Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Soldano => Thema gestartet von: derdickedidi am 6.07.2010 23:00

Titel: Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 6.07.2010 23:00
Wir hatten gestern Probe (wie immer Montags), letzte Woche war irgendwie noch alles in Ordnung, aber gestern machte der Amp beim Umlegen des Standby-Schalter ein Pfeiffgeräusch (ziemlich nervige, aber gut hörbare Frequenz, anteigend und nach 1 Sek gewohnte Ruhe aus dem Amp).

Kurz 2 bis 3 Arkorde im Raum stehen lassen, alles in Ordnung, dachte ich.

Aber bei tiefen stark abgedämpften Tönen, die gewohnter Weise ein tiefes Wummern erzeugen, kamen dann ein paar Knister/Raschel Geräusche zum eigentlichen Ton hinzu. Das war definitiv neu und störend. Klang ein wenig wie ein Mischung aus defektem Speaker und kratzendem Volumenpoti. Hmmmm.

Also kurzerhand mal den Amp an einer 2x15 / 4x10 Bass Kombi ausprobiert, aber auch dort dieses Raschelknistern. Also ist die Box nicht hinüber.

Die Röhren schienen mir normal zu glühen, war aber im diffusen Licht auch nicht richtig gut zu erkennen. Egal. Erstmal die Probe mit 'ner HK-Transe bewältigt.

Natürlich habe ich alter, vergeßlicher Vollpfosten den Amp nicht mit nach Hause genommen um hier Messungen durchzuführen (ich könnt mich mal wieder...), werde den morgen abend aber herholen um das nachzuholen.

Irgendwie ist mir auch, als wäre der Amp leiser als vor ein paar Wochen noch, kann aber natürlich auch an der zunehmenden Abnutzung meiner Hörfähigkeit liegen ;D

Die Röhen habe circa 250 Spielstunden hinter sich...

Vielleicht könnt Ihr mir ja schonmal bei einem ersten Brainstorming helfen, bevor ich den Amp morgen durchmesse ?!?

Schaltung Vorstufe im Anhang, Netzteil und Endstufe sind wie in Joachims Slo-Redraw.

Danke erst einmal!
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Firebird am 6.07.2010 23:03
Hast du Silver Micas drin? Die machen gerne mal solche Geräusche wenn sie leicht lecken.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 6.07.2010 23:14
Ich glaube jeder verdammte 470pF im Amp ist ein SilvaMica, erinnere mich jetzt auch an so'n SilvaMica Fred hier im Forum. Gut! Kommen die schon mal auf die Liste der möglichen Verdächtigen!
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 7.07.2010 18:51
Naja der erste Treblepeaker 470pf Silvamica macht beim berühren Kratzgeräusche, habe leider keinen mehr hier zum austauschen, aber ich glaube auch, das ist eher eine mechanische Übertragung in den Signalweg an dieser Stelle als ein defekter Kondensator.

Hab mal tapfer ein paar Messungen gemacht:

Die gesamte Heizung läuft bei ca. 6,5 Volt

Plates an allen Endröhren: 485 Volt
Screen Grids (auch alle): 485 Volt
Control Grids : -53 Volt

Gemesser Ruhestrom von links nach rechts:
36mA , 34mA , 38mA , 33mA

Jetzt habe ich noch ein paar Indizien oder besondere Beweiskraft:

1) Ich meine, die Anodenspannung hätte vor ein paar Monaten noch bei knapp 500 Volt gelegen (497 oder so), natürlich (grml) habe ich mir das nicht notiert, aber kann die Spannung abgesunken sein? Wenn ja, dann ist da ja wohl im Netzteil etwas im Argen....

2) Mir ist als würden die Endröhren (NOS 5881) blauer leuchten als früher, die blinken auch schön im Takt, sieht nicht wirklich "krank" aus

3) Komischerweise ist das "Quietschen" beim Umlegen des Standy-Schalters verschwunden, seitdem der Amp bei mir zuhause ist. Ich kann allerdings ein ähnlich unangenehmes Quietschen erzeugen, wenn ich an Pin4 der 33mA-Bias-5881 beim Messen im eingeschalteten Betrieb den Kontakt beim Sockel etwas bewege. Ist da einfach der Kontakt zum Röhrenbeinchen schlecht?

4) Was bleibt ist das Raschelnknistern bei tiefen, stark gedämpften Saiten. Dazu werde ich morgen mal einen Elektronikerladen aufsuchen und ein paar WiMas oder so als Ersatz für die Micas kaufen. Ich habe zwar so'n Gefühl, dass es nicht an den Micas liegt, aber Versuch macht klug ;)

Edit: zu (1): Habe gerade mal in einem anderen Fred von mir nachgelesen, dass die Anodenspannung wohl bei "etwa 490 Volt" lag... da scheinen mir 485 doch zu passen ;)
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: cca88 am 7.07.2010 20:46
Naja der erste Treblepeaker 470pf Silvamica macht beim berühren Kratzgeräusche, habe leider keinen mehr hier zum austauschen, aber ich glaube auch, das ist eher eine mechanische Übertragung in den Signalweg an dieser Stelle als ein defekter Kondensator.

Hab mal tapfer ein paar Messungen gemacht:

Die gesamte Heizung läuft bei ca. 6,5 Volt

Plates an allen Endröhren: 485 Volt
Screen Grids (auch alle): 485 Volt
Control Grids : -53 Volt

Gemesser Ruhestrom von links nach rechts:
36mA , 34mA , 38mA , 33mA

Jetzt habe ich noch ein paar Indizien oder besondere Beweiskraft:

1) Ich meine, die Anodenspannung hätte vor ein paar Monaten noch bei knapp 500 Volt gelegen (497 oder so), natürlich (grml) habe ich mir das nicht notiert, aber kann die Spannung abgesunken sein? Wenn ja, dann ist da ja wohl im Netzteil etwas im Argen....

2) Mir ist als würden die Endröhren (NOS 5881) blauer leuchten als früher, die blinken auch schön im Takt, sieht nicht wirklich "krank" aus

3) Komischerweise ist das "Quietschen" beim Umlegen des Standy-Schalters verschwunden, seitdem der Amp bei mir zuhause ist. Ich kann allerdings ein ähnlich unangenehmes Quietschen erzeugen, wenn ich an Pin4 der 33mA-Bias-5881 beim Messen im eingeschalteten Betrieb den Kontakt beim Sockel etwas bewege. Ist da einfach der Kontakt zum Röhrenbeinchen schlecht?

4) Was bleibt ist das Raschelnknistern bei tiefen, stark gedämpften Saiten. Dazu werde ich morgen mal einen Elektronikerladen aufsuchen und ein paar WiMas oder so als Ersatz für die Micas kaufen. Ich habe zwar so'n Gefühl, dass es nicht an den Micas liegt, aber Versuch macht klug ;)

Edit: zu (1): Habe gerade mal in einem anderen Fred von mir nachgelesen, dass die Anodenspannung wohl bei "etwa 490 Volt" lag... da scheinen mir 485 doch zu passen ;)

Hallo Didi,

was passiert, wenn Du die Gitarre zugedreht in den Einschleifweg einstöpselst?

Grüße

Jochen

PS: Scope !!?! da war noch was... ;)
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Schimanski am 7.07.2010 21:28
Hast Du einen zweiten Satz Endröhren da? Ich hatte mal ähnliche Symptome bei einem HiFi-Verstärker (mit Röhren, logo), da waren die Knister- und Raschelgeräusche nach dem Tausch weg.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 7.07.2010 23:02
Zitat
Scope !!?! da war noch was...

Nö, noch nicht, hatte seit der erfolgreichen Fertigstellung des Amps nicht sonderlich viel gebastelt, also auch noch keinen Handlungsbedarf beim Oszikauf gesehen, jetzt wirds langsam mal Zeit, hm? Dass Du dich daran noch erinnerst ;)

Zitat
was passiert, wenn Du die Gitarre zugedreht in den Einschleifweg einstöpselst?

Hab ja keinen :) Könnte wohl zum Testen mal 'ne Klinkenbuchse an die letze Triode hängen, oder besser an den PI?

Zitat
Hast Du einen zweiten Satz Endröhren da?

Leider nicht, aber irgendwie habe ich auch den Verdacht, dass da der Hund begraben sein könnte, obwohl ich "aufgebende" Endröhren klanglich immer anders wahrgenommen habe. Ich teste morgen erstmal Ersatzkondis für die Micas aus, da krieg ich sicherlich welche beim Elektronikkrauter in der Stadt. Wenn das nichts bringt (wovon ich z.Z. eher instinktiv ausgehe), ordere ich mal Röhren beim Dirk, brauchen werde ich die eh auf kurz oder lang ;)

Toll finde ich, dass ich den Fehler jederzeit durch das Abdämpfen der Saiten bei tiefen Tönen reproduzieren kann, das wird sicherlich bei der Fehlersuche hilfreich sein im Gegensatz zu Fehlern die eher sporadisch auftreten. Ich steh aber gerade irgendwie auf'm Schlauch, werde sicherheitshalber noch mal Lötstellen überprüfen, obwohl ich mir nicht erklären kann, warum sich kalte/schlechte Lötstellen gerade bei tiefen Frequenzen bemerkbar machen sollten ?!?
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: headcrash am 7.07.2010 23:51
DAs Raschelknistern bei Palm Mute könnte(n) auch (eine) schlechte/mikrofonisch gewordene Vorstufenröhre(n) sein. Hatte ich schon. GGf. mal durchtauschen.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: The Tube-Factor am 8.07.2010 14:19
Jawohl! Hatte das auch schonmal-wurde ebenfalls durch ne Vorstufenröhre verursacht.

Grüße
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Rimy am 8.07.2010 16:27
hi,
ich hatte vor kurzem mal bei meinem combo, dass bei nem tiefen G mit palm mute das gleiche war.
komischerweise nur beim G? der grund dafür war ne kalte lötstelle am PI kondensator die sich dann
durch die vibrationen im amp fast komplett gelöst hat. war auch auf den ersten blick bzw. klopftest
nicht gleich zu erkennen. als er wieder richtig eingelötet war, war wieder alles in ordnung.

gruß
Ralph
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 8.07.2010 17:54
Ok, was ich in den letzten 2 Stunden getan habe:

In die Stadt gefahren, keine Autokorsos, aber tortzdem viel Verkehr. Klima habe ich nicht. Neben dem Elektronikladen ist 'ne Tankstelle, dort erstmal eine kalte Cola getrunken, ab in den Elektronikladen: 470pF Kondis mit 'ner Spannungsfestigkeit über 63 Volt: AUSVERKAUFT!!! (Ob da noch jemand Probleme mit seinem Amp hatte ;D ?)

Egal, noch 'ne Cola gekauft. Nach Hause, geduscht, gegessen, viel Wasser getrunken (ist es bei Euch auch so heiss?).

Grabbelkiste durchsucht: 2 470pF SilverMicas gefunden, die habe ich dann abwechselnd an den entsprechenden Postitionen mit den alten Micas getauscht: No Difference!

Kurz hier ins Forum gelünkert und die Tipps von Euch mit den kalten Lötstellen und Vorstufenröhren gelesen

Alle 3 12ax7 gegen nigelnagelneue 12ax7 von TT getauscht: No Difference

Mit 'nem chinesischem Essbesteck diverse Bauteile und Lötstellen abgeklopft und tatsächlich: Das abeschrimte Käbelchen vom Gainpoti zur 2. Gainstage machte beim hin- und herbiegen komische Kratzgeräusche. Irgendwie befand ich das Ding für optisch indiskutabel und habe es erneuert. Schön ordentlich gelötet. Prima. Aber: Mein Soundzugewinn an Knisterknacken bei Palmmutes blieb.

Amp auf'n Kopp gelegt und eingeschaltet. Abschirmbecker von V1 entfernt. Mit dem Fingernagel gegen die Röhre geschnippst: Bing! Nanu? Die ist doch nigelnagelneu? Allerdings keine spezielle V1-Röhre sondern 'ne "normale" Ecc83 von TT.

Gain: Volle Pulle, keine Gitarre eingestöpeselt. Master langsam aufdrehen: Ab ca. 12 Uhr fängt es an zu rückkoppeln und zwar im deutlich hörbaren Bereich mit der gleichen Frequenz wie die V1 beim Anschnipsen Bing macht!

Grabbelkiste durchforstet: 4 Stück 12ax7 von TT gefunden, alle durchprobiert, bei allen die gleichen Symptome, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. 1 Stück Sovtek 12ax7 LPS gefunden: Klang megageil als V1 (!!!), allerdings blieb auch damit das Bing-Problem mit zugehöriger Rückkopplung ohne Gitarre bei aufgedrehtem Amp.

Electro Harmonix 12ax7 gefunden (muss schweinealt sein, kann mich garnicht erinnern, die jemals gekauft zu haben) ab in die Postion V1: Der Schnips-Test macht nur ein recht leises Bing, also Gain wieder volle Pulle, Gitarre raus, Master langsam aufdrehen: Bis zum Ende keine Rückkopplung mehr! Yeeeeaaah!

Gitarre rein, Gain wieder auf 12 Uhr, Master auf 0, langsam aufdrehen, Palmmutes probieren: Die Geräusche sind weg! Das einzige was jetzt noch Rappelt ist das Porzellan meiner Gattin eine Etage höher (da muss ich gleich mal im Schrank Ordnung schaffen ;)) und alles anderes was im Haus nicht festgeschraubt ist ;)

So, welche spezielle V1 bestell ich mir denn nun? Will mir sicherheitshalber mal ein oder zwei auf Lager legen, nebst 'nem Ersatzpaket Endröhren.

Wie immer: Danke Euch allen! Ich liebe dieses Forum ;)

Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Robinrockt am 8.07.2010 18:33
Wie hoch ist denn die B+ deiner V1 ?
Vielleicht wird die ja generell zu hart gefahren.

Hier ist es auch überall am kokeln, schwitz.

Grüße,
Robin
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 8.07.2010 19:39
Mit 359 Volt in den 100K der erten Gainstage und 340 Volt bei der 2. Gainstage.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Rimy am 8.07.2010 19:45
Is a bissi viel, meinst net?

Gruß
Ralph
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 8.07.2010 20:05
Naja, im Datenblatt steht etwas weniger angegeben, aber mit Jo's Slo Redraw kommts etwa hin: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=3292.0;attach=7657

Klingt jedenfalls schön straff ;) und wenn's bei einer 12ax7 pro Jahr bleibt... ;D

Edit: Hatte die B+ doch noch mal vor ein paar Monaten via Widerstand ein wenig runtergeschraubt, sind doch nur etwa 320 Volt in der B+ also unter 300V an der Röhre selbst
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Rimy am 8.07.2010 20:17
eigentlich solltest du 172V an der ersten und 236V an der zweiten anode haben.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: Joachim am 8.07.2010 20:30
Servus,

Zitat
Naja, im Datenblatt steht etwas weniger angegeben, aber mit Jo's Slo Redraw kommts etwa hin:

Erzähl doch nicht sowas, bei mir sind da natürlich keine 359V an den 100k der V1B, sondern 329V 8). An der Anode selbst liegen dann bei der normalen SLO-Schaltung noch moderate 172V gegen 1,3V an der Kathode. Aber das hat Ralph ja schon geschrieben ;).

Grüße,
Joachim
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 8.07.2010 21:09
(das mit den 359 Volt hatte ich im vorigen Beitrag durch mein edit ja schon relativiert)

Jetzt komm ich aber ins Grübeln...

Habs nochmal nachgemessen: B4 hat bei mir 327 Volt, an der 1. Anode (V1b = 1.Gainstage) bleiben nach dem 100k davon 228 Volt über. Aber wo hole ich die 56 Volt her?

Ihr macht mich noch völlig fertig...  :urlaub:
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 8.07.2010 21:17
Ich glaub ich habs schon:

Du (Joachim) hast natürlich den 220K an der 1. Anode, SLO halt... ich "nur" 'nen 100k. Ich dachte schon ich spinne jetzt total....
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 6.08.2010 18:11
Ich muss das Thema nochmal rauskramen...

Irgendwie war das Problem zwar mit dem Austausch der V1 erledigt (hatte mir dazu einen schöne sehr angenehm klingen TungSol von Dirk besorgt) .... aber denkste....

Wir haben letzen Samsatg mit der Band auf einer Geburtstagsparty gespielt. Ohne PA nur Gesangsanlage, also alle Instrumente aus ihren eigenen Boxen.

Also meinen Amp schön weit aufgedreht, Soundcheck alles okay (sehr laut).

Als wir dann eine Weile gespielt hatten, fing das Rumpelrascheln wieder an. Diesmal nicht nur bei gedämpften tiefen Saiten, sondern bei jeder gespielten Note. Der Amp war dabei lauter als je zuvor gespielt worden (ausser bei anfänglichen Test nach der Fertigstellung) und stand auf der 4x12 Box.

Das mache ich sonst nie. Im Proberaum hat der Amp 'nen extra Regal oberhalb der Box, also ohne Kontakt zur Box, bei Gigs stelle ich den meist auf den Bühnenboden neben die Box.

Also glaubte ich vorort schon den Schuldigen gefunden zu haben: Die Vibration! (Bzw. sich daraus ergebende mechanische Schwächen, z.b. kalte Lötstellen)

Hab gerade mal den Amp aus seinem Headshell genommen und es purzelte mir einen M3-Mutte entgegen, die sonst die Lötleiste im Eingangsbereich festhält. Die Lötleiste liest sich nun prima hin und herbiegen, augenscheinlich waren in diesem Bereich durchaus Kontaktschwächen durch das Biegen zu erwarten. Also erstmal alle akribisch nachgelötet, die Mutter wieder festgeschraubt und zusätzlich mit ein wenig Lack gesichert.

Amp an, warten, Standy raus, Rock! Alles gut! Halbe Stunde Später wieder die Geräusche. Allerdings - so stellte ich mit wenigen Tests fest - nur bei viel Gain (min.6!) und sehr sehr hoher Lautstärke (Master min. 6!). Bei niedrigeren Lautstärken und/oder weniger Gain war alles normal.

Hmmmm. Also nochmal Klopf- und Wühltest mit dem Holzstäbchen. Nichts auffälliges. Ich wollte gerade aufgeben, da berührte ich nochmal den Kathoden-C der 1. Gainstage (0,63 uF) worauf hin der Amp sprunghaft lauter wurde, was ich durch die Zunahme des Rauschens erkannte.

Also Amp aus. Den Kathoden C nochmal nachgelötet, Amp an: Immer noch Rascheln.

Amp aus. Kathoden-C ausgelötet. Amp an. Funktioniert. Zumindest erstmal, ich lass den jetzt mal 'ne Stunde laufen und schau dann nochmal nach. Klingt etwas anders, klar.

Der C ist ein Malloroy 1uF / 630 Volt. Kann der einfach so die Flügel strecken? Bestimmt kann er, aber warum? Und wie passte das zu meinem Raschelrumppelproblem? Kann der Kondensator in sich eine Art Wackelkontakt haben, der sich in diesen Geräuschen äussert?

Oder bin ich hier völlig auf dem Holzweg und ich habe durch Ausbau des C nur Symptome gelindert, aber keine Ursachen behoben?
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: darkbluemurder am 6.08.2010 18:19
Hallo Didi,

ich sehe in dem Fall zwei mögliche Ursachen:

1. Der C war defekt. Ich hatte mal einen Sozo 0,68uf mit Kurzschluss - weiß der Henker, wie das an einer Kathode passieren kann. Ob er defekt ist, kannst Du durch Austauschen leicht feststellen.

2. Wenn das Problem mit einem anderen C nicht weggeht, kann es eine Schwingung sein. Die können sich auf alle möglichen Arten bemerkbar machen. Durch das Entfernen des Cs sinkt die Verstärkung der Stufe und damit die Schwingneigung des Amps. Klingt denn das Rumpelrascheln ein bisschen nach einem Moskito, das jede Note begleitet?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 6.08.2010 18:33
Furzen Moskitos? ;D Dann ja. Also es belgeitete bis zum Ausbau des C jede Note, als ob jemand mit dem Finger auf die Spitze des Instrumentenkabels tippt.
Titel: Und jetzt surrt es?
Beitrag von: derdickedidi am 7.08.2010 01:12
Ok, ich werde irre... oder höre Flöhe husten, oder Moskitos furzen....

Wie auch immer. Eine neuer Kathoden-Kondensator funktioniert in seiner Position seit Stunden einwandfrei. Das Geräusch ist weg.

Und schon habe ich ein neues Problem:

Habe den Amp kurz ausgemacht und den Eingangswiderstand von 68k auf 33k verkleinert. Den Amp wieder eingeschaltet und nun dies:

Bei (fast) cleanen Klängen (Volumenpoti an Gitarre zurückgedreht und/oder Gain zurückgedreht) fällt beim Ausklingen von Tönen und Akkorden ein unangehmes recht leises Surren(Zerren?) auf. Beim Anschlagen klingt alles normal, je leiser der Klang wird, desto mehr Surren kommt hinzu und verschwindet dann mitsamt dem Klang im Nirvana.

Ich hab also erstmal den 68k wieder einglötet, sonst habe ich ja nichts geändert, aber auch damit bleibt das Surren. Ist unabhängig von Master- oder Gainstellung, wird aber mit dem Aufdrehen von Master oder Gain auch lauter. Ich bin mir sehr sicher, dass das vorher nicht war und habe am Setup (Box... Kabel... Gitarre...) nichts geändert.

Zitat
Klingt denn das Rumpelrascheln ein bisschen nach einem Moskito, das jede Note begleitet?

Jetzt würde ich fast sagen, dass das hinkommen könnte, sofern Moskitos surren ;) und halt nur beim Ausklingen, wenn die Töne schon recht leise sind.
Titel: Re:Knistern Knacken Rmpfnslzmpf
Beitrag von: derdickedidi am 7.08.2010 17:02
Guten Morgen Ihr Lieben,

um dem alltäglichen, frühmorgentlichen Terror durch Frau und Kind ein wenig zu entkommen, bin ich in den Proberaum gefahren und habe dort meine alte HK-4x12 abgeholt.

Und siehe da: Damit summt mein Verstärker nicht.

Also nochmal die 1x12 EV angeschlossen: Summt.

Ganz merkwürdig für mich, weil es bei jeder Lautstärke da ist und mit gehobener Lautstärke auch gleichmäßig ansteigt.

Also die 1x12 an einen Laney Bassamp angeschlossen und auch dort summt es.

Ich schätze, da war ich mit meinen gestrigen Tests etwas zu laut ;D und irgendwie hats den 200Watt EV mitgerissen.

Der Klang zwar nie richtig dolle, aber irgendwie finde ich es doch schade, war er doch immer ein treuer Begleiter seit über 20 Jahren.

Naja... schau ich mich halt mal nach Ersatz um.

Problem gelöst, vielen Dank Euch allen!