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Technik => Tech-Talk Gitarre und Bass => Thema gestartet von: Rudi12 am 12.03.2016 01:34

Titel: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Rudi12 am 12.03.2016 01:34
Hallo euch allen,
Ich frage mich ernsthaft ob die Pickups aus China nicht nur billiger sind sonder ob sie mit den anderen mit halten können. Die nehmen die gleichen Magnete den gleichen Draht die Ohmzahlen stimmen, bei den Henries sind leichte Abwandlungen  so 0,3 (die könnten sich natürlich schon auswirken). Natürlich Rede ich von Einzelmagneten welche auf Vulkanfieber aufgebaut sind, nicht die ganz billigen. Hat hier jemann von euch irgend welche Erfahrungen. Sprich kann man die kaufen oder doch lieber USA????????????????
Hier ein paar Link´s welche ich gefunden habe.


http://www.aliexpress.com/item/1-se...age-Single-Coil-Pickup-White/32363844757.html
http://www.aliexpress.com/item/Sell...k-pickup-position-Chrome-color/473087166.html
http://www.aliexpress.com/item/Sell...r-pickups-staggered-pole-piece/531493155.html

Gruß
Rudi
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Athlord am 12.03.2016 08:06
Moin,
die Pickup aus dem ersten Link sind "Crap" denn die haben einen Magneten drunter.....
Ansonsten gilt, jeder so wie er will.
Cheers
Jürgen
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: bluesfreak am 12.03.2016 09:05
Moin,

ich kaufe meine Pickups in D, bei AGL (Acy), Staufer, Amber, Barfuss....da hab ich Beratung, Umtauschrecht, teilweise kostenlose Reparatur und ich weiß dass das Geld im Lande bleibt und ich ein Unternehmen hier unterstützt habe...und ich hab schon zig Pickups durch, fast von jeder Sau die durchs Dorf getrieben wurde und da ist bei allen noch viel Luft nach oben zu einem WildHoney, Spirit of 59 oder Fandango/Atomic Punk...

just my 2c

blues
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: The stooge am 12.03.2016 09:48
Mojn,

ich hatte vor längerem mal die P90er ausprobiert, die es beim großen C für'n Zehner gab, und vor kurzem Kung Fu-Hamburger auf eine Klampfe montiert, die gehen musste und deren PUs von Göldo und Seymour Duncan ich aber behalten wollte. Man kann sagen: für den Tarif klangen die China-Kracher tatsächlich nicht schlecht; was in den 60ern auf Framus etc. oder in den 70ern auf den Japan-Klampfen verbaut wurde, war dagegen richtiger Schrott.

Andererseits: Der Unterschied zu Göldo und SD war deutlich hörbar, und für den Unterschied bin ich auch bereit zehnmal soviel zu bezahlen.
Aber den Unterscheid muss jeder selber 1. hören können; 2. bewerten wollen.

ne schöne Jrooß, Mathias
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: sev am 12.03.2016 11:20
Was man auch ins Auge fassen sollte: Shadow und Harry Häussel.  ;)
Grüße
Stefan
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: bea am 12.03.2016 11:27
Was man auch ins Auge fassen sollte: Shadow und Harry Häussel.

AGL ist doch der Vertrieb für Harry Häussel? Christoph Dolf (bassculture) habt Ihr noch vergessen.

Fertigt Shadow die Tonabnehmer noch hier? Und Schaller?

Wo lassen die Amis wirklich fertigen...?
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Duesentrieb am 12.03.2016 12:01
Ich habe 3 Strats. Texas Sp., ne Billigmarke und Suhr V60 waren drin.

Die Chinateile und die Suhr liegen im Karton, nur die Texas Teile klangen gut. In den beiden anderen Strats sind neben den DiMarzio Humbuckern Rockinger Pickups drin, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: guitarthunder am 12.03.2016 15:41
Hi

Ich hab in meinen Strats einmal Tonerider City Limits und einmal einen Satz von Viktor Lanz aus Deutschland. Beide sind sehr zu empfehlen und günstig. Bei der Paula hab ich am Hals einen Tonerider Alnico 2 und am Steg einen Rockinger Paf-Ect. Rockinger baut echt Top Pickups ohne dafür Arztpreise zu nehmen.

Gruß Michael
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Nils H. am 12.03.2016 19:26
Bei dem Chinakram für den geringen Kurs wäre ich echt vorsichtig. Dann kannste Dein Geld auch verbrennen (oder mir schicken), langfristig machen die nicht glücklich.

Ansonsten ist alles gesagt. Rockinger stehen bei mir ganz oben im Preis/Leistungsranking, und auch ohne auf den Preis zu schauen sind die top.

Der beste Pickup, den ich in den letzten Jahren verbaut habe, ist der Schaller/Gotoh Twin Rail (Humbucker im SC-Format. Schwer zu bekommen, und keine Ahnung, wo der gefertigt wird, und positionsangepasst gibt's den auch nicht. In meiner Strat für 80er-Sounds habe ich drei Stück davon drin, und der klingt fantastisch, sowohl clean als auch verzerrt. Der kostet knapp unter 40 Euro (wenn man ihn findet) und bläst den ganzen Chinakram komplett weg.
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: The stooge am 12.03.2016 19:37
Namd,

@Rudi: Da was du für die Strat suchst, empfehle ich die Rockinger St-Rat oder, wenn es bluesiger sein soll, die Texas Twister.

ne schöne Jroß, Mathias
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Nigel am 12.03.2016 19:54
Moin zusammen!

Habe recht gute Erfahrungen mit Warman gemacht. Kaum teurer als bei Aliexpress, sicherer und schneller. Hat ne Woche gedauert bis die aus England hier waren. Und klingen tun die auch verhältnismäßig gut.



Lieben Gruß,

Nigel
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: roseblood11 am 13.06.2016 13:37
Moin,

hat jemand eine Empfehlung für ein Set ganz günstiger Strat-Pickups mit einzelnen AlNiCo-5-Magneten (kein Balkenmagnet unten!) und flachen Polepieces? Hab bisher nur welche mit dem (meist unsinnigen) "Vintage-Staggering" gefunden. Eigentlich bin ich ja Fan von Leosounds, und 122€ für ein Set in D handgefertigter Pickups ist unschlagbar, aber grad mache ich eine alte Korea-Strat für einen Neueinsteiger fertig, und da wäre selbst das zu viel...

Grüße,
Immo
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: Nigel am 13.06.2016 18:04
Moin!

Es gibt da einen Menschen mit Namen Alexander Pribora aus Moskau. Ich kenne seine Pickups zwar nicht, aber die Demos gefallen mir und ich hätte große Lust die mal auszuprobieren. Die kosten um die 50€/Set und haben die Features, die du suchst.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: roseblood11 am 13.06.2016 19:07
Hey, super Tipp, von dem Knaben hab ich noch nie gehört!
Etwas teurer wird es, eher $60 bis 70 + EUSt, aber wenn die was taugen, ist das immernoch sehr günstig.

Wobei ich drauf warte, wann die Chinesen, die SC's mit Balkenmagnet für 4€ verkaufen, mal merken, dass sie locker 15-20€ nehmen könnten, wenn sie welche mit "ordentlichem" Design mit Einzelmagneten hätten...
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: roseblood11 am 13.06.2016 21:39
Kennt jemand die Pickups von "Hermanns Guitars"? Strat-Sets knapp unter 60€ ...
Titel: Re: China Pickup´s oder Ami Pickup´s
Beitrag von: roseblood11 am 19.09.2016 14:41
Ich bin dem Tipp von Nigel gefolgt und hab ein Set von Alexander Pribora bestellt, für meine alte koreanische Fenix, meine erste Gitarre anno `91. Kurz zuvor hatte ich ein speziell angefertigtes Set von Leosounds für meine Warmoth Strat geordert.

Also einmel "El-Cheapo" als Ersatzgitarre und einmal richtig edel auf Custom Shop Niveau und perfekt auf meine Bedürfnisse angepasst als Hauptgitarre.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Die Warmoth ist klasse, keine Frage. Voll, keine Deadspots, sehr brilliant. Aber auch ein wenig steif, beinahe zu grell, etwas unausgeglichen. Und das hat nichts mit "einspielen" zu tun, denn ich habe eine gut zehn Jahre alte, regelmäßig gespielte Gitarre als Basis benutzt. Die Fenix fühlt sich viel lebendiger an, singt, schreit, rotzt... Spielt sich freier, und sowohl clean als auch heftiger verzerrt sind alle Frequenzen genau im richtigen Maß da.

Ich habe die Pickups noch nicht probeweise umgetauscht, aber vermutlich haben sie ihren Anteil daran. "Haptisch" wirken die Priboras etwas besser als die Leosounds, sie sind gewachst, die Bodenplatte ist dicker... Aber die Leos sind auch hochwertig und gut gemacht. (Dass Neck und Middle falsch beschriftet waren und ich es erst nach dem Einbau gemerkt habe, steht auf einem anderen Blatt. Hab kurzerhand die Kabel durchtrennt und umgetauscht, da ist halt bei einem PU jetzt was angeflickt...)
Allerdings sehe und höre ich eben keinerlei Preisunterschied, im Gegenteil, wenn ich jetzt noch ein Set bräuchte, würde ich unabhängig vom Preis die Priboras bestellen. Und da kostet ein Set etwa 60€, bei Leosounds mindestens  das doppelte, mein Custom-Set gut das dreifache (klar, Maßanfertigung muss und soll teurer sein). Wobei man sagen muss, dass selbst das preislich noch unter einem ähnlichen Set von Seymour Duncan war, solche Hersteller sind für mich deswegen definitiv raus. Ebenso die überteuerten Boutique-Bastler - ein PU ist keine Geheimwissenschaft, da muss ein Set keine 300€+ kosten. Wirklich interessant wäre mal ein Vergleich der Priboras, Leosounds, evtl Seymour Duncan etc mit den "ordentlicheren" chinesischen aus dem ersten Beitrag (3. Link). Konstruktiv sollten die alle ähnlich sein, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass man bei asisatischen Löhnen so einfache Bauteile nicht für 39€ pro Set hochwertig herstellen könnte.

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Allerdings sind auch sonst beide Gitarren recht unterschiedlich, und es würde sich lohnen, mal systematischer zu untersuchen, wie sich das klanglich auswirkt.

- Die Warmoth ist so konstruiert, wie es sich viele heute wünschen: Leichter, einteiliger Erlenkorpus, mit klar hörbarer Eigenresonanz. Einteiliger Ahornhals, der dank V-Profil (Clapton) recht dick und damit stimmstabil ausfällt. Vintage-Tremolo mit Stahlblock.
Also reonanter Korpus, steifer Hals, aber hatte der alte Leo nicht mal den soliden Korpus eingeführt, weil der ja im Gegensatz zur Akustikgitarre eh nicht resonieren muss???

- Dem kommt die Fenix näher, allerdings wohl eigentlich mit billiger Herstellung im Sinn: Kern des Korpusses aus massivem, schwerem Mahagonie, beidseitig mit 3mm Ahorn-Sperrholz kaschiert und rundum dick und glashart versiegelt, fühlt sich an wie Epoxid. Der einteilige Ahornhals dagegen ist ganz klassisch gebaut, aber mit sehr schlankem Profil, was sich ungewöhnlicherweise über die gesamte Länge kaum verdickt. Dieser Hals lässt sich mit der linken Hand durch leichten Druck in alle Richtungen etwas verstimmen, zudem ist er, was die Einstellung angeht, etwas sensibel. Vintage-Tremolo mit Gussblock. Also insgesamt eher das Gegenteil der Warmoth, schwingfähiger (aber im Kern solider) Hals und steifer, schwerer Korpus fast ohne wahrnehmbare Eigenresonanz, mancher würde ihn "tot" nennen.

Rein akustisch ist die Fenix leiser, wirkt bedeckter, da "strahlt" nix in den Höhen. Aber verstärkt ist das eben alles da, sogar deutlich ausgeprägter und lebendiger, als bei der Warmoth.
Mit meiner laienhafter Vorstellung von Physik würde ich sagen: Irgendwo auch logisch, die Schwingungsenergie bleibt der Saite besser erhalten, statt den Korpus anzuregen.

Spannend wäre halt mal, ob man das reproduzieren kann. Wobei Gitarren wie die Parker und andere aus modernen Verbundwerkstoffen ja tendenziell auch in diese Richtung gedacht sind...

Grüße, Immo