Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: slinky am 5.05.2011 00:17
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Hi,
klanglich bin ich mit meinem Dizzy 30 glücklich. Kleinere Bright Caps an den Volumenpotis hat er noch bekommen, da paßt das jetzt auch mit den Höhen, besonders mit Zerrpedalen. Evtl. nehme ich den Kondensator im ersten Kanal auch noch komplett raus, bin mir noch nicht so schlüssig trotz mehrmaligem hin- und hertesten.
Aber mir scheint der Amp hat eine Humbucker-Allergie. Headroom absolut schwierig mit PU's, die etwas outputstärker sind. Da ich oft und gerne mit Zerrpedalen spiele und das auch so beibehalten werde, will ich mal sehen, was da noch machbar ist, ohne den Grundsound zu verschlimmbessern.
Deshalb mal die Frage an euch, was schaltungs- und tweakingtechnisch da noch so machbar und auch sinnvoll wäre. Es gibt zwar ein paar Sachen im Netz darüber, aber so richtig vertrauenserweckendes, wo ich sofort den Lötkolben anheizen würde, hab ich noch nicht gefunden.
Hier auch noch Schaltpläne mit Mods, die ich gefunden hab, aber da ich ein Theorieochse bin, kann mir da vielleicht wer etwas mit der Interpretation und den zu erwartenden Ergebnissen nachhelfen?!
http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_Preamps.pdf (http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_Preamps.pdf)
http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PI&PowerAmp.pdf (http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PI&PowerAmp.pdf)
http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PowerSupply.pdf (http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PowerSupply.pdf)
Die Plate-Widerstände zu ändern scheint mir schonmal ein erster guter Ansatz. Außerdem hab ich noch gefunden, den 220uF Kathodenkondensator gegen einen 22uF zu tauschen wäre besser. Das steht z.B. hier, und noch viele andere Sachen... http://www.trinityamps.com/phpbb/viewtopic.php?t=964 (http://www.trinityamps.com/phpbb/viewtopic.php?t=964)
Mit den Röhren werd ich auch noch ein bisschen spielen. VVR hat der Amp außerdem noch von mir eingebaut bekommen. Lohnt es sich da überhaupt, die Schirmwiederstände auf 1,5K zu erhöhen, um die Endröhren etwas zu entlasten? Was ändert sich da klanglich?
Fragen über Fragen, ich hab auch schon eine Menge gelesen, aber mit wirklichen E-Technik und Röhrentechnikgrundlagen tuh ich mich immer sehr schwer. Deshalb freu ich mich sehr auf eure Tipps!
Viele Grüße
Jan
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Hi Jan,
poste doch auch noch das link zur Endstufe, damit der Schaltplan hier komplett ist ;)
Ich nehme mal an, dass die Endstufe dieses Amps (4x EL84 ohne Gegenkopplung ??? ) einfach nur gnadenlos "überpowert" wird und Du das Gain wohl "mit der Pinzette" einstellen musst, wenn Du eine kräftigere Humbuckergitarre dranhängen hast?
Gruß
Jacob
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Hallo,
Ich würde auch bevor der Lötkolben zum Einsatz kommt erstmal mit den Röhren experimentieren. Gut EF86 bleibt, aber im anderen Kanal die parallel beschaltete 12AX7 mal gegen 5751 oder 12AT7 etc. würde ich probieren, um zu schauen, woher das zuviel Gain kommt. V1 oder auch aus dem PI/Endstufe. Dort kann man ebenfalls schön mit den Röhren probieren. Danach ist die Marschrichtung zumindest mal klarer!
Grüße Micha
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Hallo Jacob
den hab ich vergessen ;)
http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PI&PowerAmp.pdf (http://www.igmusic.co.nz/graphics/DC30_PI&PowerAmp.pdf)
Das Volumen in den Kanälen kann wirklich nur minimal aufgedreht werden, danach zerrts gleich. Das klingt zwar nicht verkehrt, aber ein bisschen mehr und länger clean wäre schon schön mit Humbuckern.
Viele Grüße
Jan
Hi Jan,
poste doch auch noch das link zur Endstufe, damit der Schaltplan hier komplett ist ;)
Ich nehme mal an, dass die Endstufe dieses Amps (4x EL84 ohne Gegenkopplung ??? ) einfach nur gnadenlos "überpowert" wird und Du das Gain wohl "mit der Pinzette" einstellen musst, wenn Du eine kräftigere Humbuckergitarre dranhängen hast?
Gruß
Jacob
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Hi Jan,
bastele Dir doch vorerst, einfach mal so zum experimentieren und Testen, eine kleine "Mastervolume-Box" mit z.B. zwei 1 MEG- Potis oder so in ein kleines Hammond- Gehäuse.
Die kannst Du dann per Patchkabel in die Inserts (die wohl zwei Einschleifwege darstellen sollen ;D ) einstöpseln und evtl. dann später im Amp durch feste Spannungsteiler ersetzen.
Gruß
Jacob
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Hi!
mit den Röhren probier ich auf jeden Fall noch herum.
Interessant scheint auch noch das Stichwort Spannungsteiler vorm PI zu sein. In dem verlinkten Thread klingt das für mich allerdings nach einer kleinen Herzoperation, wovor ich mich immer ein wenig scheue wenn so ein Amp einmal läuft.
Noch was. Auf dem Preampschaltplan ist der 330K Plate-Widerstand(M3) auf 220 verkleinert. Sollte man dazu den Screen-resistor auch noch ändern auf z.B. die Vox-Werte 1M? Das eine bedingt doch oft das andere. Leider fehlts mir da wieder etwas an der Theorie.
Was ich auch auf jeden Fall immer beibehalten will ist der Grundsound. Da soll sich eigentlich nichts groß ändern. Vielleicht ist da der ein oder andere Mod schon zu viel?!
Viele Grüße
Jan
Hallo,
Ich würde auch bevor der Lötkolben zum Einsatz kommt erstmal mit den Röhren experimentieren. Gut EF86 bleibt, aber im anderen Kanal die parallel beschaltete 12AX7 mal gegen 5751 oder 12AT7 etc. würde ich probieren, um zu schauen, woher das zuviel Gain kommt. V1 oder auch aus dem PI/Endstufe. Dort kann man ebenfalls schön mit den Röhren probieren. Danach ist die Marschrichtung zumindest mal klarer!
Grüße Micha
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Hi Jacob,
das klingt ganz nach dem erwähnten Spannungsteiler, und für mich als Theorieochsen außerdem ganz schön spannend ;)
Ich kann also durch das Einschleifen in die beiden Inserts die ganze Sache erstmal genauso testen so wie in dem Thread bei trinityamps beschrieben ohne direkt im Amp rumzuwerken? Das klingt gut. Hast du noch einen Tip oder einen Link wo beschrieben wird, die die Box aufgebaut wird?
Gruß
Jan
Hi Jan,
bastele Dir doch vorerst, einfach mal so zum experimentieren und Testen, eine kleine "Mastervolume-Box" mit z.B. zwei 1 MEG- Potis oder so in ein kleines Hammond- Gehäuse.
Die kannst Du dann per Patchkabel in die Inserts (die wohl zwei Einschleifwege darstellen sollen ;D ) einstöpseln und evtl. dann später im Amp durch feste Spannungsteiler ersetzen.
Gruß
Jacob
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Hallo,
die vox-artigen Amps, zu denen der DC-30 ja auch zählt, bevorzugen m.E. eindeutig Single Coils. Mehr Headroom für Humbucker wäre zu erzielen durch folgende Maßnahmen:
1. Top-Boost-Kanal (der mit der 12AX7):
a) Austausch des 22uf oder 25uf Kathoden-Cs an der zweiten Vorstufe durch einen 0,1uf. Man könnte ihn auch ganz wegnehmen, aber der 0,1uf lässt noch etwas mehr "Sparkle" drin. Ich habe es in meinem Club Deluxe, der dem Top-Boost-Kanal des DC-30 sehr ähnlich ist, schaltbar gemacht (der letzte Plan zeigt noch einen 1uf, das ist aber nicht mehr aktuell) - das wäre doch ideal, wenn man zwischen Humbucker und Single Coils wechselt,
b) Austausch des 220k Ra an der ersten Stufe durch einen 100k, 120k oder 150k. Das hätte zudem den Vorteil, dass die Höhen beim Zurückdrehen des Guitar-volumes etwas besser erhalten bleiben, weil die Eingangskapazität der ersten Stufe geringer wird (sie hängt auch von der Verstärkung dieser Stufe ab - das ist im ValveWizard-Buch sehr schön beschrieben).
2. Pentoden-Kanal:
Ra von 330k auf 220k und Rs von 2.2M auf 1M zurückfahren. Ich bin allerdings kein Fan dieses Kanals.
Die auf den Plänen geposteten Änderungen des neuseeländischen Kollegen habe ich schon in der Gearpage kommentiert. Sie dienen aber nicht unbedingt der Erhöhung des Headrooms.
Andere Röhren wie z.B. die 5751 bieten weniger Verstärkung, klingen u.U. aber auch bedeckter, was für Humbucker gerade nicht das Wahre ist. Probieren schadet aber nicht. Eine Idee wäre die 12AY7, die auch im Tweed Bassman verwendet wurde. Sie hat erheblich weniger Verstärkung als die 12AX7.
Den Kathoden-C an den Endröhren würde ich nicht auf 22uf verkleinern, sondern eher auf ca. 1000uf vergrößern, wenn der Amp stabiler werden soll. Das ist jedenfalls die Empfehlung, die regelmäßig zu diesem Zweck im 18-Watt-Forum gegeben wird. Habe es aber noch nicht selbst ausprobiert.
Eine globale Gegenkopplung a la Fender würde zwar im PI und in der Endstufe zu mehr Headroom führen, das würde aber den typischen Vox/Matchless-Charakter völlig verändern, so dass ich es nicht empfehle.
Eines ist aber auch klar - mit einem Twin Reverb kann ein DC-30 auch nach diesen Modifikationen bzgl. Headroom nicht konkurrieren. Eine solche Erwartung wäre unrealistisch.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Jan,
da gibt's eigentlich nichts zu beschreiben, wenn Du schon ein wenig Bastelerfahrung haben solltest:
einfach die zwei Potis entsprechend in so eine "Hammond- Büchse" einbauen, zwei Kabel (je 2- adrig und abgeschirmt, mit Stereo- Stecker dran) mit den Potis verdrahten und dann halt in den Amp- Insert einstöpseln.
Dein Problem ist halt die (vergleichsweise) hohe Eingangsempfindlichkeit der EL84- Endstufe ohne Gegenkopplung.
Und die EF86 ist ja auch nicht gerade eine Low-Gain Röhre...
Mehr Headroom gibt's natürlich dabei nicht- nur einen wesentlich besseren/ weiteren Einstellbereich der Potis/ Lautstärke.
Gruß
Jacob
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Hallo Stephan,
vielen Dank für die ganzen Tipps. Das ist ja schon eine ganze Menge. Als erstes werd ich mit Ra und Rs probieren und zu den bestehenden Widerständen die entsprechenden parallel löten, um auf die Werte zu kommen. (Gibts eigentlich einen Trick, um an den Turrets auf vernünftige Weise Änderungen vorzunehmen, wenn sie einmal verlötet sind? Ich bin zwar kein Lötanfänger, aber das find ich doch nicht ganz ohne wenn man etwas ängstlich ist ;))
Und noch eine Frage. Was hat es für eine Funktion, den 100K vorm PI im CH1 auf 470K zu erhöhen?
Ansonsten ist es bei mir genau umgedreht. Ich mag den zweiten Kanal sehr. Schön ist auch, die Kanäle zu brücken. ABY-Box hab ich allerdings noch nicht probiert.
Und sehr schöne Projekte, die du da schon gebaut hast. Den Hoso bzw. Soho find ich sehr interessant. Der scheint mir mit HB's besser klarzukommen. Was verfolgt der denn für ein Grundkonzept?
Und hast du vielleicht ein paar gute Literaturtipps oder webadressen, so in der Art "Röhrentechnk für Dummies"?
Viele Grüße
Jan
Hallo,
die vox-artigen Amps, zu denen der DC-30 ja auch zählt, bevorzugen m.E. eindeutig Single Coils. Mehr Headroom für Humbucker wäre zu erzielen durch folgende Maßnahmen:
1. Top-Boost-Kanal (der mit der 12AX7):
a) Austausch des 22uf oder 25uf Kathoden-Cs an der zweiten Vorstufe durch einen 0,1uf. Man könnte ihn auch ganz wegnehmen, aber der 0,1uf lässt noch etwas mehr "Sparkle" drin. Ich habe es in meinem Club Deluxe, der dem Top-Boost-Kanal des DC-30 sehr ähnlich ist, schaltbar gemacht (der letzte Plan zeigt noch einen 1uf, das ist aber nicht mehr aktuell) - das wäre doch ideal, wenn man zwischen Humbucker und Single Coils wechselt,
b) Austausch des 220k Ra an der ersten Stufe durch einen 100k, 120k oder 150k. Das hätte zudem den Vorteil, dass die Höhen beim Zurückdrehen des Guitar-volumes etwas besser erhalten bleiben, weil die Eingangskapazität der ersten Stufe geringer wird (sie hängt auch von der Verstärkung dieser Stufe ab - das ist im ValveWizard-Buch sehr schön beschrieben).
2. Pentoden-Kanal:
Ra von 330k auf 220k und Rs von 2.2M auf 1M zurückfahren. Ich bin allerdings kein Fan dieses Kanals.
Die auf den Plänen geposteten Änderungen des neuseeländischen Kollegen habe ich schon in der Gearpage kommentiert. Sie dienen aber nicht unbedingt der Erhöhung des Headrooms.
Andere Röhren wie z.B. die 5751 bieten weniger Verstärkung, klingen u.U. aber auch bedeckter, was für Humbucker gerade nicht das Wahre ist. Probieren schadet aber nicht. Eine Idee wäre die 12AY7, die auch im Tweed Bassman verwendet wurde. Sie hat erheblich weniger Verstärkung als die 12AX7.
Den Kathoden-C an den Endröhren würde ich nicht auf 22uf verkleinern, sondern eher auf ca. 1000uf vergrößern, wenn der Amp stabiler werden soll. Das ist jedenfalls die Empfehlung, die regelmäßig zu diesem Zweck im 18-Watt-Forum gegeben wird. Habe es aber noch nicht selbst ausprobiert.
Eine globale Gegenkopplung a la Fender würde zwar im PI und in der Endstufe zu mehr Headroom führen, das würde aber den typischen Vox/Matchless-Charakter völlig verändern, so dass ich es nicht empfehle.
Eines ist aber auch klar - mit einem Twin Reverb kann ein DC-30 auch nach diesen Modifikationen bzgl. Headroom nicht konkurrieren. Eine solche Erwartung wäre unrealistisch.
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
Und noch eine Frage. Was hat es für eine Funktion, den 100K vorm PI im CH1 auf 470K zu erhöhen?
ich bin zwar nicht Stephan, aber ich antworte trotzdem :). Wenn Du den mit "M5" bezeichneten Austausch des Widerstandes meinst: der 100k und der 220k davor bilden einen Spannungsteiler, durch den das Signal heruntergeteilt (leiser) wird. Vergrößert man den 100k auf 470k, bewirkt das durch die Änderung des Teilerverhältnisses eine Anhebung des Signals. Der PI wird also "heißer" angefahren.
Gruß, Nils
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Hi Nils,
genau, M5 meine ich. Hört sich so an als wäre es eine Maßnahme, um den ersten Kanal lauter zu bekommen, da er im Gegensatz zum CH2 ein wenig schwachbrüstiger ist, besonders, wenn man die Kanäle mit einer ABY-Box benutzt und so zweikanalig fahren will. Falls es dadurch nicht zu mehr Verzerrung kommt, wäre das auch eine Maßnahme.
Gruß
Jan
Moin,
ich bin zwar nicht Stephan, aber ich antworte trotzdem :). Wenn Du den mit "M5" bezeichneten Austausch des Widerstandes meinst: der 100k und der 220k davor bilden einen Spannungsteiler, durch den das Signal heruntergeteilt (leiser) wird. Vergrößert man den 100k auf 470k, bewirkt das durch die Änderung des Teilerverhältnisses eine Anhebung des Signals. Der PI wird also "heißer" angefahren.
Gruß, Nils
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Hallo Jacob,
durch das VVR, was ich eingebaut hab, lässt sich der Amp schon ganz gut und feinfühlig einstellen. Ohne VVR ist es aber schon recht schwer, das stimmt.
Zur Zeit regel ich den ganzen Amp mit dem VVR. Das funktioniert auch gut, aber ich hab schon Stimmen gehört die meinen, nur die Endstufe zu regeln klingt besser.
Was mich etwas stört zur Zeit ist, dass der Amp mit niedrigem VVR etwas weich und matschiger wird. Da bin ich auch noch nicht so ganz am Ende angekommen.
Der Suhr Badger oder auch der neue AFD Marshall regeln scheinbar nur die Endstufe und klingen leise irgendwie immer noch so als wären sie ordentlich aufgedreht.
Viele Grüße
Jan
Hi Jan,
da gibt's eigentlich nichts zu beschreiben, wenn Du schon ein wenig Bastelerfahrung haben solltest:
einfach die zwei Potis entsprechend in so eine "Hammond- Büchse" einbauen, zwei Kabel (je 2- adrig und abgeschirmt, mit Stereo- Stecker dran) mit den Potis verdrahten und dann halt in den Amp- Insert einstöpseln.
Dein Problem ist halt die (vergleichsweise) hohe Eingangsempfindlichkeit der EL84- Endstufe ohne Gegenkopplung.
Und die EF86 ist ja auch nicht gerade eine Low-Gain Röhre...
Mehr Headroom gibt's natürlich dabei nicht- nur einen wesentlich besseren/ weiteren Einstellbereich der Potis/ Lautstärke.
Gruß
Jacob
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Hi Jan,
ich habe irgendwie so das Gefühl, dass du unter dem Begriff "Headroom" anscheinend etwas anderes verstehst als wir/ ich.
Denn je weiter Du die Lautsärke mit dem VVR runterdrehst, desto weniger Headroom hast Du natürlich. Und wenn das VVR auch noch die Spannung der Vorstufe simultan mit runterregelt, dann steht noch weniger Headroom zur Verfügung.
Um den "max. Headroom" (Dynamik) ausnutzen zu können, brauchst Du aber natürlich die max. Betriebsspannungen, die Dein Amp liefern kann.
Die Endstufe muss zuerst ins Clipping gehen, danach clippt die Phasendreherstufe, und danach(im ECC83 Kanal) clippt dann die Tonestackröhre u.s.w.
Clipping also quasi "von hinten nach vorne" (= VVR und PPIMV voll aufgedreht)
Du musst halt für einen gescheiten Regelbereich der Gainpotis sorgen, dann brauchst Du auch keine Pinzette mehr ;)
Gruß
Jacob
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Hallo Jan,
Den Hoso bzw. Soho find ich sehr interessant. Der scheint mir mit HB's besser klarzukommen. Was verfolgt der denn für ein Grundkonzept?
Der HoSo56 ist sehr eng an den 65Amps Soho angelehnt. Ich habe das originale Konzept als "Brücke" zwischen einem etwas heißeren Vox und einem Blackface Fender verstanden, den man durch die Bump-Funktion ins britische Lager befördern kann. Beim HoSo SLO habe ich versucht, aus dem HoSo so viel Gain wie möglich herauszuholen (der SLO-Einfluss halt). Der HoSo56 mochte in der Ur-Version Single Coils auch lieber, während der HoSo SLO eindeutig Humbucker bevorzugt.
Und hast du vielleicht ein paar gute Literaturtipps oder webadressen, so in der Art "Röhrentechnk für Dummies"?
Gute Webadressen sind u.a.:
www.geofex.com
www.aikenamps.com, dort die Tech-Section
www.valvewizard.com
www.blueguitar.org
Viele Grüße
Stephan
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Moin,
ich bin zwar nicht Stephan, aber ich antworte trotzdem :). Wenn Du den mit "M5" bezeichneten Austausch des Widerstandes meinst: der 100k und der 220k davor bilden einen Spannungsteiler, durch den das Signal heruntergeteilt (leiser) wird. Vergrößert man den 100k auf 470k, bewirkt das durch die Änderung des Teilerverhältnisses eine Anhebung des Signals. Der PI wird also "heißer" angefahren.
Antwort hiermit offiziell bestätigt :)
Über die Dimensionierung des 100k Widerstands gegen Masse habe ich mir viele Gedanken gemacht (siehe Club Deluxe Projekt). M.E. war das im DC-30 ein Kompromiss wegen des folgenden passiven Einschleifwegs. Je größer der Widerstand zur Masse, desto hochohmiger wird der Send-Ausgang, was ggf. Höhenverluste zur Folge hat. Da ich im Club Deluxe keinen Einschleifweg habe, konnte ich den Widerstand ohne Nachteile erhöhen. Er ist jetzt variabel ausgelegt ("Load"-Poti). Ich nehme an, Dein DC-30 hat als Kopie den Einschleifweg auch, so dass ich hier eher mit dem 220k Serien-R experimentieren würde. Durch Verringerung auf z.B. 100k kannst Du ebenfalls eine Signalanhebung erreichen. Wenn Du bei etwa gleicher Signalstärke den Einschleifweg besser nutzen willst, kannst Du den 220k-100k durch 100k - 47k ersetzen.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass jemand ernsthaft diese beide hochohmigen (und ziemlich hochpegeligen) sogenannten "Einschleifwege" in der Praxis tatsächlich auch als Einschleifwege nutzt.
Die beiden Buchsen sind aber als "Power-Amp in" ganz gut zu gebrauchen.
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
klar, der Einschleifweg ist die billigst mögliche und der Vintage-Philosophie am wenigsten abträgliche Lösung.
Ich glaube schon, dass es Gitarristen gibt, die ihn nutzen. Line-Level Effektgeräte würden den Pegel wohl auch verkraften. Klar, für Pedale ist das eher nix. Man muss halt ganz klar sehen: Mark Sampson wollte offensichtlich in erster Linie einen stabilen Vox bauen, das Originaldesign aber so wenig wie möglich verändern. Die einzige klangliche Veränderung in Richtung mehr Overdrive-Tauglichkeit sehe ich in der Verringerung der PI-Eingangs-Cs von Vox-typisch 47nf auf 10nf und der Ausgangs-Koppel-Cs von 100nf/150nf auf 47nf. Ansonsten hat er nur das Vibrato mehr oder weniger durch einen AC-15-Kanal mit dem FAC-Schalter von Orange ersetzt. Alles klassisch puristisch.
Valve Wizard hat ja schon geunkt, man würde so wenig brauchbare Einschleifwege sehen, weil es da nichts von Fender zu kopieren gab.
Viele Grüße
Stephan
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Hi Stephan,
stimmt, der Einschleifweg erinnert mich etwas an die in den alten Orange Overdrives. Mit einem WEM Copycat ging das ja auch mehr (oder weniger).
BTW: "Richtige" 19"- Geräte liegen mit ihrer Eingangsimpedanz ja oft bei nur 20K oder noch weniger.
Aber wenn so ein Studio- Teil genug Ausgangsspannung liefern kann, um die Endstufe "plattzumachen", sollte es funktionieren.
Ich denke, dass Valve-Wizard da nicht genz verkehrt liegt...
Denn weder Mesa-Boogie noch Marshall hatten bis in die späten 80er hinein problemlos funktionierende Einschleifwege.
Die einzig brauchbaren zu diesen"harten Zeiten" waren die Rivera- Fenders (Concert II etc.).
Regelbarer Send/ Return und erst dann im Signalweg, wenn in die Buchsen was eingestöpselt war.
BTW: 10nF vor dem PI sind aber immer noch ziemlich viel, finde ich.
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob
ich habe irgendwie so das Gefühl, dass du unter dem Begriff "Headroom" anscheinend etwas anderes verstehst als wir/ ich.
Ich verstehe darunter, dass ein bzw. zwei Amps bei gleicher Lautstärke einmal weniger Verzerrung(mehr Headroom) und einmal mehr Verzerrung(weniger Headroom) haben. Der Amp mit mehr Headroom ist sozusagen bei gleicher Laustärke cleaner. Ist das auch das, was du meinst? Kann gut sein ich schmeiße da was durcheinander ;)
Grüße
Jan
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Hi Stephan
besten dank, das ist eine ganze Menge Stoff, der hinter den Links zu finden ist.
Der Soho gefällt mir auf jeden Fall sehr gut. Mal sehen was die Zukunft noch so an Ampprojekten bringt. Der DC30 war bestimmt nicht der letzte Eigenbau-Amp.
Mein Dizzy 30 hat auch den Einschleifweg. Allerdings werde ich den mit größter Wahrscheinlichkeit nie benutzen außer vielleicht mal zum Probieren der Mastervolumenbox o.ä.. Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre es also dann kein Problem, den 100K gegen Masse auf z.B. die 470K zu erhöhen?
Was ist denn mit einem solchen Effects loop eigentlich noch alles so machbar?
Ich hab z.B. mal vor längerer Zeit das hier gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=_o3rSaYLrO4 (http://www.youtube.com/watch?v=_o3rSaYLrO4)
Das müßte man doch trotz send und return in einer Buchse auch irgendwie realisieren können?
Grüße
Jan
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Mein Dizzy 30 hat auch den Einschleifweg. Allerdings werde ich den mit größter Wahrscheinlichkeit nie benutzen außer vielleicht mal zum Probieren der Mastervolumenbox o.ä.. Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre es also dann kein Problem, den 100K gegen Masse auf z.B. die 470K zu erhöhen?
Hallo Jan,
das hast Du völlig richtig verstanden.
Viele Grüße
Stephan