Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: kraftroehre am 13.03.2013 17:51
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Hallo Leute,
ich habe mal ein paar Fragen zur Phasenumkehrstufe des Mesa Boogie Bass 400.
1. Wie bekommt die 2. Röhrenhäfte der VB3 das Signal? Wie hoch ist in etwa die Verstärkung? Bei dem nachfolgenden Buffer (V4)wird da auch nochmal eine Verstärkung gemacht, oder ist das Verhältnis nur 1:1 ?
Ich frage, weil an den Gittern der Endröhren das Signal gerade mal nur 4Vss ist,bei voll aufgedrehten Volume und Mastervolume, das müßte viel zu wenig sein. Könnt Ihr mir da weiter helfen. Plan hängt mit an. Beste Grüße Jens
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Hallo Jens,
V3a und V3b haben einen gemeinsamen Kathodenwiderstand. Wenn V3a ausgesteuert wird fliesst ein Strom durch den Kathodenwiderstand. Daher fällt über diesem eine Spannung ab, welche die Kathoden "hochschiebt". Da das Gitter von V3b auf Masse und somit auf einem festen Potenzial liegt, ändert sich durch das "hochschieben" der Kathode die Spannungsdifferenz zwischen Gitter und Kathode. Die Kathode wird im Bezug zum Gitter positiver. Wenn du es andersherum betrachtest, wird das Gitter im Bezug zur Kathode negativer. V3b fängt also an zu sperren wenn V3a ausgesteuert wird.
Gruss Casim
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Hallo,
das ist ein Floating Paraphase. Z.B. bei Valve Wizard gibt es da Infos drüber.
Gruß, Peter
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das ist ein Floating Paraphase. Z.B. bei Valve Wizard gibt es da Infos drüber.
Ja, schaut so aus. Leider ist in dem schlecht eingescannten handgemalten Plan nicht eindeutug erkennbar, ob die beiden 62k-Widerstände mit Masse verbunden sind (Dann läge das Gitter von V3b auch auf Masse) oder nicht.
Ich hab das mal virtuell nachgebaut:
Oben die Ausgänge der von V3a und b
Mitte Ausgänge V4a und b
Unten jeweils die Summen der beiden Ausgänge. Bei V3 um Faktor 10 vergrößert.
Wenn man sich an dem unteren 62k-Widerstand spielt, kann man die Symmetrie ein- bzw- verstellen.
GHrüße
Matthias
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Ja, schaut so aus. Leider ist in dem schlecht eingescannten handgemalten Plan nicht eindeutug erkennbar, ob die beiden 62k-Widerstände mit Masse verbunden sind (Dann läge das Gitter von V3b auch auf Masse) oder nicht.
Genau da habe ich auch überlegt! ;)
Das könnte kraftröhre ja nachmessen.
Gruß, Peter
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Hi! Danke erstmal für die vielen hilfreichen Antworten. Die beiden 62K Widerstande gehen auch auf Masse. Heißt das jetzt, das nur die V3 Röhre nur die Phasenumkehr macht ohne Verstärkung, und die V4 die Spannungsverstärkung, oder tragen beide Stufen zur Spannungsverstärkung bei? Es müßte doch dann am Eingang der V3 sagen wir mal ca 2Vss anliegen und an den Ausgängen der V4 ca 20Vss oder so...
Gruß Jens
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Hi,
ich habe mal die Signal Amplituten nachgemessen. Am Eingang der V3 (Mastervolume) liegen 100mV an nach den Auskoppelkondensatoren sind es jeweils 10V. Am Eingang der V4 Röhre (Pin 2 und 7) liegen dann noch 50mV an, an den Ausgängen der V4 sind es dann wieder 2V. Jetzt meine Frage, die 2 V am Ausgang der V4 reichen doch auf keinen Fall um die Endstufe auszusteuern oder? Wenn ich am Eingang der V3 die 100mV auf ca 1V erhöhe dann tut bereits die Phasenumkehrstufe inklu v4 zerren. Der Pegel am Ausgang der V4 wird aber auch nicht viel größer. Ist das dort normal, oder liegt da ein Fehler vor?
Gruß Jens
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Hi,
ich habe mal die Signal Amplituten nachgemessen. Am Eingang der V3 (Mastervolume) liegen 100mV an nach den Auskoppelkondensatoren sind es jeweils 10V. Am Eingang der V4 Röhre (Pin 2 und 7) liegen dann noch 50mV an, an den Ausgängen der V4 sind es dann wieder 2V. Jetzt meine Frage, die 2 V am Ausgang der V4 reichen doch auf keinen Fall um die Endstufe auszusteuern oder? Wenn ich am Eingang der V3 die 100mV auf ca 1V erhöhe dann tut bereits die Phasenumkehrstufe inklu v4 zerren. Der Pegel am Ausgang der V4 wird aber auch nicht viel größer. Ist das dort normal, oder liegt da ein Fehler vor?
Gruß Jens
Hallo Jens,
meines Achtens sollten nach dem Spannungsteiler noch knapp über 3 V (an jedem Gitter) ankommen, wenn Du an den Koppelkondensatoren 10V hast. Das hast Du an beiden Anoden oder?
Was passiert, wenn Du V4 ziehst? Wie sieht es da eigentlich gleichspannungsmäßig aus?
Grüße
Jochen
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Hallo,
also habe mir nochmal die Schaltung genauer zu gemüde geführt.
Als 1. ist es so das das Gitter der V3 (Pin 7)direkt auf Masse liegt. Die zwei 62K Widerstände von den Anoden gehen dann direkt auf masse.
Jochen: die 10Vss habe ich an den Anoden gemessen, wenn ich V4 ziehe dann habe ich an den Gittern 0,5V.
Die Anodenspannungen an V3 sind ca 178V und bei V4 jeweis 75V.
Gruß Jens
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Hallo,
also habe mir nochmal die Schaltung genauer zu gemüde geführt.
Als 1. ist es so das das Gitter der V3 (Pin 7)direkt auf Masse liegt. Die zwei 62K Widerstände von den Anoden gehen dann direkt auf masse.
Jochen: die 10Vss habe ich an den Anoden gemessen, wenn ich V4 ziehe dann habe ich an den Gittern 0,5V.
Die Anodenspannungen an V3 sind ca 178V und bei V4 jeweis 75V.
Gruß Jens
Hallo Jens,
da passt ja gar nix...
Stell doch bitte nochmal die ganzen DC-Spannungen gegen MAsse ein - nicht nur Anode, sondern auch B+, Bias, Gitter und Kathode. Ganz gespannt bin ich auf die Kathode von V4
Und: miss im spannungsfreien Zustand doch bitte mal die Werte der Widerstände nach - im Plan fehlen die Werte der Anodenwiderstände von V4 - 100k und 82k?
anbei nochmal der Auszug des PI
Grüße
Jochen
PS: bei gezogener V4 solltest Du meines Erachtens ein blitzsauber um 470/(470+220)runtergeteiltes Signal an den Gittern wiederfinden
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Hi,
Ich habe jetzt nochmal den Plan gezeichnet und die aktuellen Spannungen eingetragen. Gemessen habe ich sie alle gegen Masse. ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen.
gruß Jens
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Hallo Jens,
Ich gehe mal davon aus, dass als V4 eine 12AX7 entsprechend Schaltplan eingebaut ist. Du hast bestimmt auch schon die Röhre einmal testweise getauscht.
Der gemeinsame Kathodenwiderstand an V4 sollte auch 470 Ohm sein und nicht 1K.
Die hohe Spannung (6,8V) an den Gittern von V4 ist nicht der erwartete Wert. Hier sollte ~0V anliegen. Auffällig ist, dass beide Werte gleich "falsch" sind.
Ist an dem Verstärker schon einmal "getunt" worden? - der 1K Kathodenwiderstand deutet darauf hin. Bitte überprüf, ob ein Verdrahtungsfehler vorliegt, z.B. ob die 220K Gitterableitwiderstände fälschlicherweise an der Kathodenseite des 1K anstatt an der Masseseite angeschlossen sind. Das würde halbwegs zum Symptom passen.
Darüberhinaus überprüfe die 47nF Koppelkondensatoren von den Anoden der Phasenumkehrstufe.
Gruß Hans- Georg
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Hallo Jens,
Ich möchte mich Hans-Georgs Verdacht bezügl. der Kondensatoren anschließen.
Ich habe in meiner Simulation mal den beiden 47nF-Koppelkondensatoren an den Anoden von V3 einen Parallelwiderstand von 100k verpasst. Dann stellen sich die Spannungen in etwa so ein wie in Deiner Zeichnung.
Die scheinen also "leck" zu sein => austauschen.
Mit funktionierenden Kondensatoren sollten die Spannungen laut meiner Simulation wie folgt aussehen (bei 338V Versorgungsspannung):
Anoden V3: 306V
Kathoden V3: 2,76V
Steuergitter V4: 0V
Anoden V4: 196V
Kathoden V4: 1,33V (mit 470Ohm)
Bei 1k an den Kathoden von V4 sind's dort 2,00V, damit geht aber die maximale Ausgangsspannung von um ca. 10V zurück.
Bei Vollaussteuerung sollten mit 470Ohm ca. 130Vss rauskommen.
Grüße
Matthias
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Hallo Mathias und Hans Georg,
danke erstmal für eure hilfreichen Antworten. Ich werde dich Sachen gleich mal checken. Die Widerstande etc. sind auf Platine aufgebaut, verdrahtungsfehler könnte man normaler weise ausschließen. Soweit ich weiß war er schon einmal zur Reparatur, das könnte auf jedenfall den 1K Katodenwiderstand erklären.Es ist natürlich auch möglich, das sie dort noch irgenwelche falschen Widerstände verbaut haben etc. Also ich meld mich wieder.
Gruß Jens
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Hallo Ihr Zwei!
Bingo, ihr hattet recht, es waren beide 47nF Orange Kondensatoren defekt. Vielen Dank, das war echt Klasse! :topjob:
Jetzt funzt er wieder richtig!
Matthias, welches Simul Prgramm verwendest Du?
beste Grüße Jens
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Hallo Jens,
schön, daß er wieder läuft :)
Gruß Hans- Georg
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Hallo Jens,
auch ich freue mich, dass ich helfen konnte.
Die Simulationen mache ich mit LTSpice von Linear Technologies. Die Software kannst Du kostenlos hier runterladen:
http://www.linear.com/designtools/software/#LTspice
Anleitung:
http://www.gunthard-kraus.de/LTSwitcherCAD/index_LTSwitcherCAD.html
Grüße
Matthias
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Hallo Matthias,
dir auch nochmal einen super Dank!
Danke für den Tipp mit der Software!
beste Grüße Jens