Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: raphrav am 4.02.2013 08:45

Titel: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 4.02.2013 08:45
Heya,

gestern Abend hab ich wohl endgültig eingesehen, dass auf der örtlichen Jam Session mit Amps um die 5W nichts zu holen ist. Außerdem hat mich mit der Emma ohnehin das Deluxe-Fieber erwischt.

Kurzum: Ich hab mir vor etwa 2 Jahren mal einen 10"-Combo gebaut, darin werkelt momentan ein EL84-SE-5Watter. Den würde ich gerne durch was 5e3-mäßiges ersetzen. Es sollte stark in die Richtung gehen, aber muss jetzt nachher auch nicht 1:1 danach klingen - ist mit dem folgenden auch nicht drin:

 - Trafos sind gesetzt, weil vorhanden: Der Standard-NT sowie der 15W-PP-OT von Wuesten. Außerdem find ich die echt nicht schlecht.
 - Das, die Anforderungen an Robustheit und beengte Platzverhältnisse erzwingen Diodengleichrichtung. Sprich, ich muss wohl noch ein NT designen. Der NT ist variabel, kann sekundärseitig 230V oder 250V AC. Was ist hier geeigneter?
 - Dann bereiten mir die Eingänge Kopfzerbrechen: Ich hab eigentlich keinen Platz für vier Eingänge. Bei der Emma nehm ich auch nur immer den Guitar Channel mit dem High Sensivity Input. Wenn ich den Mic Channel weglasse, spare ich zwei Buchsen und eine Triode. Aber kann nicht mehr Channels brücken (was ich bei der Emma aber auch nicht sooo toll fand). Wenn ich die Low Sensivity weglasse, hab ich zwar noch beide Channels, aber kann auch nicht mehr brücken, dann kann ichs grad auch mit dem zweiten Channel lassen... Argh!
 - Dann, wie immer bei Amps diesen Schlags: PPIMV. Einfach Crossline und gut ist?

Ich hoffe, dass ich euch damit nicht erschlage und freue mich auf Antworten!

Viele Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Athlord am 4.02.2013 09:09
Moin,
mal darüber nachgedacht, die Eingänge über einen Drehschalter wählbar zu machen?
Dann brauchst Du nur eine Buchse und Du kannst Brücken usw.
Ggf. nimmst Du auch Relais zur Hilfe....
Cheers
Jürgen
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 4.02.2013 11:54
Hi,

also, das mit dem Drehschalter ist eigentlich keine schlechte Idee...
Nur bräuchte ich zum Brücken ja mindestens 3 Buchsen: Eine Input und zwei fürs Patchkabel.
Alternativ könnte ich eine Inputbuchse machen und dann über einen Kippschalter einfach den zweiten Channel dazubrücken. ODER, und da bin ich immer mehr drauf, ich lass den zweiten Kanal einfach weg. Den brauche ich eigentlich echt nicht.

Nur eine andere Frage, in dem Fall: Was stelle ich mit der dann freigewordenen Triode an? Zuschaltbare Booststage? Andere sinnvolle Ideen, denn eine ECC82 als Boost - naja?

Kann mir noch jemand was zu den anderen Fragen sagen?

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 4.02.2013 12:16
Hey Raph,

ich würde den von Jürgen vorgeschlagenen Drehschalter favorisieren, z.B. mit drei Stellungen (Hi, Low, gebrückt) - wobei du dann natürlich den 2.Kanal inkl. Volume-Poti mit aufbauen musst, ich weiß ja nicht, ob dein Chassis das hergibt.
Alternativ kannst du z.B. zwei Buchsen verbauen (Hi, Low) und diese dann per 3-fach-Schalter entweder auf einen der beiden Kanäle oder auf Brücke schalten.

Wenn der NT 250V hergibt, würde ich diese auch nutzen - ein 5E3 kann ruhig bei deutlich über 300V an den Anoden der 6V6 laufen.
Fürs Netzteil für ich einfach einen Elko samt Sag-Widerstand vor das originale Netzteil schalten - z.B. 47µF und 150 Ohm oder so...

Crossline Master finde ich ätzend, dann lieber ein LarMar PPIMV. Eventuell kann man es auch mit VoCo versuchen, da habe ich aber im 5E3 keine Erfahrungen.

Boost brauche ich persönlich bei einem 5E3 nicht - und eine ECC82 gibt es bei einem 5E3 eigentlich gar nicht.

Grüße
Mathias

Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 4.02.2013 13:48
Hi!

ich würde den von Jürgen vorgeschlagenen Drehschalter favorisieren, z.B. mit drei Stellungen (Hi, Low, gebrückt) - wobei du dann natürlich den 2.Kanal inkl. Volume-Poti mit aufbauen musst, ich weiß ja nicht, ob dein Chassis das hergibt.
Alternativ kannst du z.B. zwei Buchsen verbauen (Hi, Low) und diese dann per 3-fach-Schalter entweder auf einen der beiden Kanäle oder auf Brücke schalten.
Jip, da fällt mir also noch was ein... Muss ich mal in Ruhe zeichnen...

Wenn der NT 250V hergibt, würde ich diese auch nutzen - ein 5E3 kann ruhig bei deutlich über 300V an den Anoden der 6V6 laufen.
Fürs Netzteil für ich einfach einen Elko samt Sag-Widerstand vor das originale Netzteil schalten - z.B. 47µF und 150 Ohm oder so...
Juhu, gleich mit Zahlenwert als Anhaltspunkt! Danke! (An so was wie Sagwiderstand hatte ich ohnehin schon gedacht...)

Crossline Master finde ich ätzend, dann lieber ein LarMar PPIMV. Eventuell kann man es auch mit VoCo versuchen, da habe ich aber im 5E3 keine Erfahrungen.
Crossline ätzend - wie meinst das? VoCo ist mir ehrlich gesagt zu kompliziert, außerdem hasse ich es, wenn deren Wirkung nur leicht zeitversetzt eintritt...
LarMar läuft in meinem 1974x eigentlich nicht schlecht, nur hat mich das ein paar graue Haare gekostet, Feedback und so... Ist auf jeden Fall ne Option!
Richtig leise werden will ich mit dem Amp eigentlich gar nicht,  dafür hab ich ja meine Emma. Nur halt eben nicht die 15W ausfahren müssen, nur dass es zerrt... ;)

Boost brauche ich persönlich bei einem 5E3 nicht - und eine ECC82 gibt es bei einem 5E3 eigentlich gar nicht.
Raahhh, meinte eine ECC81 natürlich. Ändert aber nur wenig an meinen vorherigen Aussagen.
Und Boost, naja... Ich spiele halt mit Vorliebe altmodische Singlecoil-Gitarren...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 4.02.2013 13:56
Hey Raph,

das Crossline Master finde ich für eine kleine Verringerung des Pegels noch in Ordnung, wenn man weiter runterdreht klingt es IMO grauenhaft - da ist das LarMar deutlich überlegen. Mit einer ordentlichen Verlegen/Verdrillung der Leitungen sollte das auch keine Feedback-Probleme machen.
VoCo ist doch nicht wirklich kompliziert und zeitversetzt arbeitet das auch nicht - zumindest habe ich noch keine Verzögerung bemerkt.

BTW: eine ECC81 hat der 5E3 auch nicht  :)

Grüße
Mathias
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 4.02.2013 14:03
Hey,

um alleine die Flexibilität zu erhalten, ists wohl der Mehraufwand eines LarMar wert...

Und nach http://www.brieskorn.de/Guitar___Amps/Verstarkerprojekte/5E3/fender_deluxe_circuit.pdf ist da eine 12AY7 (=ECC81) in der Eingangsstufe...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 4.02.2013 14:05
Und nach http://www.brieskorn.de/Guitar___Amps/Verstarkerprojekte/5E3/fender_deluxe_circuit.pdf ist da eine 12AY7 (=ECC81) in der Eingangsstufe...

Die 12AY7 ist KEINE ECC81 - sie hat glaube kein direktes europäisches Gegenstück. Die ECC81 wäre eine 12AT7.

Grüße
Mathias
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 4.02.2013 14:09
also gut - dann werde ich mich auf die Jagd nach einer 12AY7 begeben...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: kugelblitz am 4.02.2013 14:10
Gibt es ganz nah:

http://www.tube-town.net/ttstore/advanced_search_result.php?keywords=12ay7&x=0&y=0

HTH,
Sepp
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 4.02.2013 14:11
Die 12AY7 ist neu IMO nur von EH erhältlich.

Wenn du aber sowieso nur relativ schwache Einspuler spielst, kannst du auch eine ECC81/83 nehmen - da kannst du etwas mehr Gain rauskitzeln. In meinem 5E3 arbeitet z.B. eine ECC83 als V1

Grüße
Mathias
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Bierschinken am 4.02.2013 15:40
also gut - dann werde ich mich auf die Jagd nach einer 12AY7 begeben...

Grüße,
Raph

Schnick Schnack. Nimm ne 83er und dann zügelste n bisschen den Bass bzw setzt die Zeitkonstanten runter.
Dann wuppt das ;)

PS: ich finds nicht so schön den athodyn zu "überfahren".

Grüße,
Swen
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Dirk am 4.02.2013 16:05
Die 12AY7 ist neu IMO nur von EH erhältlich.

Neue Produktion ja.
Ansonsten http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p5688_Raytheon-12AY7---6072-NOS.html

12AT7 oder 5751 sind eine weitere gute Alternative für 5E3-ähnliche Konstrukte.

Gruß, Dirk


Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: sjhusting am 4.02.2013 17:58
Schnick Schnack.

Disagree. mMn ein 12AY7 ist zentral zu ein aemtliche Tweed klang. ymmv.

steven
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 5.02.2013 10:50
Hallo zusammen,

also, über den endgültigen Röhrentyp mach' ich mir grad echt keine Gedanken.
Alles pinkompatibel, ein paar davon hab ich rumfahren, also werde ich den Eimer aufbauen, der Reihe nach Röhren reinstecken, von denen ich weiß, dass sie nicht explodieren und im besten Fall bei einer (rumliegenden) ECC82 oder 83 landen und zufrieden sein.
Und im schlimmsten Fall mir eine vollmondscheinaktivierte NOS-Schlagmichtot, die Neil Young persönlich lieb angeguckt hat für tausend Taler auf ---- ersteigern... ;)

Zu den Features der Kiste: Ich hab' nachgeschaut und habe Platz für zwei Inputbuchsen sowie drei (mit Bauchschmerzen und 16mm-Exemplaren vier) Potis. Ergo baue ich den Guitar Channel mit High und Low Input auf.
Jetzt weiß ich aber trotzdem nicht, was ich mit dem Mic Channel und Brücken machen soll. Klar, es ist Geschmackssache. Aber trotzdem bin ich grad echt unschlüssig, ob es Sinn macht, ein weiteres Poti und einen Schalter mit in die Front zu quetschen, für einen Sound, den ich nachher vielleicht doch nicht nehme...

Alternativ hab ich mir überlegt: Wenn ich nur den Guitar Channel aufbaue, hab ich ja ne Triode frei. Macht das klanglich Sinn, diese (wählbar) einfach zur Eingangstriode parallel zu schalten? Das bekomme ich ja mit einem 3PDT locker hin und spare mir dafür das Poti...
\\EDIT: Bullshit, ist ja wirklich bis auf das Poti das selbe, wenn ich noch mal drüber nachdenke... Also kann man das auch vergessen...

Joar, sonst sollte alles klar sein. Muss mir noch die Ausgangsbuchsen-Beschaltung des Fender HRD angucken: Der hat nämlich (wie meiner dann auch) einen 8Ohm-Speaker intern und soll parallel dazu noch eine weitere 8Ohm-Box treiben - das ganze mit zwei Klinkenbuchsen und ohne Schalter, weil Platz und so...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 6.02.2013 09:07
Hi nochmal,

also, ich hab das ganze jetzt noch mal durchgedacht: Das wird so einfach nichts mit meinem Vorhaben. :(
Nächstes Problem nämlich: Oktalfassungen haben einen größeren Durchmesser als Noval, und die waren schon kuschlig, da rein zu bekommen. Also EL84 in der Endstufe...

Jetzt halt die Frage: Einfach Kathodenwiderstand anpassen, Röhren tauschen und gut, oder kann ichs dann gleich anders machen?
Dann könnte ich mich ja gleich am 18Watt Lite orientieren: Der hat sich bereits bewährt, ist für mich halt nichts neues...
ODER: Die ersten beiden Stufen ausm Guitar Channel des 5e3 nehmen und ab dann 1974x, also LTP-PI und dann die beiden EL84. Das sollte dann aber schon ordentlich Gain haben, mutet aber interessant an! ;)

Naja, ich werde sehen...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Volka am 6.02.2013 09:23
Moin,

wie wär's mit der EL90? Klein und 6V6  ;D

Gruß,
Volka
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Doublecut am 6.02.2013 09:33
... oder der 6P1P-EV
"The 6P1P (Russian: 6П1П) is a Soviet-made miniature 9-pin beam tetrode vacuum tube with ratings similar to the 6AQ5, EL90 and the 6V6. Because of a different pinout (a 9-pin base versus 7-pin base) than an 6AQ5/EL90, it cannot be used as a plug-in replacement for these types, however, it will work in the same circuit with component values unchanged. Its maximum plate/screen voltage and dissipation ratings are actually slightly higher than a 6AQ5. A ruggedized/extended ratings version of the tube is designated 6P1P-EV (Russian: 6П1П-ЕВ) roughly equivalent to the 6AQ5W. A Chinese-manufactured version of the tube also exists, labeled 6P1." (Wikipedia)

Mit der wollte ich auch schon bauen, komm aber einfach nicht dazu
Grüße, Robert
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 6.02.2013 10:53
Hi,

der Septalsockel der EL90 macht's ja auch nicht viel besser.
Aber die 6P1P-EV - hehe! :) Wird probiert! Danke!
Und spottbillig ist die ja auch noch...

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 7.02.2013 15:35
Hi,

also - jetzt Tatsachen bei der Eingangsröhre!
Der Marshall 1974x hat ja zwei parallele Trioden in seiner Eingangsstufe. Das also könnte ich zuschaltbar haben. Macht das Sinn, also wird das zum einen klingen und gibt es zum anderen einen tatsächlich hörbaren Unterschied?

Wie funktioniert die Schalterei dann genau?
Kathoden sind klar: Da wird nichts getrennt, das kann ich direkt ausm Deluxe übernehmen.
Gitter auch: Das erste ist logischerweise fest verbunden, das zweite wird zwischen den Eingangsbuchsenwiderständen und Masse hin- und hergeschalten.
Aber die Anoden: Die zweite sollte ich dann im Single-Betrieb schon raushaben. Kann ich da einfach direkt an der Anode auftrennen?

Würde mich über eine Einschätzung dazu sehr freuen! :)

Viele Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 7.02.2013 18:22
Hey Raph,

IMO bringt das Parallelschalten der System nicht viel, da würde ich mir noch was anderes überlegen.
Eventuell z.B. zwei getrennte Systeme mit unterschiedlicher Beschaltung (andere Anodenwiderstände, andere R/C Kombi an der Kathode).

Warum würdest du denn gerade die Anode schalten wollen? Das ist IMO der ungünstigste Punkt für den Schalter.
Ich würde in dem Fall Anode und Kathode der beiden Systeme verbinden und nur das Gitter schalten.

Grüße
Mathias
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 7.02.2013 19:46
Hey Mathias,

ja, das eben war ein Schuss ins Blaue, nicht wirklich drüber nachgedacht...
Denke, dass dein Vorschlag, einfach zwei Stufen schaltbar zu machen und verschieden auszulegen eher Sinn macht.

Deswegen auch der erste Schaltplanvorschlag (mit allen bisher gewonnenen Erkenntnissen) hier zu Diskussion!
Fröhliches Draufhauen! :)

Viele Grüße,
Raph

PS: Achso, die Werte für R18, R22, C10 und C11 sind reine Bauchgefühl-Spontanwerte für einen dreckigeren Sound und werden beim Bau dann experimentell optimiert.
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: kugelblitz am 8.02.2013 02:21
Hallo Raph,

ich würde die Schalterer nach den KoppelCs mit großen 2M2 oder größer Entladewiderständen zur Entknackserei machen. Bei der von Dir gezeichneten Varianten würden die Gitter während dem Schalten, je nach Schalter, möglicherweise die Referenzspannung verlieren. Oder Du mischst die beiden Stufen wie im Original (nur eben mit getrennten Kathoden aber gemeinsamen Gitter) und verzichtest auf den Schalter.

Gruß,
Sepp
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 8.02.2013 08:26
Hi Raph,

die von Sepp genannten Lösungen halte ich auch für besser. Wenn du Platz für ein weiteres Poti hast, würde ich die Sache mit den getrennten Volumes sogar vorziehen - das ist am flexibelsten.

Ich würde in Sachen Anoden- und Kathodenwiderstand/Kathoden-C auch etwas radikalere Wege gehen um die Unterschiede noch stärker zu machen - warum z.B. nicht mal 4k7 als Kathoden-R usw.

V3A solltest du noch einen Anodenwiderstand spendieren, sonst wird nicht viel rauskommen...

Warum nimmst du nicht die gängige Kombination aus 250k-Stereo-Poti und 2M2 Schutzwiderständen für das PPIMV?

Grüße
Mathias

Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 8.02.2013 08:49
Hi,

danke für das Feedback!
Bei den meisten Sachen stimme ich euch zu, sind unten eingepflegt. :)

Und von mir aus setze ich die Schalterei auch hinter die Eingangsstufen. Aber extra Potis verfehlen halt ihr Ziel, wenn ich ja eben welche sparen möchte. Außerdem wird an dem Amp nichts fußschaltbar, zwei Potis sind übersichtlich, und dann kann man beim Umschalten auch die beiden locker anpassen... Ergo einfach ein Schalter, nächster Vorschlag unten. :)

Mit der zweiten Eingangsstufe warte ich ja wirklich ab und teste. Deswegen auch ein Trick, den ich schon ewig mal testen wollte. Bass wird dann durch den kleineren Koppel-C begrenzt. (Gehe dann vllt sogar auf 10n oder 4n7 runter)

Grüße,
Raph

PS: Jetzt wär editieren cool, um die Dateileiche oben loszuwerden... ;)
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: kugelblitz am 8.02.2013 08:57
Hallo Raph,

vielleicht solltest Du noch je einen R zwischen den KoppelCs der ersten Stufen und dem Schalter als Spannungsteiler vorsehen, damit du die beiden Pegel aufeinander abstimmen kannst. In welche Richtung soll es den gehen? Nur nach dem Plan zu urteilen soll er recht clean bis max bluesig werden?

BTW der übliche Tip um schnell ein wenig theoretisch mit Pegeln und Werten zu spielen: http://www.ampbooks.com/home/amplifier-calculators/cathode-capacitor/

Gruß,
Sepp
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Beano am 8.02.2013 09:02
Hi Sepp,

ich sehe das mit den Pegeln nicht so eng. Das sollen ja mit Absicht nicht 2 gleichwertige Kanäle werden (wenn ich Raph richtig verstanden habe), sodass ein Pegelunterschied eigentlich keine Rolle spielt.

Grüße
Mathias
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: kugelblitz am 8.02.2013 09:19
G' Morgen Mathias,

vermutlich wird es nicht so sehr stören, nur blöd wenn man am Schluss noch Platz für einen zusätzlichen Widerling sucht  und das Layout Probleme macht. Sind sie zumindest vorgesehen, kann man sie ja, so sie nicht nötig sind, immer noch durch Drahtbrücken ersetzen. Aber so schlimm wirds nicht sein, es treten ja nicht 4 GS gegen eine einzelne an ;)

Gruß,
Sepp
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 8.02.2013 09:20
Hi ihr beiden,

ja, ihr habt mich beide richtig verstanden! :)

Der Plan, den zur Situation passenden Sound zu finden ist folgender:
1. "Kanal" wählen
2. Mit Volume und Tone den Sound abschmecken.
3. Mit dem PPIMV die Lautstärke anpassen.
Und da sind die Pegelunterschiede nicht-störend bis sogar erwünscht. Den ersten Channel lasse ich bewusst bei den Originalwerten (wenn ich schon mal einen 5E3 baue...), der zweite darf den restlichen Amp aber ruhig etwas mehr treten. Außerdem würde ein entsprechender Teiler an der Stelle sehr hochohmig ausfallen, aber ich muss ja noch das Tonestack treiben...

Und bei mir ist das ohnehin nie so kritisch mitm Layout, weil es bei mir immer auf einen Mix aus PTP und einem (kleineren) Board in der Mitte rausläuft. Einen Widerstand bekomme ich da immer noch unauffällig und verhältnismäßig elegant unter.

Und ja, die Soundvorstellung trifft's auch - ich hab' /immer/ vor, einen Bluesamp zu bauen und er muss /immer/ die Spanne von Clean bis (noch zahmen, aber stark mittenlastigen) Overdrive stufenlos beherrschen - weil ich immer auf den Sweet Spot genau dazwischen aus bin und der Rest dann aus der Spieldynamik kommt.

Grüße,
Raph

PS: Sonst keine Macken mehr im Plan gefunden?
PPS: Das Tool ist zwar ganz nett, aber das ist nicht mein Problem als ETEC-Ingenieur. Das Problem ist für mich eher, wie stark sich so eine Veränderung akustisch auswirkt, ab wann sie was bewirkt und ab wann sie über's Ziel hinausschießt.
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: kugelblitz am 8.02.2013 09:27
Hallo Raph,

dann bist Du sicher auf einem guten Weg. BTW eigentlich eine gute Idee, einen bekannt klingenden Kanal und daneben gleiche Stufen Anzahl aber andere Beschaltung. Da kann man wirkliche A/B Tests von verschiedenen Beschaltungen fahren. Wünsch Dir jetzt schon viel Spass damit bzw dabei.

Gruß,
Sepp
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 15.02.2013 23:34
Heya,


so, es gibt neues! Ich hab die letzten notwendigen Teile bestellt und bekommen, die Kiste zusammengebaut und sie läuft. Anfangs gab's noch Theater mit Oszillationen (Hohes Rauschniveau, Pfeifen bei extremen Potistellungen, "komischer" Regelweg des PPIMV), was sich aber mit geeigneten Gegenmaßnahmen (andere Route für OT-Kabel, generell Leitungen kürzen, Abschirmen sämtlicher Gitterzuleitungen sowie der PPIMV-Anschlusskabel) erledigte.
Zum Klang brauche ich nicht viel zu sagen, der ist ja gemeinhin bekannt.


Dennoch hab ich zwei Punkte, die mir noch etwas Kopfzerbrechen bereiten:

Zuerst die Anodenspannung: Nur per Zufall hab ich festgestellt, dass die 6P1P eigentlich nur für Ua=250V gedacht ist. Ich hab jetzt schon den NT auf nur 230V AC sekundär verkabelt, aber dennoch liegt Ua logischerweise deutlich drüber, so im Bereich von 290V DC. Arg schlimm? Spontan geht auf jeden Fall nichts kaputt, die Röhre ist auch unauffällig (außer recht starkes blaues Glimmen, aber da kann ich die 6P1P auch noch nicht einschätzen). Sonst muss ich halt mal schauen, was ich am Netzteil noch drehen kann...


Dann der "zweite" Kanal: Irgendwie passt der mir nicht so. Bei kleinen Volumesettings nimmt er einfach gewaltig Bässe raus, bei großen verschwindet der Unterschied, da klingt er wie der Tweedkanal. Naja, eigentlich wollte ich es ja gerade umgekehrt und eigentlich hatte ich mir auch mehr Gain erhofft...
Momentanes Setting ist: Kathode: Eine rote LED nach dem VW-Trick. Anoden-R 180k, Koppel-C 10nF.
Schätze mal, dass ich mit der LED aufm Holzweg bin, werde da wieder ein RC-Glied einbauen. Den Koppel-C dann wieder etwas größer (sonst ists zu viel des Guten). Wie weit kann ich denn mit dem Anoden-R gehen, wo liegt da die technische Grenze?


Aber danke auf jeden Fall schon mal für eure Unterstützung!


Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 16.02.2013 10:42
Hi,


und noch mal, nach einer weiteren Stunde probieren:
Bin jetzt fürs Erste einmal bei folgender Konfiguration hängen geblieben, die erste, die mir (mindestens) so gut wie die originale gefällt:

Kathode: 2k7/470n
Anode: 220k/10n, außerdem eine superhelle blaue LED in Serie zum R:
Die musste sein, ich finde das einfach cool, und ich hab ja keinerlei Nachteile, sieht man ja auch nur bei offenem Gehäuse. Außerdem ist sie auch praktisch, weil man wunderbar sieht, dass ein Strom durch die Röhre fließt, sprich, Röhre heiß und die HV-Schiene auch. :D
Und wenn jemand das nicht Wintätsch genug ist, soll er halt aufm Tweedkanal weiterspielen.


Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich ja im Moment auf einer ECC82 rumprobiere, weil ich (noch) keine 12AY7 zur Hand habe. Wahrscheinlich werde ich aber mal eine ausprobieren!


Keiner was zur (zu hohen) Anodenspannung? Ich mein, ich seh's entspannt, das Pärchen kostet 13€...


Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 16.02.2013 13:39
...und noch ein Bildchen...

(http://farm9.staticflickr.com/8245/8478916254_fe9db64ed4.jpg) (http://www.flickr.com/photos/raphrav/8478916254/)

Grüße,
Raph
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: Holzdruide am 16.02.2013 14:15
Hallo Raph

Interessantes Chassis, netter Aufbau.  :topjob:
(Kabelkanal ?)

Anodenspannung ? die paar Volt mehr ?
Zum Vergleich steht bei EL84 im Datenaltpapier Anode max 300 Volt, üblich sind aber Trafos mit 290 oder 300 Volt AC   ;)

Schliesslich sind das ja Röhren und keine Sandspielzeuge  :devil:

Gruß Franz
Titel: Re: mal wieder 5e3, diesmal in pragmatisch
Beitrag von: raphrav am 16.02.2013 14:27
Hey there,

Interessantes Chassis, netter Aufbau.  :topjob:
(Kabelkanal ?)
Danke! Ja, Kabelkanal, das 1m-Stück für 3€ vom örtlichen Schrottplatz + einen Sixpack für den netten Werkstattleiter vom Institut, dass er mir da zwei Chassisrohlinge raussägt. :)

Anodenspannung ? die paar Volt mehr ?
Zum Vergleich steht bei EL84 im Datenaltpapier Anode max 300 Volt, üblich sind aber Trafos mit 290 oder 300 Volt AC   ;)
Argument! So weit hab ich nie gedacht. Vllt bin ich da schon zu sehr unigeschädigt, als dass ich ruhig bleibe, wenn ich so was wie 50V zu viel Spannung lese... ;)

Grüße,
Raph