Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Deerbridge am 12.08.2014 10:59
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Hallo, erstmal eine kleine Vorstellung...
Ich heisse Martin, bin Gitarrenbauer in Hersbruck und hab' auch nebenbei ein paar alten Amps neues Leben eingehaucht...
So auch einem fürchterlich verbasteltem 65er Bandmaster, mittlerweile - nach Wiederaufbau als 2x10er Combo göttlich klingend und mein absoluter Lieblings-Amp.
Da Originalität nicht mehr die massgebliche Rolle bei dem Amp spielt trage ich mich nun mit dem Gedanken dem solid-state gleichgerichteten Amp eine Umschaltung auf GZ34-Gleichrichtung zu gönnen (ein werksseitiger Chassis-Auschnitt für die Röhre ist vorhanden, resp. zwei).
Diese Schaltung hier leuchtet mir ein - Umschaltung Gleichrichtung mit gleichzeitiger Umschaltung BIAS-Einstellung...
(http://home.iprimus.com.au/heines/mo/Switchable%20Rectifier%201.gif)
Hier kam mir aber die weitere Idee, das Ganze mit dem Standby-Switch zu kombinieren (EIN-AUS-EIN-Schalter), ich hätte dann in Mittelstellung Standby, nach oben Solid-State, nach unten GZ34-Gleichrichtung. Der Schalter (natürlich ein spannungstauglicher) am angestammten Standby-Schalter-Platz. Was haltet ihr davon ?
Herzliche Grüsse,
Martin
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Hallo Martin
erste Frage - hat der NT ein 5V Wicklung? Wenn nein, wo bekommst du dein 5V/2A?
steven
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Hi Steven, da kommt dann ein Hammond 290DEX rein, den ich hier noch liegen habe... ist passend für Bandmaster und hat die 5 V.
Gruss, Martin
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Hallo Martin,
würde den Standby an den Primären Mittelabgriff zur Masse hin setzen, schont den Schalter.
Gruß,
Andy
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Hallo,
jetzt hat's zeitlich endlich mal mit dem Umbau geklappt... der Hammond 290DEX tut hervorragend, Spannungen stimmen, zweites BIAS-Poti und der Schalter sitzt zwischen NT und AÜ. Ich hab' allerdings nicht mit dem Standby-Switch kombiniert. Die alten Gleichrichterdioden hab' ich auch gleich gegen UF5408 getauscht.
Soundmässig ist das Ergebnis phantastisch, in der Solid-State-Stellung ist der Amp purer Rock'n Roll...
In der Tube-Stellung unglaublich sweet, bluesig, weicher mit etwas mehr Sustain, etwas weniger deep end. Tränentreibend schön !
Soweit, so gut, jetzt macht mir eins Gedanken, die Cracks können sicher helfen:
Der Bandmaster hat als Siebelkos 70/70/20/20/20 Mief drin - sollte die GZ34 laut Datenblatt "eigentlich" gar nicht vertragen. Die tube-rectified Blackfaces (Deluxe, Vibrolux etc.) haben 16/16/16/16/16 Mief.
Ich mag aber die Werte im Hinblick auf die Solid-State-Gleichrichtung eigentlich nicht ändern.
Frage nun: Was kann passieren ? Lebt die Röhre kürzer, schlägt was durch ? Hab' leider noch nicht so viel Erfahrung mit der GZ34.
Danke für Aufklärung im Voraus,
Martin
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Hallo,
jetzt hat's zeitlich endlich mal mit dem Umbau geklappt... der Hammond 290DEX tut hervorragend, Spannungen stimmen, zweites BIAS-Poti und der Schalter sitzt zwischen NT und AÜ. Ich hab' allerdings nicht mit dem Standby-Switch kombiniert. Die alten Gleichrichterdioden hab' ich auch gleich gegen UF5408 getauscht.
Soundmässig ist das Ergebnis phantastisch, in der Solid-State-Stellung ist der Amp purer Rock'n Roll...
In der Tube-Stellung unglaublich sweet, bluesig, weicher mit etwas mehr Sustain, etwas weniger deep end. Tränentreibend schön !
Soweit, so gut, jetzt macht mir eins Gedanken, die Cracks können sicher helfen:
Der Bandmaster hat als Siebelkos 70/70/20/20/20 Mief drin - sollte die GZ34 laut Datenblatt "eigentlich" gar nicht vertragen. Die tube-rectified Blackfaces (Deluxe, Vibrolux etc.) haben 16/16/16/16/16 Mief.
Ich mag aber die Werte im Hinblick auf die Solid-State-Gleichrichtung eigentlich nicht ändern.
Frage nun: Was kann passieren ? Lebt die Röhre kürzer, schlägt was durch ? Hab' leider noch nicht so viel Erfahrung mit der GZ34.
Danke für Aufklärung im Voraus,
Martin
Hallo Martin,
die GZ34 hält die Kondensatorwerte sehr wohl aus. Deine 70/70 sind (hoffentlich) in Serie und ergeben dadurch 35µF. Die GZ34 kann 50µF ab. Schau dir mal die Pläne vom 65er Super Reverb, Pro Reverb an...
Was eigentlich mindestens genauso schwerwiegend ist - der "Vorwiderstand" - den gibt es dezidiert in kaum einem Verstärker... Schau mal ins Datenblatt der GZ34 und such mal im Forum. Da sind in ljüngster Vergangenheit etliche Threads bzgl. der Lebensdauer von Gleichrichterröhren gelaufen
Grüße
Jochen
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Herzlichen Dank, das beruhigt schonmal ! :)
Die Schematics von Super und Pro hatte ich mir nicht angesehen. Meine Beschaltung entspricht 1:1 dem Super.
Welchen Vorwiderstand meinst du ? Bei der Super-Schaltung finde ich nichts, wäre da eine Änderung empfehlenswert ?
Gruss, Martin
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Herzlichen Dank, das beruhigt schonmal ! :)
Die Schematics von Super und Pro hatte ich mir nicht angesehen. Meine Beschaltung entspricht 1:1 dem Super.
Welchen Vorwiderstand meinst du ? Bei der Super-Schaltung finde ich nichts, wäre da eine Änderung empfehlenswert ?
Gruss, Martin
Hallo Martin,
Du wirst die Vorwiderstände - als Bauteile - in keinem mir bekannten Amp finden. In den alten Datenblättern der Gleichrichterröhren sehr wohl. Es geht um den Längswiderstand der Zweige des Gleichrichters. Sprich Innenwiderstand des Trafos & ggf. zusätzlich eingefügte Bauteile.
Die alten (Mullard, Sylvania, GE) GZ34 waren wohl ziemlich immun gegenüber "Nichtbeachtung" - sprich sie hielten zum Teil ewig. Aktuelle Typen reagieren teilweise empfindlicher und quittieren das möglicherweise durch Ausfall.
Die "Schuld" liegt wohl eher bei den Verstärkerherstellern, die die Tuben weit ausserhalb ihrer Spezifikationen betrieben haben - Symptom ist daß wir heute eher zur einen oder der anderen Röhrenmarke greifen wollen, bzw. Vorurteile aufbauen.
Nochmal die Bitte: Forums-Suche bemühen - Datenblatt anschauen
Grüße
Jochen
Such mal hier mi
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Hallo,
der Umbau ist nun durch, eigentlich arbeitet alles wie gedacht, nur hat der Amp (in beiden Gleichrichter-Modi) nun einen zwar leichten, aber vernehmbaren Brumm, den er vorher nicht hatte. Ich hab' daraufhin auch den Kabelverlauf versucht zu optimieren, auch Verdrillung etc.), hat aber wenig bis nichts geändert.
Nun mein Gedanke: Es landet ja bei dieser Schaltung jeweils eine gleichgerichtete Spannung (die weggeschaltete) ungesiebt im Leeren am Schalter - zwangsläufig dicht beim Verlauf der "aktiven" Spannung. Kann es sein dass diese ungesiebte Spannung da "hineinschmutzt" ?
Gruss, Martin