber wenn du einen Computer hast, ist das doch nicht das große Problem?  ;D  :sex:
Hi Kim,

ich habe den Cap an die mittlere Lötöse des Schalters gelötet, die obere Lötöse an Masse und einen 47k von der oberen zur unteren Lötöse. Meinst Du, ich sollte den 47k besser von der mittleren an die obere Lötöse löten?

Wenn ich dich richtig verstanden habe, ja.
Habe nochmal frech in deinem Schaltplan gewütet...  :devil:
Was ist ein VVR? Eine Schaltung zur reduzierung der Spannung??!? Sorry, mit Abkürzungen hab ichs nicht so.
Viele Grüße!
Kim
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 12.04.2010 18:28
Hallo Kim,

vielen Dank für die Schaltungszeichnung, genau so habe ich es gemeint.

VVR = Variable Voltage Regulator. Bedeutung richtig erkannt.

Man bekommt den Matsch mit der vorne liegenden Klangregelung schon einigermaßen in den Griff - halt auf Kosten des Bassdrucks.  :(

Der Computer ist leider nicht auf dem neuesten Stand, und ein Aufnahmegerät habe ich auch nicht. Vielleicht sollte ich weniger Amps bauen und stattdessen mal tontechnisch aufrüsten  ;)

VG Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Grooverock am 13.04.2010 09:26
Haha!

Bei dir muss es wirklich schon aussehen wie in einem Musikgeschäft! Die Amps scheinen ja woe vom Fließband zu kommen.  :o
Respekt!!!
Viele Grüße!
Kim

EDIT: Habe übringes früher mit einem Pentium 3 500 Mhz und 128MB aufgenommen! *duckwech*
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 20.09.2010 13:15
Hallo zusammen,

nachdem ich den Amp in Form des zuletzt geposteten Schaltplans eine ganze Weile mit Freude gespielt habe, sind mir aber doch einige Kleinigkeiten aufgefallen:

1. Das Ding hat so viel Gain, dass ab Reglerstellung 15 Uhr des Gainreglers der Boost nicht mehr viel bewirkt.
2. Clean geht im Grunde nur, wenn der Master voll auf und der Gain gerade geöffnet wird.
3. Bei bestimmten Klangeinstellungen, insbesondere wenn Mitten niedrig und Höhen über die Hälfte eingestellt sind, wird der Ton etwas grätzig, vor allem wenn gleichzeitig der Cut noch weit aufgedreht ist.

Ursache ist die Übersteuerung im PI. Ich habe deshalb den Spannungsteiler vor dem PI von 47k/470k auf 150k/220k geändert. Gleichzeitig habe ich auch die Schirmgitterwiderstände von 1k auf 2k2 erhöht. Den geänderten Plan poste ich bei Gelegenheit.

Alles in allem hat der Amp zwar seinen grundsätzlichen Charakter beibehalten, klingt aber jetzt etwas differenzierter, und auch das Grätzige bei Midscoop-Einstellungen ist weniger geworden - weg ist es aber noch nicht. Das ist der gleiche Effekt wie auch beim HoSo56. Offenbar ist es für den OD-Sound nicht allzu günstig, den PI stark zu überfahren. D.h. weitere Tweaks können durchaus noch folgen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.09.2010 09:38
Wie hast du die Größe des Pi-Tail bestimmt? 47k aus Traditionsgründen?

Um auf das Thema zurückzukommen: ich habe kürzlich bei Durchsicht der Unterlagen zum großen HoSo-Fred im Hoffman-Forum entdeckt, dass der Pi-Tail 27k beträgt. Das habe ich dann aus den Gutshots auch entnehmen können. Also probeweise mal den 27k eingebaut - mir gefällt das jetzt viel besser. Ich habe den Eindruck, dass der PI jetzt eine etwas weichere Verzerrung zum Gesamtsound beiträgt und dieses Hohle, Grätzige im Sound nur noch auftaucht, wenn ich Treble ganz auf und Mid ganz zu drehe - aber wann mache ich das schon? Im cleanen Bereich ändert sich - erwartungsgemäß - nichts.

Ich habe den HoSo56 dann gleich genauso geändert und dort subjektiv das gleiche Ergebnis erzielt.

Ich vermute mal, dass der 47k für den normalen Top Boost völlig ausreichend ist, aber die Hoso-Schaltung schiebt wegen der Pentode etwas mehr Pegel in den PI, so dass die Grenze schneller erreicht wird.

Im Nachhinein ärgere ich mich aber etwas, dass ich nicht gleich Oktalsockel für die Endröhren genommen habe - mit 6V6 oder 6L6 wäre das sicher ein Bombenamp, und ich müsste nicht mit der 5Y3 die B+ künstlich niedrig halten, um die EL84 nicht zu killen. Na ja, vielleicht mache ich das irgendwann doch.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: jacob am 24.09.2010 10:45
Hi Stephan,

falls Du in Deinem Amp noch etwas Platz nach oben hin zur Verfügung haben solltest, dann baue (oder kaufe) Dir doch einfach entsprechende Adapter (EL84 Sockel auf 6V6 Fassung) und teste das damit zuerst mal, bevor Du mühsam die Fassungsdurchbrüche im Verstärker aufbohrst.
Vielleicht würde Dir der Amp mit 6V6 ja gar nicht so gefallen?

Gruß

Jacob
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.09.2010 12:06
Hallo Jacob,

das ist eine gute Idee. Mal sehen, ob ich da was zustande bringe.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: El Martin am 24.09.2010 12:39
...ausserdem hat Dirk ja auch Adapter für Noval-Sockel in Oktal Löchers...

Ciao
Martin
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Grooverock am 24.09.2010 13:49
Es gibt doch eine russische 6V6-Version mit Noval-Sockel... Müsste nochmal raussuchen wie die heist. Das Teil ist sehr günstig zu haben und ein Kumpel von mir ist das sehr überzeugt von...
Nur so ein Gedanke.
Viele Grüße!
Kim
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: SvR am 24.09.2010 13:50
Salü,
Es gibt doch eine russische 6V6-Version mit Noval-Sockel... Müsste nochmal raussuchen wie die heist.
Such mal nach 6P1P.
mfg sven
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: jacob am 24.09.2010 15:19
Hi Sven,

die 6P1P dürfte wohl für Stephans Testzweck nicht so sehr geeignet sein.

Siehe Datenblatt:

http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/113/6/6P1P.pdf

Gruß

Jacob
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: SvR am 24.09.2010 15:32
Salü,
die 6P1P dürfte wohl für Stephans Testzweck nicht so sehr geeignet sein.
Das Datenblatt ist mir bekannt, genauso wie die Tatsache dass die maximale Anodenspannung etwas niedriger lieget als bei der 6V6 (6P1P 250V; 6V6 315V).
Ich bezog mein Posting aber auf den Hinweis von Kim, das es eine russische 6V6 in Novalsockel gibt und das ist eben die 6P1P.
Hab grad den Schaltplan im ersten Posting gesehen und die Spannungsangaben für die Anoden- und Gitterspannung: mit 360V und 350V ist das für EL84, 6V6 und 6P1P jenseits der Grenzwerte. Wobei da die 6P1P tatsächlich die schwächste in der Reihe ist.
mfg sven
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: Grooverock am 24.09.2010 15:39
Hui!  :o

Das hatte ich garnicht mehr auf dem Schirm!!!
Das ist ja wirklich wenig. Die Pamax = 12W hatte ich noch im Hinterkopf... Danke für das Datenblatt!
Kim
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.09.2010 16:29
Hab grad den Schaltplan im ersten Posting gesehen und die Spannungsangaben für die Anoden- und Gitterspannung: mit 360V und 350V ist das für EL84, 6V6 und 6P1P jenseits der Grenzwerte.

Hallo Sven,

ich kenne die Datenblätter auch. Die Grenzwerte sind für die 6V6 wahrscheinlich überholt. Fast jeder 6V6 Amp läuft mit 400V plus, ohne dass es die Röhren übel nehmen. Die Fender Deluxe Reverbs gelten jedenfalls nicht als Röhrenfresser. Klar, Jim Kelley hat es mit seinen 490V übertrieben ... da muss man wohl die JJ6V6S nehmen.

Mir ist durchaus bewusst, dass 360V für die EL84 grenzwertig sind. Vox hat seine Röhren typischerweise mit 320V, aber mit heißerem Bias betrieben. Der Wert für die Schirmgitter ist bei meinem Amp inzwischen überholt, weil ich die 1k gegen 2k2 getauscht habe. Die Spannung dürfte dort deshalb um ca. 5V niedriger liegen. Einen Röhrenausfall hatte ich in dem Amp bisher noch nicht - 3x auf Holz klopfen ...

Ich kenne allerdings auch Amps, die die EL84 mit über 400V betreiben, z.B. Soldano Atomic 16, und die sind auch nicht als Röhrenfresser bekannt.

Zu den Adaptern: ein Adapter, mit dem ich Novalröhren in Oktalfassungen bekomme, nützt mir nichts, ich brauche es ja anders herum. Adapter für Oktalröhren auf Novalfassungen habe ich im Handel noch nicht gesehen, also muss ich wohl bauen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.09.2010 16:30
...ausserdem hat Dirk ja auch Adapter für Noval-Sockel in Oktal Löchers...

Hallo Martin,

ich habe aber novale Löcher und würde gerne Oktalröhren probieren.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: jacob am 24.09.2010 18:03
Hi Stephan,

wahrscheinlich wird da wieder kräftig der Sockel mit der Fassung verwechselt  ;D

Der Sockel ist an der Röhre, die Fassung im Amp  :police:

Gut, gut, gut, ich hör' ja schon auf damit  ;D

Deshalb schrub ich ja auch "...entsprechende Adapter (EL84 Sockel auf 6V6 Fassung)".

Am Adapter ist demnach unten der Noval- Sockel und oben die Oktal- Fassung.

Ich würde mir diese Dinger an Deiner Stelle kaufen, der Selbstbau ist sehr aufwändig und auch nicht viel preiswerter, bis Du alle nötigen Teile und den entsprechenden Kleber (samt der ganzen Portokosten) zusammengesucht hast.
Vom Arbeitszeitaufwand mal ganz zu schweigen  :P


Gruß

Jacob
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 24.09.2010 18:05
Am Adapter ist demnach unten der Noval- Sockel und oben die Oktal- Fassung.

Ich würde mir diese Dinger an Deiner Stelle kaufen, der Selbstbau ist sehr aufwändig und auch nicht viel preiswerter, bis Du alle nötigen Teile und den entsprechenden Kleber (samt der Portokosten) zusammengesucht hast.
Vom Arbeitszeitaufwand mal ganz zu schweigen  :P


Hallo Jacob,

ich habe das schon verstanden. TT hat solche Teile leider nicht im Angebot.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: jacob am 24.09.2010 18:17
Rentiert sich wahrscheinlich nicht für Dirk mangels Nachfrage und Herstellungsaufwand? Schade zwar, aber das kann ich irgendwie nachvollziehen.

Such doch dann einfach mal in der eBucht nach der Artikelnummer 250690741866

Gruß

Jacob
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 26.09.2010 11:06
Hallo Jacob,

vielen Dank für den Hinweis.

Ich habe mich allerdings dazu entschlossen, den HoSo SLO nach den letzten Tweaks erst einmal so zu lassen, wie er ist, denn er klingt richtig klasse, auch wenn er nicht so viel Bumms wie meine EL34-Amps hat.

Der Club Deluxe geht derzeit durch ein gedankliches Redesign - mehr dazu dann in einem anderen Fred.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:HoSo Super Lead Overdrive (Liverpool Light Conversion)
Beitrag von: darkbluemurder am 26.09.2010 11:21
Und so sieht der Schaltplan jetzt aus.

Viele Grüße
Stephan