Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Blake am 21.09.2010 17:16

Titel: Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 21.09.2010 17:16
Hallo,

ich bin an einen Kitty Hawk Counterpoint geraten, der mit den 2x EL34 und 2x 6L6.
Die EL34 sind definitv am Ende, sie rumpeln und scheppern.
Nun hab ich an den Röhren den Ruhestrom gemessen mit folgendem erschreckenden Ergebnis:

6L6 GC-STR     27mA     Ruby PC48, TC520, Nr B71
EL34               69mA           Mesa-Blau, die alten die drin waren
alternativ bei neuen JJ-tsEL34-HiWatt sind 66mA vorhanden.
Anodenspannung ohne Röhre bei 450V, laut Plan 423V. Paßt also.

Ok, die EL34 laufen wohl zu heiß und 6L6 könnten heißer. Dummerweise hat der Amp keine Trimpotis.
Gibts es "passende" Röhren von der Stange, um in gesunde Bereiche zu kommen oder muß der Amp zum Techniker?

Grüße
   Blake

Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 21.09.2010 17:56
Hallo,

Dirk von TT kann sicherlich auch passende Röhren raussuchen, dazu wären aber ein sicher ein paar mehr Angaben notwendig. Zudem wäre es gut, einen Defekt in der Biasversorgung auszuschließen, die neuen JJs laufen ja wohl genauso heiß, wie die alten EL34.

Viele Grüße Micha
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 21.09.2010 18:13
Hab noch das Schematic gefunden!
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: AmpGuru am 21.09.2010 18:16
Hi,

meinst Du 69mA für eine oder für 2xEL34 ?
Wenn für eine wäre das ein bisschen viel. 27mA für 2x6L6 wäre aber viel zu wenig....

Verwirrt zurück bleibend...
AmpGuru
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 21.09.2010 18:54
Jaa, also die Werte beziehen sich auf einzelne Röhren, gemessen mit dem Biasmaster.

Danke für den Plan  :)

Grüße
  Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: cca88 am 21.09.2010 20:41
Hab noch das Schematic gefunden!

Jungs, schaut euch mal die Bias Erzeugung ganz genau an...

Der Schaltplan hat definitiv einen Fehler.

Der "Abgleich" zwischen den Päärchen ist bei der Kiste relativ umständlich. Man muß mit dem Verhältnis der Widerstandswertew solang spielen, bis es hinhaut.
Am einfachsten würdest Du in deinem Fall ohl mit einem sehr kalten EL34 paar und heißen 6L6 fahren.

Ich muß allerdings zugeben, daß ich meinen lange Jahre mit "einfach reingestöpselten" MESA Sylvania 6CA7/6L6GC betrieben habe, ohne jemal zu merken, daß da etwas "suboptimal" sein könnte. Beim letzten Wechsel bin ich - dank "besserer" Kenntnisse - schier verzweifelt. Bei mir ist es jedoch genau anders rum - EL34 kälter, 6L6 heiß.

Grüße

Jochen

Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 21.09.2010 20:55
Jungs, schaut euch mal die Bias Erzeugung ganz genau an...

Der Schaltplan hat definitiv einen Fehler.

Der "Abgleich" zwischen den Päärchen ist bei der Kiste relativ umständlich. Man muß mit dem Verhältnis der Widerstandswertew solang spielen, bis es hinhaut.
Am einfachsten würdest Du in deinem Fall ohl mit einem sehr kalten EL34 paar und heißen 6L6 fahren.

Ich muß allerdings zugeben, daß ich meinen lange Jahre mit "einfach reingestöpselten" MESA Sylvania 6CA7/6L6GC betrieben habe, ohne jemal zu merken, daß da etwas "suboptimal" sein könnte. Beim letzten Wechsel bin ich - dank "besserer" Kenntnisse - schier verzweifelt. Bei mir ist es jedoch genau anders rum - EL34 kälter, 6L6 heiß.

Grüße

Jochen



Oh, das schreit ja gerade zu nach Trimpotis, sonst wirds es wohl eher schwer werden den sauber einzustellen  ???

Grüße
   Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 22.09.2010 03:13
Hi!

ich hatte auch mal so ein Teil. Allerdings war das bevor ich mich mit dem Thema Röhrenverstärker intensiver auseinandergesetzt habe. Der Schaltplan kommt mir jedenfalls sehr bekannt vor. Mein Counterpoint war jedoch mit 4 EL34 bestückt und hatte soweit ich mich erinnern kann auch ein Poti zur Bias-Einstellung. Da die Gebrüder Roy immer wieder innerhalb der Serienfertigung Änderungen vorgenommen haben, ist gar nicht gesagt, das der Schaltplan auch für deinen Counterpoint stimmen muß. Jedenfalls sind im Schaltplan rein zeichnerisch die beiden Biasvorspannungen vertauscht (-34 und -50V). Ich würde als erstes mal die Gittervorspannungen an den Endröhren messen und vergleichen. Ein Fehler in der Vorspannungserzeugung ist sehr wahrscheinlich.

Grüße,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 22.09.2010 10:03
Hallo in die Runde,

Der Schaltplan ist aus dem Netz, dementsprechend immer mit Vorsicht zu genießen. Ich hab ja auch extra geschrieben, er soll mal den BiasZweig vergleichen und die Widerstandswerte bestimmen, dazu noch die Spannungen an den Gittern messen.
Interessant auch, daß sich die Schaltungen ständig geändert haben. Also wäre es gut zumindest den Biaszweig mal rauszuzeichnen und dann kann man sicherlich was umbauen bzw. modifizieren um es besser einstellen zu können.

Grüße Micha
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 22.09.2010 12:40
Hallo in die Runde,

Der Schaltplan ist aus dem Netz, dementsprechend immer mit Vorsicht zu genießen....

Grüße Micha

Hallo Micha!

der Schaltplan aus dem Netz ist tatsächlich der Original-Schaltplan - nur eben von Roy handgezeichnet. Meinen Amp habe ich so ca. Mitte der Achtziger neu gekauft und auch in der gleichen Zeit den Schaltplan von Roy auf dem Postweg zugesandt bekommen. Internet gab es damals noch nicht. Ich kann also zweifelsfrei bestätigen, daß es sich bei dem Plan im Thread um den Original-Schaltplan handelt. Nur haben die Jungs von Roy eben immer wieder Schaltungsänderungen vorgenommen, ohne sich die Mühe zu machen deshalb einen neuen Schaltplan zu zeichnen. Die waren halt damals so drauf gewesen...

Grüße,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 22.09.2010 13:19
Hallo Georg,

Wenn man bei der Produktion dann selbst den Überblick behält kann man auch ohne Schaltplan bauen 8)
Schön wenigstens, das es ein orginaler Roy ist.

Grüße Micha
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: WiderGates am 22.09.2010 15:29
Hallo,

lustiger Plan: RELAY IN CLEAN STELLUNG   8)



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Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 22.09.2010 18:23
Hallo,

lustiger Plan: RELAY IN CLEAN STELLUNG   8)

Nicht nur der Plan - auch das Chassis selbst war ziemlich lustig:

Die Bauteile waren beim Counterpoint nicht auf der üblichen Bauteilseite, sondern auf der kupferkaschierten Platinenseite aufgelötet. Das sah jetzt zwar nicht gerade besonders ästhetisch aus, war aber wohl ein Zugeständnis an die Serienfertigung. Das Schöne dabei war, dass der Amp trotz Platinenbauweise ungemein servicefreundlich blieb und man eigentlich überall sofort rankam, ohne etwas erst etwas abbauen zu müssen! Eigentlich ziemlich clever - oder?

Die Ätzschablone für die besagte Platine war mit sehr großer Wahrscheinlichkeit genauso wie der Schaltplan von Hand gezeichnet. Zumindest sahen die Leiterbahnzüge entsprechend aus und ein Graphologe könnte wahrscheinlich sogar bestätigen, dass Schaltplan und Platinenlayout aus des gleichen Meisters Feder stammten... ;)

Serienfertigung in Handarbeit - das Ganze in Deutschland und zu erschwinglichen Preisen - Mann... das waren noch Zeiten! Je mehr ich drüber nachdenke, um so mehr könnte ich mich ärgern, das ich den Kitty Hawk vertickt habe. Der Amp als solches war wirklich nicht schlecht!

Grüße an alle,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 22.09.2010 19:13
Hallo zusammen,

anbei mal ein paar Bilder des Amps zu dem lustigem Plan und dessen Umsetzung.
Gemessen hab ich noch nichts weiter, werd ich aber in Kürze machen.

Die 6L6 lassen sich mit dem 50/100 Schalter "ausschalten". Nur hört man bei der Dominanz der aktuellen EL34
keinen so deutlichen Unterschied.

Was ich mich noch frage: Mach ich den nicht leitenden, braunen Schmodder (Lötfett?) ab oder laß ich den so wie er ist?

Grüße
   Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 22.09.2010 23:47
Na das kommt mir doch wohl bekannt vor!
Die Platinen hatte ich allerdings schlimmer in Erinnerung.... ;)

Den braunen Schnodder würde ich einfach so lassen - ist authentisch "vintage", schadet überhaupt nichts, und bringt vielleicht Pluspunkte beim evtl. Wiederverkauf an die rechte Rockszene  >:D!

Meß doch mal die Spannungen gegen Masse die ich im Foto eingezeichnet habe - ob die so ungefähr stimmen. Die sollten bei den beiden mittleren Röhren und bei den beiden äußeren Röhren übrigens gleich groß sein.
Außerdem habe ich auf dem Foto evtl. einen verschmorten Widerstand im Bias-Kreis gefunden. Der sollte eigentlich ca. 220k haben - meß doch den sicherheitshalber auch mal nach.

Gruß,
Georg

Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 23.09.2010 00:30
Nabend Georg,

hab gerade nachgemessen: An den Punkten liegen die Spannungen bei -34V für beide EL34 und bei -50V für beide 6L6.

Der 220k-Widerstand sieht in natura gut aus und ist meßtechnisch bei 225k.



Grüße
  Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 23.09.2010 00:45
OK - Also doch kein Fehler im BIAS.

Wie sieht es denn mit den Schirmgitterspannungen aus? Das wären an den Endröhren-Sockeln die Pins gleich unterhalb von deinen letzten Messungen (da wo die großen grauen Widerstände bei den 6L6 und die großen viereckigen Widerstände bei den EL34 enden).

Mal abgesehen davon - vielleicht wurde von Roy ja beabsichtigt, das die 6L6 nur etwas "Klangfärbung" in den Gesamtcharakter einbringen. Allerdings wäre dann auch der Umschalter 50/100W praktisch fehl am Platz. Mit einer Gittervorspannung von -50V sind die 6L6 nämlich deutlich zu kalt eingestellt und werden so niemals 50W erreichen (hier wären bei ca. 450V Anodenspannung auch so um die ca. -35V normal)  Bei meinem Counterpoint waren wie gesagt 4 Stk EL34 drin, die mit ziemlicher Sicherheit auch alle die gleiche Gittervorspannung hatten.

Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 23.09.2010 18:04
Hallo,

die Schirmgitterspannungen liegen für beide EL34 bei 432V und für beide 6L6 bei 440V.

Also den 50/100W-Umschalter als klangfärbendes Mittel zu sehen ist ja generell ok, wenn auch dann komisch
bezeichnet. Allerdings laufen meine EL34 zur Zeit ja viel zu heiß (gemessen mit dem BiasMaster), sodaß es
quasi keinen Unterschied macht, ob die zu kalten 6L6 dabei sind oder nicht.

Was müßte denn geändert werden, damit beide Paare in normale Bereiche laufen?


Grüße
  Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 24.09.2010 03:06
Um beim aktuellen Schaltungsstand beide Endröhrenpaare optimal und unabhängig voneinander abzustimmen, wäre der Einbau von 2 Trimmpotis und einem zusätzlichen Elko nötig. Dazu ist aber ein größerer Eingriff in die Schaltung notwendig - Leiterbahn unterbrechen, neue Strippen ziehen, etc.
In der Nähe des Siebelkos der BIAS-Spannungsversorgung (der kleinere blaue ganz links auf der Endstufenplatine) sind ja sogar schon einige Lötstützpunkte dafür vorgesehen.
Wenn Du dir das zutraust, kann ich mir ja mal Gedanken machen, wie man die Teile am günstigsten aufs Chassis bringt.

Gruß,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 24.09.2010 18:46
Hallo Georg,

das wäre sehr nett. Generell zutrauen tue ich mir das schon, im Zweifelsfall kann ich für die Umsetzung auch auf nen Techniker zugreifen, wenn ich weiß was gemacht werden muß.

Gruß
  Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 25.09.2010 18:31
So, Blake -

ich hab mal die Größe des bereits vorhandenen Trimmpotis als Referenz hergenommen, und dabei festgestellt, das die vorhandenen freien Lötstützpunkte alles andere als optimal passen. Der Umbau sieht also etwas "scheps" aus, sollte aber funktionieren und kommt ohne Leiterbahnunterbrechungen aus. Du kannst das Ganze also bei Bedarf auch wieder in den Originalzustand versetzen:

LOS GEHTS:
-------------------
Benötigtes Material:

2 Trimmpotentiometer 100kOhm, liegend
1 Elko 100uF/100V, axial
30cm Litze
1 Drahtbrücke (das abgezwickte Elko-Beinchen reicht)


UMBAU (siehe Fotos):

1.) Folgende Widerstände entfernen:

  1) 22k (rot-rot-orange)
  2) 10k (braun-schwarz-orange)
  3) 4,7k (gelb-lila-rot)

2.) Diode entfernen und an Stelle des 4,7k-Widerstand wieder einsetzen. Polarität beachten (Ring zeigt nach oben)!

3.) Potis einsetzen.

4.) Kondensator 100uF/100V vom Schleifer Poti EL34 nach Masse einlöten. Polarität beachten. Ring zeigt nach oben (Pluspol liegt auf Masse)

5.) Verkabeln:

  1) Rot: Isoliertes Kabel von Anode der Diode zwischen die beiden Potis.
  2) Hellblau: Drahtbrücke auf Masse
  3) Blau: Isoliertes Kabel von Schleifer Poti EL34 zum gemeinsamen Kontakt der vorher entfernten Widerstände 1 und 2

Fertig!


ABGLEICH:

Vor dem Einschalten beide Potis in Mittelstellung bringen !

Wechselseitig abgleichen:

Da sich beide Potis gegenseitig beeinflussen, erst ein Röhrenpaar ungefähr einstellen, dann das andere. Anschließend wieder das erste Röhrenpaar kontrollieren und ggf. nachstellen. Dasselbe beim zweiten Röhrenpaar wiederholen, dann wieder beim anderen Röhrenpaar. Das Ganze so oft wiederholen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist. (Die beiden Potis haben übrigens entgegengesetzten Drehsinn, d.h. beim einen nimmt der Anodenstrom zu, wenn rechts herum, beim anderen wenn links herum gedreht wird. )

Viel Erfolg!
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 26.09.2010 21:22
Nabend Georg,

vielen Dank für die ausführlichen Ausführungen. Da werde ich mal die Teile, zusammen
mit einem Satz Röhren hier im Shop bestellen und das umsetzen.

Wenn ich das vollbracht habe, wird es natürlich eine Rückmeldung geben.


Grüße
   Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 4.10.2010 23:04
Nabend,

also, die Modifikation ist durchgeführt  ;D

Nach dem Löten hab ich erst mal die alten Röhren drin gelassen und nen Probelauf gemacht.
Der Ruhestrom war bei mittlerer Potistellung sehr hoch, also lieber das linke Poti auf 3 Uhr und
das rechte Poti auf 9 Uhr. Dann Feineinstellung, Prohehören und das ganze mit den neuen Röhren
nochmal. Und schon ging die Sonne auf.

Ich hab jetzt TT-Tone Selection JJ EL34 Mesa-Matching und die Sovtek 6L6WXT+STR430 TT-XMatching
verbaut und bin begeistert. Gerade im Clean-Kanal schön voll und rund. Die Zerrkanäle muss ich mir
nochmal zur Brust nehmen, einstellungstechnisch, aber da bin ich guter Dinge.

An dieser Stelle dann nochmal besten Dank an alle Mitwirkenden  :bier:

Grüße
   Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 14.12.2010 21:40
hallo blake,

ich habe auch den counterpoint! allerdings sind bei mir die el34 innen und die 6L6 draussen! die 6L6 sind ganz schön blau im betrieb...! werde in zukunft die potis einbauen.

wegen dem leadsound, hast du schon was gemacht? mir gefällt der lead ganz und gar nicht zu viel mitte.....vielleicht liegts an den röhren keine ahnung, sind noch uralte jugoslawische sevtlanas drin!

lass mich es wissen wenn du nen befriedigenden mod für die leadssounds hast...

danke

raffa

btw; Georg danke für die ausführliche modifikation der bias abteilung! danke
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 14.12.2010 22:32
Hallo Raffa,

den Leadkanal hab ich nicht gemodet, sondern lediglich im Clean Bass rausgenommen (3,5) und im Lead reingedreht (7). Damit passte es bei mir. Der Cleankanal war einfach zu fett eingestellt. Vorstufenröhren hab ich noch nicht getauscht, sind alles 12AX7A-C drin.

Wenn bei dir die Endstufenröhrenpositionen anders sind, wird der Hauptunterschied sein, dass du bei betätigen des 50/100 Wattschalters einen anderen Grundsound bei 50 Watt hast, weil die anderen Röhren abgeschaltet werden. Klingt nach Geschmackssache.

Achja, Blaues Leuchten ist nicht böse ;-)

Grüße
   Blake
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 15.12.2010 13:27
hey blake,

danke für deine antwort...kannst du mir kurz sagen was die zahlen in der klammer bedeuten?

raffa
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 15.12.2010 19:32
Hallo Raffa,

Das werden wohl die Stellungen der Potis an der Skala sein...

Grüße Micha
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 16.12.2010 09:38
hahahaha...Merde....sorry!  ;D

btw: micha, wenn du uns schon da bis und der schaltplan angehängt ist...

--> wie könnte ich den leadkanal 1 ein bisschen in den mitten/treble drosseln und den gain crunchiger gestallten...den lead 2 dann als lead/ overdrive gebrauchen...so als 2.5 kanl amp!

mit welchem schema kann ich den kitty hawk vergleichen? an welchen mesa orientiert er sich?

nur wenn du zeit und lust hast...

danke im voraus raffa
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: mc_guitar am 16.12.2010 13:59
Hallo Raffa,

Ich seh jetzt auf dem Plan erstmal nur einen Cleankanal und einen Overdrivekanal...Wenn Du ersteren für Crunch und den zweiten dann für Lead benutzen willst, geht das sicherlich auch, da ist ja auch ein PostPhaseInverter Master (hier "Attenuator" genannt) verbaut. Aus dem Schaltplan ist leider nicht ersichtlich, wie die Systeme der einzelnen Vorstufenröhren verwendet werden. Also welche Stufe V1A, V1B, V2A etc ist. Ich hatte noch einen Counterpoint in der Hand, also muß man (also Du) das vor Ort mal anschauen, also dem Layout nachgehen.
Der Aufbau ist im Prinzip, wie die Mesas von Fender inspiriert und hat die erste Klangregelung gleich nach dem ersten Trioden-Sytem. Das wirkt für Clean. Du kannst dort mit dem Duncan Amp Tonestack Designer (http://www.duncanamps.com/tsc/ (http://www.duncanamps.com/tsc/) ) die Werte des Tonestacks mal simulieren  und schauen, ob eine Veränderung dort für Dich einen Sinn ergibt. Um die Höhen etwas abzurunden kann auch ein geeignet gewähltes AnodenbypassCap gut sein. In Deinem Amp sind alle Stufen als 100k Anode, 1k5 || 22µF an der Kathode ausgelegt. Ein guter Wert um zu beginnen ist bei 100k immer 500pF, größer dämpft mehr bzw. mit tieferer Grenzfrequenz, kleiner weniger bzw. mit höherer Ansatzfrequenz. Wenn ausreichend Gain vorhanden ist, kann man mal bei einem der nur auf den CleanKanal wirkenden Systeme den KathodenbypassCap rausnehmen und schauen wie sich das verhält. Da müßte das Gain deutlich zurück gehen.

Zu dem Mesa Vergleich kann ich nicht direkt was sagen, der Counterpoint scheint eher ein eigenes Gewächs, nur Mesa bzw. Fender inspiriert.

Grüße Micha
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 16.12.2010 14:35
danke micha für den input!

das mit dem tonestack ist ne gute idee!

ich glaube der zweite lead 2 ist nur ein zusätzlicher boost!

zum modden ist dieser bengel recht angenehm...

so zuerst bias mod, danach röhren wechseln und zum schluss tonestack....

so die weihnachtsferien sind somit belegt!

danke

raffa



Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 16.12.2010 23:32
...ja noch was vergessen, für was ist das trimmpoti zuständig? -->(http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=13180.0;attach=20709;image)
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 17.12.2010 15:39
Hallo Raffa!

leider läßt sich auf dem Foto nur schwer erkennen, wo das Poti genau anschließt und da im Schaltplan soweit ich weiß kein Trimmpoti verzeichnet ist, steh ich momentan auch auf dem Schlauch. Gibt es ne größere Auflösung von dem Teilbereich?

Gruß,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 17.12.2010 16:24
kann ich machen.....lustigerweise habe ich genau das gleich trimmerli drin....kann es sein das es ein hum-cancler ist?
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: netbear am 17.12.2010 18:33
Da dachte ich auch zuerst dran ... Hum-canceller wäre möglich.... allerdings sitzt das Ding dann an einer etwas komischen Stelle im Layout. Sicherheitshalber doch lieber größeren Bildausschnitt einstellen.

Gruß,
Georg
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: cca88 am 18.12.2010 00:38
...ja noch was vergessen, für was ist das trimmpoti zuständig? -->(http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=13180.0;attach=20709;image)

Hallo Raffa,

das ist die Heizungssymmetrierung - "hum balance"

Grüße

Jochen
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 18.12.2010 22:42
Moin moin,

das Trimpoti sitzt über V2. Ich hab mal nen Auschnitt aus dem Foto reingstellt ohne zu verkleinern. Besonders gut ists aber nicht zu erkennen.
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: cca88 am 18.12.2010 22:57
Moin moin,

das Trimpoti sitzt über V2. Ich hab mal nen Auschnitt aus dem Foto reingstellt ohne zu verkleinern. Besonders gut ists aber nicht zu erkennen.

es ist die Heizungssymmetrierung - ein 250 ohm trimmer, die "Arme" auf den Heizungen, der Schleifer auf Masse.

Sorry - mehr wird's nicht, aber auch nicht weniger...

Grüße

Jochen
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Blake am 19.12.2010 12:43
Sorry - mehr wird's nicht, aber auch nicht weniger...

Da kann ich mit leben  :guitar:
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 3.01.2011 12:47
hossa alle zusammen im neuen jahr!

ich hatte über die festtage zeit den amp mal kräfftig im proberaum anzublassen und muss sagen er gefällt mir sehr! extrem leise in den nebengeräuschen und sogar mit meiner strat und den SC fast geräuschlos.

der sound im ersten kanal ist hammer! pedale mag er sehr gerne. der zweite kanal kann ich nicht definieren geschweige den gebrauchen! zuviele mitten und treble bis zum abwinken....tut richtig weh in den ohren! mit einer LP zu matschig...einfach scheisse!

nach meiner einschätzung ist der erste kanal an einen fender und der zweite kanal an einen marshall angelehnt!

ich würde diesen amp gerne modifizieren, denn er gefällt mir! ich habe gedacht ich lasse den fender kanal so wie er ist und werde am 2 kanal einen jcm800 vorstuffe probieren!
das sollte gehen...

was mir beim spielen aufgefallen ist ....ich habe einen 2 fach fussschalter und kann zwischen den beiden kanälen ummschalten....der zweite schalter schaltet einen boost (irgendwas in dieser richtung). gemäss dem schema werden aber beide kanale zusammen geschaltet! ist das richtig? nur im ausgeschaltet relais ist nur der erste kanal in betrieb.

bei der normal input buchse sind die bezeichnungen A und B diese überbrücken den ersten kanal. Wie kann ich das verstehen?

ich danke euch im voraus für die aufklärungen

danke raffa
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: cca88 am 3.01.2011 13:38
hossa alle zusammen im neuen jahr!

ich hatte über die festtage zeit den amp mal kräfftig im proberaum anzublassen und muss sagen er gefällt mir sehr! extrem leise in den nebengeräuschen und sogar mit meiner strat und den SC fast geräuschlos.

der sound im ersten kanal ist hammer! pedale mag er sehr gerne. der zweite kanal kann ich nicht definieren geschweige den gebrauchen! zuviele mitten und treble bis zum abwinken....tut richtig weh in den ohren! mit einer LP zu matschig...einfach scheisse!

nach meiner einschätzung ist der erste kanal an einen fender und der zweite kanal an einen marshall angelehnt!

ich würde diesen amp gerne modifizieren, denn er gefällt mir! ich habe gedacht ich lasse den fender kanal so wie er ist und werde am 2 kanal einen jcm800 vorstuffe probieren!
das sollte gehen...

was mir beim spielen aufgefallen ist ....ich habe einen 2 fach fussschalter und kann zwischen den beiden kanälen ummschalten....der zweite schalter schaltet einen boost (irgendwas in dieser richtung). gemäss dem schema werden aber beide kanale zusammen geschaltet! ist das richtig? nur im ausgeschaltet relais ist nur der erste kanal in betrieb.

bei der normal input buchse sind die bezeichnungen A und B diese überbrücken den ersten kanal. Wie kann ich das verstehen?

ich danke euch im voraus für die aufklärungen

danke raffa

Hallo raffa,

das Relais schließt jeweils das SIgnal des einen oder den anderen  Kanals auf Masse kurz. Der "Boost" ist ein Optokoppler (ähnlich Vactrol) der einen im Signalpfad (längs) leigenden hochohmigen Widerstand (plus einem kleinen C) überbrückt. (=dann ist "Boost")

WEnn er zu viele Höhen hat - m.E. dann stimmt irgendetwas nicht. Bei meinem steht der Treble auf 8-9 im "Crunch mode" und ich mag es eigentlich nicht schrill. Die Bässe sind zwar nicht übermächtig, aber im Bandkontext sind sie m.E. bei Classic-Rock ungefähr da wo es sie braucht.

Den "Überboost" fand ich eigentlich immer __ße. Ich habe die Kiste eigentlich immer im Crunch mode als Einkanaler verwendet. Da fand ih ihn sogar besser als einen MV-Marshall.


Der Normal-Input schaltet übrigens den kleinen Kondensator (wie beim Fender) über dem Lautstärkepoti des Clean.Kanals "ab". Macht also "unbright".

Grüße

Jochen


Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 3.01.2011 21:49
hallo jochen,

danke für deine erklärung! das mir dem widerstand habe ich mir gedacht aber dass es ein boost sein könnte nicht...anyway

war vorhin im proberaum und habe ein bisschen an den einstellungen herumgespielt! naja, treble auf 4 ist ertragbar!

habe den celestion g12h100 der im combo ist gegen eine vintange 30 speaker (mit einer strat) verglichen und ich muss sagen mit dem 100 taten mir die ohren weh! gar nicht gut!
was ich aber auch sagen muss --> die röhren sind uralte svetlanas 6L6GC (yugoslawien) sehr wahrscheinlich noch originale --> die sollte ich ersetzen! bias habe ich auch noch nicht eingestellt, usw...

denkst du der sound wird sich ändern? was hast du für röhren drin? was kannst du mir empfehlen?

danache werde ich die den lead channel auf jcm spez umbauen....hoffe das mich der crunch danach befriedigt!

gehe mal rüber zu duncan....will mir mal die tonestacks vergleichen

danke im voraus

raffa
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: cca88 am 3.01.2011 23:19
hallo jochen,

danke für deine erklärung! das mir dem widerstand habe ich mir gedacht aber dass es ein boost sein könnte nicht...anyway

war vorhin im proberaum und habe ein bisschen an den einstellungen herumgespielt! naja, treble auf 4 ist ertragbar!

habe den celestion g12h100 der im combo ist gegen eine vintange 30 speaker (mit einer strat) verglichen und ich muss sagen mit dem 100 taten mir die ohren weh! gar nicht gut!
was ich aber auch sagen muss --> die röhren sind uralte svetlanas 6L6GC (yugoslawien) sehr wahrscheinlich noch originale --> die sollte ich ersetzen! bias habe ich auch noch nicht eingestellt, usw...

denkst du der sound wird sich ändern? was hast du für röhren drin? was kannst du mir empfehlen?

danache werde ich die den lead channel auf jcm spez umbauen....hoffe das mich der crunch danach befriedigt!

gehe mal rüber zu duncan....will mir mal die tonestacks vergleichen

danke im voraus

raffa

Hi raffa,

bei mir werkeln zur Zeit 2 Svetlana/Russia EL34 und 2 Sylvania/USA 6L6GC. Ind der Vorstufe  - weiß ich grad gar nicht. Wo der Amp als Hauptamp eingesetzt war, waren es EI/Yugo (lecker) und alte Chinesische 12AX7. und RFT EL34 in der Endstufe + Sylvania 6L6GC. Die EI hatten etwas mehr gain, ansonsten hat der Amp auf die Röhrenwechsel relativ wenig reagiert. Bei meinem sind die EL34 in der 50W Einstellung aktiv.

Die Netzteilelkos waren bei mir übrigens komplett ausgetrocknet. Die würde ich mir unbedingt anschauen.

Abgesehen davon -  fällt mir gerade ein, daß ich den Gegenkopplungspfad komplett überarbeitet hatte. Der Elko ist raus - die Gegenkopplung/Dämpfungsfaktor selbst ist regelbar. Damit ist er aber eher schlanker geworden.
Der Cleankanal ist bei mir nicht mehr original - kann sein, daß ich den mal zurückbaue....

Den H100 fand ich eigentlich nicht so wirklich schlecht; habe aber meistens ne 4x12 Greenback Box zusätzlich dran gehabt.

Kann natürlich sein, daß sich unsere Geschmäcker unterscheiden. Was spielst Du für einen Stil?

Grüße

Jochen

BTW: Yugo und Svetlana? Wüßte nicht, daß die jemals in Yugoslavien produziert haben. Ich bin gerade am Überlegen mit welcher Originalbestückung meiner kam. Vorstufe: Ich glaube V1 RFT, alle anderen EI. Endstufe: definitiv RFT EL34 und Philips/Sylvania 6L6
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 4.01.2011 09:28
morgän jochen,

das mit den kondis muss ich anschauen sobald der amp im lazaret angekommen ist! röhrenanordnung ist genaugleich wie bei dir!

der clean kanal gefällt mir eigentlich sehr gut! denke werde mehr richtung fender spez gehen/ausprobieren!
 
den lead channel werde ich komplett neu machen, denke richtung bogner shiva/marshall.

ja, die svetlanas sind aus yugoslawien kann dir gerne ein foto machen....schön orangeige!  >:D

jochen nochmals danke für deine hilfe und unterstützung! werde berichten sobald es etwas neues gibt!

raffa

Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: raffau am 10.01.2011 10:16
hallo zusammen,

habe am wochenende den amp unter die lupe genommen und vorbereitungen getroffen für den lead kanal mod...doch leider ist mir das lachen vergangen, da der amp mit dem schema nicht identisch ist und die vorstuffen anordnung auch nicht sinnvoll gemacht worden ist....sprich die eine hälfte der röhre für clean ist neben dem PI und die andere ist neben dem lead...somit kann ich die vorstuffen röhren auswahl vergessen, geschweige ein jcm800 vorstuffe bauen (wegen kabel führungen...)

somit werde ich mich an den bestehenden lead kanal machen.

kann mir jemand sagen mit welchen schaltung der lead kanal vergleichbar ist?

danke raffa
Titel: Re:Kitty Hawk Counterpoint Röhrenproblem
Beitrag von: Meikel am 31.05.2012 13:30
Hallo,

ich erlaube mir mal, hierhin zu verlinken:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16423.msg162483.html#msg162483

Oder vielleicht kann Dirk einen Sammelthread daraus machen?

Gruß Michael