Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Materialien => Thema gestartet von: Bierschinken am 23.01.2017 12:21
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Hallo,
ich verarbeite grade zum ersten mal die TT Turrets und habe massive Probleme beim Verlöten.
Die Turrets nehmen kein Lot an, es sei denn ich halte da ewig drauf mit hoher Temperatur.
Lötstation ist eine JBC mit ordentlich Leistung, Spitze ist ne breitere "Rundspitze". Eingestellte Temperatur 350°C.
Bleifreies Lot, Lötzeit Minimum 30 Sekunden.
Halbleiter-Elemente kann man so nicht verarbeiten...auch für passive Komponenten ist das extremst grenzwertig.
Was ist da verkehrt? - Habt ihr auch die Probleme?
Danke und Grüße,
Swen
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Hallo,
Probleme in dem Sinn hatte ich zwar nicht, aber es ist mir definitiv zu viel Heizerei mit den Turrets, wenn man ein Board so gestaltet dass die Beine mancher Bauteile ziemlich kurz geraten halte ich das dann schon für sehr fragwürdig, überhaupt wenn man ein Teil tauschen möchte und ein oder mehrere andere Teile dabei mehrfach grillt.
Gruß Franz
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Hallo,
ist mir auch schon passiert, habe bisher immer die Rohrnieten verarbeitet und wollte mal die Turrets probieren. Ging bei mir auch schief. Bin wieder reumütig zu den Nieten zurück. Die 2 Päckchen Turrets werd ich nicht mehr verarbeiten.
Grüße
hansge
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Hallo Swen,
bleifreies Lot dürfte dein Problem sein.
Gruss
guanre
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Sorry, kein bleifreies Lot! Tippfehler!
Es ist echt unmöglich da gescheite Lötstellen hin zu kriegen....ich fühle mich wie in meiner Ausbildung, als ich mit nem 40W-Kolben Massekabel mit 4qmm und Blefrei löten musste. :o
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hi Swen,
das Problem hatte ich auch, nach dem Wechsel auf das von Dirk angebotene Lot funzte es.
Gruß, Dieter
https://www.tube-town.net/ttstore/Bauteile-Verstaerker/Loetzinn/Loetdraht-Loetzinn-1-0-mm-100g::4267.html
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Hi Swen,
Ich loete mit 450 Grad, dass Problem bei den Turrets ist ihre Masse, die will erst mal aufgeheizt werden, bevor das Lot angenommen wird.
Gruesse, Robert
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Hi Swen,
Ich loete mit 450 Grad, dass Problem bei den Turrets ist ihre Masse, die will erst mal aufgeheizt werden, bevor das Lot angenommen wird.
Gruesse, Robert
nicht nur die Temperatur , auch unterschiedliche Lote spielen nach meiner Erfahrung eine Rolle.
Gruß, Dieter
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Ahoi,
die Turrets brauchen Dampf, ich fahr bei denen mit 385°C und trotzdem tritt kein verbranntes Lot auf, die Lötstellen sind schön glänzend...
Das da mehr Hitze benötigt wird ist aber nicht nur bei den TT Turrets so, auch andere Boards die ich schon verarbeitet habe (u.a. aus US of A Quellen) brauchen die Hitze um eine ordentliche Lötung zu fabrizieren...
Gruß
blues
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Hallo,
neben dem längeren Aufheizen der Turrets ist das Lot ein weiterer sehr wichtiger Faktor. das Lot aus dem Shop funktioniert sehr gut, bleifrei ist eine mittlere Zumutung - nicht nur bei den Turrets.
Gruß, Dirk
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Hallo,
also bleifreies Lot ist ein NoGo!
Ansonsten hatte ich das Problem auch. Geholfen hat mir, dass ich bei den Turrets die Oberfläche bis aufs Messing abgefeilt habe. Dann gings grundsätzlich besser. Aber ja, die Teile brauchen ganz schön Hitze.
gruss, corne
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Hallo,
ich benutze einen Glasfaserstift um z.B. die Bauteilanschlüsse von Verunreinigung und Oxiden vor dem Löten zu reinigen,
dann klappt es auch mit bleifreiem Lot nicht schlecht.
Gruß
Manfred
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Hallo,
ich hatte auch Probleme mit dem Löten. Ich bin dann umgeschwenkt auf vorverzinnen, d.h. das leere turret ewig vorgeheizt und dann die Oberfläche verzinnt.
Danach ging das Einlöten der Bauteile viel besser.
Aber nochmal tu ich mir das mit den turrets wohl nicht mehr an, so schön es später auch aussieht.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo,
mein Erfahrungswert.
Ich habe mit SN95,5 - AG3,8, CU0,7 Lot von Stannol, Typ HS10 0,8 mm keine Probleme.
Lötkolben ist ein Ersa iTool bei 350 Grad
Es gibt einige Legierungen auf Printbuchsen die nicht so recht wollen. Mit Turrents hatte ich aber bislang keine Probleme.
lg
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Hallo,
es ist eigentlich schon alles gesagt, aber der dokumentarischen Vollständigkeit wegen verlinke
ich mal diesen Thread: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13337.0.html (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,13337.0.html)
Gruß, Peter
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Was tut man als Nicht-Besitzer einer regelbaren Lötstation? Mit 15W-Kolben kommt man da vermutlich nicht weit?
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Hm, ich fürchte, mit 15W kommst Du wirklich nicht weit. Ich habe eine 40W Station und finde das teilweise grenzwertig. Selbst bei eingestellten 450Grad und einem Tropfen Lot auf der Spitze zu besseren Wärmeleitung dauert es teilweise etliche Sekunden, ein Beinchen freizukriegen, vor allem wenn noch ein hübscher dicker Busdraht um den Fuß des Turrets gewickelt ist...
Für ein erprobtes Layout ist das sicher schick, mein nächster Bastelamp kriegt eine Lötleiste.
Schönen Abend,
Andreas
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Ich denke auch, dass ein 15 Watt Lötkolben "okay" ist, um einen dünnen Draht an den anderen zu kleben.
Wichtig ist eine gute thermische Leitfähigkeit der Lötspitze und vor allem entweder thermische Kapazität im Kolben oder elektrische Leistung um Temperatur aufholen und halten zu können.
Im übrigen ist mit 450 grad löten eher nicht so förderlich, weil die Andockmittel im Lot sofort verdampfen und ohne diese Mittel ist ein Lötenso ziemlich unmöglich.
Es kann auch sein, dass die Probleme genau daher kommen. Ich habe von "abperlendem Lot" gelesen in diesem Zusammenhang und bin der Meinung, dass dies genau daher rührt, dass die Flussmittel entweder schlecht sind oder sofort verdampfen. Lot zieht sich zur Hitze hin, der Wärmetransfer muss aber gegeben sein. Sonst klebt die Spitze voll, es qualmt und mehr passiert nicht.
Der Unterschied "bleifrei" und "nicht bleifrei" ist in erster Linie Temperatur. 185 Grad zu etwa 235 Grad, je nach Zusammensetzung.
Nur sehr wenige bleifreie Legierungen kommen mit bleihaltigem Lot nich klar (Aus meiner Erfahrung). Wichtig ist ein geeigneter Silberanteil und entsprechende Flussmittelseele.
Ansonsten finde ich das Löten ohne PlumBum auch schei**e. Ist irgendwie wie Kaffee ohne Koffein.
lg Geronimo
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Regelbare Lötstation ist kein Muss. Ich habe einen Weller, der ist nicht regelbar, hat aber immer die richtige Temperatur (für meine Verhältnisse jedenfalls). Als Spitze habe ich einen "Meissel" mit ca. 2mm Breite, alles dünnere mag ich nicht.
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Hi,
Im übrigen ist mit 450 grad löten eher nicht so förderlich
hab ich auch nicht empfohlen. Mir ging es um das Auslöten. Mit eher so einem Fummeldings als Lötstation wie meiner, die die Leistung nicht optimal auf die Lötspitze nachliefert (die Sorte, bei der die Spitze nur mit einem Madenschräubchen in einem Loch mit ordentlich Übermaß sitzt), dauert es sonst Ewigkeiten.
VG
Andreas
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Was tut man als Nicht-Besitzer einer regelbaren Lötstation? Mit 15W-Kolben kommt man da vermutlich nicht weit?
Eine kaufen? Man muss ja nicht hunderte von Euros für eine Weller ausgeben, bei mir tut seit Jahren eine von Pollin für ganze 45€ ihren Dienst und das absolut klaglos und beschwerdefrei. Guckst Du BestNr 840054 oder 840185
Gruß
blues
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Da Weller recht gute Qualität hat und auch einzelne Ersatzteile lieferbar sind, habe ich meine gebraucht in Einzelteilen in der Bucht geschossen. Gesamtpreis um die 100 EUR, hätte neu das 5fache gekostet.
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Zwei billige Kolben von Pollin, die denen der Lötstationen exakt gleichen, sind mir schon unter den Händen zerfallen...
Ich denke, ich werde mir für meinen 60W-Kolben eine etwas dünnere meißelförmige Spitze besorgen, das sollte für Turrets ja passen. Bei Platinen und sehr kleinen Teilen ist mir der allerdings deutlich zu stark.
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Ich habe bei meinem Spitfire Bausatz auch gerade das Problem dass sich die Turrents nicht gut verzinnen lassen.
Lötstation ist eine geregelte 70Watt JBC, Lötzinn Stannol 60/40.
Die Turrets scheinen vernickelt zu sein, das Metall lässt sich mit Hilfe von "sanften" Flussmitteln kaum von der Oxidschicht befreien.
Ich probiere jetzt mal das Felden Zinn aus dem Shop und noch ein paar andere Flussmittel und Zinn Sorten aus der Arbeit ob sich irgendwas passendes finden lässt.
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Hallo,
ich habe gute Erfolge mit zusätzlichem, "selbstgebrautem" Flußmittel gemacht. Ich nehme Kolophonium (z. B. von einem bekannten süddeutschen Elektronik-Restpostenhändler. Der hat auch gleich passende Behältnisse mit Pinselchen oder Dosierspitze zum Auftragen ;-) ) und löse das in Alkohol auf. Einmal als eher dünnflüssige Tinktur und einmal als dünnflüssiger Honig.
Das trage ich auf die zu verzinnenden Teile auf, was gegenüber Flußmittel, das mit dem Lot zuerst an die Kolbenspitze kommt und dort zum Teil schon verdampft, Vorteile hat.
mfg ernst
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Hallo,
ich habe gute Erfolge mit zusätzlichem, "selbstgebrautem" Flußmittel gemacht. Ich nehme Kolophonium (z. B. von einem bekannten süddeutschen Elektronik-Restpostenhändler.
Werd ich mal ausprobieren. Dieser besagte Laden ist 15 Minuten mit dem Auto von mir entfernt :)
Ich hatte erst von kurzen eine Lötschulung nach IPC 610 zur Herstellung hochzuverlässiger Lötstellen und meine Unterlagen sagen dass für Nickeloberflächen Flussmittel vom Typ F-SW32 oder auch F-SW34 geeignet sind.
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Habt ihr schonmal probiert, die Turets vorher mit einem Schleifvlies anzuschleifen?
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Ich kann bestätigen daß es mit dem Lötzinn von Tube Town gar kein Problem ist, keine Lötstation, 30w Weller Lötkolben, ohne lang anheizen. Seltsam, das Stannol das ich hier habe trägt die selbe Bezeichnung Sn60Pb39Cu1 und das perlt ab.
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Hallo
Seltsam, das Stannol das ich hier habe trägt die selbe Bezeichnung Sn60Pb39Cu1 und das perlt ab.
Die Formel sagt 60% Zinn, 39% Blei, 1% Kupfer
es ist aber auch ein Flussmittel enthalten, und das dürfte nicht das gleiche sein.
Gruß Franz
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HalloDie Formel sagt 60% Zinn, 39% Blei, 1% Kupfer
es ist aber auch ein Flussmittel enthalten, und das dürfte nicht das gleiche sein.
Gruß Franz
Ja, das unterschiedliche Flussmittel macht den Unterschied in der Verarbeitbarkeit aus.
Obwohl das Material der Turrets trotzdem nicht ganz einfach zu löten ist, da gibt es auch bessere Oberflächen.