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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: MarcJ am 26.05.2011 21:27

Titel: Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 26.05.2011 21:27
Habe schon seit längerem einen Marshall 2061er nachgebaut. Leider hat bringt dieser mittlerweile keine richtige Lautstärke mehr, sondern kann eher als Übungsamp genutzt werden, was früher nicht so war :)
Zusätzlich knackst er beim spielen und verzerrt dadurch auch immer kurzzeitig. Mein erster Gedanke waren die Vorstufenröhren, da ich noch n Paar aus meinem anderen Amp hier hatte, wurden diese gleich eingesetzt. Leider das gleiche Spiel.
Hätte jemand eine Idee wie meine Suche bei diesem Fehlerbild anfangen könnte?Im voraus schonmal danke.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Hostettler am 26.05.2011 22:18
Hallo Marc,

wie sieht es denn aus mit Spannungswerten? Kannst du mal so die wichtigsten Messpunkte mitteilen?

- Anodenspanungen an Vorstufen- wie Endröhren
- Speziell Schirmgitterspannungen an den EL84?
- Kathodenspannung der beiden Endröhren sowie Vorstufenröhren?

Das würde schon einiges mehr dazu beitragen dein Problem mit dem Amp einzukreisen. Wie ist der Aufbau? Ist er genau nach Originalschema?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: jacob am 27.05.2011 08:56
Hi Marc,

machs es so, wie Hoschi schrub, und poste gleich auch noch ein paar aufschlussreiche Bilder sowie den exakten Schaltplan Deines Apparates.

Setze auch mal ein paar neue Endröhren rein und kontrolliere alle Lötstellen, Bauteil- und Kabelverbindungen.
Speakerkabel, Anschlüsse am Lautsprecher, Speaker und ggf. Impedanzwahlschalter ok?
Im schlimmsten Fall könnte natürlich auch der Aü durch sein...

Gruß

Jacob
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 27.05.2011 21:30
Hallo,

so ich hab mal versucht zu messen:

V1a
Anode 235V
Kathode 1,77V

V1b
Anode 240V
Kathode 1,77V

V2
Anoden 335V
Kathoden 4,1V

V4,V5
Pin9 ca. 395V
Pin3 ca. 13,45V

Ich hab das immer gegen Gehäusemasse gemessen. Lautsprecher ist auch neu, Speakerkabel auch, EL84 hab ich immmo keine neuen hier liegen, müsste ich noch kaufen.

Habe den Amp laut dem angefügten Plan gebaut, allerdings stimmen die Spannung nicht mit denen überein.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Athlord am 27.05.2011 21:45
Hallo,
mal ganz vorsichtig angemerkt:
Deine Gleichrichtung entspricht nicht dem Schaltplan und vor allem die beiden fliegenden Dioden zum Massebezug, das geht so mal garnicht!
Die halten so nicht lange und dann ist der Ausfall vorprogrammiert.
Gruss
Jürgen
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 27.05.2011 21:49
ja ich hab damals nicht den gleichen Trafo mehr bekommen, das mit den losen Dioden wusste ich nicht, danke für die Info.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Beano am 28.05.2011 10:08
Moin,

die Verlustleistung deiner EL84 ist VIEL zu hoch!

Bei einem Kathoden-R von 120 Ohm kommt man auf 56mA Kathodenstrom pro Röhre, abzüglich 5mA für das Schirmgitter macht das 51mA durch die Anode, bei rund 380V Anodenspannung also knapp über 19W Verlustleistung!!!  -  erlaubt sind 12W.

Ich würde dir dringend raten, die Anodenspannung zu senken, indem du statt des 300V-Abgriffs den 250V- oder 235V-Abgriff nimmst.

Die Spannungen an den Schirmgittern wären auch noch interessant.

Grüße,
Mathias

Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 28.05.2011 10:21
Also das ist viel zu viel... besonders für die Schirmgitter. Die werden besonders den Betrieb mit großer Aussteuerung nicht lange überleben. Da besteht DRINGENST Handlungsbedarf!!!

mfg ordi
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 30.05.2011 22:12
Hallo,

tausend Dank schonmal für eure Tips. Frage mich gerade selbst wie ich auf den 300er Abgriff gekommen bin. Habe jetzt den 235er und den 250er getestet.
Dabei siehts schon besser aus:

250V
V1
1: 197V   3: 1,45V   6: 202V

V2
1: 280V   3: 3,45V   6:280V

V3,V4
3: 10,9V   7: 317V   9:327V

Denke so kann ich das lassen. Jetzt hoffe ich nur das da nix kaputt gegangen ist. Werde evtl noch neue Endröhren einsetzen und dann mal schauen was geht.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Beano am 31.05.2011 06:56
Hi,

läuft der Amp denn jetzt wieder einwandfrei??
Die Schirmgitterspannung ist etwas hoch, da würde den EL84 noch SG-Widerstände spendieren, so 1k-2k2 2W.
Die SG-Spannung sollte etwas unter der Anodenspannung liegen.

Grüße,
Mathias
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 31.05.2011 20:08
Hi,

also nach ersten Versuchen, scheint das Knacken jetzt weg zu sein. Wird sich noch rausstellen, ob das so bleibt. Fakt ist, ich habe mir noch ein Paar EL84 bestellt.
Aber trotzdem schonmal danke für eure Hilfe.

Das mit der SG-Spannung schau ich mir aber nochmal an.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Lebkuchen am 31.05.2011 21:18
Hi Marc,

wenns kracht an den EL84 mußt du mit der Schirmgitterspannung runter. Du kannst ohne weiteres die '84er mit 380V oder gar 400V an der Anode betreiben – dann aber mit der Schirmgitterspannung auf unter 300V, besser nicht höher als 250V!
Das erreichst du dadurch, indem du den 470Ω/10W Widerstand erhöhst (ca. 4k7).

Der Tip von Mathias, 1k - 2k2 SG-Widerstände zusätzlich direkt an die SG-Pins zu setzen, würde ich dir auch sehr empfehlen.

Grüsse, Gunter
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 31.05.2011 21:38
Hmm, ok das verwundert mich jetzt sehr. Ist dieser Plan dann in diesem Sinne falsch? Habe auch nach weiteren gesucht, aber bei denen sind die angegebenen Messwerte ähnliche ( siehe Anhang )
Gerade hier ist die Spannung nach dem 470Ohm R ja bei 392V. Oder verstehe ich da was falsch?

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: cca88 am 31.05.2011 21:43
Hmm, ok das verwundert mich jetzt sehr. Ist dieser Plan dann in diesem Sinne falsch? Habe auch nach weiteren gesucht, aber bei denen sind die angegebenen Messwerte ähnliche ( siehe Anhang )
Gerade hier ist die Spannung nach dem 470Ohm R ja bei 392V. Oder verstehe ich da was falsch?

Gruß
Marc

Hallo MArc,

...vielleicht auch nicht !!

Die originalen 2061 waren als "EL84 Fresser" bekannt. Als Replika  vielleicht hat MArshall da einen "guten Job" gemacht.......

Grüße

Jochen
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 31.05.2011 21:57
OK selbst Ceriatone nimmt einen 290er Abgriff des Trafos mit gleichen Bauteilen Scheint aber ja nicht das beste für das TEil zu sein. Werde mal eure Tips testen.

Ihr meint also zusätzlich noch min.1k pro Zuleitung an Pin9?

Best thanx.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: Beano am 1.06.2011 07:15
Hi,

ja, pro Zuleitung einen 1k 2W rein. Bitte aber nicht freischwebend montieren, sondern am besten mittels einer kleinen Lötleiste.

Eventuell kannst du den 470 Ohm Widerstand auch ein bisschen erhöhen, der 18-Watter hat dort 1k5 bis 2k2.

BTW: Haben die aktuellen 2061X-Modelle wirklich 390V an den Anoden? Kann das jemand bestätigen? Zusammen mit dem 120 Ohm Kathodenwiderstand ist das ja der pure Röhrenmord.

Grüße,
Mathias
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 1.06.2011 18:29
Habe mir jetzt mal mehrere Pläne durchgeschaut. Die Bauweise ist überall ähnlich. Kann man sich diese Gleichrichtung direkt ausrechnen? Ich weiss noch was von Faktor 1,4 für die Eingangsspannung. Das wären dann ja knappe 350V.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 1.06.2011 18:39
Eben nochmal bisserl getestet, also moderate Lautstärke geht so, allerdings ab 10 Uhr oder so fängts wieder an zu rauschen und dann bricht auch die Lautstärke zusammen.

Gruß
MArc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 4.06.2011 17:26
ich hätte noch 1W Widerstände für die SGitter vorrätig, die gehen nicht, oder?

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: sixpounder am 4.06.2011 19:33
Hey Marc,

die 1Watter sind zu klein..

Gruß
Alex
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 4.06.2011 19:36
Habe doch noch ein Paar 2W 1k5 gefunden. Zusätzlich den 470R durch 4k7 ersetzt, jetzt komme ich auf 290V am SGitter.
Werde jetzt noch den kleinsten Abgriff des Trafos benutzen.

Gruß
Marc
Titel: Re:Spannungen an Marshall-Nachbau durchmessen
Beitrag von: MarcJ am 4.06.2011 19:43
so jetzt schaff ich 280V und 305V an den Anoden.

Hat aber leider alles nichts gebracht, trotz neuer EL84er. Solange ich relativ leise spiele, hört man kein Kratzen und sobald ich laut anschlage bzw. spiele rauschts und kratzt ganz arg.

Eventuell hat doch der AÜ was abbekommen.... :(

Gruß
Marc