Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Showitevent am 22.10.2015 13:01
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Guten Tag,
mir schwirrt seit längerem der Gedanke, ein SPI Interface zu nutzen um den Gain einer Röhenvorstufe steuern zu können.
Leider gibt es keine geeigenten kontrollierbaren Widerstandsnetzwerke, die die entsprechenden Gains einer Röhrenvorstufe bei diesen Spannungen handlen können.
Lediglich wenige High Voltage Typen (und das bedeutet hier gerade mal 36 Volt) sind am Markt erhältlich.
Mich würde mal interessieren, ob sich jemand bereits mit dem Thema befasst hat und gleich sagt: Lass die Finger davon... Oder ein paar Tips zu Packages, Herstellern etc. geben kann.
Storyboard siehe Anhang, untested...
Machen wir uns nichts vor, wer so etwas will, benötigt die Hilfe von Halbleitern.
Freue mich auf Ideen....
Es geht nur darum, einen Gainregler zu setzen. Unter Berücksichtigung folgender Parameter:
SNR (Signal 2 Noise)
Capacitance
Resistance
Lets go!
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Ich hatte vor vielen Jahren schonmal mit einem Kumpel über das Thema philosophiert, der sich auch einen komplett midifähigen Röhrenpreamp bauen wollte. Das ist damals auch an diesem Thema gescheitert, bzw. partiell wohl auch an aufkommender Unlust. Wir waren zuletzt stehen geblieben zu erörtern, ob man nicht die Potis aus LDRs nachbauen könnte. Hast du das mal in Betracht gezogen?
Viele Grüße
Carsten
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Hallo Carsten,
das ist leider nicht so ohne weiteres Möglich.... Zumal Koppler viel zu temperaturabhängig sind.
1.) Semigeeignete Koppler wären VTL5xx Reihe. Leider nicht ROHS erhältlich. Fallen somit komplett aussm Rahmen und haben ohnehin zuviel Grundrauschen, zu hohe "Close Resistance". Nichts für Modernere Amps, zur Reparatur vorhandener Designs ok.
2.) Photomos Koppler kennen nur an und aus. Es bietet sich die Möglichkeit hier eine PWM ansteuerung zu bauen. Diese muss aber recht niederfrequent getimed sein. ca 15khz. Sonst funktioniert der Spaß nicht, habe ich bereits durch.
Der PWM muss aus dem Signalweg allerdings auch wieder raus! Und hier hört der Spaß leider auf ;)
Das Rangement damit ist allerdings auch zu gering, sodaß ein Widerstandsnetzwerk aus klassischen Widerständen und einer Batterie an CMOS DG211 etc. Switches mehr sinn ergeben würde.
lg
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Hallo,
Stellmotor an Poti? evtl. dumme Idee weil zu teuer, schnell genug sollte das alle Mal sein. Wenn es nur für Gain ist wären auch die Kosten ok.
Viele Grüße,
Robin
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Hallo Robin, die idee finde ich super lustig! Hatte da auch schon gedanken zu... Allerdings ist mir das zu meachinsch, zu träge und zu ungenau. Habe da auch schon mal mit motorfadern von alps experimentiert. War bislang auch die vielversprechenste Lösung.
Alternative baue ich gerade an PWM gesteuerten FET's... Die sind nicht so eingeschränkt wie die AQY210EH's
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Haste hier mal reingeschaut?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20063.msg202674.html#msg202674
Vllt. ist da was dabei!
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Salü,
Hallo Robin, die idee finde ich super lustig! Hatte da auch schon gedanken zu... Allerdings ist mir das zu meachinsch, zu träge und zu ungenau.
Das Thema hat mich auch schon beschäftigt. Am Besten wäre es, dass ganze mit Stereo-Potis aufzubauen. Das zweite Poti dient dann als Sensor für einen Positionsregler (auf nem µC). Geschickt daran wäre, dass man die Einstellungen auch von Hand vornehmen könnte. Hat man den gewünschten Sound gefunden, drückt man den "Speichern"-Taster und die Einstellungen werden im µC/EEPROM abgelegt und können jederzeit wieder abgerufen werden. Leider gibt es Motorpotis nicht mit den für Röhrenamp notwendigen Widerstandswerten.
mfg Sven
Edit:
Haste hier mal reingeschaut?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20063.msg202674.html#msg202674
Bei der Relais/Spannungsteilervariante könnte man auch überlegen, wie fein die Stufung wirklich sein muss und ob man überhaupt den gesamten Bereich gleichmässig abdecken muss. Meist nutzt man bei nem Poti doch auch nur drei/vier Stellungen.
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Ich rufe mal bei ALPS an...
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Kurze Rückmeldung:
ALPS kann wenn nur Customizing anbieten, was Motorfader mit entsprechenden Values angeht.
Das Problem hierbei ist, dass die mechanischen aufbauten der Kontaktbahnen keine Pegel verarbeiten können, die man benötigt, um einen Gainregler 1:1 zu ersetzen.
Das bedeutet also, dieses Produkt ist hinfällig.
Bleibt also:
- Gain formatieren auf ca 30 Vpp
- SPI HV Widerstandsnetzwerk einbinden
- Low Noise FET zum releveln
Heute sind Sample Potis von Microchip gekommen, direkt mal schnell mit Luftraster ein TSSOP14 Adapter aufs Breadboard und nen PIC dafür Programmiert. Sorry für die schlechte Fotoqualität. Die Hauptkamera von Handy hat mich verlassen (FU Sony)...
Das Poti funktioniert. Nun gilt es, eine rauscharme Nachverstärkung zu bauen, weil nun kein Schliefer mehr an V2(Gitter) hängen kann.
Als alternative bietet sich dann eine OPAmp Lösung.
Man darf gespannt sein, morgen gehts weiter...
lg
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Hallo,
ein R2R Netzwerk kommt nicht in Frage ?
Gruß, Dirk
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Hallo Dirk,
mir ist nicht bekannt, dass R2R Netzwerke gibt, die eine eingebaute Schaltlogik haben und wenn nur über CMos, was eben selbe Einschränkungen im Übersprechen / Spannungsfestigkeit hat.
Bei einem R2R Netzwerk würden auch (um es richtig zu machen) zwei Netzwerke benötigt, um ein Poti abzubilden. Gäbe es sie mit Logikteil wären sie mir allemal lieber, als jetziger Versuch. (Vielleicht entzieht sich da aber auch etwas meiner Kenntnis?)
lg Geronimo
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Kleiner Zwischenbericht:
Die Schaltung im Anhang (erster Post) funktioniert Erwartungsgemäß NICHT! Denn es fehlt ein Offeset für den FET auf ca hälfte der Betriebsspannung des IC's also 15 Volt.
Erwartungsgemäß ist allerdings die Nachverstärkung viel zu hoch.
Getestete Kandidaten waren:
BF420 Transistor 1:600
BS107 FET 1:200
Edit ab hier: Ausversehen abgeschickt....
Es wird klar, dass durch die Hohen verstärkungsfaktoren, das Grundrauschen zu Laut würde. Brauche ich garnicht weiter experimentieren...
Eingestampft dennoch nicht.
lg
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Sooo,
ein vorläufiges Storyboard für R2R (danke Dirk für den Tip).
Natürlich muss das ganze Photomos gerassel Schrumpfen (smd oder auch ggf andere koppler).
Genau genommen handelt es sich hierbei um einen Digital Analog Konverter in 8 Bit Auflösung, der nicht als solcher genutzt wird.
Genauer gesagt, 2 Digital Analog Konverter. Denn ein Poti De- und Increased beim drehen.
Die Values sind nun auf 255 Schritte ausgelegt ohne 0! Kleinster Wert 0, Gesamtwert 428 Kohm. Die Values können natürlich noch angepasst werden auf 500 K oder 1 Megohm (die benötige ich aber nicht).
Ich werde berichten wenn ichs Platinchen fertig habe.
Kosten für diesen Aufbau auch nicht zu unterschätzen.
Warum 256 Zustände, wo doch 16 Gainpositionen reichen würden?
Dazu später mehr ; )
lg Joe
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Moin,
War da schon nicht mal jemand an so einem ähnlichen Konzept dran (digital steuern)?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20063.0.html
Gruß,
Laurent
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Hallo Laurent!
Ja ich habe hier ein bischen was gelesen zu diesem Thema. Allerdings sind die Aufbauten eher untauglich für mich, da Relais im Spiel sind.
Danke trotzdem für den Hinweis!
lg
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Hallo,
im Prinzip finde ich das ganze auch interessant.
Mesa hat die Geschichte ja mit den zugegeben nicht ROHS konformen LDRs geregelt.
Die Mesa Schaltung hab ich auch schon mal SPI kontrolliert gebaut. Liegt hier vor mir auf dem Schreibtisch...
Allerdings habe ich mich auch schon gefragt ob das nicht einfacher geht. Eventuell mit einem Operationsverstärker.
Wie "groß" in Volt ist den so ein typisches Signal was da durch den Gain Regler geht?
Ich hab mir mal die Triaxis Schaltung angeschaut und in dieser sollten das eigentlich nicht so viele Volt sein. In welchem Preamp sind das denn mehr Volt?
Grüße
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Sooo,
ein vorläufiges Storyboard für R2R (danke Dirk für den Tip).
der Ansatz ist ja ähnlich wie meiner mit den Relais. Das mit den Relais funktioniert übrigens ganz gut. Für ein 8bit Poti brauche ich sogar "nur" 8 Relais, da es 2x UM Relais sind. Das vereinfacht auch etwas die Ansteuerung.
wie läuft es mit deinen Tests?
viele Grüße,
Samuel
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Hey Joe,
Digital ist zwar nicht meine Welt, aber wie wärs denn mit einem D/A-Wandler, der einen FET steuert? Der FET kommt als Längswiderstand, quasi statt des Potis.
Greets, Wuff
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Hallo zsm und frohes Neues!
Also ohne jetzt Zitate einzufügen:
OP kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage
1.) Audiotaugliche Operationsverstärker können leider nicht die entsprechenden Spannungen verarbeiten
2.) Fehlt dem OP dann auch das entsprechende POTI
Wir reden hier über ein POTI, dass 120 bis 160 Vpp stabil verarbeiten können sollte. In Highgainern nicht untypisch.
Ich bin mittlerweile auf der Jagt nach Dual Photomos SMD Kopplern. Habe die Bezeichnung gerade nicht im Kopf aber letztes Jahr noch Muster geordert. Daraus soll ein 10bit (1024 Values) SPI taugliches Analogpoti werden.
Dirk seiner Gedankenvorlage nach werde ich mich daran versuchen ein kleines R2R Netzwerk Platinchen zu bauen, welches die entsprechenden Komponenten onboard hat.
1. MCU welche per SPI daten Empfangen und programmiert werden kann
2. Photomos Koppler
3. Widerstandsnetzwerk
Mein Ziel ist es, das Gainpoti per Expressionpedal fernsteuerbar zu machen. Darum 10bit Auflösung.
Im Moment kapert mich die Firma aber für andere Projekte : ) Werde berichten, wenns weiter geht.
PS: Wenn diese Technik (leider nicht ganz billig) funktioniert, sind natürlich auch die EQ's dann wieder passiv baubar.
lg