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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 16:12

Titel: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 16:12
Sers Leute,
kann mir vielleicht jemand sagen wie ich den Anodenwiderstand in einer Kathoden-Basis-Schaltung bestimme?
Wäre sehr geil!
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 16:24
Du nimmst das Datenblatt der Röhre, und schaust einmal, wo die max. Anodenspannung ist. Dort setzt du ein bisschen drunter die Betriebsspannung an.

Bsp: ECC83. max. Ua = 300V D.h. wir nehmen 280V.

Dann bestimmst du mit Lineal, wo du die beste Verstärkung bei kleinster Verzerrung .

Bsp: Bei 280V ansetzen, und mal zu 2,8mA gehen. Daraus berechnest du Ra = max. Ua/max. Ia = 100k

Je weiter du jetzt mit dem Anodenwidestand rauf gehst, umso mehr kommst du in den gekrümmten Bereich, was aber verzerrungen hervorruft :)

Ich hoffe ich konnte deine Frage beantworten, sonst meldest dich halt noch mal. :)

Lg Stefan
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 16:31
Vielen dank schonmal für die schnelle Antwort.
Du schreibst:
"Dann bestimmst du mit Lineal, wo du die beste Verstärkung bei kleinster Verzerrung ."
Wo bestimme ich das? Bei den Kennlinien, oder? Wenn ja welche?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 16:39
Die 2te, wo du Ua/Ia hast, und die Gittervorspannung in Schritten eingezeichnet ist.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht weiß, wofür das erste Diagramm gut ist. Doch, ist mir gerade wieder eingefallen, aber ich habs nie gebraucht :D

Du legst das Lineal einfach bei der Betriebsspannung an (wenn kein Strom fliest, dann fällt die volle Spannung an der Röhre ab, Wenn der maximale Strom fließt, dann fällt die gesamte Spannung am Anodenwiderstand ab, und die Anode liegtquasi auf "Masse". Wird aber nie passieren, weil der Strom durch die 0V Gittervorspannungslinie begrenzt ist.) und dann suchst du dir raus, wo die Abstände schön sind.

Vergleich mal 47k und 100k. Hier sind die Abstände nahezu gleich, jedoch hast du bei 100k viel mehr Verstärkung. JEDOCH, wenn du den Amp nicht übersteuern willst, können 47k ein Hilfsmittel sein :)

Lg Stefan :)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 16:45
Welche Abstände meinst du?
Die zwischen den Schnittpunkten der kennlinien und des Lineals?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 16:47
Was meinst du mit schön?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 16:51
Leg das Lineal bei 280V an und dann noch bei 2,8mA. Dann die ca. 1cm großen Abstände der Gittervorspannungslinien. Die sind da ziemlich gleich groß

Nimm jetzt mal 330k an, da wirst du staunen, was sich da alles tut :)

Lg Stefan
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:01
Bei 330k hätte ich doch dann Ia max. von 0.85 mA oder?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 17:03
Jap :)

Sag doch mal genauer, wofür du das brauchst, dann kann man dir besser helfen :)

Lg Stefan :)

PS: Grinse ich zu viel? :)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:05
Also... ;-)
Ich will mir einen ganz einfachen Röhren-Verstärker bauen.
Dachte da an eine Kathode-Basis-Schaltung mit einer Triode der ECC 81.
Mein Problem ist nur die Dimensionierung der Widerstände!  ???
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 17:11
Ou, klar, das ist zu schaffen, aber nur wenn du schon ein bissl Vorbildung hast.

Ich hab in den letzten Monaten einen Verstärker berechnet, ich sag dir das ist auch mit einer elektrotechnischen Ausbildung ein "Sauhacken".

Bau dir lieber ein fertiges Projekt nach, wenn du noch nie etwas gemacht hast, würde ich dir zu einem Madamp oder einen von Dirks Bausätzen (die ich aber selbst nicht kenne) raten.

Da gibts ein garantieres Erfolgserlebtnis :)

Lg Stefan :)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:20
Ich hab ihn schon gebaut ;-)
Und er funktioniert!
Also es ist so ich hab den Verstärker Anhand von nem fertigen schaltplan gebaut.
Jetzt würde ich nur gerne wissen wieso ich genau diese Wiederstände eingesetzt habe!
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:22
Das ist der Schaltplan.
Hier mit einer ec92 aber die ist genauso Aufgebaut wie ne halbe ecc82 (--> Doppeltriode)
(http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/Testamp/EC92-1.jpg)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:25
Hab mich auch schon viel mit dem Thema beschäftigt.
Also wie ne Röhre funktioniert etc. ist mir alles klar.
Nur über die Dimensionierung habe ich bis jetzt nur Lückenhafte Sachen gefunden!
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Joachim am 27.12.2006 17:42
http://www.valvewizard.co.uk/ (http://www.valvewizard.co.uk/)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 17:52
Auf der Seite, unter den "Pre-amp Stages" und zwar bei den "Triodes with Local Negative Feedback"
steht folgendes:
"Design begins in the same way as for a typical triode gain stage. Choose a suitable anode load (Ra),  usually in the region of 2 * ra, although slighty higher will increase the open-loop gain. A typical value for the ECC83 is 100k."
Meine Frage: Nach welchen Kriterien soll ich den den auswählen?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: loco am 27.12.2006 18:01
http://www.elektronikinfo.de/strom/katodenbasisschaltung.htm

Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 18:06
Da steht:
"In Bild 4 ist rechts ein weiterer extremer Betriebspunkt dargestellt: Wenn die Röhre bei voller Aussteuerung einen satten Kurzschluß mit 0 Ω bildet (in der Praxis besitzt sie allerdings einen bestimmten Restwiderstand), begrenzt der Anodenwiderstand den Anodenstrom auf einen bestimmten Maximalwert, der sich mit dem ohmschen Gesetz leicht berechnen läßt: IAnode = UB/R2

In diesem Fall beträgt die Anodenspannung 0 V(theoretisch - mehr dazu weiter unten). Es ergibt sich mit diesen beiden Werten für Anodenstrom und -spannung der Betriebspunkt P2, der in dem in Bild 5 erneut dargestellten Ausgangskennlinienfeld eingezeichnet ist."
Nur wie groß ist der Anodenwiederstand R2?
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 18:08
Hab ich doch alles schon geschrieben  8)

Ra = max.Ua/max.Ia

Lg Stefan :)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 18:13
Und wie groß ist Ia max bei der ecc81 weist du das?  ???
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Kramusha am 27.12.2006 18:22
Guckst du HIER (http://www.roehrenfibel.de/pdf/6as7teil1.pdf)

Kpt.Maritim hat hier eigentlich ganz gut beschrieben, wie das geht. Denk einfach logisch, und du wirst hindern den Schmee kommen ;)

Lg Stefan :)
Titel: Re: Bestimmung des Anodenwiderstand in Kathoden-Basis-Schaltung
Beitrag von: Röhren-Fabi am 27.12.2006 18:35
Das sieht ja gut aus!
Sowas hab ich gesucht :-)
Vielen vielen dank
Fabian