Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: raphrav am 6.05.2018 10:56

Titel: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 6.05.2018 10:56
Hallihallo, da bin ich mal wieder!

Ja, es ist schon Jahre her, dass ich mich mit Verstärkern und Röhrentechnik auseinandergesetzt habe und auch, dass ich hier war.
Ist einfach eingeschlafen. Warum? Einige Faktoren: Berufseinstieg (und nach nem Tag Elektrotechnik im Büro willste daheim nicht auch noch hirnen), hab (zu) viel Sport gemacht die letzten Jahre undundund... Egal: Basteln und Musikmachen kommen nach dieser Zeit voller Umbrüche als zarte Pflänzchen zurück, mal schauen...
Musste mich auf jeden Fall erstmal wieder gewaltig einlesen, hab teilweise meine eigenen Posts von damals nicht verstanden...

Warum ich hier schreibe: Ich hab hier (https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17413.0.html) ja mal was gebaut. Und er hat noch immer die Kinderkrankheiten der Anfänge, aber der Reihe nach:
1. Die beiden Input Channels ähneln sich einfach zu sehr, das ist Quatsch so.
2. Der Amp hat Laufstärkeschwankungen, nach einem Endröhrentausch ist immer ne Weile Ruhe. Denke also, dass Ua 16% über Ua,max auf Dauer halt doch nicht cool sind.
3. Die Karre hat mir doch zu wenig Dampf/Gain, zumindest mit meinen SCs.

Vor allem der zweite Punkt lässt mich halt doch zweifeln, ob sich die 6P1P (max. 250V) mit dem Konzept 5E3 (besser 300V und mehr) vertragen.
Beide möglichen Konsequenzen bedeuten einen kompletten Umbau: Der Wechsel auf 6V6GT bedeutet neue Fassungen der Endröhren, der Umbau auf ein anderes Ampkonzept sowieso. Momentan favorisiere ich eine Kombination, und zwar einen Umbau auf EL84 und logischerweise ein komplett neues Konzept.

Deswegen mal Abstecken der Randbedingungen, wie ich mir das vorstelle, von hinten nach vorne:
- Halbleiternetzteil
- Endrohre EL84 in PP
- LarMar-PPIMV
- Katodyn-PI
- insgesamt zwei ECC83, also vier Systeme, also drei für die Vorstufe
- Vorstufe als 1+1-Channel, also "Normal-Channel" mit zwei Anodenfolgern und dem Fender-HiCut-1Knob-TS (z.B. siehe Princeton)...
- ...und davor/dazwischen das letzte System zuschaltbar als "Boost".

Klanglich stelle ich mir eine Spanne von rotzig-clean bis bluesig-rockig-verzerrt vor.

Jetzt die Hauptfragen, bevor ich entweder gegen eine Wand laufe oder das Rad unnötig neu erfinde:
- Ist da irgendwo was drin, was sich beißt?
- Gibt's so was schon oder in sehr ähnlich, sodass ich es einfach anpassen könnte? (da merke ich doch, wie weit ich aus dem Thema raus bin)

Und als Randbedingung, dass Teil soll dann meistens eine offene 10"-Box, seltener eine offene 12"-Box treiben.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: LIGHTMATROSE am 6.05.2018 12:50
 :gutenmorgen:

Die 6P1P wurde auch schon mit mehr als 250 Volt betrieben.
Luscher doch mal bei WATTKINS.COM:
-COMMUNITY CENTER
-TONE PER BUCK CLUB.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 6.05.2018 17:58
Ich habe was ähnliches in Planung, siehe Thread zum “Vibro-Wreck“. Mit zwei Trioden einen typischen Fender Kanal bauen, Klangregelung evtl umschaltbar zwischen TMB und einfacher Höhenblende wie im 5e3. Die dritte Triode als “Coldclipper“ kommt zuschaltbar dahinter, also ähnlich wie im Trainwreck Express. Ich hatte als Ausgangspunkt allerdings Brown-/Blackface im Sinn, also LTP, zwei 6v6 mit fixed Bias und Tremolo.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 6.05.2018 20:02
Heya,

@LIGHTMATROSE: Kann mit deinem Post nichts anfangen. Bitte werde konkreter.

@roseblood11: Das wäre durchaus eine Variante... Die ersten zwei Systeme (samt Höhenblende) direkt vom 5E3 übernehmen, dann den Coldclipper (da wäre ich gespannt, ich hab keine Vorstellung, wie so was klingt... Aber das lässt sich zur Not ja schnell auf eine "Standardstufe" umstricken) schaltbar, dann Kathodyn-PI, dann zwei EL84... :-) Klingt gut, ich denk mich mal weiter rein :-)
(Fixed Bias, Tremolo, Feedback brauch ich alles nicht, außerdem kommt's meinem PPIMV in die Quere)

Gibt's auf die Schnelle einen bekannten Amp mit Kathodyn-PI und EL84, bei dem ich ein bisschen spickeln könnte? ;-)

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: Reinhold Messmal am 6.05.2018 21:29
Hallo,
ich glaube der Divided by 13 CJ11 geht ein wenig in die Richtung.
Gruss, Stefan
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 6.05.2018 21:42
http://chasingtone.com/dvnator/odds-and-ends/the-amaretto/

Ein anderes Bsp. ist der 18w Daisycutter
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 6.05.2018 22:16
Der CJ11 ist doch auch mit 6V6?
Daisycutter hab ich nicht gefunden.
Aber der Amaretto sieht schon mal vielversprechend aus. :-)

Nebenbei, zum Thema PPIMV: Macht ja bei einem Kathodyn-PI, den ich gar nicht so treten will/soll, gar nicht so viel Sinn, wa? :-P
Von daher sollte ich den Master als "normales" Pegelpoti eher zwischen die dritte Stufe und die PI-Stufe setzen, oder ist das Quatsch?

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 6.05.2018 22:59
(https://i.warosu.org/data/diy/img/0006/90/1409525025576.jpg)
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 6.05.2018 23:09
Hier findet sich der Hinweis, dass Coldclipper vor Kathodyn nicht so gut funktioniert:
http://chasingtone.com/dvnator/odds-and-ends/the-brick-oven/

Hab ich im Ampage-Forum auch schon ähnlich gelesen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 7.05.2018 08:09
Der CJ11 ist doch auch mit 6V6?
Daisycutter hab ich nicht gefunden.
Aber der Amaretto sieht schon mal vielversprechend aus. :-)

Nebenbei, zum Thema PPIMV: Macht ja bei einem Kathodyn-PI, den ich gar nicht so treten will/soll, gar nicht so viel Sinn, wa? :-P
Von daher sollte ich den Master als "normales" Pegelpoti eher zwischen die dritte Stufe und die PI-Stufe setzen, oder ist das Quatsch?

Grüße,
Raph

Hallo Raph,
warum sollte man einen Cathodyn nicht treten dürfen?

ich würd es mal mit einem Crossline danach probieren...

Grüße
Jochen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 7.05.2018 20:15
Guten Abend! :-)

@cca88: http://www.valvewizard.co.uk/cathodyne.html
Klar, da wird gleich der Trick mitgeliefert und den werde ich schon als Notnagel verbauen. Aber das Gelbe vom Ei oder "klassisch" würde ich das jetzt nicht nennen... Und wenn dann würde ich ohnehin LarMar verbauen, weil ich a) gute Erfahrungen damit gemacht habe und b) es in der Kiste schon in Grundzügen implementiert ist.
Andererseits wiederum wird es im CJ11 auch verbaut, und da eh halb fertig rumfährt, wäre es einen Test wert...

@roseblood11: Zu schade, dass der Gute nicht geschrieben hat, warum sich das beißt... Bleibt nur zu spekulieren, denke aber auch, dass es ganz grob in die oben beschriebene Richtung läuft...
Und danke für das Nachreichen! :-) Das hilft insofern weiter, da mir auch die CJ11-Vorstufe echt sympathisch ist und sich das sicher mit der Daisycutter-Endstufe verkuppeln lässt :-)

Wenn dann noch eine der Inputbuchsen rausfliegt (ich hab bisher auch ausschließlich die High verwendet, also kann ich ohne die Low leben), hab ich auch Platz für ein bisschen ein größeres Tonestack, statt dem (unnötigen) Standby-Switch gönne ich der Endstufe eine T/P-Umschaltung, und dann wird da so langsam ein Konzept draus:
- Netzteil Halbleiter
- Vorstufe CJ11
- Endstufe Daisycutter, aber mit LarMar statt der 220k-Widerstände, T/P-Switch und Freilaufdioden.

Kurze Frage am Rande: Was soll der Snubber am Ausgangstrafo des Daisycutter? Kann der gerade mitm LineOut zusammen rausfliegen?

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 7.05.2018 20:43
Guten Abend! :-)

@cca88: http://www.valvewizard.co.uk/cathodyne.html
Klar, da wird gleich der Trick mitgeliefert und den werde ich schon als Notnagel verbauen. Aber das Gelbe vom Ei oder "klassisch" würde ich das jetzt nicht nennen... Und wenn dann würde ich ohnehin LarMar verbauen, weil ich a) gute Erfahrungen damit gemacht habe und b) es in der Kiste schon in Grundzügen implementiert ist.
Andererseits wiederum wird es im CJ11 auch verbaut, und da eh halb fertig rumfährt, wäre es einen Test wert...



Grüße,
Raph

Raph,
blöde Frage, aber hast Du einen Kathodyn schon mal selber "in echt" angezerrt gespielt?

Die "bösen" Obertöne können richtig reizvoll sein - und das nicht nur für Neil Young Sounds. Es findet teilweise eine Frequenzverdopplung statt, die echt gut kommt...

Den LarMar - so sehr ich ihn bei Long-Tails liebe - den würde ich bei einem Kathodyn nicht nehmen, weil er genau diesen Effekt bedämpft.

Der Gridstopper vor dem Kathodyn - den müsste ich noch ausprobieren - den hat mein 5E3 nicht - ich vermiss aber ehrlich gesagt auch nichts....

Grüße
Jochen

Die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis sind in der Praxis größer als in der Theorie
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 7.05.2018 20:55
Hey Jochen,

ich muss zugeben, ich hatte noch nicht die Gelegenheit, einen Amp mit Kathodyn-PI richtig auszufahren.
Aber nüchtern betrachtet sehe ich beim Betrachten der verlinkten Oszikurven oder auch bei der Referenz Neil Young eben im Prinzip Fuzz- und Octaversounds.
Verstehe mich nicht falsch, ich sehe den Reiz durchaus, aber ich verspreche mir nicht, dass ich so auf meiner Suche eines trockenen, mittenlastigen, fetten und gleichzeitig nicht einmal so krassen Zerrsounds nachher zufrieden sein werde.

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 7.05.2018 21:13
Sound beschreiben ist immer schwierig, aber das klingt ziemlich nach 6g3
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 7.05.2018 22:38
Hey Jochen,

ich muss zugeben, ich hatte noch nicht die Gelegenheit, einen Amp mit Kathodyn-PI richtig auszufahren.
Aber nüchtern betrachtet sehe ich beim Betrachten der verlinkten Oszikurven oder auch bei der Referenz Neil Young eben im Prinzip Fuzz- und Octaversounds.
Verstehe mich nicht falsch, ich sehe den Reiz durchaus, aber ich verspreche mir nicht, dass ich so auf meiner Suche eines trockenen, mittenlastigen, fetten und gleichzeitig nicht einmal so krassen Zerrsounds nachher zufrieden sein werde.

Grüße,
Raph


Hallo Raph,
umlöten kann st Du danach immer noch...

BTW - ich steh absolut nicht auf die "kaputten" Neil Young Sounds...

Ich geh nur davon aus, was mein Deluxe in Echt tut.... Und der hängt am Volumepoti wie kein Anderer....

Bandbreite pur - und wenn der anfängt zu zerren, dann ist das - zumindest für Blues und Bluesrock - ein absoluter Traum...

Nicht nur meine Meinung :)

Grüße
Jochen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 8.05.2018 16:07
Heya,

also, Hartnäckigkeit zahlt sich manchmal vielleicht aus. Dann wandert halt das Poti in den Warenkorb und das LarMar fliegt en bloc (sodass es sofort wieder rein könnte) mal testweise raus. Selbes umgekehrt bei den Gridstoppern.

Joar, der 6G3 klingt halt auf Samples schon mal geil, muss ich lassen. Und irgendwo will ich auch in genau die Richtung, du hast verstanden, worauf ich raus will. Danke!
Ich müsste halt dabei doch auf Oktal umstricken und ich würde die Karre mit Halbleiternetzteil und auch deutlich weniger Spannung fahren, das geben halt der Trafo und der Platz nicht her. Und wenn ich den Bright Channel und das Tremolo weglasse (und dafür ein Fixed Bias bastle) sowie als Eingangssystem ein ECC83-System nehme, dann bekäme ich das wirklich alles reingequetscht. Bleibt noch die Frage, wie authentisch das ganze dann noch ist, zumal ich ja auch noch Speaker und Gehäuse so gegeben habe...

Fragen über Fragen...

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 8.05.2018 20:54
Diodengleichrichter wird nicht viel ändern, aber deutlich geringere Spannung wird dem Headroom bei cleanen Sounds nicht gut tun, und davon hat's eh nicht reichlich...

Ich denke grad an der Variante "Ghettolux" rum. Grobe Richtung 6g3, PI aber eher Marshall und Kathodenbias. Wenn man eine Röhre mehr einplant, könnte man noch einen einfachen Cleankanal ergänzen, am besten so, dass man beide parallel fahren kann, und das Tremolo vom Vox Pacemaker. Evtl mit VoCo, als kleiner Combo, mit 10" Weber AlNiCo - best of all worlds...
http://chasingtone.com/dvnator/wp-content/uploads/sites/6/2017/11/Ghettolux_v1.jpg

Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 10.05.2018 15:00
Heya,

also: Mit diesem "best of all worlds" hab ich auch schon super Erfahrungen gemacht, mein Bühnentop ist die Krönung mit seiner Hauptschaltung ausm Marshall 1974, wobei das Tonestack durch die Fender-Höhenblende ersetzt wurde. Und für mehr Gain steht die EF86-Stufe ausm AC15 bereit, die die Kiste anbläst... Also go!

Der Ghettolux also als Basis sieht sehr gut aus. Was ich modifizieren würde:
- Endstufen ggf. auf EL84 umstricken. Im Wesentlichen also andere Pinbelegung sowie andere Werte für's RC-Glied an den Kathoden
- Die Bassblende finde ich seltsam und beim offenen Potipin stellt's mir die Nackenhaare auf. Das Zeug fliegt samt dem 4n7 raus. Wenn der Bass dann Korrekturen erfordert, lieber über den Kathoden-C der zweiten Stufe.
- PPIMV, welches, sieht sich dann ;-) (zumal hier ja ein LTP drin wär und kein Kathodyn)

Cleankanal brauch ich nicht, Tremolo brauch ich nicht (hab das EA als Treter), VoCo mag ich nicht.

Ein paar Gedanken noch zur Anodenspannung: Hab mir die bisherige Kiste angesehen und festgestellt, dass ich bei dem Wuestentrafo TRA200 die "kleine" Hochspannung genommen hatte, also Sekundärspannung 230V AC. Damit komme ich ziemlich genau bei 290V DC an den Endröhrenanoden (momentan 6P1P) raus. Die würde ich bei EL84 auch in etwa so erwarten (Ia,nenn,6P1P=44mA, Ia,nenn, EL84=48mA, aber die 6P1P lief ja "drüber")
Optional könnte ich den Trafo auf 250V AC Sekundär umlöten, Dreisatz ergäbe 315V DC an den Anoden, wieder mehr, als die EL84 eigentlich darf (300V).
Wo ich jetzt natürlich mal das Datenblatt der 6V6GT anschaue, wäre ich mit deren Ua,max=450V besser dran...

Dennoch: kein Scheiß, das gefällt mir jetzt echt, ich zeichne mal zwei eigene Pläne (einmal EL84 und einmal 6V6GT) und dann sehen wir weiter! :-)

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 10.05.2018 15:15
Hallo Raph,

mach Dir über die 300V max bei der EL84 keine Gedanken... Die können mehr ab. Im AC30 sind es auch eher 350V.
Mit dem 1k Schirmgitterwiderstand und 270 Ohm an der Kathode dürfte sich alles sauber einpendeln

Grüße
JOchen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 10.05.2018 19:05
Heya,

danke für den Hinweis! Aber ich hatte für EL84 in PP mit Kathodenbias 150Ohm im Hinterkopf? Sind 270Ohm nicht ein bissl kalt? Schirmgitterwiderstände sind klar...

Anbei jetzt mein erster Schuss. Was meint ihr? Offen sind noch eben die Werte an den EL84-Kathoden sowie der eine oder andere Kondensator.
TP-Umschaltung fehlt noch im Plan. Und, was mir noch so auffiel: Gridstopper an V1B? Und überhaupt: Macht man an die Röhrensysteme des LPT eigentlich keine?

Zur Spannung: Ich bau erstmal die Angstvariante, wenn der Headroom nicht ausreicht, wird umgelötet.

Danke für eure Geduld! :-)

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: dimashek am 11.05.2018 09:43
Was du versuchst zu machen ist der "Loco fiasco" vom selben Autor  :)
Der LTP für el84 könnte (und sollte meiner Meinung nach) etwas grösseren Tail-Resistor bekommen, als 10k. Ich würde bei R15 nicht unter 27k gehen. Sogar 47k. (und dann R17-18 gleich machen)

Der Schalter dürfte so knallen, besser wäre, wie im Bild.

 PPIMV in einem Amp mit NFB - würde es nicht machen. Wenn PPIMV - dann NFB weg. Und umgekehrt.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 11.05.2018 09:57
Was du versuchst zu machen ist der "Loco fiasco" vom selben Autor  :)
Der LTP für el84 könnte (und sollte meiner Meinung nach) etwas grösseren Tail-Resistor bekommen, als 10k. Ich würde bei R15 nicht unter 27k gehen. Sogar 47k. (und dann R17-18 gleich machen)

Der Schalter dürfte so knallen, besser wäre, wie im Bild.

 PPIMV in einem Amp mit NFB - würde es nicht machen. Wenn PPIMV - dann NFB weg. Und umgekehrt.

Mich würde mal interssieren, warum ihr alle PPIMV in Verbindung mit NFB so ablehnend gegenübersteht...

Passiert doch nix Böses - ausser daß der Feedbackloop nicht mehr richtig funktioniert...

Just wondering

Grüße
JOchen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: dimashek am 11.05.2018 10:13
ausser daß der Feedbackloop nicht mehr richtig funktioniert...

also mir reicht der Grund.  :)

Ich sehe kein Grund, warum man NFB für aufgedrehten Master haben sollte, und sonst nicht.
Wenn, dann komplett rein oder raus. Macht für mich klanglich mehr Sinn
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: cca88 am 11.05.2018 10:40
ich hab den LarMar in meinem alten 1987T drin - das Verhalten ist meines Erachtens kaum spürbar...

Grüße
Jochen
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 11.05.2018 10:48
Ich weiß auch gar nicht, warum der Effekt so negativ sein soll. Ein weit runter gedrehtes PPIMV macht einen Amp schon “flacher“ und die Auswirkung aufs NFB wirkt dem doch eigentlich entgegen.

PS: die Kathoden-C's würde ich vereinfachen und den kleineren permanent drin lassen. Ob 22 oder 24,2uF ist völlig egal.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: dimashek am 11.05.2018 10:57
Ich weiß auch gar nicht, warum der Effekt so negativ sein soll. Ein weit runter gedrehtes PPIMV macht einen Amp schon “flacher“ und die Auswirkung aufs NFB wirkt dem doch eigentlich entgegen.

PS: die Kathoden-C's würde ich vereinfachen und den kleineren permanent drin lassen. Ob 22 oder 24,2uF ist völlig egal.
Negativ ist es nicht, nur nicht konsequent ;)
Wie gesagt, PPIMV runtergedreht macht den NFB aus, aufgedreht - wieder an.
Kathoden Cs - hast du recht. 2u2 permanent drin und 22u zuschalten (in dem man den 47k kurzschließt)
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 11.05.2018 18:16
Heya,

holla die Waldfee, danke für diese tolle Diskussion! :-)

Der Reihe nach und ich hoffe, nichts zu vergessen:
- Loco Fiasco gefunden - stimmt! :-) Wesentliche Unterschiede: Die zweite Stufe hat weniger Dampf, ist dafür nicht runtergeteilt. Welche Variante würdet ihr bevorzugen? Und noch der Presenceregler an der PI-Stufe. Brauch ich den? ^^
- NFB und PPIMV, stimmt, da war was... Vor allem hab ich schon vor, damit nicht nur von zehn auf neun zu drehen, sondern schon mal zu halbieren oder gar zu dritteln. Und dann brauch ich halt wirklich kein NFB basteln, da gebe ich schon recht. Als einzig sinnvolle Variante fällt mir in dem Fall halt doch die VoCo ein, die dann die Schirmgitter runter regelt. aber Die mag ich eigentlich nicht, sonst fällt mir aber nichts ein, was "nur" auf Headroom geht und nicht auf Verstärkung, also regelungstechnisch relevantes.
- Ich hab die Kondensatorumschaltung aus meinem anderen kopiert, und da knallt nix... Aber ja, vielleicht wäre Widerstand kurzschließen geschickter...

Voila, anbei die Verbesserungen.

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 18.05.2018 18:36
Heya,

da bin ich wieder, die Woche war extrem voll...

Keiner mehr ne Anmerkung zum Bisherigen?

Außerdem began ich rumzuüberlegen, wie weit ich denn mit so einer VoCo sinnvoll runterregeln kann. Die Idealvorstellung "Regler runter -> V(G2)=0V -> P=0W" wird ja nicht so funktionieren, ne?

Sonst würde ich so langsam aber sicher mal ne BOM exportieren und zusammensuchen :-)

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 18.05.2018 21:48
Alternative zum VoCo wäre eine primitive Leistungsreduzierung:
Angenommen, ich komme mit Triodenschaltung bei so 10W raus... Dann noch mit einem einfachen L-Pad vierteln, dann sind wir bei 2,5W und der im Amp verbaute Speaker ist ziemlich ineffizient... Wäre die einfachste Variante, mhm?

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 24.05.2018 15:37
Hi zusammen,

ich muss jetzt mal zu einem Ergebnis kommen.

deswegen also, Punkt 1, Zusammenfassung von Tausend Überlegungen und Analyse dutzender Amps:
- Ich will einen 15Watter in die Zerre fahren und dabei keinen Hörschaden erleiden, also brauch ich irgendeine Bremse
- Nach Analyse meiner Klangvorstellung sollte ich auf NFB nicht verzichten und einen LTP-PI verbauen
- Ich bin mit zwei Röhrensystemen vor der PI-Stufe recht knapp aufgestellt

Punkt 2, das Machtwort:
- Grobe Leistungsreduzierung durch T/P-Umschaltung und L-Pad.
- "Feineinstellung" durch PPIMV. Wenn ich das nicht exzessiv runterdrehe (brauch ich auch nicht wegen der Zeile drüber), greift mir das nicht zu sehr in die Gegenkopplung rein
- Sonst Ampaufbau irgendwo zwischen 6G3, 5Ä3 und Loco Fiasco, siehe frühere Posts

Punkt 3, die Agenda:
- Zuallererst teste ich mal ein L-PAD an meinem 1974-Verschnitt. Also wie es in den Klang greift, wie viel Reduktion es dem PPIMV abnimmt, wie warm es wird
- Wenn das klappt, baue ich den Amp wie oben genannt auf
- Tests und Optimierung
- Und ganz gesponnen: Wenn dann alles zuverlässig läuft, hab ich zwei Amps in der Leistungsklasse und eigentlich im anderen deutlich mehr Platz... Da hab ich auch schon Ideen, mal abwarten ;-)

Grüße,
Raph

PS: Interessiert das hier eigentlich noch irgendjemand?
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: roseblood11 am 24.05.2018 19:32
Dirk hat auch hübsche Bausätze für Powa Sucka... Die kosten zwar ein paar Euro, aber es ist die klangneutralste Lösung. Und da man damit alle seine Amps ausbremsen kann, hat man letztlich mehr davon.  Ich bin jedenfalls bei meiner Planung so weit, dass ich auf "interne" Pegelreduzierung weitgehend verzichten werde, abgesehen vom Mastervolume.

Grüße, Immo

PS: ja
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 24.05.2018 20:13
Na dann, dann schreib ich hier weiter ;-)

Ein L-Pad macht ja nichts anderes, nur eben mit drei Festwiderständen, was es unglaublich günstig macht und deswegen der erste Versuch wird. Der Haken halt, das Teil viertelt die Leistung, aus und fertig... Aber wenn das in die Richtige Richtung geht und ich da Regelbedarf hab, kommt so was her, ja.
(Den PoS50 finde ich im Shop gar nicht mehr, aber gut, den kann man ja selbst zusammenstellen...)
Und mehr als Master will ich ja auch nicht. Der Hickhack ist ja nur mit dem MFB-Loop...

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: dimashek am 25.05.2018 11:20
Punkt 1, Zusammenfassung von Tausend Überlegungen und Analyse dutzender Amps:
- Ich will einen 15Watter in die Zerre fahren und dabei keinen Hörschaden erleiden, also brauch ich irgendeine Bremse
- Nach Analyse meiner Klangvorstellung sollte ich auf NFB nicht verzichten und einen LTP-PI verbauen
- Ich bin mit zwei Röhrensystemen vor der PI-Stufe recht knapp aufgestellt
1) Reactive Load, Danach Spannungsteiler 1: zu was auch immer. Einfache L-Pad Lösung ändert den Sound schon stark, besonders bei starker Abschwächung.
  kleine Box (1x12) mit leiserem Speaker hilft da auch  ;)
2)  passt schon, ich würde NFB bei el84 definitiv schaltbar machen.
3) nimm 4!
- "Feineinstellung" durch PPIMV. Wenn ich das nicht exzessiv runterdrehe (brauch ich auch nicht wegen der Zeile drüber), greift mir das nicht zu sehr in die Gegenkopplung rein
Etwas Mathe zur NFB:
Standart el84 PP + LTP hat etwa 36-37dB gain. Mit einem gängigen 100k/4k7 FB Teiler stellt man etwa 27dB Verstärkung. Bleiben ca. 9dB loop Gain.
Das ist etwa Faktor 3.
Sprich - reduzierst du mit PPIMV den Pegel auf 1/3, hast du kein loop gain mehr, NFB "feedbackt" nicht mehr.  Das ist bei nem Log-Poti etwa Mittelstellung (grob geschätzt).

Ich versuche dir nicht PPIMV auszureden, das funktioniert schon ganz gut. Nur hast du halt im unteren (eigentlich in unteren 2/3) Bereich kein (oder wenig) NFB mehr, und der Klang ändert sich. Besonders, wenn man Presence-Regler haben will.
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 25.05.2018 12:46
Heya,

danke auch dafür! :-) Der Reihe nach:
Ich hätte als ersten Ansatz einfach mal geviertelt, weil das von den Werten so schön passt (Amp und Speaker je 8Ohm, also kaufste 3x8R2/17W, einen davon parallel zum Speaker, die anderen beiden parallel zueinander selbst und in Serie zum Speaker). Das teste ich jetzt auch unbedingt, sobald die da sind, schon weil ich eine unkomplizierte Ampbremse möchte und kein Happy Engineering.
Kleine Box nehmen ist gut... Wir reden hier bereits von einer offenen 1x10"-Combo, der Speaker hat glaub gerade mal 94dB/Wm, also viel leiser kannste speakerseitig quasi nicht bauen, wenn du nicht gerade auf Rasierapparatesounds stehst...
NFB per Lötschalter ;-) auf jeden Fall, das gehört zum Testen.
Nope, ich will einen Bluesamp und mehr als vier Novalsockel gibt das Chassis ohne Quetschen und Modifikationen nicht her.

Ich hab dir das mitm auflösen des NFB auch vorher geglaubt, soviel ist von Regelungstechnik und Systemtheorie damals noch hängen geblieben. Deswegen ja auch der Ansatz, dass der Ausgangsteiler die Hauptarbeit macht und das PPIMV dann den Pegel feinregelt.
Den Presenceregler brauch ich nicht zwingend, ist halt n Goodie, das da dabei ist. Ggf. fliegt der noch raus oder wird festgesetzt...

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 10.06.2018 15:22
Hi zusammen,

also: Ich hab dieses Wochenende den Teiler mal zusammengeklopft und damit gespielt. Fazit: Klingt gut (bzw. hat keinen großen Einfluss), bremst aber viel zu wenig. Ich liebe die Kiste jetzt schon, weil sie a) den Zimmerlautstärkepunkt des Eighteen-PPIMV in einen besser einstellbaren Bereich verschiebt und b) meine kleine Emma nun endlich tatsächlich wohnzimmertauglich macht (so viel zur Dimension der Reduzierung), aber das gesteckte Ziel ist verfehlt...

Also, was nun?

Denke, dass ich den Amp nun dennoch erstmal wie geplant aufbaue, und zwar mit PPIMV. Das Konzept an sich sollte ja passen und leiser bekomme ich ihn dann zur Not tatsächlich mit einem "richtigen" Powersoak, z.B. hier ausm Shop.

Noch eine Idee. Aber vielleicht ist das Kabbes, weil sie eigentlich primitiv ist und andere schon hätten drauf kommen können:
Wenn ich das NFB ohnehin schaltbar machen würde - was spricht dagegen, dann auch den NFB-Teiler mehrstufig zu machen? Also quasi die Schalterpositionen
- offen/kein NFB
- Standard-NFB für hohe PPIMV-Pegel
- reduzierter Teiler für starke PPIMV-Teilung
Ich meine, dadurch, dass der Amp auch mit NFB offen ja nicht schwingen sollte und "mehr" NFB in der Tendenz den Amp eher stabiler machen sollte, mach ich ja schon mal technisch nichts kaputt, oder?
Übersehe ich was?

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 15.11.2018 11:58
Hi,

hab lang nichts mehr geschrieben, ich weiß...

Der Grund ist blöd, aber einfach: Die Kiste hat mich nur noch genervt. Das Chassis, damals als studentische Sparvariante aus einem Kabelkanal vom Schrott herausgesägt, ist dermaßen verwinkelt und sperrig, dass man quasi nicht an die Röhrensockel kommt, man sowohl bei Verkabelung und Schaltung Kompromisse im Layout eingehen muss und dass man mit dem Lötkolben beim Fuhrwerken immer irgendwas anderes trifft.
Es ist ja so, dass die Kiste an sich recht klein ist und der Speaker drin nicht sonderlich effektiv. Mit einem 5W-Eintakter, der an sich gut lief, war die Kiste für daheim zu laut und live zu leise, das Thema 15W PP lief wie beschrieben mehrfach gegen die Wand.
Es macht einfach keinen Spaß, dauernd gegen Rückkopplungen zu kämpfen, Angst um schlechte Lötstellen und vor Überschlägen oder thermischer Überlastung zu haben, deswegen habe ich es immer weiter vor mir her geschoben und in der Folge jetzt dieses Projekt abgebrochen.

Dennoch ist es natürlich schade im die Kiste an sich, ist ja immerhin ein schicker kleiner Amp mit Birkenmultiplexgehäuse, sauber eingepasstem Schaltungsenclosure und einem vernünftigen Speaker drin, also will ich sie nicht wegwerfen.
Die (Vorerst-)Lösung ist, dass ich einfach Q&D einen Transistoramp eingebaut habe, im von mir bevorzugten klassischen Einkanaler-Layout: Vorstufe einfach ein ROG Eighteen (ich liebe diese Schaltung!), Endstufe eine fertig digitale aus der Bucht, die ich spaßeshalber mal bestellt hatte, Stromversorgung ein Laptopnetzteil und eine interne 7809-Schaltung für die Vorstufe. Und was soll ich sagen: Es funktioniert! Die Kiste klingt mehr als in Ordnung, wenn auch noch einen Tick zu dumpf und nicht ganz so "fein" wie das Original, schwer zu beschreiben. Laut genug ist es ebenfalls allemal. Die Endstufe verspricht theoretisch 100W bei 24V Supply und 4Ohm Last, rechnerisch komme ich also mit 20V und 8Ohm bei ca. 35W raus, habe aber weder vor, es nachzumessen oder auszufahren...

Was wird noch getestet? Zum einen, wie die Vorstufe an 12V statt 9V klingt, zum Anderen, was passiert, wenn ich die Speakersim der ROG-Schaltung ausklammere, denn die ist mit einem richtigen Speaker dran eigentlich doppelt gemoppelt. Vielleicht bekomme ich so noch ein paar Höhen raus...

Was wird noch ergänzt? Auch nicht viel, vielleicht noch ein Line-Out, dass ich den Amp nur als "Effekt" verwenden kann. Aber das auch hauptsächlich, weil ich momentan eine Bohrung in der Front zu viel hab und das so elegant "kaschieren" könnte.

Grüße,
Raph
Titel: Re: Hallo zurück und Neuaufbau
Beitrag von: raphrav am 15.11.2018 11:59
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