Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk TT-Projekte => Thema gestartet von: radrick am 9.08.2016 22:38
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Sehr geehrte Tube Town - Gemeinde!
Ich bitte um Hilfe.
Ich habe bei meinem 18 Watter im Tremolokanal ein Problem mit dem Ton. Besonders im Hi-Channel.
Bei voll aufgedrehten Volume habe ich ein sehr lautes hohes oszillieren des Ton. Wenn ich den Tonregler maximal aufdrehe bekommt der Ton auch noch ein hohes beißendes Krachen dazu.(der Ton scheint wegzubrechen) Wenn ich mit dem Tonregler runter gehe ( 12 Uhr ) ist der Ton okay. Wenn ich mit dem Volumeregler auf 3/4 gehe ist das oszillieren auch wesentlich besser. (Fast optimal )
Ich habe versucht die Leitungen zu bewegen und bemerkt, dass die Leitung ( rot ) zu Pin 1 und 6 der V2 am meisten Veränderung bringt. Allerdings, wenn ich eine optimalere Lage der Leitung gefunden habe und anschließend den Volume verändere hab ich wieder Probleme, speziell mit dem WUMWUMWUM das manchmal auch ein GIAGIAGIA ist vom Tremolo. Der beißende Sound mit dem Krachen ist auch vorhanden wenn der Tremolo per Footswitch ausgeschaltet ist.
Vielleicht kann mir ja das Forum helfen. Ich hänge mal ein Bild vom Aufbau an.
Vielen Dank,
Richard
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Hallo,
versuche mal, die beiden roten Leitungen (von den Anodenwiderständen des PI zur V2)
zu verdrillen und parallel zum Board, genau zwischen Board und Röhren zu verlegen.
Gruß, Peter
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Moin Richard!
Ist natürlich schwierig so aus der Ferne etwas sinnvolles zu sagen. Aber ich versuchs dennoch:
1. Hast du alle Spannungen so wie sie im Schaltplan angegeben sind? Vor allem am PI?
2. Vielleicht ist es ein Versuch wert C17 an die Masse des Volumepotis zu löten.
3. Die abgeschirmten Leitungen zur Tremoloröhre sehen am Board sehr geknickt aus. Vielleicht täuscht das, aber wackel dort mal dran.
4. Anodenzuleitung von den 100k-Widerständen zur V2 verdrillen und nahe ans Chassis und möglichst weit weg von allen anderen Leitungen verlegen, wie Peter schon sagte.
Vielleicht hilft es.
Gruß,
Nigel
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Danke für die rasche Hilfe!
Ich werde es mal wie von Peter mit dem verdrillen der Leitung zur V2 versuchen.
Nigel! Meinst Du C17 vom Tone weg und an die Masse vom Volumen bringen oder eifach nur einen direkte Verbindung zwischen Tone Masse und Volume Masse?
Die geschirmten Leitungen sind eigentlich nicht geknickt. werde das aber nochmal überprüfen. Ich hatte zuvor die normalgeschirmten Leitungen ( wie vom Eingang Normal-Kanal ) verwendet. Da war das Problem noch nicht so schlimm als mit den neuen abgeschirmten Leitungen. Hatte die Leitung zur Tremolo-Tube getauscht weil ich mir eine Verbesserung erhofft habe. War aber eher das gegenteilige Ergebnis.
Aber ich werde mal versuchen die bekommen Tips umzusetzen und melde mich dann wieder!
Danke,
Richard
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Moin Richard!
Ich meine C17 am Tone-Poti lassen wo es ist und das andere Ende mit dem Pin am Volume-Poti zu verbinden, welches Verbindung zur Masseschiene hat. Aber das ist wahrscheinlich quatschig und wird dein Problem wahrscheinlich nicht lösen und stellt nur eine Optimierung der Masseführung dar. Wenn das der Grund für Oszillation wäre, wäre etwas Grundlegendes falsch gelaufen. Der Masseanschluss des Tone-Potis gehört zum System V3 und nicht zum Netzteil - aber das ist vielleicht reiner Idealismus.
Viel Erfolg!
Gruß,
Nigel
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Danke, Nigel!
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Hallo!
Ich habe die Leitung jetzt verdrillt und schön in der Mitte verlegt!
Ich habe den C17 an die Masse vom Volumpoti gelegt.
Ich habe die Spannungen gemessen und alles im grünen Bereich.
Leider hat das bis jetzt nicht geholfen.
Ich bin aber drauf gekommen, dass wenn ich bei Volume ( 100% ) das Tonepoti ( Tremolo-Channel ) runter drehe ( auf 40% ) verschwinden die hohen beissenden Begleitgeräusche. Wenn ich mit dem Volume runter gehe kann ich das Tone-Poto im selben Verhältnis rauf gehen.
Ich habe auch das Gefühl, dass der Tremolo-Effekt auch im Normal-Channel ( sehr schwach, aber doch ) zu hören ist.
???
LG, Richard
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Hallo,
wenn es sich denn um Einstreuungen handelt (deiner Beschreibung nach klingt das so),
könnte ich mir auch noch vorstellen, dass die Zuleitungen zu den Endstufenanoden in
die Tremoloschaltung einstreuen. Wenn ich das richtig sehe, laufen die bei dir unterm
Board genau in die Richtung. Wo liegt denn der Chassisdurchbruch, durch den die
vom AÜ nach innen geführt werden?
Gruß, Peter
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Guten Abend Peter!
Vielen Dank, dass Du Dich um meiner so annimmst!
Das mit den AÜ war so eine Sache1 Eigentlich hatte ich ihn andersrum montiert. Dann waren aber die Leitungen zum Impendanz-Selector zu kurz.
Deshalb habe ich mich entschieden den AU umzudrehen, da musst ich nur die rote Leitung verlängern. Die braune Leitung zur V5 ist sich gerade noch ausgegangen. Ein ordentliches verdrillen ist sich da gar nicht mehr ausgegangen.
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Hallo,
also ich kenne den Amp nicht. Ich stelle auch nur auf die Ferne Vermutungen an. Ich denke
aber, dass die 3. Vorstufenröhre bei dem Layout der wunde Punkt ist. Da kreuzen sich
gleichphasige Leitungen verschiedener Stufen und nicht ohne Grund werden die Zuleitungen
dort geschirmt sein.
Da es aber offensichtlich bei anderen Aufbauten funktioniert, solltest du (z.B. anhand der
Fotos auf der DIY-Seite) vergleichen, was bei deinem Aufbau anders ist. Und als kritisch
erachte ich, neben den Anodenzuleitungen zum PI, eben die Anodenzuleitungen der Endstufe.
Die würde ich möglichst weit weg von der Schaltung der 3. Vorröhre verlegen. Wenn das
nicht hilft, habe ich gerade auch keinen weitere Tipp auf Lager.
Alles vorausgesetzt, du hast nicht einen echten Schaltungsfehler eingebaut und es handelt
sich bei deinem Problem um Einstreuungen.
Gruß, Peter
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Hallo,
die Tremolo-Schaltung ist grundsätzlich sehr anfällig und nicht einfach zu handhaben und verursacht im Original teilweise deutliche Störgeräusche (tausch immer wieder in DIY Foren auf). Wir haben die Schaltung bereits etwas entschärft, sodass die Störgeräuse geringer sind auch es auch zu keinen Störungen kommt, wenn der Fussschalter nicht eingesteckt ist aber ganz frei von Störgeräuschen wird nicht möglich sein.
Auf die Entfernung und auf Basis von ein wenig Text kann ich nicht beurteilen ob alles im Rahmen ist oder ein Problem vorliegt. Der Aufbau wie auf den Bildern gezeigt ist aber auf alle Fälle erprobt und die Leitungsführung die dort zu sehen ist, sollte auch übernommen werden.
Da meines Wissen nach bis jetzt keine Reklamation vorliegt bezüglich Probleme mit dem Tremolo, muss ich davon ausgehen, dass dein Aufbau nicht optimal ist, oder auch einen Fehler enthält.
Gruß, Dirk
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Hallo Dirk!
Danke für Dein Feedback. Denkst Du es wäre besser den AÜ andersrum zu montieren um die Leitungen durch die jeweils andere Durchführung zu Führen?
Danke Peter!
Leider bin ich die nächsten drei Wochen von meinem Amp getrennt und kann an dem Problem zur Zeit nicht weiter arbeiten. Aber sobald ich wieder zu Hause bin werde ich versuchen Deine Anregungen umzusetzen und Bericht erstatten.
LG, Richard
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Danke für Dein Feedback. Denkst Du es wäre besser den AÜ andersrum zu montieren um die Leitungen durch die jeweils andere Durchführung zu Führen?
Wie schon geschrieben sollte der Aufbau bzw. die Leitungsführung wie auf den Projektbildern gezeigt entsprechen.
Sollte dadurch keine Verbesserung eintreten, dann würde ich einen Aufbaufehler als Ursache für das Problem nicht ausschließen und erst mal alle Bauteile, deren Werte etc. überprüfen, immer vor dem Hintergrund, dass der Tremolo-Kanal schaltungsbedingt nicht komplett "Ruhig" ist.
Selbstverständlich darfst Du auch mal den Übertrager drehen nur ob das irgendwelche Auswirkungen hat kann ich Dir nicht sagen und an Spekulationen möchte ich mich nicht beteiligen. Daher gerne ausprobieren und selbst entscheiden aber nicht das eigentliche Problem aus den Augen lassen.
Gruß, Dirk
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Moin zusammen!
Mal ganz blöde gefragt: Ist da nicht ein schwarzes Kabel zu viel an den Eingangsbuchsen des Tremolokanals? Eines geht auf Masse und die zwei orangefarbenen gehen zu den Gittervorwiderständen. Dann ist das noch ein drittes, das sehe ich nicht im Layout-Plan.
Vielleicht hilfts.
Viel Spaß!
Gruß,
Nigel
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Danke Dirk!
Hallo Nigel!
Ja, das hast Du richtig erkannt! Ich bin auch erst vor kurzem darauf gestoßen ( beim Überprüfen der Masse ) dieses schwarze Kabel war aber am anderen Ende nich abisoliert und lag unabgeschlossen unterm Board.
Ich habe es entfernt aber den Amp noch nicht genau testen (spielen) können. Glaube aber nicht den Verursacher gefunden zu haben!
Was mich ein wenig irritiert ist der Umstand, dass bis 80% Leistung eigentlich alles ganz gut geht. Das der Tremolo-Channel nicht ganz ruhig ist sollte normal sein. Aber in den letzten 20% wird der gespielte Ton ( wenn ich den Tone-Poti über 50% aufdrehe ) von einem sehr Hochfrequenten kratzen begleitet.
Schönen guten Abend,
Richard
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Das hört sich dann eher an, als würde etwas oszilieren.
Gruß, Dirk
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Moin Richard!
Fehlersuche ist fürchterlich, mein Beileid. Hier noch etwas mehr Senf dazu:
1. Ist vielleicht eine Röhre defekt, oder ein anderes Bauteil, dass durchs Löten zerstört wurde. Das kann man manchmal gar nicht mit einem Messgerät messen.
2. Sind die Spannungen wirklich alle da?
3. Hast du bereits mit einem Holzstäbchen im laufenden Betrieb geschaut welches Kabel am stärksten betroffen ist? Bei der Gelegenheit ruhig kräftig an den Leitungen ziehen um zu schauen, ob eine Lötstelle nicht richtig verbindet.
4. Polarität des Ausgangstrafos gecheckt?
5. Sind die abgeschirmten Leitungen in Ordnung? Haben sie wirklich nur an einer Stelle Kontakt zur Masse oder sind sie gar versehentlich mit dem inneren Leiter verbunden? Gibt es sonstwo im Verstärker vielleicht kleine Drähtchen, die ungewollte Verbindungen herstellen? Am Röhrensockel passiert das leicht. Hast du allen Arbeitsmüll aus dem Chassis entfernt?
6. Sind die Eingangsbuchsen Ok? Benutzt du ein Patchkabel?
Und bei jedem Schritt nochmals checken, ob auch wirklich alles richtig verbunden ist.
Mehr kann ich aus der Ferne nicht sagen. So würde ich vorgehen.
Viel Spaß!
Nicht den Mut verlieren. Manchmal hilft es Sachen liegen zu lassen und nach einiger Zeit frischen Mutes erneut ans Werk zu gehen.
Gruß,
Nigel
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Hallo Nigel!
Danke für deine Hilfe!
Ich werde die von Dir empfohlen Maßnahmen mal Punkt für Punkt durchgehen. ( so gut ich kann, wie ich die Polarität des Ausgangstrafos überprüfen soll weiß ich noch nicht).
Und melde mich dann in 3-4 Wochen wieder.
LG, Richard
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Hallo Richard,
ich meinte bloß, dass die Leitungen den Farben nach richtig angeschlossen sind.
Gruß,
Nigel
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Hallo Nigel,
abschliessend möchte ich Dir und meinen anderen Helfern hier im Forum sehr gerne von meiner Fehlersuche berichten.
Ich habe alles nochmal durchgesehen, einige Leitungen besser verlegt und die eine oder andere Lötstelle nachgelötet.
Ich habe die geschirmten Leitungen zur V3 neu gemacht und die diverse Leitungen mit dem Chinesen-Stäbchen hin- und hergeschoben.
Die meiste Verbesserung erzielt ich mit dem verschieben der Kabel vom OT zu den Endstufenröhren. Da wurde der Amp wesentlich stabiler ( bei voller Last). Aber ganz habe ich das laute zwitschern nicht wegbekommen. Ich wollte dann schon den OT von der Position um 180 Grad verdrehen!
Dazu kam ich aber vor der gestrigen Bandprobe nicht mehr. Ich habe den Amp schnell ins Head geschraubt und ab in den Proberaum.
Und jetzt kommt´s!!!!! Im Proberaum angekommen läuft der Amp fehlerfrei! Ohne krachen und zwitschern! Klar hört man den Tremolo immer ein wenig arbeiten wenn der Volume und der Tone auf 11 ( one louder ) steht. aber das ist nicht verwunderlich und auch nicht wirklich störend!
Anscheinend ist er im Head besser abgeschirmt! Vielleicht werde ich den OT noch drehen. Mal sehen!!!
Jeden Falls, besten Dank an die Herrschaften die mir im Forum zur Seite gestanden sind! Das Problem scheint vorerst gelöst zu sein.
Ich habe mir jetzt gleich den Matchless Spitfire Clone bestellt. Ich bin schon sehr gespannt was mir da blüht! Ich freue mich aber schon sehr drauf!
:topjob:
LG, Richard
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das hört sich eher an als hättest Du eine Störquelle irgendwo in Deiner Nähe (WLAN, DECT) oder eine kalte Lötstelle die sich durch den Transport "gefestigt" hat. Ich würde auf alle Fälle en Verstärker nochmal an alter Stelle ausprobieren ob die Störungen wie vorhanden sind.
Gruß, Dirk
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Danke! Gute Idee, so werde ich es machen!
Gute Nacht!