Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Materialien => Thema gestartet von: Chryz am 17.09.2011 16:53
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Moin,
ich hab gestern ein Headshell für einen Amp zusammengebaut. Leider schließen die Verbindungen an den Kanten nicht ganz ab (siehe Bild) - es bleibt teilweise ein kleiner Spalt dazwischen. Vorgegangen bin ich wie folgt:
- Bretter ausgerichtet und Gehäuse mit Schraubzingen zusammengeklemmt, dann Löcher vorgebohrt
- Kanten und Löcher mit Leim bestrichen und wieder mit Klemmen fixiert
- Rundholz bis zum Anschlag reingetrieben und bündig abgesägt
Beim reinhämmern des Rundholzes ist dieser Spalt entstanden, den ich auch nachträglich nicht wegbekommen habe. (Die Dübel sitzen schon ordentlich stramm.)
Lässt sich dieser Spalt irgendwie vermeiden? Für Tipps wäre ich dankbar!
Schönen Gruß vom
Chryz
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Hallo Chrys
Besorg dir Heco Unix Schrauben und setz sie als Zwischenschritt anstelle
der Holzdübel ein. Als Leim, da spaltenfüllend, ist z.B. Polyurethanleim gut
geeignet. Von Nachteil ist allerdings, das er nicht farblos wegtrocknet.
Nach dem Abbinden kannst du die Schrauben durch Holzdübel ersetzen.
Gruß --.- loco
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Waren die Schnittkanten evt. nicht exakt plan und rechtwinklig?
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Hey,
danke für die Antworten. Die Heco Unix Schrauben sind ja abgefahren. Wusste bisher nicht, dass es sowas gibt. Werde ich beim nächsten Baumarktbesuch mal auf die Liste setzen. Und du meinst, dass normale Spax-Schrauben zu wenig Anpressdruck produzieren?
Den PU Leim würde ich gern vermeiden. Ich möchte ja nicht einen unnötigen Spalt "auffüllen", sondern möglichst so bauen, dass erst gar keiner entsteht.
Die Schnittkanten sind absolut plan, daran liegt es (leider) nicht. Der Spalt ist erst beim Dübeln entstanden.
mfg
Chryz
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Hey Franz,
was heißt denn "zu lang" und wie wirkt sich das aus? Sie ragen ca. 30mm ins Holz rein + die 15mm Brettstärke, also insgesamt ca. 45mm.
Zu viel Leim hatte ich früher immer in den Löchern. Das gab dann eine schöne Sauerei. ;D
Gruß,
Chryz
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Moin Franz,
auf dem zweiten Bild oben kannst du einen abgesägten "Dübel" sehen = kein Sacklock (Was für ein Wort ::)). Es handelt sich um einen geriffelten Rundstab, der sich definitiv nicht locker einsetzen lässt. Es ist eine 8mm Bohrung und ein 8mm Stab und der sitzt schon ordentlich fest. Ich dachte das ist der Sinn der Sache bei so einer Verbindung?!?
mfg
Chryz)
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Du solltest einfach zuerst die Teile verleimen und dabei auf guten Anpressdruck und Rechtwinkligkeit achten. Ist die Klebestelle ausgehärtet, kannst Du die Holzdübel bohren und und mit Leim einsetzen. So wird sich nichts mehr verschieben.
Durch die inhomogene Struktur des Holzes versetzen sich die Löcher in beiden Holzteilen schon beim Bohren, solange der Kleber nicht ausgehärtet ist und beide Teile sicher fixiert.
/Bernd
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Hallo Chryz,
- Rundholz bis zum Anschlag reingetrieben und bündig abgesägt
ich denke an diesem Punkt liegt dein Problem. Damit klopfst du die Platten ja wieder auseinander.
Ich würde die Dübel nicht bis zum Anschlag reintreiben. Das ist auch nicht nötig, wenn sie sowiso noch abgesägt werden.
Grüße,
mike
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Der Dübel sollte aus getrocknetem Buchenholz sein und, wie Dr. Franz Röhrich schon anmerkte, geriffelt. Durch das im Leim enthaltene Wasser quillt das Buchenholz stark auf und verklemmt sich ordentlich in der Bohrung bis der Leim angezogen hat.
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Hi Chryz
Ich schliesse mich loco an. Für's verleimen mit Schrauben arbeiten, danach Schrauben raus, deren Löcher ausbohren und Dübel rein. Ich verwende Titebond zum leimen. Da kannst Du, je nach Güte Deiner vorangegangenen Arbeit, schon nach 20min die Schrauben wieder raus nehmen. Den Leim kann ich für solche Anwendungen (+ natürlich Instrumentenbau) wärmstens empfehlen!
Gruss
Röbi
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Hi,
optimalerweise sollte man die Holzdübel "verschränkt" gegeneinander verleimen ;)
Gruß
Jacob
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Hey Bernd,
die Bretter vorher zu verkleben ist wohl die sicherste Variante. Dann werden sie jedenfalls nicht mehr auseinander geklopft. Ich habe Dübeln und Leimen bisher in einem Schritt gemacht.
Bezüglich der Passgenauigkeit des Rundholzes: Wie macht ihr das denn? Ich habe einen 8mm Stab (Buche, gerifftelt) gekauft und bohre mit einem ordentlichen 8mm Bohrer die Löcher. Das Ergebnis ist, dass ich den Stab mit einem Hammer eintreiben muss. Und nein, ich habe dabei noch kein Brett gespalten. Benutzt ihr dann 8,2mm Bohrer??
mfg
Chryz
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Hey Jacob,
was meinst du mit "Holzdübel verschränkt gegeneinander" verleimen?
mfg
Chryz
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Moin Chryz,
damit meine ich, dass man die Bohrungen für die geriffelten Hartholzdübelstäbe (nach dem Verleimen unter hohen Anpressdruck durch temporär verwendete Spax- Schrauben) nicht senkrecht, sondern schräg, so ca. 30 oder 45 Grad, ausführt.
Das macht die Sache dann nochmals "zugstabiler", besonders bei schweren Combos ;)
EDIT:
Du darfst die Holzdübel nicht so lange "aufquellen" lassen. Leim drauf und einschlagen, aber immer nur jeweils einen Holzdübel nach dem anderen.
Also: nicht alle Dübel auf einmal in den Leim tunken und dann erst einschlagen...
Gruß
Jacob
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Hey Jacob,
alles klar, werd ich das nächste mal so ausprobieren. Danke!
Gruß,
Chryz
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Moin Franz,
die Bearbeitung mit einer Ziehklinge scheint mir in dem Fall etwas aufwändig, da ich den Dübel einmal rundherum abziehen müsste. Da würde ich dann eher nach dem etwas größeren Bohrer Ausschau halten.
mfg
Chryz