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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Bierschinken am 23.09.2010 01:22
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Hallo,
was mich seit längerem interessiert ist, was ein Ferritkern am Verstärkereingang bringt und wie er wirkt?
Ich habe irgendwo schaltpläne von kommerziellen Amps (Boogie?) gesehen, wo man statt des Eingangsgridstoppers einfach einen Ferritkern über die Eingangsleitung klemmt.
Funktioniert das? - wenn ja, wie?
Grüße,
Swen
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Hallo Swenn
sowohl Gridstopper als auch Feritte haben eine Aufgabe hochfrequente Schwingungen zu unterdrücken. Damit sind Schwingungen im UKW Bereich gemeint und darüber. Der Ferittkern bedämpft diese da er eine Induktivität darstellt.
Salu Hans
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Hallo Hans,
wie aber stellt der Ferritkern eine Längsinduktivität dar? - Für mein Verständnis wäre es maximal eine Querkapazität.
Gibt es da ein Schlagwort unter dem ich mehr Information finden könnte?
Dank dir und schöne Grüße,
Swen
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Hallo Swen,
wenn Du eine Leitung durch einen Ferritkern ziehst, hast du bereits eine Längsinduktivität, nämlich eine Spule mit der Windungszahl 1. Für HF - UKW- wirkt dies bereits.
Was verstehst du unter Querkapazität?
Gruß Hans- Georg
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Nabend Hans-Georg,
Tippfehler, ich meinte Längsinduktivität; aber das ist ja dann "gegessen". Wusste nicht, dass der Ferrit mit durchgehender Leitung schon als Drossel mit Windungszahl 1 gilt.
Das wirkt dann schon auf UKW oder sollte man dazu weitere Vorkehrungen treffen? - Mehrere Windungen um den Ferrit? (Wenn ja, wie erhöht sich die Induktivität, lässt sich das irgendwie annähern?)
Dankeschön!
Grüße,
Swen
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Hallo Allesamt,
ich habe schon versucht diese Teile zu benutzen, was mir dabei negativ auffiel
ist der Brumm den die einfangen, also nochmal zusätzlich abschirmen.
Ich habs dann aber sein lassen und baue dort nichts mehr außer einem Draht ein.
Bis jetzt hatte ich noch keinen Radio-Empfang, mag sein dass das damit zusammenhängt
weil ich in der Gitarre einen C-Switch habe und eigentlich immer ein C angeschaltet ist.
Ich denke auch dass die meisten Probleme dieser Art durch die Gitarre
und das Kabel kommen, ich hab aber davon bisher nur gehört, und noch nichts selbst gehört.
Gruß,
Georg
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Hi Swen,
wenn du Ferritringkerne kaufst, ist meistens die Induktivität pro Windung angegeben.
Setzt Du den Ring zwischen Eingang und Gitterableitwiderstand, hast du (sehr vereinfacht) einen RL Tiefpass mit der Grenzfrequenz f=R/(2*3,14*L). Wenn du zu eng wickelst, hast Du keinen Erfolg, weil dann die Kapazität von Windung zu Windung wieder einen Hochpaß bildet. Mögliche Schwingkreise durch Eingangskondensator und und Spule und Gitteranodenkapazität vernachlässige ich mal, ein R in Serie wirkt im Zweifelsfall dämpfend . Am besten ausprobieren.
Gruß Hans- Georg