Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Athlord am 8.01.2016 20:53
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Ich hätte dazu gerne mal Euer Meinungen:
Ich habe hier einen 6100 6100 30th Anniversary,
bei dem die Endröhren durch "Rotbäckchen" durch sind.
Der Gleichrichter der Biasspannung hatte sich verabschiedet.
Allerdings ist nach der Instandsetzung das Problem nicht besser.
Bias lässt sich einwandfrei einstellen, unter Last fängt ein Pärchen dann relativ schnell an zu glühen.
Darauf hin habe ich den Wicklungswiderstand der Primärwicklung des AÜ gemessen:
12 zu 17 Ohm - lt. Datenblatt vom Hammond 1750x wären 12,3 +/- 20% normal.
15 Ohm also noch tolerabel, aber die 17 Ohm fallen aus dem Rahmen.
Normalerweise verabschiedet ein AÜ sich durch Querschluß oä. aber das der Wicklungswiderstand nach oben wegdriftet,
das hatte ich bisher noch nicht.
Gibt es eine andere Methode das sicher zu prüfen?
Gruß
Jürgen
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Hallo Jürgen,
hast du die anderen primären DRC Werte auch mal gemessen z.B. den zwischen #2 und #4 bzw. den zwischen #2 und #6 ?
Gruß
Stoffel
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Hallo Stoffel,
das sind die oben genannten Werte:
zwischen #2 und #4 hats 12 Ohm
zwischen #2 und #6 hats 17 Ohm
Gruß
Jürgen
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Hi Jürgen,
ah, verstehe,- sorry wenn ich da dumm frage. Ich dachte das "12 zu 17 Ohm" bezieht sich auf "Datenblatt-Sollwert zu Messwert" :facepalm:
Ich bin dir sicher keine große Hilfe, aber ich versuche eben hin und wieder euren Diskussionen zu folgen und so etwas dazu zu lernen.
Sag mal, ich habe hier im Keller ein altes HP Multi frequency LCR Meter. Mit diesem Monster habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt, aber mit dieser Mühle müsste ich doch (wenn ich mal vor einem ähnlichen Problem stehen sollte und nicht so recht weiß ob der AU hinüber ist) direkt die PrimärImpedanz messen können, wenn ich sekundär eine reine ohmsche Last and die entsprechende Ausgangswicklung hänge - oder ?
Gruß
Stoffel
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Einen AÜ auszumessen ist wirklich eine schwierige Sache, so ein LRC Meter kann da hilfreich sein, allerdings braucht man dann schon Vergleichswerte oder riesige Erfahrung um das gemessene interpretieren zu können. Theoretisch sollte die hochohmigere Seite eine deutlich höhere Kapazität und auch Induktivität aufweisen, allerdings sind die zwei Hälften da eh schon unterschiedliche weil eine unten und die andere oben drauf liegt...Ggf mal den Rückwärtstest machen und den Amp auf der Sekundärseite mit AC füttern und schauen was auf der Primärseite so rauskommt....
just my 2c
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Moin Blues,
allerdings sind die zwei Hälften da eh schon unterschiedliche weil eine unten und die andere oben drauf liegt...
Mich hat auch die Angabe im Datenblatt etwas verwundert, dass die beiden Wicklungen "gleich" sein sollen.
Liegen die Wicklungen bei leistungsstärkeren AÜs vielleicht "nebeneinander" ?
Ich habe eben interessehalber mal in das Datenblat des kleinen 18W Übertragers reingeschaut
http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB1750PA.pdf (http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB1750PA.pdf)
Hier sind die beiden Wicklungen erwartungsgemäß vor vorne herein um mehr als 10% unterschiedlich, d.h. größerer Durchmesser, gleiche Windungsanzahl, mehr Draht, ergibt mehr DCR ... - wobei, diese 10% bei der 20% Toleranzangabe auch fast egal sind... 8)
Btw. angenommen die eine Wicklung wäre morsch, denn die andere scheint ja zumindest bzgl. "DCR" OK zu sein, - dann hätte ich eigentlich erwartet, dass nur einer der Endröhren rote Backen bekommt oder ? ... - aber wie gesagt, ich denke hier nur ein bisschen "laut mit" - bitte fangt mich ein wenn ich neben der Spur laufe.
Gruß
Stoffel
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Btw. angenommen die eine Wicklung wäre morsch, denn die andere scheint ja zumindest bzgl. "DCR" OK zu sein, - dann hätte ich eigentlich erwartet, dass nur einer der Endröhren rote Backen bekommt oder ? ... -
Hi Stoffel,
das ist ja ein 100 Watt - der hat 4xEL34 = zwei Pärchen.
Eines davon (welches an der 17 Ohmigen Wicklung hängt) bekommt Rotbäckchen.
Zum Test werde ich da mal einen anderen AÜ für 100W 4xEL34 dranhängen.
Ich werde berichten...
Gruß
Jürgen
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Hi Stoffel,
das ist ja ein 100 Watt - der hat 4xEL34 = zwei Pärchen.
Eines davon (welches an der 17 Ohmigen Wicklung hängt) bekommt Rotbäckchen...
Ah, verstehe - dank Dir für die kurze Info...
In einer Matheklausur hätte ich jetzt wenigsten ein paar Punkte für den "richtigen Ansatz" bekommen ...
Mit so Höllenmaschinen hatte ich bisher noch keine Berührung, aber es freut mich zu sehen, dass ich einigermaßen "on track" bin...
Viel Erfolg
Stoffel
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... Eines davon (welches an der 17 Ohmigen Wicklung hängt) bekommt Rotbäckchen.
Zum Test werde ich da mal einen anderen AÜ für 100W 4xEL34 dranhängen.
Ich werde berichten...
Gruß
Jürgen
Mahlzeit Jürgen,
wenn irgendwo ein AC-Netzteil rumgeistert würde ich Spannung im einstelligen Bereich auf der Sekundärseite einspeisen und dann auf der Primärseite messen.
Es ist zwar unwahrscheinlich, daß der AÜ so warm geworden ist, daß eine Lötung halb aufgegangen ist oder daß die 12Ohm-Wicklung einen Querschluss hat... aber kann sein. (ich glaub's aber nicht :angel:)
Moderne Multimeter haben auch im 10Ohm Bereich keine größeren Toleranzen als 5% - also 12 zu 17 sollte eigentlich fast präzise sein.
- Ist BIAS denn symmetrisch ?
- schwingt der Amp ?
- Wurden die Endröhren schon mal probeweise vertauscht ?
Sorry, wenn's etwas zusammenhanglos klingt aber ich muss mich wieder um den Blumenkohl kümmern.
MfG
Josef
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Hallo Josef,
Mahlzeit Jürgen,
wenn irgendwo ein AC-Netzteil rumgeistert würde ich Spannung im einstelligen Bereich auf der Sekundärseite einspeisen und dann auf der Primärseite messen.
Revers einspeisen und sehen was vorne raus kommt - Mach ich und werde berichten.
Moderne Multimeter haben auch im 10Ohm Bereich keine größeren Toleranzen als 5% - also 12 zu 17 sollte eigentlich fast präzise sein.
Habe immer zwei DVM im Gebrauch und damit auch gegengeprüft.
- Ist BIAS denn symmetrisch ?
Ja, passt einwandfrei, alle Röhren liegen max. 1mA auseinander.
- schwingt der Amp ?
Nein.
- Wurden die Endröhren schon mal probeweise vertauscht ?
Ja.
Habe einen Prüfsatz und einen neuen Satz probiert und dabei jeweils die Röhren durchgetauscht.
Das Ergebnis ist immer gleich, das linke Pärchen bekommt das Leuchten.
Sorry, wenn's etwas zusammenhanglos klingt aber ich muss mich wieder um den Blumenkohl kümmern.
Macht nix, jede Idee zählt.
Danke und Grüße
Jürgen
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Hallo Josef,
Revers einspeisen und sehen was vorne raus kommt - Mach ich und werde berichten.
Habe immer zwei DVM im Gebrauch und damit auch gegengeprüft.
Ja, passt einwandfrei, alle Röhren liegen max. 1mA auseinander.
Nein.
Ja.
Habe einen Prüfsatz und einen neuen Satz probiert und dabei jeweils die Röhren durchgetauscht.
Das Ergebnis ist immer gleich, das linke Pärchen bekommt das Leuchten.
Macht nix, jede Idee zählt.
Danke und Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
schau Dir mal R401 im Netzteil (Niederspannungserzeugung) an... hat zwar mit dem Bias nix zu tun, aber der erzeugt, wenn er durch ist manchmal die sonderbarsten Symptome
Grüße
Jochen
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Hallo Jürgen,
schau Dir mal R401 im Netzteil (Niederspannungserzeugung) an... hat zwar mit dem Bias nix zu tun, aber der erzeugt, wenn er durch ist manchmal die sonderbarsten Symptome
Grüße
Jochen
Jepp mach ich.
Danke und Grüße
Jürgen
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Hallo,
so Ergebnisse:
@Jochen
R401 ist i.O.
@Josef
30VAC über die 8 Ohm Wicklung rein bringt:
zwischen #2 und #4 = 56V
zwischen #2 und #6 = 94V
Ich denke der AÜ ist defekt. :(
Na denn...
Danke für die Unterstützung.
Grüße
Jürgen
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hallo Jürgen,
Abweichungen solcher Größenordnungen lassen sich auch ganz gut mit einem Komponenten-Tester
überprüfen. (der AÜ ist hin)
Gruß, Dieter
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hallo Jürgen,
Abweichungen solcher Größenordnungen lassen sich auch ganz gut mit einem Komponenten-Tester
überprüfen. (der AÜ ist hin)
Gruß, Dieter
Hallo Dieter,
danke für den Tipp - ist ja auch recht einfach zu realisieren.
Wobei ich eigentlich keine Reparaturen mache, ich baue lieber was neues auf. ;)
Gruß
Jürgen
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Moinsen,
hat der 30th Anni eigentlich einen stehenden oder einen liegenden AÜ (ich hatte so einen noch nicht in der Hand)?
Bei stehendem AÜ ist der Ersatz relativ einfach, da würd ich den JCM800 AÜ nehmen, bei liegendem wirds wohl schwierig(er)...meine Wahl wäre hier ClassicTone weil der 900er oder TSL AÜ dürfte für den 6100er wohl zu wenig Eisen auf den Rippen haben...
Gruß
Stefan
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Moinsen,
hat der 30th Anni eigentlich einen stehenden oder einen liegenden AÜ (ich hatte so einen noch nicht in der Hand)?
Bei stehendem AÜ ist der Ersatz relativ einfach, da würd ich den JCM800 AÜ nehmen, bei liegendem wirds wohl schwierig(er)...meine Wahl wäre hier ClassicTone weil der 900er oder TSL AÜ dürfte für den 6100er wohl zu wenig Eisen auf den Rippen haben...
Gruß
Stefan
Hall Stefan,
der 6100 hat den Standard 100W Ausgangsübertrager - stehend...
nichts Exotisches
Grüße
Jochen
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Hall Stefan,
der 6100 hat den Standard 100W Ausgangsübertrager - stehend...
nichts Exotisches
Grüße
Jochen
Hi Jochen,
der 6101 hat einen liegenden NT und AÜ, siehe Bildle im Anhang.
Gruß
Jürgen
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Hi Jochen,
der 6101 hat einen liegenden NT und AÜ, siehe Bildle im Anhang.
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen,
ich dachte es wäre ein 6100...
http://www.mxv.be/wp-content/uploads/2011/08/marshall-6100le-chassis.jpg (http://www.mxv.be/wp-content/uploads/2011/08/marshall-6100le-chassis.jpg)
Grüße
Jochen
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Ich habe hier einen 6100 6100 30th Anniversary,
bei dem die Endröhren durch "Rotbäckchen" durch sind.
Der Gleichrichter der Biasspannung hatte sich verabschiedet.
Allerdings ist nach der Instandsetzung das Problem nicht besser.
Bias lässt sich einwandfrei einstellen, unter Last fängt ein Pärchen dann relativ schnell an zu glühen.
Hi Jürgen,
es könnte das bekannte Problem des driftenden Bias sein, hervorgerufen durch eine bei Erwärmung leitend werdende (!!) Platine. Es gibt von Marshall allerdings fertig bestückte Ersatzplatinen. Alle anderen Massnahmen sollen nicht zielführend sein.
Googel mal nach 'Marshall bias drift problem'
Gruss,
Tom
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Hi Jürgen,
es könnte das bekannte Problem des driftenden Bias sein, hervorgerufen durch eine bei Erwärmung leitend werdende (!!) Platine. Es gibt von Marshall allerdings fertig bestückte Ersatzplatinen. Alle anderen Massnahmen sollen nicht zielführend sein.
Googel mal nach 'Marshall bias drift problem'
Gruss,
Tom
Hallo Tom,
nein das ist es nicht, kann ich definitiv ausschließen.
Dafür ist der 6101 auch nicht bekannt.
Gruß
Jürgen
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Hi Jürgen,
es könnte das bekannte Problem des driftenden Bias sein, hervorgerufen durch eine bei Erwärmung leitend werdende (!!) Platine. Es gibt von Marshall allerdings fertig bestückte Ersatzplatinen. Alle anderen Massnahmen sollen nicht zielführend sein.
Googel mal nach 'Marshall bias drift problem'
Gruss,
Tom
Tom,
das Problem betrifft die frühen bis mittleren DSL/TSL 50 und 100... Der 6100/6101 ist nicht betroffen
Grüße
Jochen
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Hi,
das Problem betrifft die frühen bis mittleren DSL/TSL 50 und 100... Der 6100/6101 ist nicht betroffen
das ist ja witzig, - heute Abend hat mir ein befreundeter Gitarrist seinen TSL 100 vorbei gebracht mit der Bitte, dass ich mir den mal anschauen soll. Der Amp würde wohl hin und wieder "krabbeln" oder "knistern" oder "sprutzeln"... gut möglich dass ich in den nächsten Tagen und Wochen mal wieder die eine oder andere dumme Frage stelle ;)
Gruß
Stoffel
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Hi Stoffel, mach das...
Die beste Seite zu dem Thema fand sich hier http://www.lynx.bc.ca/~jc/TSL122.html
Jürgen sorry fürs hijacken ;)
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Hi,das ist ja witzig, - heute Abend hat mir ein befreundeter Gitarrist seinen TSL 100 vorbei gebracht mit der Bitte, dass ich mir den mal anschauen soll.
Wenn die Kiste nach 2003 gebaut wurde kann man das Bias Problem streichen, das gabs ab da dann nicht mehr weil M das Basismaterial der Platine geändert hat und auch die Bestückung im Bias Netzwerk. Falls es ein vor 2003 ist dann würde ich das Basteln fast sein lassen und zu einer neuen Hauptplatine (kann man nachkaufen) greifen, das ist die an sich wirtschaftlichere und auch langzeitstabile Lösung...
just my 2c
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Hi Tom, hi Blues,
danke für Eure Hinweise. Mal sehen wann ich Lust und Zeit finde das Ding mal einzuschalten ...
Ich habe eben aber schonmal einen kurzen Blick auf die Mühle geworfen. Da ist ein geducktes kleines (vermutlich Seriennummern-) Schild drauf, welches mit 1999 beginnt :(
Falls es ein vor 2003 ist dann würde ich das Basteln fast sein lassen und zu einer neuen Hauptplatine (kann man nachkaufen) greifen, das ist die an sich wirtschaftlichere und auch langzeitstabile Lösung...
Hm, großartig Kohle möchte der Besitzer des Amps da nicht reinstecken, - eher im Gegenteil - er will den Amp verkaufen, denn mittlerweile ist er zum Jazzer mutiert und mit einem kleinen Deluxe Reverb glücklich ...
Gruß
Stoffel
P.S. Wenn ich demnächst Fragen haben werde (wovon ich mal ausgehe) - mache ich besser einen neuen Thread auf oder ?