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Technik => Tech-Talk TT-Projekte => Thema gestartet von: RoehrenJeans am 18.05.2014 12:05

Titel: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: RoehrenJeans am 18.05.2014 12:05
Hallo beisammen,
Den Sonntag Vormittag habe ich genutzt um einen kleinen Schalter in meine Emma zu zimmern.
Ziel hierbei, eine weitere schaltbare Variante für den C6 (Kathoden Bypass Kondensator der zweiten Vorstufe):
Stellung 1: Standard Emma
Stellung 2: Unten etwas ausgedünnt um insbesondere der Paula den Mumpf etwas zu nehmen

Franz (Rohrbruch) hatte mir ja einen klasse Link gepostet und so habe ich jetzt mal ein paar Varianten simuliert, eingebaut und getestet.
Ehrlich gesagt hatte (habe) ich bisher kein Gefühl dafür, was es bzgl. des Höreindrucks bedeutet, wenn man die Grenzfrequenz des Hochpasses etwas verschiebt bzw. wie sich 2,5 dB Dämpfung an 80 Hz auswirken.

Sehr Spannend das ganze - mittlerweile bin ich bereits bei 2 x 4,7uF in Reihe angekommen (mangels kleinerer Elkos) weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich hier so groß am Rad drehen muss bis sich signifikant etwas ändert.

Warum ich Euch das jetzt schreibe weiß ich selbst nicht so genau, mir wars eben danach und vielleicht ergibt sich ja eine kleine Diskussion in der ich wieder etwas dazulerne.

Bei meinen Tests ist mir übrigens ein weiteres Phänomen aufgefallen.
Ich habe gestern kurz etwas aufgenommen um meinen Kumpel per mail einen Sound-Eindruck der Emma zu vermitteln. Während der Aufnahme dachte ich, dass da eigentlich schon ordentlich Zerre bzw. Crunch im Spiel ist ... ein Tag später beim Anhören klingt das ziemlich "clean" - ist das ein bekanntes Phänomen die in Verbindung mit Raumakustik, Abnahme per Mikro, Reverb usw. oder ist meine Wahrnehmung gestört ?

Gruß und schönen Sonntag
Toni
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 18.05.2014 13:26
Bei meinen Tests ist mir übrigens ein weiteres Phänomen aufgefallen.
Ich habe gestern kurz etwas aufgenommen um meinen Kumpel per mail einen Sound-Eindruck der Emma zu vermitteln. Während der Aufnahme dachte ich, dass da eigentlich schon ordentlich Zerre bzw. Crunch im Spiel ist ... ein Tag später beim Anhören klingt das ziemlich "clean" - ist das ein bekanntes Phänomen die in Verbindung mit Raumakustik, Abnahme per Mikro, Reverb usw. oder ist meine Wahrnehmung gestört ?

Wie wurden denn die Aufnahmen gemacht und wie entstand Dein Höreindruck ?
Das was man über den Lautsprecher hört muss nicht identisch sein mit dem, was man über eine DI erzielt.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: RoehrenJeans am 18.05.2014 13:37
Hi Dirk,
die Aufnahme war eigentlich klassisch simpel, d.h. Paula --> Emma --> G12M --> SM57 --> Wandler --> MAC ohne EQ mit etwas Reverb
Wenn es dich interessiert, hier kannst du mal reinhören: http://www.matzengehren.de/emma_sound.mp3  (http://www.matzengehren.de/emma_sound.mp3)
Die Chords klingen unglaublich clean und das hatte ich ganz anders in Erinnerung ...
Es war der Bright Channel mit Vol 9 Uhr / Tone ca. 3 Uhr mit Neck PU bei den Chords und Vol ca. 12 Uhr / Tone ca. 3 Uhr mit Bridge PU bei meinem Gezupfe
Gruß, Toni
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 18.05.2014 13:45
Es war der Bright Channel mit Vol 9 Uhr / Tone ca. 3 Uhr mit Neck PU bei den Chords und Vol ca. 12 Uhr / Tone ca. 3 Uhr mit Bridge PU bei meinem Gezupfe

Bie diesen Einstellungen dürfte in der Tat nicht sehr viel Verzerrung auftreten.
Es kann gut sein, dass die Eigenverzerrung des Lautsprechers, welche bei geringen Lautstärken je nach LS-Typ in der Regel im Randbereicht entsteht auf der Aufnahme unter geht, weil das Mikro zentriert vor dem Lautsprecher positioniert war.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: cca88 am 18.05.2014 15:07
Bie diesen Einstellungen dürfte in der Tat nicht sehr viel Verzerrung auftreten.
Es kann gut sein, dass die Eigenverzerrung des Lautsprechers, welche bei geringen Lautstärken je nach LS-Typ in der Regel im Randbereicht entsteht auf der Aufnahme unter geht, weil das Mikro zentriert vor dem Lautsprecher positioniert war.

Gruß, Dirk

Hallo Dirk,

ist die Emma  in dieser Hinsicht soweit vom Original 5E3 weg?
Bei "6" (= 12 Uhr) schreit sich mein Victoria mit ner schlappsinglecoil Strat die Seele aus dem Leib. Ist sogar eher überfordert - sprich er beginnt schon unschön zu komprimieren.
Bei 3 ist er nicht mehr ganz clean - wenn man bei der Kiste überhaupt von Clean reden kann. Aber bei 3-4 (=10Uhr) hab ich den "Sweet Spot", bei dem ich von der Gitarre aus von Semi-Clean bis tragende Blues-Solo-Zerre so ziemlich alles machen kann, was ich will.

Grüße

Jochen
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: RoehrenJeans am 18.05.2014 16:08
Hallo Jochen,
wie weit die Emma vom 5E3 weg ist kann ich nicht sagen, aber da ich gerade eh mit Logic und der Emma herumexperimentiere ... vielleicht helfen dir diese beide Soundschnipsel um die Emma einzuordnen.
Einmal Paula Neck PU alles offen, Emma Vol 12Uhr, Tone 3 Uhr, Bright Kanal
http://www.matzengehren.de/emma_PaulaV12T3.mp3 (http://www.matzengehren.de/emma_PaulaV12T3.mp3)

Einmal Tele Bridge PU alles offen, Emma Vol 12Uhr, Tone 3 Uhr, Bright Kanal
http://www.matzengehren.de/emma_TeleV12T3.mp3 (http://www.matzengehren.de/emma_TeleV12T3.mp3)

Gruß
Toni
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: cca88 am 18.05.2014 16:42
Hallo Jochen,
wie weit die Emma vom 5E3 weg ist kann ich nicht sagen, aber da ich gerade eh mit Logic und der Emma herumexperimentiere ... vielleicht helfen dir diese beide Soundschnipsel um die Emma einzuordnen.
Einmal Paula Neck PU alles offen, Emma Vol 12Uhr, Tone 3 Uhr, Bright Kanal
http://www.matzengehren.de/emma_PaulaV12T3.mp3 (http://www.matzengehren.de/emma_PaulaV12T3.mp3)

Einmal Tele Bridge PU alles offen, Emma Vol 12Uhr, Tone 3 Uhr, Bright Kanal
http://www.matzengehren.de/emma_TeleV12T3.mp3 (http://www.matzengehren.de/emma_TeleV12T3.mp3)

Gruß
Toni


Sieht so aus, als käme der 5E3 "früher" - also bei geringeren Einstellungen - als die Emma. Die Emma hat wohl auch etwas mehr Höhen.  Auch mit ner Tele kommt aus meinem bei Tone auf "3 Uhr" etwas weniger Brillianz raus.

Deswegen steht bei mir Tone eben immer auf "12" und Volume auf "3-4". Ist halt so.

Die Emma reagiert offensichtlich etwas anders als der 5E3. ;) Auch gut

Grüße

Jochen
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 20.05.2014 15:10
hallo Toni,
ich habe seit gestern auch meine Emma (danke Andy!) und der erste Eindruck ist dass sie im Vergleich zu einem von mir angetesteten 5E3 Clone weniger Höhen mitbringt, was natürlich auch am Speaker liegen kann. dazu werde ich mir mal die Frequenzgänge aus den Datenblättern ansehen und nochmal berichten, denn daraus sollten sich zumindest Indikationen ablesen lassen.

in der Zwischenzeit lese ich interessiert mit und werde etwas mit Röhren experimentieren. etwas mehr Sparkle wär schon gut, ansonsten bin ich erstmal sehr positiv beeindruckt

viele Grüsse
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 25.05.2014 14:40
hallo, ein kleines Update. nach Vergleich der Frequenzkurven diverser Speaker denke ich ich werde mal den P12R ausprobieren, das Risiko ist angesichts des Preises überschaubar.
mich hat etwas der negative Test hier bei TT irritiert, denn ich hatte den ja schon mal gehört und da klang das sehr gut. aber eine Bewertung von Crunch- und Distortionsounds ist ja doch auch immer stark subjektiv. wenns am Ende in der Richtung Neil Young klingt bin ich schon zufrieden.

p.s. mir ist klar dass das anschauen von Kurven nur näherungsweise etwas bringt, aber darum ging es mir ja. wenns der P12Q nicht bringt muss wohl der Tornado her
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 3.06.2014 14:27
Hi, wieder Update: mit dem Jensen P12R sieht das Ganze nun schon deutlich besser aus! Tatsächlich harmoniert er gut mit der eher dunklen Charakteristik der Emma. Das "Aufbrechen" ist recht bröselig, aber erstens gefällt mir das grundsätzlich so und zweitens denke ich wird sich die Charakteristik nach einer Einspielzeit vermutlich eher noch verbessern. Andere - teurere - Speaker mögen noch besser passen aber erstmal ist das für mich so mehr als o.k.

@ Dirk: Nun interessiert mich aber doch auch, woher diese dunkle Soundchakteristik der Emma eigentlich stammt. Die verwendeten Vorstufenröhren können es nicht sein. Ist es im Wesentlichen der C6 der das ausmacht? Bei einem Princeton etwa liegt da nahezu der gleiche Wert, nur ist er noch durch einen Widerstand gegen die Masse getrennt. Welche Rolle spielt dabei die ECC99 (Du beschreibst ja, dass erst die 99 die 5E3 Charakteristik bringt)?

@ Toni; was ist das Ergebnis Deiner Experimente soweit?

Vielen Dank!
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 3.06.2014 16:33
Hallo,

ich finde den Sound jetzt nicht sonderlich dunkel sondern eher voll und das hängt an der Schaltung. Wie man sehen kann wird der Bass nicht sonderlich beschnitten weshalb das komplette Klangspektrum der Gitarre zur Geltung kommt.
Aber dafür ist die 5E3 Schaltung eigentlich bekannt, wird aber gerne übersehen. Des Thema wurde in Bezug zu 5E3 an anderer Stelle hier im Forum auch schon mal angesprochen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 3.06.2014 16:52
Hallo Dirk,

danke. Meine Beschreibung "dunkel" war ja nicht als Kritik gemeint, sondern einfach eine Einschätzung im Vergleich zu den meisten gängigen anderen Amps. Ich interpretiere Deine Antwort also so, dass bei der Emma (und dem 5E3) nirgendwo eine Bedämpfung der Höhen vorgenommen wird und dass im Umkehrschluss andere Amps eine Beschneidung der unteren oder mittleren Frequenzbereiche im Schaltkreis eingebaut haben. Korrekt?

Gruß
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: RoehrenJeans am 3.06.2014 17:53
Hi Uli,
Zitat
@ Toni; was ist das Ergebnis Deiner Experimente soweit?
Das Thema ist erst mal vom Tisch.
Ich habe mein Nähkästchen ja wie beschrieben um eine schaltbare alternative C6 Variante ergänzt um unten etwas "auszudünnen".
Im Nachhinein, d.h. seit ich die Emma an meiner "neuen" kleinen Box mit dem 10" WGS Veteran hängen habe, betätige ich diesen Schalter aber nur noch, wenn ich die Paula (mit Hals PU) spiele.
Insbesondere mit der Tele klingt die Emma auch ohne diese Modifikation genau so wie ich mir das wünsche.

Gruß Toni
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 4.06.2014 07:30
Hallo Toni,

Alles klar, ich dachte Du bist noch am Experimentieren mit den Kondensatorwerten, deshalb meine Frage.

Deine Beschreibung deckt sich genau mit meiner Wahrnehmung. Ich spiele eine Les Paul mit Leosounds ViPlayer PAFs und wenn ich den Klangregler zwischen 3 Uhr und Maximalstellung habe passt es gut, nur mit dem Hals-PU, wenn ich mit dem Volumepoti der Gitarre runtergehe, gehen mir etwas zu viel Höhen verloren. Das Breiige im Bassbereich des Hals-PU mag ich eigentlich ganz gerne, es stört mich also nicht.

Vielleicht muss ich doch mal irgendwann Potis der Paulina austauschen. Da war diese Platine drin, die habe ich rausgeschmissen, die Potis abgeschraubt und einzeln wieder rein mit nem 50s Wiring mit Orange Drops. Die Potis haben komischerweise 400 Ohm, keine Kennzeichnung ob lin oder log.
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: schuppimax am 4.06.2014 13:05
Hi Drul
Mit Humbucker  sollten die Volum Potis bei 1M Ohm liegen
Gruß Schuppimax
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 4.06.2014 20:48
Hi, danke für den Tipp. Und ich meinte natürlich 400 kOhm.

Gängige Potiwerte sind doch aber eher 500k, oder? Von welchem Hersteller gibt es denn 1mOhm Potis?

Gruß
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Striker52 am 4.06.2014 22:54
20% Toleranz machen 100k aus.
Gruß Axel
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 5.06.2014 14:11
Hallo Axel, ja das ist mir schon klar.

Aber wo bitte gibt es 1MegOhm Gitarrenpotis? alle gängigen Werte enden bei 500k, egal wo ich nachsehe ...

oder ist vielleicht gemein 2 x 500k weil die Les Paul ja 2 Potis hat  ;)
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Del Pedro am 5.06.2014 14:16
Hallo Axel, ja das ist mir schon klar.

Aber wo bitte gibt es 1MegOhm Gitarrenpotis? alle gängigen Werte enden bei 500k, egal wo ich nachsehe ...

oder ist vielleicht gemein 2 x 500k weil die Les Paul ja 2 Potis hat  ;)

Jazzmasters müssten 1M Volumepotis haben. Evtl. auch die ein oder andere Telecaster.
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 5.06.2014 15:46
@ Toni, Du hast eine pm ...
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: cca88 am 5.06.2014 21:59
Hallo Axel, ja das ist mir schon klar.

Aber wo bitte gibt es 1MegOhm Gitarrenpotis? alle gängigen Werte enden bei 500k, egal wo ich nachsehe ...

oder ist vielleicht gemein 2 x 500k weil die Les Paul ja 2 Potis hat  ;)

Evtl. auch die ein oder andere Telecaster.

z.B. die Thinlines
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Striker52 am 6.06.2014 20:02
Hallo Axel, ja das ist mir schon klar.

Aber wo bitte gibt es 1MegOhm Gitarrenpotis? alle gängigen Werte enden bei 500k, egal wo ich nachsehe ...

oder ist vielleicht gemein 2 x 500k weil die Les Paul ja 2 Potis hat  ;)

Manchmal liegt die Lösung ganz nah  ;)
http://www.tube-town.net/ttstore/Potentiometer/Gitarren-Potentiometer/Bourns-Potentiometer-Mini-1M-Log-Knurled-Shaft::6175.html?MODsid=q6omro9rm4vdpghdjdcd3v7s05

Auch Google findet 1M Potis für Gitarre.

Gruß Axel
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 18.07.2014 16:03
Hallo Zusammen,

mal ein kleines Update meinerseits.

C6: nach etwas Austausch mit Toni (Danke!) habe ich zuerst mit 4,7 und dann mit 2,2 uF am C6 experimentiert; schaltbar über einen Kippschalter (Wechsler) den ich in die freie Chassisbohrung rechts neben den 4 Eingangsbuchsen platziert habe.
Ergebnis: 4,7 Unterschied nicht hörbar; 2,2 Unterschied ebenfalls nur mit Fantasie erkennbar. In Ermangelung eines passenden kleineren Wertes habe ich dann als nächstes erstmal den C6 ganz herausgenommen (unterbrochen). Das gibt einen deutlichen aber in der Praxis gut brauchbaren Low Cut. So bleibt es erstmal; bei Gelegenheit experimentiere ich noch ein bisschen.

Röhren: die ECC99 red Label habe ich durch eine JJ ECC99 Selected Gold ersetzt - erwartungsgemäß kein hörbarer Unterschied.
Die JJ 12AY7 habe ich - da mir die Verzerrung doch zu früh einsetzte - versuchsweise mit einer 12AU7 aus der "Wormser Apotheke" ersetzt. Der Input 2 Low war jetzt tendenziell etwas leblos, aber das Einsetzen der Verzerrung kam für mich jetzt deutlich besser (später). Im Input 2 High ist es jetzt genau richtig! So bleibt es.

viele Grüße!

Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 18.07.2014 16:08
Hallo,

ich stelle mal noch eine 12DW7 in den Raum als Eingangsröhre.

Gruß,Dirk
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 18.07.2014 17:35
Hallo Dirk,

sehr interessant! Interpretiere ich das Datasheet richtig dass damit der Input 1 der Emma auf die 12AX7 Hälfte und der Input 2 auf die 12AU7 Hälfte der Röhre gehen würde?

An dieser Stelle bitte ich um etwas Nachhilfe im Schaltbildlesen: wo entscheidet sich eigentlich dass Input 1 dumpfer klingt als Input 2) C5?
Wenn ich den Input 1 schaltungstechnisch genauso haben möchte wie den 2, was wäre zu tun?

danke und Gruß
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 22.07.2014 13:20
So, nach etwas Anschubhilfe (thx ...) versuche ich mir meine Frage halt mal selbst zu beantworten:

- mit einem C von 500pF zwischen C3 und Pin 2 von V2 würde man den Klang von Kanal 1 analog zum Kanal 2 (mit Tone auf ganz rechts) hinbekommen (?).

Von einer Umsetzung - so oder anders bzw. aufwändiger - würde ich aber ohnehin absehen da ich davon ausgehe dass am Ende bei einer A/B Ansteuerung der beiden Kanäle Lautstärkesprünge auftreten würden die in der Praxis nicht brauchbar wären. Außerdem ist m.E. der Idealbereich zwischen einer 12AU7 und einer 12AY7 auf V1 abgesteckt; eine 12AX7 ist nicht das gelbe vom Ei.

Ich habe jetzt erst mal mit der 12AU7 einen sehr schönen Sound und bin damit mit meiner Emma sehr glücklich.

Viele Grüße noch

Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: horselane am 22.07.2014 13:34
Hallo Toni,

ich habe auch etwas ausprobiert, um ein wenig mehr Brillianz heraus zu holen. Daher habe ich einen C 220pF (Silver Mica) am Knotenpunkt zwischen dem Vol I-Poti und dem Vol II-Poti und den dann wahlweise schaltbar auf die Schleifer der Potis über einen Ein-Aus-Ein Kippschalter verbunden. Das bringt dann bei Bedarf einen "brighteren" Klang. Hier kann natürlich auch noch mit den Kondensatoren-Werten gespielt werden.

@Uli: Der einzige Unterschied zwischen den Kanälen ist das Tone-Stack im Kanal II...

Grüße,
Peter
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 22.07.2014 13:50
sorry, Korrektur: ... zwischen C3 und Pin 7 der V2

ja danke Peter, das war mir klar (nur zuerst nicht was davon genau mit welcher Wirkung)

Das mit dem C an der von Dir beschriebenen Stelle - im Endeffekt ja eine andere Umsetzung dessen was der C4 im Ch. 2 macht - werde ich bei Lust und Gelegenheit auch mal probieren.
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: RoehrenJeans am 24.07.2014 22:30
Hi Peter,
Zitat
ich habe auch etwas ausprobiert, um ein wenig mehr Brillianz heraus zu holen. Daher habe ich einen C 220pF (Silver Mica) am Knotenpunkt zwischen dem Vol I-Poti und dem Vol II-Poti und den dann wahlweise schaltbar auf die Schleifer der Potis über einen Ein-Aus-Ein Kippschalter verbunden. Das bringt dann bei Bedarf einen "brighteren" Klang. Hier kann natürlich auch noch mit den Kondensatoren-Werten gespielt werden.
Danke dir für die Info.
Wie ich mittlerweile weiß, ging es mir eigentlich weniger um "mehr Brillanz" sondern eher darum "unten rum etwas auszudünnen" - insbesondere wenn ich die Paula in die Hand nehme.
Natürlich steh ich auch total auf einen schönen cleanen Fendersound mit Strat und so - aber dafür hab ich einen Vibrolux im Wohnzimmer  ;D
Von meiner Nähkästchen-Emma wollte ich schon eher den typischen frechen aber nicht giftigen 5E3 Sound; Und in Verbindung mit dem 10" Veteran bin ich nun soweit glücklich. Besagter Speaker bringt noch so ein "Pappenflattern" mit, die Kombination hat m.E. einen ganz eigenen  Charakter.

Dir noch viel Spaß beim Tüfteln und Speaker testen.
Btw. wenn du noch ein paar Tage wartest werde ich ein paar (hoffentlich brauchbare) Soundclips posten - jeweils Emma mit 10" Verteran und 12" G12H, - vielleicht hilft dir das weiter.

Servus
Toni
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 24.07.2014 22:54
C1 entfernen. Das entspannt die Paula im Bass sehr deutlich. Kann auch schaltbar ausgelegt werden, damit frau die Strat dann wieder etwas anfetten kann.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: horselane am 24.07.2014 22:55
Hi Toni,

Danke für den Hinweis! Vielleicht ist der auch eine Alternative für mich, bin nämlich auch gerade auf der Suche nach einem passendem Speaker:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18974.60.html (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18974.60.html)

Grüße,
Peter
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 3.08.2014 09:01
Hallo, gestattet Ihr eine andere Frage zwischendurch - ich denke es passt am besten hierher ich will deshalb nicht einen neuen thread aufmachen.

Ich experimentiere gerade mit der V2 der Emma. Ich möchte schauen ob ich eine Röhre finde, mit der die Emma etwas länger clean bleibt bzw. Ein klein bisschen mehr in Richtung blackface vom Sound her geht.

Eine 12AT7 die ich noch hier hatte geht in die Richtung, aber zu weit. Die Emma bleibt länger clean wird aber auch deutlich leiser. Die Wärme geht etwas zu sehr verloren.

Leider finde ich in der Tube Map die standardmäßige JJ ECC83S nicht. Welche Röhre ist das im Shop, die Art.-Nr. jj 12ax7-b?

Ich denke es braucht eine nahezu gleichartige Röhre nur mit etwas weniger Output

Grüße
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Volka am 3.08.2014 11:39
Hallo Uli,

eine 5751 oder vielleicht die JJ12AX7MG? Wobei sich dann wieder die Frage nach dem "wie lang clean bleiben" stellt...eine 12AT7 ist da bei vielen Amps eigentlich die beste (bessere) Wahl Richtung BF.

Gruß,
Volka
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 4.08.2014 12:46
Hi, ich konkretisiere nochmal:

- das mit dem Lautstärkeverlust hat sicherlich auch einen subjektiven Anteil; ich glaube soviel macht das gar nicht aus
- die 12AT7 bringt schon stark die BF-Charakteristik, aber es geht zu imho zu viel Lebendigkeit verloren; der Amp interagiert nicht mehr so schön mit Gitarre und Spiel - ich hoffe diese Beschreibung ist verständlich
- daher denke ich dass es eher eine 12AX7 mit etwas weniger Output sein müsste als eine 12AT7 oder 5751.

Wohlgemerkt - nur um das geklärt zu haben - mir gefällt die Emma sehr, sehr gut und es handelt sich bei meinen Versuchen hier nur um Nuancen was die Charakteristik des Sounds angeht und nicht um ein besser/schlechter!
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Athlord am 4.08.2014 13:27
- daher denke ich dass es eher eine 12AX7 mit etwas weniger Output sein müsste als eine 12AT7 oder 5751.

Hi,
dann schau doch bitte mal dort:
Zweite und dritte Seite https://www.tube-town.net/info/doc/tt-tubemap.pdf
Dann wirst Du erkennen, das Dich eine 12AX7 nicht weiter bringt.
Eine 5751 ist der adäquate Weg einen Verstärker zu zügeln, ohne im Klangspektrum Verluste zu haben.
Cheers
Jürgen
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 4.08.2014 15:07
Hallo Jürgen,

ja das hatte ich schon - aber erstens ist dort die 83"S" von JJ nicht zu sehen. Zweitens entnehme ich meinem Testergebnis, dass eine AT7 zu viel (bzw. zu wenig) des Guten ist und einen Gainfaktor bei 70 hat und eine 5751 bei 80 angesiedelt ist, eine "zahmere" AX7 aber bei 95, dass eine zahmere AX7 besser hinkommen könnte.

Eigentlich vermute ich aber, dass man am besten sowohl einige 5751 als auch einige AX7 durchprobieren müsste nach dem Prinzip "Versuch macht kluch", und die Theorie einen da nicht wesentlich weiter bringt. Dachte nur es hat evtl. einer ähnliches probiert und einen Tipp auf Lager

Gruß
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Laurent am 4.08.2014 15:23
Hallo Uli,

Falls es hilft...

Ansonsten wie schon oben irgendwo erwähnt, JJ ECC83 MG hat weniger Gain als die Standard "S".

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: Dirk am 4.08.2014 20:27
Ansonsten wie schon oben irgendwo erwähnt, JJ ECC83 MG hat weniger Gain als die Standard "S".

Wie schon bei der Produktbeschreibung aufgeführt, ist der Unterschied sehr gering und, wenn es rein um die Reduzierung der Verstärkung geht, dann ist die MG sicherlich der falsche Ansatz

@drul: die JJ ECC83 ist selbstverständlich aufgeführt und zwar als JJ 12AX7

Eine Reduzierung der Verstärkung im Frontend wird bei diesem Verstärker auch eine Reduzierung der Lautstärke zur Folge haben. Um dies dann zu kompensieren wird man etwas lauter drehen und die Endstufe dann auch etwas weiter über steuern.
Ggf. sollte man sich mal Gedanken darüber machen ob man die gemeinsame Kathoden-R / Kathoden-C Kombi nicht auftrennt und dem einen Kanal einen eigenen Kathoden-R spendiert ohne Kathoden-C. Dies reduziert ebenfalls die Verstärkung in bestimmten Bereichen und hat sicherlich einen größeren Einfluss als der Austausch der 12AY7 gegen eine andere 12AY7 etc...

Ferner könnte man noch die 12AX7 in der Pos. 2 durch eine 12AT7 ersetzen, falls noch nicht gesehen (ich verfolge diesen Thread nicht im Ganzen) oder hinter C8/C9 einen kleinen Spannungsteiler einbauen wie z.B. bei der Molly um den Pegel zur Endröhre etwas zurück zu nehmen oder....

Gruß, Dirk

Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 12.09.2014 18:02
Hallo Peter,

Ich habe nun das von dir auf Seite 2 beschriebene umgesetzt und einen Kondensator zwischen den knotenpunkt der L-Potis und den Schleifer von L2 schaltbar eingebaut.

Der Unterschied ist deutlich hörbar, wenn auch nur in Nuancen, insbesondere wenn der Toneregler voll auf ist. Aber das passt schon so, insbesondere weil der Charakter der Emma ja nicht verfremdet sondern nur bei Bedarf leicht ans eigene Setup angepasst werden soll.

Danke und viele Grüße
Uli
Titel: Re: Emmas Frequenzgang verbiegen ...
Beitrag von: drul am 13.09.2014 10:09
Ähm, jetzt wo ich mein Hirn einschalte realisiere ich dass bei voll aufgedrehtem Tone gar kein Unterschied sein kann"""