Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk TT-Projekte => Thema gestartet von: Roy78 am 12.12.2016 10:11
-
Hallo Leute,
habe gestern mein Erstlingswerk fertiggestellt. Beim 1. Einschalten war der Amp voll aufgedreht super leise (kaum hörbar), die Vorstufe hat aber deutlich verzerrt. Habe dann bemerkt, dass ich vergessen hatte die Anode der EL84 mit B3 zu verbinden. Jetzt ist er zwar lauter, aber verzerrt nicht mehr. Im Gesamten ist der Verstärker jedoch viel zu leise für einen 5Watter. Ich kann ihn voll aufgedreht bei knapp Zimmerlautstärke spielen...
Ich finde den Fehler nicht. Habe alle Spannungen durchgemessen. Anbei, die Ergebnisse mit Bild des Aufbaus.
Würde mich freuen, wenn hier jemand drüber sehen könnte.
Lichtnetz 235V
B2 = 246V
B3 = 200,1V
B2 -> B3 = 46V
V1 Pin1 = 198V
Pin3 = 3,1V
Pin6 = 200V
V2 Pin1 = 170V
Pin3 = 1,9V
Pin6 = 93V
V3 Pin3 = 5,3V
Pin7 = 236V
Pin9 = 188V
Vielen Dank vorab!
Robert
-
Hallo,
sieht irgendwie komisch aus aber prüf mal die Ausgangsbuchse.
-
Hallo guanre,
wie prüft man eine Ausgansbuchse?
Btw.. Die Potentiometer habe ich alle nochmals durchgemessen. Hier scheint alles zu passen.
-
Poste auch mal die Spannungen an jeder Katode.
Gruß Axel
-
Moin,
das gelbe Kabel an der Ausgangsbuchse sieht aus als wäre es nur in das Loch der Lötfahne gesteckt...aber nicht verlötet.
Kann aber auch am Foto liegen.
Gruß,
Volka
-
Poste auch mal die Spannungen an jeder Katode.
Gruß Axel
Siehe Antwort Volka
-
Hallo,
danke für die vielen Antworten!
Ausgangsbuchse: Lötstellen waren beide unsauber. Nochmals nachgelötet -> keine Besserung
Spannungen Katoden:
V1: Pin 3 = 3,1V; Pin 8 = 60V
V2: Pin 3 = 1,9V; Pin 8 = 0,73V
V3: Pin 3 = 5,3
-
Eines noch... Stimmen denn die Spannung B2 und B3? Hatte eigentlich damit gerechnet, dass B3 ca. 240V führen sollte?!
-
Hallo,
ich sage nicht, dass das das Problem löst, aber der Kathoden-Elko an V1a ist verpolt.
Gruß, Peter
-
Hallo Peter,
danke. Habe den Elko C2 nun umgelötet. Jetzt kommt kaum noch ein Ton aus dem Amp. Super leise, Volume und Master komplett aufgedreht... Spannungen bleiben wie gehabt.
Viele Grüße!
Robert
-
Hallo nochmal,
Elkos kann man durch falsch gepolten Betrieb auch zerstören, daher würde ich einen neuen einbauen.
Das muss aber, wie gesagt, nichts mit deinem Problem zu tun haben.
Zum Test kannst du ja mal ein Bein des Elkos ablöten und hören, was der Amp dann von sich gibt.
Gruß, Peter
-
Dein Spannungen liegen im Rahmen. Ist dein R9 korrekt verdrahtet? Auf dem Foto kann ich das nicht richtig erkennen.
Gruß Axel
Edit:
Prüf mal die Widerstände R9, 7 und 8 auf den korrekten Wert und auf exakte Verdrahtung gemäß Schaltplan
-
Hallo Peter, hallo Axel,
habe ein Beinchen des Elko C2 abgelötet -> gar kein Ton mehr. Da müsste doch auch ohne Kondensator was kommen, oder? Für C2 wurde im Schaltplan ein falsches Symbol verwenden (siehe analog C1) - da habe ich echt nicht aufgepasst...
Die Widerstände R7-9 haben korrekte Werte und sind sauber verlötet.
Danke, dass ihr hier dran bleibt!
Viele Grüße!
Robert
-
Habe eben noch einen 10µ Elko mit 50V statt 63V eingelötet, immer noch kein Ton...
-
Hallo,
C2 ist im schaltplan ungeplot dargestellt, ist aber wie im Layoutplan eingezeichnet gepolt.
Korrektur folgt, hat aber mit dem hier beschriebenen Problem nichts zu tun.
kalte Lötstelle ? Fehlende oder zu niedrige Spannung ?
Gruß, Dirk
-
Hallo Dirk,
bei den Spannungen bin ich mir nicht so sicher. Ist B3 mit 200V, und B2 mit 240V ok? B3 scheint mir zu gering zu sein oder?
Viele Grüße!
Robert
-
Habe eben noch einen 10µ Elko mit 50V statt 63V eingelötet, immer noch kein Ton...
Hallo Roy
Ich verfolge das nur oberflächlich, aber ... wenn Du C2 zunächst verändert hast, dann kam noch ein kleines / leises Signal, liegt das daran, dass die Triode quasi maximal verstärkt, sobald der Kondensator den Katodenwiderstand brückt. Wenn Du dann C2 ablötest, sinkt die Verstärkung.
Wenn Du nun den C2 getauscht hast und es kommt wieder kein Signal, würde ich darauf tippen, dass Du ein Problem mit der Triode hast an der auch C2 hängt - ziemlich sicher lockere Verbindung, ggf. Masseschluss (Gitter auf Masse) o.ä.
Gruß, Stone
-
Hallo,
was man noch mit einfachen Mitteln machen kann: Löte mal das blaue Kabel vom Schleifer
des Master-Potis ab und an den Schleifer des Volumen-Potis.
Wenn jetzt Ton kommt, weißt du, dass die Endstufe läuft und der Fehler zwischen Volume
und Master liegen muss. Wenn immer noch kein Ton kommt, liegt er vor Volume oder in
der Endstufe.
Wenn du das nicht schon getan hast, prüfe bitte auch alle vor und hinter dem Amp - Kabel,
Gitarre, Lautsprecher... man weiß ja nie.
Gruß, Peter
-
Hi
Mal kurz zum Verständnis: rauscht er, wenn Du aufdrehst?
Gruß, Stone
-
Hallo zusammen,
als ich ihn das letzte Mal angeschalten habe, ist mir die EL84 fasst um die Ohren geflogen (sieht mir nach innerem Kurzschluss aus, helles weißes Leuchten + Brummen aus dem Lautsprecher).
Um auszuschließen, dass das Netzteil (PSU mini) Probleme macht, habe ich aus dem parallel bestellten Reverb Bausatz dessen Netzeil zusammengelötet und eingebaut. Gleiches Problem mit der Pentode.
Ich würde gerne alle von euch noch vorgeschlagenen Dinge prüfen, jedoch bin ich mir nun wegen der Röhren ein wenig unsicher. Ich hätte zufällig noch einen Röhrensatz da, soll ich die einfach mal durchtauschen? Die Röhren sitzen fest in der Fassung, wackeln aber dennoch. Ist das normal?
Was meint ihr?
Viele Grüße!
Roy
-
Manchmal gibt es ja auch keinen Fehler und es ist einfach die Röhre...
-
Hallo Peter, hallo Stone,
habe alle Röhren durchgetauscht und auch den Röhrensockel der Pentode (war wackelig). Weiterhin habe ich die Schleiferkontakte von Volume und Master entfernt -> kein Ton. Wieder rangelötet = Ton aber kaum hörbar, wird aber vom Marshall-typischen rauschen bei Vollanschlag fast übertönt.
Die neue EL84 aus China hält erst einmal. Was kann es denn sonst noch sein? Kabel Eingang und Ausgang sind in Ordnung. Habe es eben noch am anderen Verstärker geprüft...
Viele Grüße!
Roy
-
Hallo Roy
Wenn die EL84 hell aufgeleuchtet hat und laut brummt, dann wird der Fehler wohl doch eher dort liegen - leider habe ich quasi null Erfahrung mit EL84 (zumeist ja Class A Amps) und kann da kaum noch helfen.
Ich gebe aber Peter Recht: das kann durchaus die Röhre selbst sein.
Die Gefahr beim Wechsel auf einen anderen Satz Röhren besteht in der Beschädigung dessen, wenn der Fehler doch in der Schaltung ist. Das Wackeln - begrenzt - ist normal. Belton Fassungen sind die einzig mir bekannten, wo man beim rausziehen flucht, weil an den Röhren keine Griffe zum ziehen sind ...
Wären die Fassungen an sich das Problem, dürftest Du auch eher "ploppen" und "zischen" hören.
Wohnt ggf. jemand in Deiner Nähe, der Dir helfen kann - vier Augen sehen mehr als zwei.
Gruß, Stone
edit: Doppelpost ... ich werfe nachher mal einen Blick in den Schaltplan
edit2: welche Möglichkeiten hast Du, um das Signal zu verfolgen? Oszi? Signalgenerator?
-
Hallo Stone,
ich selbst kenne niemander, der sich hierbei auskennt. Außer, jemand aus dem Forum kommt aus Stuttgart?? ::)
Beim 2. Satz Röhren habe ich welche aus China genommen. Kosten nur halb so viel wie die JJ's...
Gruß
Roy
-
Hallo,
also, jetzt kommt gar kein Ton mehr. Rauschen, wenn ich den Master aufdrehe aber schon. Habe so ziemlich alle Lötstellen nachgelötet und auf Masseschlüsse geachtet...
Lohnt es den AÜ zu tauschen? Hätte noch einen passenden da 5,2K Primär, 4-8 Ohm sekundär, ausgelegt für EL84SE.
Viele Grüße!
Roy
-
Nun... Den AÜ habe ich jetzt auch getauscht. Das Rauschverhalten verbessert sich, aber Ton gibt es immer noch keinen - oder besser, keinen mehr... Ich werde bei Dirk anfragen, ob er mir nicht einen Teilesatz (Platine & Bauteile hierfür) zukommen lassen kann, dann baue ich das Board nochmals auf.
Falls jemand von Euch noch eine Idee hat, bitte trotzdem hier posten.
Vielen Dank an alle!
Roy
-
Hallo Roy
Wenn es rauscht, ist der AÜ in Ordnung ;) Oder zumindest so weit, dass auch sonst zumindest ein Ton kommen sollte.
Ich denke immer noch, dass irgendwo zu Beginn der Schaltung ein Fehler vorliegt. Bleibt eigentlich nur die penible Sichtkontrolle: Signalverlauf verfolgen und alle Widerstandswerte kontrollieren.
Einen Fehler im Bausatz würde ich mal ausschließen.
Leichter wird es, wenn Du ein Signal, vorzugsweise Sinuswelle mit z.B. 1kHz, einspeist und dann mit dem Oszi an jedem "Knotenpunkt" kontrollierst, heißt z.B. Signal an die Inputbuchse anlegen, dann kontrollieren, ob das "gleiche" Signal am ersten Gitter anliegt, dann hinter dem Koppel-C, am nächsten Gitter usw.
Gruß, Stone
-
Hallo Roy,
Weiterhin habe ich die Schleiferkontakte von Volume und Master entfernt -> kein Ton. Wieder rangelötet = Ton aber kaum hörbar, wird aber vom Marshall-typischen rauschen bei Vollanschlag fast übertönt.
ich bin mir nicht sicher, ob du das so gemacht hast, wie ich meinte. Wenn du von Volume und Master die Kabel
vom Schleiferkontakt ablötest, kommt kein Ton, das ist klar. Ich meinte, das blaue Kabel vom Master ab und an
Volume dran. Das Kabel, das schon am Volume-Schleifer hängt, kann dran bleiben.
So, wie du es schreibst, hast du beide Kabel erst entfernt und dann wieder dran gelötet. Das bringt aber nichts.
Bei dem Test, wie ich ihn beschreibe, umgehst du die ganze Schaltung zwischen Volumen und Master und kannst
dadurch den Fehler eingrenzen - ob er in dem umgangenen Bereich liegt, oder nicht.
Je nachdem, was dabei rauskommt, kann man dann weiter schauen. Aber aus deiner Antwort kann ich nicht
herauslesen, zu welchem Ergebnis du nun gekommen bist.
Gruß, Peter
-
Noch etwas - man kann auf dem Bild leider die Details nicht so gut erkennen:
- Ist die Verbindung zwischen R5 und C3 auf der Seite, die zu den Röhren zeigt, vorhanden?
- Ist auch keine Verbindung zwischen R5 und C3 auf der Seite, die von den Röhren weg zeigt, vorhanden?
Gruß, Peter
-
Hallo,
@Stone: Fehler im Bausatz meinte ich gar nicht. Ich habe entweder etwas verbrutzelt oder einfach einen blöden Fehler drinnen. Habe aber alles zwei mal geprüft, deshalb glaube ich, dass ich irgend ein Bauteil überhitz habe o. ä. Ich dachte einfach, ich starte nochmals von neuem... Leider habe ich kein Oszi. Aber ganz ehrlich, ich könnte auch nicht mit umgehen.
@Peter: erwischt ;D. Ja, habe beide Kabel abgenommen. Ok, dann entferne ich nun nochmals nur das blaue Kabel und prüfe erneut. Melde mich gleich nochmals.
Grüße!
-
Hallo Peter,
nur das blaue Kabel vom Master-Schleifer :) entfernt, kein Ton.
Verbindung auf Röhrenseite zwischen R5-C3 ist vorhanden, auf der anderen Seite nicht.
Grüße!
Robert
-
[...]
rgend ein Bauteil überhitz habe o. ä.
[...]
... dann tippe ich auf Koppelkondensator ...
Gruß, Stone
-
...Du meinst den C2, den ich verkehrt herum eingebaut hatte?
-
nur das blaue Kabel vom Master-Schleifer :) entfernt
Sorry, aber einer von uns beiden schreibt oder liest undeutlich:
Hast du das Kabel nur vom Master-Schleifer entfernt oder (wie schon 2x geschrieben) auch an den
Volume-Schleifer drangelötet?
Versuche mal nachzuvollziehen, was du da machst und warum du es machst! Auch mit dem
Schaltplan. Ist doch klar, dass kein Ton kommt, wenn du das Kabel ablötest, weil du dann den
Signalweg unterbrichst.
Stelle dir eine Pipeline mit mehreren Anzapfungen vor. Am Anfang geht Öl rein, am Ende kommt aber
keines an. Um die Stelle zu finden, wo sie verstopft ist, öffnest du ein Ventil in der Mitte der Pipeline.
Wenn dort kein Öl fließt, ist die verstopfte Stelle weiter vorne. Wenn da Öl fließt, muss sie weiter
hinten kommen.
Auf den Amp bezogen heißt das, du greifst das Signal am Volume Poti ab und führst es direkt zur
Endstufe. Mit dem blauen Kabel, das normalerweise am Master-Poti hängt.
Vielleicht hast du das so gemacht und dich nur nicht richtig ausgedrückt. Dann bitte genauer
formulieren, damit nicht solche unnötigen Posts entstehen.
Gruß, Peter
-
Ich werde bei Dirk anfragen, ob er mir nicht einen Teilesatz (Platine & Bauteile hierfür) zukommen lassen kann, dann baue ich das Board nochmals auf.
Teile von den Bausätzen haben wir keine, mir stellt sich auch die Frage, was das bringen soll. Nochmal neu aufbauen in der Hoffnung, dass man dann zufälligerweise keinen Fehler einbaut ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg.
Auch hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass bei solchen Fehler in den allermeisten Fällen KEIN Bauteildefekt vorliegt sondern das Problem bzw. der Verursacher vorm Verstärker sitzt und grübelt.
Es gilt daher erst einmal die üblichen verdächtigen ab zu arbeiten wie fehlende Masseverbindung, fehlende Heizung, falsch angeschlossene Klinkenbuchsen.
Ich schließe auch nicht aus, dass in diesem Fall mehr wie ein Fehler vorliegt. Sehr hilfreiche wäre ein Oszilloskop bei der Fehlersuche.
Gruß, Dirk
-
Hallo an alle,
entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde, war ziemlich im Stress.
@Peter: als ich am Montag den Thread eröffnet habe, war ich nicht 100%ig bei der Sache, da ich halbtags im Homeoffice gearbeitet habe. Entschuldige, wenn ich deine Hilfestellungen nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit gelesen habe. Ich habe das Kabel heute vom Schleifer des Masters an den Schleifer des Volume-Reglers gelötet, es kam jedoch kein Ton.
Viele Eurer Tipps beziehen sich auf ein Oszi. Ich habe mit so einem Gerät noch nie gearbeitet und weiß nicht, ob ich es zur Fehlersuche auch richtig anwenden würde. Ich möchte dazulernen und bin auch bereit mir eines zu kaufen, aber wo/wie fange ich an? Gibt es irgendwo eine Anleitung, was und wie man alles bei der "einfachen" Fehlersuche beschreibt? Lege ich einfach ein Signal am Eingang an und folge laut Schaltplan dem Signalweg und prüfe, an welchem Punkt keine Spannung mehr anliegt?
Ist ein 2Kanal-Oszi mit 400V RMS und 10x Tastkopf für die auftretenden Spannungen geeignet? Denke hier an die Anode der Pentode.
Viele Grüße!
Roy
-
Hallo Roy,
dann weißt du jetzt schon mal, dass der Fehler (wenn es nicht mehrere sind) nicht zwischen Volumen und
Master liegt. Bleibt noch der Teil davor und der Teil danach. Den Teil davor kannst du so testen:
- wenn nicht schon geschehen, das blaue Kabel vom letzten Test wieder an die alte Position am Master löten
- ein neues Kabel ziehen von der Eingangsbuchse (von der Seite von R1, die nicht an Masse liegt) an die Stelle,
wo sich R11 und R12 (die beiden 470k) treffen
Wenn dann immer noch kein Ton kommt, ist es entweder die Endstufe oder die Eingangsbuchse (oder etwas
außerhalb des Amps - siehe Nachbarthread zum Hot Lukas). Die Eingangsbuchse kannst du mal so testen:
- ein funktionierendes Kabel in den Input, das andere Ende des Kabels nirgends anschließen - also ohne Gitarre
- mit dem Multimeter den Widerstand zwischen Spitze und Masse messen: sollte 1 Megaohm sein
- den Widerstand zwischen Spitze und Pin 2 der Eingangsröhre messen: sollte 33 kOhm sein
Viel Erfolg, Peter
-
Moin Ihr Lieben.
Mein Tip bei Bausätzen und Anfängern:
Alle Widerstände auf den Richtigen Wert überprüfen.
Ich rate immer vor dem Verbauen alle widerstände mit dem Ohm-Meter überprüfen. Das trainiert auch den Umgang mit dem Multimeter. Die Farben sind auch nicht immer gut zu erkennen.
Gruß Germy
-
Hallo Roy,
die ursprünglich gemessenen Spannungen sind zwar alle etwas niedrig, aber das kann nicht die Ursache dafür sein, dass gar kein Ton mehr kommt. Einzig die Schirmgitterspannung der EL84 ist deutlich zu niedrig, aber auch das würde nicht das von Dir beschriebene Phänomen erklären. Jetzt hast Du seit der ursprünglichen Messung zahlreiche Änderungen und Reparaturversuche unternommen und auch Bauteile wie Röhren getauscht. Ich würde jetzt wie folgt vorgehen:
A. im ausgeschaltenen und entladenen Zustand des Amps
1. alle Punkte in der Schaltung, die Massekontakt haben, überprüfen, ob sie das auch haben
2. alle Kathodenverbindungen prüfen, ob der im Plan angegebene Widerstandswert ca. übereinstimmt
3. alle Anodenverbindungen mit dem Ausgangspunkt der B+ messen. Hier sollte als Wert jeweils die Summe des Ra plus aller Widerlinge in der B+ Leitung bis zu dem entsprechenden Abgriff herauskommen
4. den Signalweg durchmessen, angefangen von der Inputbuchse - herrscht Durchgang bis zu Pin 2 der ersten Röhre, hat der heiße Anschluss der Inputbuchse Kontakt zur Masse, wenn kein Kabel eingesteckt ist und beträgt der Widerstand zur Masse 1 Meg, wenn ein Kabel eingesteckt ist, usw. - dann weiter nach dem Koppel-C genauso messen. Ich prüfe dann an jeder Stelle, ob auch der richtige Wert zur Masse vorhanden ist.
Wenn sich dadurch der Fehler nicht finden lässt, noch einmal eine Spannungsmessung vornehmen.
Auf gutes Gelingen,
Stephan
-
Kontrolliere nochmal R12 und R16 und R7. Bei digitalen Messgeräten steht in der Anzeige oft die Ziffernfolge "0.470", dahinter k oder M. Bei 470k und 470 Ohm kann man da ganz schnell was verwechseln. Ein Gitter-R mit 470Ohm statt 470k würde in Verbindung mit R11 oder R15 dein Problem erklären. An den gemessenen Spannungswerten würde das nichts ändern.
Gruß Axel
PS: Hab mir genau mit sowas schon tagelang einen Bären gesucht :facepalm:
-
AC Messung reicht wenn Du kein Oscii hast. Frequenzgeneratoren gibt es für PC, Handy ... Mußt nur Kopfhörer raus auf Input, evtl mit Krokoklemmen von einem 3.5mm Kabel abgreifen
Oscii ist erstmal nix anderes als Spannung über Zeit dargestellt
Mess aber bitte hinter den Koppelkondensatoren, also wo DC 0v ist. Allein aus Selbstschutz. Kannst auch mit krokoklemmen off oder im Standby wenigstens vorbereiten, dann Haende weg und los
-
Oha! Das sind viele Posts mit vielen Vorschlägen. Danke :topjob: :danke:
Da brauche ich sicherlich ein wenig Zeit für. Melde mich spätestens am Wochenende wieder!
@Stephan: ahhhhh, vor 20 Minuten habe ich mir ein Oszi bestellt :facepalm:. Egal, ich wollte aber auch schon immer eines haben und bald ist Weihnachten ;).
@all: die Widerstände habe ich vor Baubeginn alle penibelst zwei mal durchgemessen und sehr auf k und M geachtet.
Grundsätzlich bin ich zu Beginn ziemlich hektisch und ungeduldig an die Sache herangegangen, mittlerweile gefällt mir aber das Knobeln und die Herausforderung ganz gut. Der Weg ist das Ziel ;).
Grüße!
Roy
-
Was ich eben noch testen konnte...:
@Striker52: R12, 16 und 7 haben die korrekten Werte = 470k, 470k, 470R. Beachtet man meinen vorherigen Post mit penibelst gemessenen Widerständen, dann hab' ich hier nochmals Glück gehabt ;).
@Peter: Widerstände an der Eingangsbuchse mit geprüftem und am offenen Ende gemessenem Kabel sind 1M und 33k. Den zweiten Teil deines Tipps kann ich erst morgen prüfen. Ich verstehe nun deine Vorgehensweise sehr gut. War einfach zu ungeduldig (liegt an meinem Beruf), voller Vorfreude und wollte nur, dass das Ding funktioniert.
Bis morgen, poste dann neue Erkenntnisse!
Roy
-
Dirk hat schärfere Bilder vom Grundaufbau des JIM auf der Projektseite hinterlegt. Nach Lupe und Taschenlampe meine ich nur einen Unterschied festgestellt zu haben. C11 ist bei mir ein 1000pF Silver Mica statt eines Mallory's gleicher Größe (0,001µF).
Was meint ihr?
Grüße!
Roy
-
Sei mir nicht böse aber ich seh da nur brutalstes Lötzinngebatze mit hoher Tendenz zu Schlüssen zwischen den Lötpunkten wo keine sein sollten. Vor allem im Bereich R2x sieht es mir sehr nach (ungewollten) Kurzschlüssen aus. Ich würde empfehlen die Anschlusspunkte mit einer Entlötsaugpumpe zu entlöten und unter kontrolliertem Einsatz von Lötzinn und mit Ruhe sauber neu verlöten....und vorher mal das Löten üben...
-
Hallo Bluesfreak,
jede Kritik und Hilfe ist willkommen!
Ich habe alle Zwischenräume mit einer Lupe geprüft, gehe aber hier nochmals drüber. Alle gezogenen Kabel, Masse, B2, B3, zu und von den Röhren und von und zu den Potis haben Kontakt (geprüft mit Durchgangsprüfer und Ohmmeter). Alle Widerstände haben den Wert, den sie laut Schaltplan haben sollten. Ich warte die Lieferung des Oszilloskops ab...
Will hier niemanden "anschwärzen", jedoch spreche ich die Dinge an, die unterschiedlich sind und mir auffallen.
Gruß!
Roy
-
@Stephan: ahhhhh, vor 20 Minuten habe ich mir ein Oszi bestellt :facepalm:. Egal, ich wollte aber auch schon immer eines haben und bald ist Weihnachten ;).
Schadet wirklich nicht :)
Denk nur daran: Wenn es ein Mehrkanal-Oscii ist, meist sind die Massen der Taster (Kroko-Klemmen) im Oscii miteinander verbunden. D.h. All e Massen an einen Punkt oder besser nur eines anschliessen, die anderen zurückklemmen (z.B. Klebelasche am Kabel anbringen, dort klemmen. Nicht direkt am Kabel, das ist irgendwann durch). Es besteht sonst latente Kurzschlussgefahr der Massekabel wenn Du unterschiedliche Potentiale erwischt!
Jetzt brauchst Du trotzdem noch einen frequenzgenerator. Geht wie gesagt auch über PC usw. aber nicht ganz brummfrei und nicht ganz elegant regelbar was die Ausgangsleistung angeht. Ich hab den günstigsten damals beim (edit: del, jaja wer suchet der findet) gefunden , für Audio muss es ja nix besonderers sein
Dann nimmst Du eine offene 6.3er Klinkenstecke aus der Kabelecke, da ja ansonsten der Input auf Masse liegt wenn nix eingestöpselt ist, an die kannst Du dann anklemmen. Wenn Dein Amp vor der ersten Stufe KEINE Entkopplung hat wie viele ältere oder einfache Designs (also direkt Klinke auf Gitter V1), dann würde ich einen bipolaren Entkopplungskondensator (22-100nf, >100V) noch an die Klinke löten und daran Signal anschliessen, denn wer weiß was für ein DC Potential da rauskommt - oft ist das DC Potential ja sogar regelbar. Das kann dumm enden wenn man die Röhre ins Gridcurrent zwingt ungewollt...
Gruß
Stefan
-
Mach doch bitte mal weitere Bilder mit guten ausschnitten und verschiedenen Winkeln. Das hat schon das eine oder andere mal geholfen.
Gruß Germy
-
Dirk hat schärfere Bilder vom Grundaufbau des JIM auf der Projektseite hinterlegt. Nach Lupe und Taschenlampe meine ich nur einen Unterschied festgestellt zu haben. C11 ist bei mir ein 1000pF Silver Mica statt eines Mallory's gleicher Größe (0,001µF).
Hallo Roy,
wenn C11 nicht defekt ist, macht das allenfalls einen klanglichen, aber keinen funktionellen Unterschied. Hat er aber einen Kurzschluss, würde die Stufe nicht verstärken (Anodenwiderstand wäre dann Null) - das wäre aber dann sowohl beim Kaltdurchmessen als auch bei der Spannungsanalyse aufgefallen.
Viele Grüße
Stephan
-
Eigentlich kann man doch mit ner Gitarre als Frequenzgenerator und AC Messung dem leicht auf die Spur kommen. Masse und Signal mit Krokoklemmen ans Messgerät, dann geht das doch supereasy. Die tiefe E-Saite schwing lang genug und nach V1 ist das Signal schon deutlich, selbst davor im 100mV Bereich.
Würde ja lachen wenn ein Lötbeinchen unten noch nicht geclippt wurde und Kontakt bekommen hat mit dem Gehäuse, alles schon passiert... :)
Aber wenn ich den R rechts neben der Schraube sehe, ich meine es ist der Bias-R des Kathodenfolgers, der scheint ja auch eine Lötbrücke nach rechts zu haben ungewollt (unten im Bild), das wäre ja mal fatal...aber die Bildqualität reicht wirklich nicht aus, alles nur Vermutungen.
-
Da die Spannungen alle im Toleranzbereich liegen, scheiden meiner Meinung nach Anoden- und Katoden-Rs aus. Bleiben eigentlich nur die Bauteile und Lötstellen im Signalweg sowie die Gitter-Rs übrig. Wäre vielleicht noch eine Maßnahme die Gitterspannungen nachzumessen.
Ansonsten alle Lötstellen entölten und neu sauber löten.
Gruß Axel
-
Hallo,
was auch gerne mal kaputt geht, sind die Potis, wenn man beim Löten etwas zu lange dran rumbrät. Ist mir selber auch schon passiert. Da ist dann der Kontakt zur Widerstandsbahn schon mal offen. Das könnte auch das plötzliche helle Aufleuchten der EL84 erklären, wenn z.B. das Masterpoti die Masseverbindung verloren hat oder der Schleifer offen ist.
Gruß
mike
-
Hallo,
gibt es hier eigentlich was neues? Über die Feiertage Zeit zum Basteln gefunden?
Gruß, Peter