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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Doublecut am 14.05.2016 08:17

Titel: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 08:17
Hallo Freunde des Fender-Chimes,

ich wollte Euch meine Hommage an Leo und seinen Vibrolux  6g11(A) vorstellen, vielleicht habt ihr ja ein paar Hinweise oder Tips.
Die Schematic lehnt sich sehr eng an das Vorbild an bzw. ist identisch bis auf:

Zwischen V1a und V1b ist ein CF und eine moderate Verstärkerstufe eingefügt. Beim Original "hängt" der Tonestack direkt an der Anode von V1a. Bei meiner Variante wird der TS etwas effektiver und die zusätzliche Gainstufe kann dann noch etwas mehr Dampf auf den PI und die Endstufe geben.

Auf Wunsch des Gitarristen, für den ich den Amp baue, ist noch ein Loop eingefügt. Das Wet-Signal lässt sich, per Schalter, wahlweise vor oder nach dem Tonestack wieder einschleifen.

Die beiden Kanäle "Bright" und "Normal" des Originals werden über schaltbare Kondensatoren realisiert. Das mache ich mit einem Z-Schalter so dass ich 1: Normal, 2. Normal und Bright, 3. Bright auswählen kann.

Ergänzt habe ich eine Rhythm-Funktion, technisch als Crossline ausgeführt. Damit wird das Signal , individuell einstellbar, reduziert und auf Rhythmus-Laustärke gebracht. Mit der Spule L1 kann der Klang auch aufgehellt werde, meistens hat mans im Lead ja gerne etwas wärmer und mittiger.

Das Feedback greife ich vom 16-Ohm-Tap ab und habe so die Möglichkeit mehr NFB als das Original zu nutzen. Mit dem Touch genannten Poti kann ich es aber auch auf 0 zurückfahren und lande damit gedanklich beim 5E3 .
Und wie in allen meinen Amps kann ich noch zwischen Pentodenbetrieb und UL wählen. Im direkten Vergleich klingt der UL immer etwas wärmer und hat den definierteren Bass.

Meine Absicht bei allen Ergänzungen war immer den Grundton des Vibrolux zu haben und einfach ein paar mehr Variationen und Klangfarben auf dieser Basis zu erhalten. Ich sehe das auch keineswegs als "Verbesserungen". Die von Leo geschaffenen Ikonen sind meiner Meinung nach nicht zu verbessern. Mir wäre trotz aller Ehrfucht aber das einfache Nachbauen viel zu langweilig.

Grüße, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: loco am 14.05.2016 08:27
hallo,

die hochohmige Auslegung vom send (Poti) könnte Ärger bereiten, da die Eingangsimpedanzen diverser
Effektgeräte deutlich darunter liegen.

Gruß, loco
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 08:34
Danke loco,
ist das erste Mal für mich , da muss ich wohl noch recherchieren. Wäre 100k ein angemessener Wert?
Grüsse, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 14.05.2016 09:32
Moin Robert,

Coole Ideen sind dadrin!  :topjob:
Gefällt mir sehr, wenn auch vielleicht zu viele Einstellmoeglichkeiten, aber Experiementierfreude hat Vorrang  ;D

Die 'Normal'  Schaltung,  sprich dein Bleed-Cap mit C14&C15 würde ich stumpf zwischen Anode und Masse versetzen (Schalter zwischen Cap und Masse). Hat die gleiche Wirkung, spart dir ein Cap und du holst dir keinen Rippel vom der Versorgung im Signal rein.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 10:16
danke Laurent,
ja, viele Einstellmöglichkeiten, aber diesmal gehört's zum Konzept :-)
Der Tip mit den Cs ist gut, das mache ich, auch wenn der C im Original den Anoden-R brückt, danke !!
Grüße nach Frankreich,
Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 14.05.2016 12:14
Das Konzept liebe ich,  so wie es ist.
In fast alle Designs wie der Anoden-R überbrückt. Das ist wahrscheinlich einfacher fürs Layout aber nicht so gut für die Reinheit des Signals. Diese Idee hatte ich irgendwo von Merlin gelesen,  glaube ich.
Auf jeden Fall funktioniert es ganz gut. So habe ich es in alle meiner Amps realisiert (viele High-Gainer dabei,  SLO-Klon inklusiv).
Bin auf dem Amp gespannt.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 12:28
Laurent,
hast Du einen Tip für mich wie ich die Spule im Rhythm-Zweig dimensionieren kann?
Grüsse, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 14.05.2016 13:29
Man koennte sie erstmal grob berechnen aber ich würde es einfach simulieren. Hast du die Schaltung on LT-Spice?
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 14:42
... nein, ich nutze itina, aber die Schematic habe ich bislang nur in splan
Grüsse,Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 14.05.2016 16:01
Anbei mal ein kurzer Test der Schaltung für die Rythm-Funktion.
Ob die Mühe der Sache Wert ist? Da muss man noch einiges optimieren, denke ich. Spannende Sache!

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 16:11
Cool Laurent, vielen Dank :topjob:
In der Tat, wegen einem dB wird man das so niemals bauen. Ich bin bei meinen Überlegungen vom Cut-Regler beim AC30 ausgegangen, dessen Poti einen Wert von 250k  hat. Vielleicht muss man das Tone-Poti drastisch grösser als 50 k machen, Faktor 10 ?
Grüsse, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 14.05.2016 17:45
Würde gehen. Die andere Komponenten müssen da bei auch geändert werden. Das Blöde dabei ist, dass wenn du den Tone-Poti vergrößert, die Induktanz sich ebenfalls vergrößert... und wir sind bereits bei ca. 2H.
Außerdem ist die Wirkung vom Tone zu sehr vom Level abhängig.
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 14.05.2016 19:55
tja, da muss ich wohl noch mal nachdenken...
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 16.05.2016 01:45
Und?
Keine andere Vorschläge?

Vielleicht wird ihr mich schlagen,  aber meiner Ansicht nach sobald es sich hier nicht um reine Klonen mit zwei andere Widerlinge geht,  gibt's keine Meinung...
Robert gibt sich Mühe einige Ideen vorzustellen aber erhält keinerlei Rückmeldung, finde ich schade  :(
In diesem Forum gibt es so viele Experten,  die solche Beiträge bereichen könnten aber einige davon verlieren lieber deren Energie in Meckern...  :angel:
Nur so als Denkanstoß für den Wochenanfang.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: RoehrenJeans am 16.05.2016 08:34
Moin Laurent,
ich kann dein Posting nachvollziehen... aber so ist das eben mit den Hunden, die wollen manchmal zum Jagen getragen werden  ;D
Ausserdem ist der eine oder andere über Pfingsten vielleicht auch mal ohne Lötkolben unterwegs ... :urlaub:
Ich jedenfalls freue mich über den Thread, lese diesen interessiert mit - bin aber mangels "Expertenwissens" nur im Lesemode, - daher gibts von mir nur ein :topjob: und ein "Bitte macht weiter so".

Ich versuche heute mal wieder an meinem ollen Tremoloproblem weiter zu machen (und das ist noch nicht mal ein Klone mit geänderte Widerlingen)  - habe da aber schon genug Probleme  :-[, - ne Herausforderungen  8)

Viele Grüße
Stoffel
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 16.05.2016 09:32
Hey Laurent,
Ich hab noch ein bischen nachgedacht, setze doch bitte mal den R11 auf 0, VR4 auf 250 k und L auf 10 H.
Ich denke um mehr Regeltiefe zu erhalten muss der R 11 au Dauer enfallen oder aber wesentlich kleiner werden.
Hier im Shop gibts ja die prima Hammond-Drosseln mit denen sich auch Werte bis zu 60 H oder sogar mehr verwirklichen lassen.  Wenn wir noch höhere Werte brauchen baue ich eben einen Gyrator.
Aufgeben ist keine Option ;D  :devil:
Grüsse, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: loco am 16.05.2016 11:14
hallo,

Wofür ist T3/a vorgesehen?

Gruß, loco
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 16.05.2016 11:19

Wofür ist T3/a vorgesehen?


Hallo Loco, der Trimmer 3 , als Tandem-Trimmer, regelt die Mindestlautstärke des Loudness-Potis. Der Trimmer wird so eingestellt das bei einer Ub von 40 V noch das dazu angemessene Tonsignal an die Endröhren geht,

Grüsse, Robert
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: loco am 16.05.2016 11:29
ach so, danke für die Info

Gruß,loco
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 16.05.2016 11:38
Gerne :)
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Laurent am 16.05.2016 14:06
Ich hab noch ein bischen nachgedacht, setze doch bitte mal den R11 auf 0, VR4 auf 250 k und L auf 10 H.

Moin Robert,

Bitteschön  ;)
Einmal mit 5H und einmal mit 10H. Der Tone-Poti habe ich wegen Regelweg auf Log umgestellt.
Der Level-Poti würde ich durch einen festen Widerstand ersetzen. Wert kann man je nach Geschmack auswählen.

Gruss,
Laurent
Titel: Re: Hommage an 6G11(A)
Beitrag von: Doublecut am 16.05.2016 15:50
Hey Laurent, dankeschön !!! :topjob:
Damit lässt sich doch schon was anfangen >:D
Mir gefällt di 5H-Kurve besser, was meinst Du?
Ich glaube ich werde die Schaltung mit 500k log und 10H realisieren, letztlich muss das dann nach Gehör entschieden werden.
Nochmals allerherzlichsten Dank :topjob:

Grüsse, Robert