Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Coffmon am 22.06.2015 14:56
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Hi,
ich höre aktuell mit einer kleinen EL84 die ich zum Einstieg in die Röhrenwelt gebaut habe. Da es auch zeitlich mein erster Verstärker überhaupt war, sieht er gesamt betrachtet nicht unbedingt schön aus und ist nicht wirklich Wohnzimmer tauglich.
Nun soll ein neuer Amp mit etwas mehr Leistung her, bei dem ich mir entsprechend Zeit für die Planung nehme. Da ich vom Aussehen und auch vom Klang der 807 extrem angetan bin, habe ich im Netz nach einem Schaltplan gesucht und bin hier:
http://www.audioelektronik-shop.de/stereo_se_mit_der_807.html (http://www.audioelektronik-shop.de/stereo_se_mit_der_807.html) fündig geworden.
Der Plan ist gut beschrieben und es werden keine exotischen Bauteile verwendet. Allerdings bin ich bei den Preisen für die Hammond-Teile kurz aus den Wolken gefallen. Klar wird hier etwas mehr Eisen als für eine E84 benötigt, aber das es so viel wird, war mir nicht bewusst. Ein Bekannter empfahl mir, bei Müller-Rondo anzufragen, was ich probeweise für den NT-Trafo gemacht habe. Mit folgenden Spezifikationen:
prim. 230V
sek. : 300-0-300V/0,29A
5V/4,00A
6,3V/8,00A
Anschluß Litze ca. 250 mm lg.
mit Temp.-schalter C8B 110°C
vergossen im Gehäuse (Kunstoff schwarz)
d = 125 mm h = 65 mm
T 40/E 50/60Hz n. EN 6155
kommt am Ende ein angenehmer Preis von grob 70€ heraus. Nun meine erste Frage. Macht es bei einem Endstufentrafo Sinn auch ein Abschirmgehäuse im Trafo zu verwenden?
Habt ihr andere Vorschläge, was man am Schaltplan anpassen oder verbessern könnte?
Sobald der Aufbau beginnt, würde ich hier auch berichten (falls Interesse besteht).
Grüße, Martin
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Hi Martin,
wie wäre es mit einem TRA400 von Herrn Wüstens? ( http://www.fragjanzuerst.de/dindex.htm , --> Katalog --> Universalnetztrafos für Röhrengeräte, Neufertigung)
Spezifikation wie folgt:
Sekundär
2 * 270 V 200 mA
2 * 50 V 200 mA
5 V 3,5 A
6,3 V 2 A
6,3 V 7 A
Die beiden HV Wicklungen kann man zu 320-0-320 V zusammenlegen. Kostenpunkt 60€.
Vergesse nicht die Schutzwiderstände für die 5U4G, mehr dazu http://www.valvewizard.co.uk/bridge.html im unteren Abschnitt.
Sekundärseitig sind keine Sicherungen im Schaltplan.
Grüße
Jan
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Nachtrag...laut Datenblatt darf der erste Elko nach der 5U4G nur 40µF betragen. Im Schaltplan sind 50µF vorgesehen und im schlimmsten Fall, da die meisten Kondensatoren eine Toleranz von -10% bzw +30% haben, hat der erste Elko 65µF.
Elko verkleinern oder eine GZ34 (Cmax = 60µF) verwenden.
Grüße
Jan
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Salü,
Nachtrag...laut Datenblatt darf der erste Elko nach der 5U4G nur 40µF betragen.
Ich glaube, die Angabe im Datenblatt bezieht sich darauf, dass der Elko direkt nach der Gleichrichterröhre kommt.
Wenn wie hier dazwischen noch ein Widerstand sitzt, darf er auch größer sein. Oder war das, wenn eine Spule dazwischen sitzt?
mfg Sven
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Danke für die Hinweise. Der Trafo wird berücksichtig. Inwieweit müsste ich die Widerstände anpassen, wenn ich 320V verwende?
Die GZ34 ist eigentlich eine gute Idee. Leuchtet auch etwas hübscher ;)
edit: Wenn ich Valvewizard richtig verstehe, dient der 47 ohm Widerstand an der Kathode als Schutzwiderstand.
Alternatively, you could use one resistor (with twice the power rating) in series with the cathode
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Hallo
Nachtrag...laut Datenblatt darf der erste Elko nach der 5U4G nur 40µF betragen. Im Schaltplan sind 50µF vorgesehen und im schlimmsten Fall, da die meisten Kondensatoren eine Toleranz von -10% bzw +30% haben, hat der erste Elko 65µF.
Die Toleranzangaben der Hersteller sind zwar korrekt, nach etlichen Messungen der Kapazität von Elkos aus der Fertigung der vergangenen Jahre finde ich aber das Minuszeichen völlig deplaziert, plus 10% bis plus 35% würde es besser treffen, mir ist jedenfalls keiner unter das Messgerät gekommen der weniger µF hatte als drauf stand, eher so viel mehr dass ich anfangs vermutete das Messgerät wäre Schrott, ist es aber nicht.
Ein Kapazitätsmessgerät kostet viel weniger als ein gutes Multimeter, die paar Kröten dafür sind eine sehr sinnvolle Investition.
Gruß Franz
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edit: Wenn ich Valvewizard richtig verstehe, dient der 47 ohm Widerstand an der Kathode als Schutzwiderstand.
Ja, es geht hier um die Stromspitzenreduktion. (Inrush-current).
Dieser serielle Widerstand verringert schlicht und ergreifend den übermäßigen Stromfluss bei (Teil-)entladenem Kondensator.
In der Regel kann dieser Widerstand auch so klein ausfallen, dass er im Betrieb nicht ins Gewicht fällt. Zudem ist er abhängig vom Innenwiderstand der Quelle.
Grüße,
Swen
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Also muss ich bis auf den kleineren Kondensator oder Ersetzen der 5U4G durch eine GZ34 nichts ändern?
Eine weitere Frage zur Drossel. Habe zwei Drosseln mit 10H und 200mA gefunden. Jedoch hat die eine einen Widerstand von160ohm die andere nur 82ohm, kostet aber auch das Doppelte. Spielt das in dem Fall eine Rolle ?
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Die 5U4g verträgt problemlos Ladestromspitzen des 47 uF Ladeelko
auch ohne Vorwiederstand ,
GZ34 bzw 5Ar4 ist empfindlicher, auch wenn JJ meint die hält 60 uF aus
Drossel 200 mA : wie hoch ist der Gesamtruhestrom der Schaltung, im Schaltplan steht nichts ...
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Drossel 200 mA : wie hoch ist der Gesamtruhestrom der Schaltung, im Schaltplan steht nichts ...
Kann ich leider nix zu sagen.
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So, es geht endlich an den Aufbau. Bevor ich wild auf der Aluplatte bohre, habe ich heute versucht, mir einen Plan auf einer Holzplatte zu machen. Dabei ist folgendes herausgekommen:
(http://bilder.hifi-forum.de/small/539070/imag0309_695327.jpg)
Die Drossel ist 90° zu den Übertragern gedreht. Nun will ich noch eine 5U4G unterbringen. Kann ich die direkt zwischen Drossel und Übertrager montieren oder bekomm ich da Probleme mit dem Feld der Drossel?
Grüße
Martin
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Hallo,
Gegenfrage: Warum weichst du von der sinnvollen Anordnung der Bauteile auf dem Bild vom Audioelektronik-shop ab?
Gruß Otto
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Guten Morgen,
ehrlich gesagt, habe ich nicht daran gedacht mir dort nochmal das Design richtig anzuschauen :-X
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Hallo,
wenn du noch nicht tiefer in die Materie eingestiegen bist, was ich vermute, dann würde ich an deiner Stelle mein Gehäusedesign nochmal überdenken. Und mal den Gesamtstrom der Schaltung ermitteln. ( Strom im Arbeitspunkt Endröhre mal x 2 + Vorstufenröhre x 2 + 10 dabei macht so ungefähr Müller wieviel? ) Denke beim Bau an die Hitzeentwicklung der Röhren. ( Trafo, Übertrager, u.s.w. )
Und was gerne vergessen wird beim Design, die Kathodenwiderstände der Endröhren werden heiß, Abstand zu anderen Bauteilen und an Belüftung denken.
Dann mal viel Erfolg.
Gruß Otto
PS: Wenn du die Trafos on Top baust und keine Hauben hast, nimm Konservendosen ;D die schirmen ab, können bearbeitet und lackiert werden, sind innen kunststoffbeschichtet, gibts in vielen Durchmessern, und ihr Inhalt ist meistens gut essbar. :bier: