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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Meikel am 16.01.2008 10:40

Titel: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 16.01.2008 10:40
Hallo,


( mit freundlicher Genehmigung der Forenmaster:   http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/MMeyer-Gitarrenamp/Gitamp.htm )

seit einiger Zeit ist ja nun dieser Amp bei mir in Betrieb und ich möchte gern dazu einige kritische Erfahrungen loswerden.

* Positiv:

was den Sound betrifft, fiel mir auf, welche WELTEN zwischen diesem Clone und z.B. der Wiedergabe eines Blues Deluxe liegen. Der Clone kommt klarer, feinzeichnender, mit viel mehr 3D, also räumlicher; mit weniger Nebengeräusche. Der Hall ist dreidimensionaler; der Sound ist einfach richtig "Fender" oder "amtlicher", um dieses Wort mal zu gebrauchen.

Sofern man diese zwei Amps überhaupt vergleichen kann. Gestern baute ich nämlich testweise den Blues Deluxe wieder zusammen und lauschte.

Der Amp reagiert gut auf unterschiedliche Vorröhren, hier ist ein sehr weites Feld für individuelle Soundvorstellungen. Allerdings fiel mir rein hörtechnisch kaum ein Unterschied zwischen einer oft so geschmähten Sovtek 12AX7WA und einer ECC83S auf, abgesehen davon, dass die ECC natürlich wg. ihrer höheren Verstärkung lauter kommt.

* Negativ bzw. verbesserungswürdig:

Der Jensen C12Q ist m.E. für das Gehäuse des Blues Deluxe nicht unbedingt geeignet. Die Wiedergabe ist ungeheuer basslastig, selbst bei Schaltungsänderungen im Tonestack.

(Das verschwindet zwar, aber klar zulasten der Wiedergabe insgesamt, wenn man z.B. einfach den Eminence des Blues Deluxe stattdessen ins Gehäuse schraubt, der passt zum "Gehäuseeigenklang" viel besser. Schraubt man das Chassis/den Verstärker des Blues Deluxe mit dem Jensen zusammen ins Gehäuse, so bleibt diese extreme Basslastigkeit. Der Tonestack ist fast wirkungslos (Mittenregler), ebenso der Presence-Regler.)

Mit dieser Wiedergabe unmittelbar im Zusammenhang:

Der Amp ist und bleibt clean schweinelaut. Er hat sehr hohe Leistungsreserven. Anzerren bei gemässigterer Lautstärke ist mit Singlecoils nach wie vor schwierig; auch wenn man am Bias ändert, wie man will bzw. kann im Rahmen des Möglichen. Ursache sind nicht nur die zu hohen Betriebsspannungen, sondern die Hauptursache liegt im zu großen Netztrafo; seiner Möglichkeit, einen hohen Strom auch bei Belastung konstant abzugeben.

Der Original-DR "lebt" vom Zusammenbruch, also vom Sich-Absenken der Betriebsspannungen bei Belastung und damit verbunden mit dem Anzerren und/oder Komprimieren, usw. des Sounds. Dies bringt zum einen sein Netztrafo mit seinen geringeren Anodenspannungen; zum anderen seine geringere Kerngröße! Der in meinem Amp eingebaute TT-Netztrafo 022798 mit seiner längsten Kernabmessung von ca. 105 mm ist für einen Amp mit 2x 6L6 geeignet - für den AB763-Clone ist er einfach zu mächtig. Der im DR verwendete Netztrafo hat eine längste Kernabmessung von ca. 85 mm.

Die Betriebsspannungen verringern sich zwar mit Nachlassen der Emissionsfähigkeit der GZ34, sind aber zu hoch. Hier kann man (ich schrieb an anderer Stelle schon darüber) zwar die Anodenspannungen der GZ34 absenken durch 'Verkokeln' der 2x 37 Volt mittels Widerständen oder man benutzt ausgelutschtere oder andere Gleichrichter, wie ich es mit einer alten 5Y3GB tat. Der Haken an der Sache: sinken im Originaltrafo die Betriebsspannungen durch Belastung, so gleitet auch die Biasspannung!

(Das Absinken der Heizspannungen lasse ich mal schon wg. der Wärmeträgheit der Kathoden außer acht.)

Ändere ich also im hiesigen Trafo nur die Anodenspannungen durch Verkokeln, so sinkt sehr theoretisch im (zu starken) Trafo bei Belastung nicht die Biasspannung. Und damit bekomme ich sehr wahrscheinlich ein anderes Verhalten der Endstufe gegenüber des Originals....

Ein Vorschalten eines Kokelwiderstandes vor den Trafo, also auf seiner Primärseite, muss hier, denke ich, nicht angerissen werden...

* vorsichtiges Fazit:

Der AB763-Clone nähert sich clean sicherlich einem Fender-Original-cleanen Ton. Was allerdings den Clean-Headroom betrifft, so läuft die Schaltung bei Verwendung des o.g. Netztrafos der Philosophie speziell des DR-Originals zuwider, der beizeiten beginnen soll, anzuzerren. Der AB763-Clone bedient in dieser Hinsicht ungewollt eher lautere und stabilere Fender-Amps.


Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.02.2008 11:33
Hallo Michael,

Bei meiner Suche nach meinem nächsten Amp-Projekt bin ich auf Deine Beschreibung in Jogi's Röhrenbude gestossen. Nach dem Vibro-Champ wollte ich jetzt mal mehrere Wünsche mit einem Schlag befriedigen und mir ein Tweed-Case mit mit einer DR-Variante versehen. Kein Wunder, dass ich da bei Dir gelandet bin. Das Tweed-Case in Fender Deluxe Maßen habe ich bereits bis auf die Tapete fertig und werde dann bald mit dem Chassis beginnen. Da mir Dein Entwurf sehr entgegenkommt, werde ich mich daran orientieren. Ich habe einige verschiedene 12-Zöller im Bestand sowie diverse Röhren, mit denen man dann schön testen kann, welche Änderung den besten Effekt liefert.
Den Tip mit dem NT werde ich als erstes beherzigen und ein entsprechendes Exemplar aussuchen. Für den AÜ wollte ich einen 125E einsetzen, damit ich Spielraum bei der Anpassung der Endstufe habe.

Du siehst, Deine Arbeit trägt Früchte! :)
/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Martino am 12.02.2008 11:53
darf ich fragen welchen OT du für den clone verwendet hast?
ich habs irgendwie nicht herausfinden können - sorry vorab, falls ich es übersehen hab.
danke - lg, martin
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.02.2008 13:29
Hallo Martin,

Sorry. Habe ihn hochdeutsch 'AÜ' genannt und nicht neudeutsch 'OT'. ;)
Wenn Du den DR (neues Projekt) meinst, dann soll es der Hammond 125E werden. Für meinen VibroChamp Clone habe ich den 8 Watt 125A35A / 022905 von Dirk eingesetzt.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 12.02.2008 13:32
Hallo Bernd,

> ...und werde dann bald mit dem Chassis beginnen. Da mir Dein Entwurf sehr entgegenkommt, werde ich mich daran orientieren.

und bitte unbedingt dran denken, dass der beim Jogi veröffentlichte Chassisentwurf hinsichtlich der Maße des NT nicht stimmt: es sind die Maße für den TT-NT und NICHT die Maße für den TAD-TT. Werde das ggf. beim Jogi ändern, wenn die Zeit dafür da ist. Baut inzwischen jemand zwecks Geldverdienen-wollen das 1:1 nach, dann hat er eben den flaschen Trafo...  :devil:

> Den Tip mit dem NT werde ich als erstes beherzigen und ein entsprechendes Exemplar aussuchen.

Momentan bin ich sehr zufrieden, was das Zerrverhalten (und dessen Enstellung) des Amps im Zusammenhang mit seiner Lautstärke angeht. Ich fahre die JJ6V6S übrigens z.Zt. mit 34 mA. Klingt einfach herrlich, auch wenn der Strom lt. Soll-Werte eigentlich zu hoch ist.

> Für den AÜ wollte ich einen 125E einsetzen, damit ich Spielraum bei der Anpassung der Endstufe habe.

Sehr gut. Bitte berichte, wenn das alles läuft, hinsichtlich Deiner Klangerfahrungen, auch was diverse LP angeht. Ob jedoch der 125E-AÜ wirklich ein guter 1:1-Ersatz ist, kann ich nicht beurteilen. Hier, also, was das "Eisen" generell angeht, bin ich inzwischen sehr skeptisch und habe gelernt, dass nicht unbedingt jeder Trafo - egal, ob AÜ oder NT - geeignet ist, auch wenn er elektrisch in seinen Werten stimmt.

> Du siehst, Deine Arbeit trägt Früchte! :)

Das freut mich. Angeblich soll wohl ein Plagiat schon bald in China gebaut werden....
Lies bitte auch, was ich unter "Änderung AB763-Clone" geschrieben habe.

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.02.2008 15:17
Hallo Michael,

Ich werde das Chassis eh nach eigenen Maßen gestalten, da ich etwas weniger Platz zur Verfügung habe, was einfach daran liegt, dass meine Kantbank nur bis zu einer bestimmten Breite funktioniert. Aber wenn ich ein paar Ohren anschraube, passt's auch mit der Aufhängung.
Und was die 1:1 - Kompatibilität der Bauteile angeht, bin ich sehr skeptisch, ob sich das alles a) so einhalten läßt und b) überhaupt Sinn macht.
Ich habe für das Gehäuse 18er Fichte genommen und dieses Fingerzinken-verleimt. Ob diese Fichte so agiert wie die, die Leo früher gewählt hat ...... wer weiß das schon?!

Ich werde berichten!

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 9.03.2008 18:47
Sodele. Ein paar Tage sind ins Land gegangen und man glaubt es kaum: Der Amp ist fertig und funktioniert auf Anhieb! (Das hatte ich so noch nie!)
Die Eingangsschaltung war natürlich mal wieder falsch, aber das ist sie schon auf vielen Fender-Plänen. Das bleibt der 1M Widerstand, der den Arbeitspunkt der V1 einstellt, kurzgeschlossen, wenn man in den Eingang 2 einstöpselt. (Ich habe die Variante mit High/Low-Eingang gebaut). Ein Brumm ist kaum zu hören.
Ein paar Kleinigkeiten muss ich zunächst noch regeln, bevor ich ans detaillierte Testen gehe. Der FB-Regler lässt den Amp fiepen bei Rechtsanschlag - da werde ich mal die Anschlüsse am OT tauschen und der Reverb brummt plötzlich und intensiv ab 15:00 Uhr (da muss ich mal messen, was dort passiert). Ansonsten ist der Reverb klasse. Der Tonestack könnte etwas effektiver sein.
Der alte Becker-Speaker (USA 70er Jahre) wirkt etwas blass gegenüber einem testweise eingesetzten Monacor SP300-GI. Das Billigteil klingt verdammt gut! Die Strat kommt sehr sauber und brilliant durch.
Als nächstes kommt ein Eminence 121042 an die Reihe.
Ich sortiere gerade die Fotos, die es dann auch bald zu schauen gibt.
Parallel werde ich die zur Zeit eingesetzten JJ ECC83S durch gut erhaltenen, originale Fender 7025 tauschen.
Die Endstufen sind und bleiben JJ 6V6 und die GZ34 ist eine NOS RSD.
Den Rest gibt's dann zusammen mit den Fotos.

/Bernd

PS: Der Verdrahtungsplan von Michael stimmt bis ins Detail! Das gibt einen positiven Vermerk im Klassenbuch.  :)



Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 10.03.2008 10:58
Der Spruch:

"Kaum macht man es richtig, da funktioniert's auch schon!"

hat sich wieder einmal bewahrheitet. Ich hatte statt der ECC81 eine ECC83 in der Hallstufe sitzen, was natürlich eine viel zu hohe Verstärkung mit sich brachte. Diese habe ich nun gegen eine Telefunken ECC81 getauscht. Der Hall lässt sich nun durchgängig von ganz sanft bis zur einsturzgefährdeten Blechbude über den gesamten Regelweg einstellen. Der letzte Brumm ist verschwunden und man hört nur noch ein leichten Rauschen, welches ich den Kohlepresswiderständen zuschreibe. Die ECC83 (12AX7) für V1 und V2 habe ich gegen originale, alte Fender 7025 getauscht. Der Sound ist nun nicht mehr so spitz in den Höhen. Sehr angenehm! Der Becker Speaker konnte nicht überzeugen und wurde gegen den Eminence getauscht. Dieser zeigt einen deutlich besseren Wirkungsgrad und klingt mindestens so brilliant wir der zuvor getestete Monacor. Ich möchte aber noch einen Jensen testen, wobei ich aber noch nicht genau weiss, welchen ich mal bestellen soll.
Bei der Eingangsbuchsenbeschaltung hatte ich mich wohl verguckt. Der Fehler lag letztendlich bei mir. Man sollte sich doch viel mehr in Selbstzweifel üben!

Nun fiept nur noch der FB-Regler (allerdings bei Linksanschlag, also Poti = 0 Ohm) und nicht wie zuvor fälschlicher Weise gesagt Rechtsanschlag. Das wird dann heute Abend mal näher betrachtet.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 10.03.2008 21:55
Ich rede hier im Moment zwar nur mit mir selbst, aber alte Leute tun das ja öfter.  :)

Das Tauschen der OT-Anschlüsse hat erwartungsgemäß das Fiepen beendet. Soweit so gut.
Nun hört man doch noch ein leises Brummen bei ganz zugedrehtem Reverb-Regler und oberhalb von Stellung 1. Bei Stellung 1 ist er perfekt brummfrei und rauscht nur leise vor sich hin. Keine Ahnung zur Zeit, wo das herrührt.
Der Color-Regler (Feedback) spricht nur in einem ganz engen Bereich an. Hier muss ich mit dem Wert des Potis (100k) heruntergehen.
Den OT (Hammond 125E) habe ich zur Zeit auf 8,2kOhm geklemmt. Morgen werde ich es mal im Bereich von 6 kOhm probieren.
Hier sind auch schonmal ein paar Fotos:
Bild 1 zeigt das Gehäuse mit dem Bezugsmaterial von Dirk.
Bild 2 zeigt das Chassis im Bau
Bild 3 Das Chassis, wie es im Gehäuse hängt
Bild 4 Die Inbetriebnahme des Verstärkers, die diesmal völlig ohne Explosionen ablief.

/V_Man
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: mr.bassman am 11.03.2008 15:12
@ Vintage_Man
Zitat
Ich rede hier im Moment zwar nur mit mir selbst, aber alte Leute tun das ja öfter.
Hallo Namensvetter, NEIN, man hört dir aufmerksam zu!  ;)  Erstmal großes Lob für deine saubere Arbeit!

Zitat
Nun hört man doch noch ein leises Brummen bei ganz zugedrehtem Reverb-Regler und oberhalb von Stellung 1. Bei Stellung 1 ist er perfekt brummfrei und rauscht nur leise vor sich hin. Keine Ahnung zur Zeit, wo das herrührt.
Scheint mir (wenn´s das Poti nicht selbst ist) ein Masse-Problem zu sein! Woran liegt die Masse dein Reverbpotis? An der Sternmasse (wo die ganzen schwarzen Drähte zusammenlaufen)? Liegen die Abschirmungen der Reverbpoti-Zuleitungen an einem anderen Punkt? Masse an den Cinch-Buchsen (In/Out zur Reverb Unit) durchverbunden, statt separat zu führen? Kann man auf dem Foto leider nicht erkennen. Hier würde ich die Problemsuche ansetzen!

Grüße aus Schleswig-Holstein

Bernd

Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 11.03.2008 22:54
Zitat
Woran liegt die Masse dein Reverbpotis?

Alle Massen sind auf den zentralen Massensternpunkt geführt und natürlich auch die, die zu Reverb-Poti geht. Aber Dein Hinweis mit den Cinch-Buchsen ist gut, da ich diese massetechnisch durchverbunden habe, was bei genauerer Betrachtung zu einer wunderschönen Brummschleife führt. Das werde ich gleich morgen ändern. Danke für den Hinweis! Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: dknia am 12.03.2008 11:01
Moin Bernd,

das sieht mal wieder klasse aus.
Sag mal dein Tweed von Dirk, ist das von der Oberfläche wie Textil oder wie Tolex?
Übrigens das deine Amps perfekt verarbeitet sind und klasse aussehen, habe ich dir ja schon an anderen Stelle gesagt.
Aaaaaber  du schuldest uns noch die Soundfiles für den Vibro und für den neuen AB 763 ?
Oder hab ich was verpasst?

Viele Güße Herbert
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: kaufhaus am 12.03.2008 12:22
hi bernd,
cooles teil, dein amp. wo hast du denn das schöne fender schildchen her??

lg, max
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.03.2008 13:29
Selbstgefälscht! >:D

Ein Stück Alublech und eine bedruckte, selbstklebende Klarsichtfolie die abschließend lackiert wird. So gestalte ich auch mein Frontplatten und sonstige Beschriftungen.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.03.2008 13:40
Zitat
Sag mal dein Tweed von Dirk, ist das von der Oberfläche wie Textil oder wie Tolex?

Das ist ein Textilstoff, der bereits vintage-mässig angegilbt lackiert ist. Der große Vorteil dieses Materials ist, dass es sich bei Erwärmung wunderbar formen läßt, womit auch für einen ungeübten Kanten, Ecken und Rundungen sehr sauber abgebildet werden können. Ich habe mir vorher von Dirk Muster schicken lassen, um das Material genau zu sichten.

Zitat
Übrigens das deine Amps perfekt verarbeitet sind und klasse aussehen, habe ich dir ja schon an anderen Stelle gesagt.

Vielen Dank für die Flowers! Ich bin halt so ein Korinthenkacker!  :)

Ja, nee, die Soundfiles. Du hast nichts verpasst, da ich auch noch nichts geschickt habe. Der AB367 ist ja auch noch ein bisserl jung und noch nicht ganz fertig. Ich werde aber über Ostern mal schauen, dass ich etwas aufgenommen bekomme. :guitar:

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: kaufhaus am 12.03.2008 13:55
super idee mit der folie. hatte ich auch schon mal, konnte aber leider kein gutes layout finden bzw. den schriftsatz. vielleicht kannst du mir ja helfen  ::) ?

lg, max
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 12.03.2008 21:03
Da kann ich Dir gerne helfen. Ich mache sämtliche grafischen Sachen mit CorelDraw.
Lass mich nur wissen, was Du machen möchtest.
Hier ist mal als Muster das Schild für meinen AB763.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Martino am 13.03.2008 08:47
das tut mir in der seele weh. wenn du so viel herzblut in einen amp steckst, gehört
da dein name drauf - nicht fender!  ::)
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 13.03.2008 14:04
Da hast Du natürlich Recht! Bei meinem Vibro Champ Clone habe ich das ja auch teils so gemacht, aber "Bernies Reverb" klingt doch irgendwie uncool, oder? Und als alter Rabattmarkenfälscher hat man halt doch noch so einen bestimmten Drang.  ;)


/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Grooverock am 14.03.2008 12:41
Die Betriebsspannungen verringern sich zwar mit Nachlassen der Emissionsfähigkeit der GZ34, sind aber zu hoch. Hier kann man (ich schrieb an anderer Stelle schon darüber) zwar die Anodenspannungen der GZ34 absenken durch 'Verkokeln' der 2x 37 Volt mittels Widerständen oder man benutzt ausgelutschtere oder andere Gleichrichter, wie ich es mit einer alten 5Y3GB tat. Der Haken an der Sache: sinken im Originaltrafo die Betriebsspannungen durch Belastung, so gleitet auch die Biasspannung!

Hi!

jetzt will ich mich doch auch mal zu Wort melden! ;-)
Könntest du nicht einfach die BIAS-Spannung aus der Hochspannung erzeugen? Wenn du davor(!) die Widerstände zum "verkokeln" hättest, dann würde doch auch die Bias-Spannung zu einem gewissen Grad mitwandern.
Nur so eine Idee...  ::)
Was meint ihr?
Viele Grüße, Kim
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 14.03.2008 21:42
Die Bias-Spannung liegt so um die 20 Volt, was dann als Anodenspannung wohl ein bischen wenig wäre. Die Bias-Spannung (besser eigentlich Gittervorspannung) ergibt sich ja aus dem Spannungsabfall am Kathodenwiderstand, bedingt durch Anoden- plus Schirmgitterstrom. Das Problem liegt ja eigentlich in einer zu hohen Ausgangsspannung des Trafos. Hier kann man sich durchaus mit einem Widerstand helfen, der einen Teil der Spannung "verbrät" oder eben eleganter mit einer geeigneten Gleichrichterröhre.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Grooverock am 17.03.2008 17:28
???
Da habe ich mich wohl etwas unklar ausgedrückt... Das ist mir schon alles klar.  O0

Zitat: Hier kann man (ich schrieb an anderer Stelle schon darüber) zwar die Anodenspannungen der GZ34 absenken durch 'Verkokeln' der 2x 37 Volt mittels Widerständen oder man benutzt ausgelutschtere oder andere Gleichrichter, wie ich es mit einer alten 5Y3GB tat. Der Haken an der Sache: sinken im Originaltrafo die Betriebsspannungen durch Belastung, so gleitet auch die Biasspannung!

Wenn du die negative Gittervorspannung wie im unten angehangenen Link aus der Hochspannung erzeugst und die Widerstände zum "verkokeln" zwischen den Abgriff für die negative Gittervorspannung (siehe Link) und der Gleichrichterröhre liegen, dann wird doch auch die Biasspannung gleiten?!?
http://ax84.com/media/ax84_m143.jpg (http://ax84.com/media/ax84_m143.jpg)
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 17.03.2008 23:55
In der von Dir angegebenen ax84-Schaltung wird die Gittervorspannung ähnlich wie beim AB763 vom Trafo abgeleitet, über die Diode "einweggleichgerichtet", "heruntergekokelt" und dann dem Gitter zugeführt. Sackt die Trafospannung unter Last ab, sackt diese Spannung ebenso nach unten. Alles zusammen nennt man dann auf neuhochdeutsch "sag", also diesen oft gewünschten Kompressionseffekt. Der AB763 hat für diese Spannungserzeugung eine separate 50Volt-Wicklung. Ich denke, dass dieses Konzept sicher stabiler ist.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 19.03.2008 13:52
Hallo Bernd,

> Hier sind auch schonmal ein paar Fotos:

heidernei, da kann ich nur neidvoll sagen - herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Amp!

Das Chassis gefällt mir insofern, als dass es kleiner ist als meines, so dass Du kürzere Kabel verwenden kannst. U.U. könntest du (probieren!) sogar auf Abschirmungen verzichten? Und das Gehäuse ist zweifelsohne ein Gedicht!

Mich würde nun sehr interessieren, wie Du mit einen getesteten Jensen zurechtkommst bzw. zufrieden bist, besonders hinsichtlich der sehr starken Basswiedergabe zumindest bei meinem BD-Gehäuse.

Mein AB763-Clone .....
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..... liegt ausgebaut im Regal, da ich momentan aus Zeitgründen nicht dazu komme, sein Gehäuse zu verändern. Will sagen, das BD-Gehäuse ist nicht optimal und der Perfektion halber wegen müsste es eigentlich ein 1:1-Gehäuse-Nachbau des Originals sein. Das kostet aber im Selbstbau und so bin ich wirklich sehr am Überlegen, mir nicht doch die fehlenden Bauteile, also Gehäuse und Chassis, etc. des Wo***er Anbieters zuzulegen, um letztendlich das Projekt zu optimieren - auch wenn es weh tut, aber dann ist eben alles kompromisslos komplett und hätte z.B. das Layout eines DR-Silverfaces.

Momentan spiele ich über einen Kustom Defender, ein relativ leichter (17 Kg) Röhrenamp mit irre Sound, sehr weiten Tonestack-Regelmöglichkeiten, einschleif- bzw. schaltbarem Mastervolume, schaltbarem Bright, zuschaltbarem Boost, wechselbaren Endröhren von EL34 zu 6L6 lediglich durch deren Austausch und Umschalten eines kleinen Schiebeschalters - und das alles zu einem Preis/Leistungs/Verarbeitungsverhältnis, zu dem hier in Deutschland einfach kein Mensch mehr einen Amp selber bauen kann - China sei Dank.  :)  oder eigentlich eher  :( .

Werde wohl sparen, um den AB763 letztendlich zu komplettieren.

Aber ein Inbetriebnahmebild meines geänderten Amps habe ich natürlich auch! ;-)


Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 19.03.2008 14:19
Hi!

jetzt will ich mich doch auch mal zu Wort melden! ;-)
Könntest du nicht einfach die BIAS-Spannung aus der Hochspannung erzeugen? Wenn du davor(!) die Widerstände zum "verkokeln" hättest, dann würde doch auch die Bias-Spannung zu einem gewissen Grad mitwandern.
Nur so eine Idee...  ::)
Was meint ihr?
Viele Grüße, Kim


Hallo Kim,

jein, denke ich mal. Das ganze ist eine für mich zumindest relativ komplexe Angelegenheit. Ob sich der große Leo Fender dabei etwas gedacht hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen und will es aber auch gar nicht, um ehrlich zu sein.

Hier kann ich nur als Anhalts- bzw. Diskussionspunkte in die Waagschale werfen:

Es geht ja um das Verhalten / das Zusammenspiel der leistungslos anliegenden Gitterspannung bei Belastung der Anodenbetriebsspannung einer Röhre. Und das eben im Unterschied, ob a) die Gitterspannung angezapft wird von einer Anodenwicklung und mittels Widerstand verkokelt wird oder b) ob die Gitterspannung von einer separaten Wicklung erzeugt wird und hier mehr oder weniger 'hart' anliegt, was aber wegen der leistungslosen Steuerung eigentlich nicht von Belang sein sollte. Die Frage ist also, wie verändert sich die Gitterspannung in beiden Fällen, wenn der Netztrafo belastet wird, also wie stromstabil sind die Spannungsversorgungen, wenn praktisch ein Netztrafo bei Belastung seine Spannungen absenkt. Im ersteren Fall müsste sich die Gitterspannung absenken (da angezapft an der Ua-Wicklung) und im zweiten Fall eher stabiler bleiben (weil eigene Wicklung?).

Dazu kommt das Verhalten der Endröhre(n) anhand seiner/ihrer Kennlinien, also was macht die Endröhre, senken sich Anoden- und Ug2-Spannung ab und dazu ändert sich der obigen Schaltungsvariante entsprechend noch die Ug1-Spannung... will sagen, in welchen (Kennlinien-) Bereich "rutscht" die Röhre?

Im naheliegendsten Fall kann man durch Widerstände vor dem Trafo diesen in seinem Lastverhalten beeinflussen. Aber das geht nur, solange man sich im linearen, also rein ohmschen Bereich bewegt. Geht so ein Netztrafo in die Sättigung, dann nützt kein ohmscher Widerstand mehr etwas, ich denke, das kann man dann nicht mehr so einfach 'simulieren'.

Wozu auch? Will ich letztendlich ein Original hinsichtlich seines Verhaltens bei Belastung nachbauen, dann nehme ich / nimmt man eben den geeigneten (!) Netztrafo und kommt dem Original damit näher, als wenn man versucht, das Rad neu zu erfinden und dann höchstens zweifelhafte Ergebnisse erzielt.

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 19.03.2008 18:42
Hallo Michael,

Vielen Dank für das Lob. Das motiviert ja immer massiv, dann auch weiterzumachen.  ;)
Den Jensen werde ich in den nächsten Tagen ordern und dann berichten, wie er sich macht. Das mit den Leitungen (geschirmt/ungeschirmt) habe ich schon gemacht, es hat aber keine Änderung gebracht. Der leichte Restbrumm, der da noch bei eingedrehtem Reverb auftritt, muss wohl irgendwo in einer inkonsequenten Masseverkabelung zu finden sein. Das will ich nochmal prüfen. Der "Color"-Regler hat eigentlich keine Wirkung und funktioniert auf dem ersten Millimeter Regelweg nur als Schalter. Auch das braucht noch eine Prüfung. Aber sonst bin ich schon sehr zufrieden.
Hier ist nochmal ein Foto bei Tageslicht:

/Bernd

Ach, und wegen Deinem Inbetriebnahme-Foto: Irgendwie gleichen sich doch die Bilder!
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 20.03.2008 09:45
Hallo Bernd,

> Den Jensen werde ich in den nächsten Tagen ordern und dann berichten, wie er sich macht.

ja unbedingt. Er müsste eigentlich in Deinem Gehäuse ganz anders kommen, Dein Gehäuse sieht was die Bilder angeht, wesentlich massiver und kleiner aus, als mein originales BD-Gehäuse. Könnte essentiell interessant werden für mich, weil ich dann u.U. gern auf Dich zukommen würde, was die Baupläne für das Gehäuse angeht, um mir ggf. doch selbst eins zu zimmern. Das hängt aber stark von den Kosten ab. Kostet es mehr, als das Gehäuse des Wo***er, dann ist der Punkt schon abgehakt...

> Der leichte Restbrumm, der da noch bei eingedrehtem Reverb auftritt, muss wohl irgendwo in einer inkonsequenten Masseverkabelung zu finden sein.

Wenn Du Dich an meinen Verdrahtungsplan gehalten hast, sollte eigentlich kein Restbrumm mehr hörbar sein; zumindest ist das so in meinem DR-Clone...
Die Masseleitungen gehen alle streng sternförmig zu der Minusleitung Elkoplatine. Oder hast Du eine Einstreuung irgendwo? Wenn der Reverb-Regler zu ist, kann eingentlich nur der "Nachbrenner"-Hälfte Rö3 schuld sein. Ggf. diese mal austauschen.

> Der "Color"-Regler hat eigentlich keine Wirkung und funktioniert auf dem ersten Millimeter Regelweg nur als Schalter.

Das ist, denke ich, dem anderen AÜ geschuldet, den Du verwendest. Stimmt die Poticharakteristik?

> Ach, und wegen Deinem Inbetriebnahme-Foto: Irgendwie gleichen sich doch die Bilder!

 ;)

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 20.03.2008 11:52
Zitat
Das ist, denke ich, dem anderen AÜ geschuldet, den Du verwendest. Stimmt die Poticharakteristik?
Ja, die stimmt. Ich habe bei dem AÜ aber noch Spielraum bei der Impedanz. Da werde ich noch etwas experimentieren.

Zitat
....weil ich dann u.U. gern auf Dich zukommen würde, was die Baupläne für das Gehäuse angeht

Kein Thema. Die Größe müsste aber sehr dem BD entsprechen, weil ich mich daran orientiert habe. Der Ausschnitt für die Bedienplatte ist mit der Chassisgröße verbunden und die wiederum an der Kapazität (max. Werkstückbreite) meiner Kantbank orientiert. Deswegen ist mein Chassis etwas kompakter. Kostenmässig war das Gehäuse ein Klacks!

/Bernd

Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 20.03.2008 13:36
Hallo Bernd,

> Kostenmässig war das Gehäuse ein Klacks!

hm, Du hast 18er Fichte fingerzinkenverleimt...
Also entweder hast Du eine diesbezüglich perfekt ausgestattete Werkstatt oder einen guten Freund, der Dir das quasi für lau machen kann. Da kommt ja dann noch das Tweed hinzu.

Allein das Chassis meines Amps würde als offizielle Einzelanfertigung 400,- Euro kosten, wurde mir dazumal gesagt. Die Qualität meines Chassis ist ziemlich mies, ich bin froh, dass man mir das überhaupt kostengünstiger angefertigt hat - aber so sieht es eben auch aus.

Ggf. sollten wir mailen: michael.meyer(add)thalesgroup.com

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 20.03.2008 18:59
Machen wir!

/bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: iorr am 23.03.2008 15:44
Hallo Bernd, Michael,

Klasse das Projekt!!! Besteht die Möglichkeit, daß ihr die Materialliste hier hinterlegt?
Spart ne Menge Arbeit...

Gruß Karsten
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 24.03.2008 17:05
Kein Problem, wobei die Liste für den 5E3 ja überschaubar ist. Die Bohrpläne habe ich inzwischen fertig und sie sind im CorelDraw-Format verfügbar.
In den nächsten Tagen werde ich dann alles online stellen.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 26.03.2008 13:34
> Hallo Bernd, Michael,

Hallo Karsten,

> Klasse das Projekt!!! Besteht die Möglichkeit, daß ihr die Materialliste hier hinterlegt?
> Spart ne Menge Arbeit...

sei mir bittschön ned bös, aber das mache ich nicht, auch wenn das jetzt voll arrogant klingt.
Das ist aber wirklich nicht arrogant gemeint, sondern ich will sagen:

Weisst Du, ich habe mir schon die Waffel gemacht, indem ich diesen AB763-Clone ins Leben gerufen habe, dazu die Schaltung geändert habe; das neue Layout, also den Bestückungsplan angefertigt habe, alles so gemacht habe, dass man es eigentlich nur noch 1:1 nachbauen braucht, einschliesslich einer (Un-)Menge an Geschreibsel hier beim Dirk dazu was Tests und Änderungen angeht - da ist es nun sicherlich ein Leichtes, sich selbst die individuelle Materialliste zu erstellen.

Und damit ich nicht arrogant wirke, weil ich Deine Anfrage ignoriere, habe ich jetzt einfach Obiges geschrieben.  :)

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 26.03.2008 19:44
Hi Michael,

Keiner ist Dir bös und Du hast vollkommen recht. Ich werde die Unterlagen hinzufügen, die ich erstellt habe und dann sollte eigentlich jeder mit dem Projekt klarkommen, der einigermassen technisch vorbelastet ist.
Nachdem ich Deinen AB763-Clone erfolgreich nachgebaut habe, kann ich Deine Leistung nur nochmal hervorheben!
Gleichzeitig ist damit der Beweis erbracht, dass das Layout funktioniert.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 27.03.2008 09:43
Hi Berndn

> ...kann ich Deine Leistung nur nochmal hervorheben!

nun ja, "Leistung"...  ;)

Wenn wir schon darüber sinnieren, so sehe ich meine eigentliche "Leistung" darin, mich mit diesem Selbstbau aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Erstergebnis weiter beschäftigt zu haben, weil in die Sch****e gegriffen wg. Nichtbeachten/Nichtverständnis der Funktion, was den Netztrafo angeht; dadurch höhere Kosten als es mir lieb war. Aber letztendlich führte das alles auch mit Hilfe z.B. Jakobs, was wichtige Schaltungsdetails angeht, gemeinsam zu einem Ergebnis und mir zu Erkenntnissen, die mir vorher einfach so nicht bewusst waren - man lernt nie aus.

Als viel wichtiger als diesen Fred hier sehe ich das, was ich unter "Änderung AB763-Clone" geschrieben habe, meinen Versuch einer selbstkritischen Betrachtung des Erstergebnisses mit den daraus resultierenden Änderungen an der Schaltung (Netztrafo), der erst jetzt den Amp einem Original sehr nahe bringen - vom BD-Gehäuse einmal abgesehen *grumbl*

Dieser Teil des AB763-Clones, nämlich die Änderung, fehlt beim Jogi in der Veröffentlichung übrigens noch komplett.

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 27.03.2008 11:52
Zitat
nun ja, "Leistung"... 

Also laut genug isser!  :)

Das Ergebnis ist schon sehr gut und Du solltest Dein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Auch wenn mehrere zum Gesamtergebnis beigetragen haben, Du hast es schließlich angetrieben und verfeinert!
Gerade habe ich bei Dirk den Jensen Neo mit 8Ohm geordert. Der ist zwar etwas teurer, aber stimmt vom Sound und ist deutlich leichter als die anderen, was auf das Gesamtgewicht des Combos einen durchaus positiven Effekt ausübt.
Ich wollte dann auch den AÜ nochmal von 8.200 Ohm primär auf 6.500 Ohm herunterspannen um zu schauen, wie sich das klanglich auswirkt und ob der Color-Regler dann eine andere Charakteristik bekommt.

Schönen Gruss,
Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 31.03.2008 14:57
Hi Bernd,

> Gerade habe ich bei Dirk den Jensen Neo mit 8Ohm geordert. Der ist zwar etwas teurer, aber stimmt vom Sound und ist deutlich leichter als die anderen, was auf das Gesamtgewicht des Combos einen durchaus positiven Effekt ausübt....

Zum Thema Lautsprecher:

Habe diesbezüglich im Netz gestöbert und bin eher rein zufällig fündig geworden. Das Ergebnis habe ich etwas zusammengefasst hierher kopiert, d.h. einschliesslich der Fragestellernamen und Absendernamen. Meine Absicht ist es NICHT, Leute mit irgendwelchem Pseudowissen blosszustellen, oder u.U. veraltetes Material zur Schau zu stellen! Nein, ganz im Gegenteil: ich bin begeistert, was Spezialisten auf ihrem Gebiet, speziell zum Thema Lautsprecher und Deluxe Reverb, sich schon alles für Gedanken gemacht haben - das passt so gut, um nicht zu sagen, perfekt hier rein. Und dieses Wissen möchte ich nicht irgendwo im Netz versenkt lassen, sondern hier den Interessierten kommentar- und wertfrei nochmal zur Verfügung stellen, als Anregung zum Sich-Beschäftigen mit der Materie, die zu gut zum AB763-Clon passt.

Zitat Beginn

Auf der Fender Discussion Page (FDP) findest du viele, die mit einem 12F150 in ihrem Deluxe RI so richtig glücklich geworden sind.

>> Ich finde, dass es am besten klingt, wenn man ampseitig am Treblepoti Vollgas gibt und der Speaker den Klang formt.

> Wie jetzt, Vollgas? Aber doch nicht mit dem DRRI!? Das fräst dir quer durchs Hirn, haha!

Höhen voll und Höhenbegrenzung durch den Speaker. Das klingt anders als andersrum.

Wer die Nase voll hat von meinen Speaker-Predigten: nicht lesen! Lest es einfach nicht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Es steht dasselbe drin wie sonst auch, nichts Neues. Nicht, dass ihr euch nachher beklagt.

> Echt, das ist doch die Keramikversion, nicht? Ich dachte eigentlich, AlNiCo ist bei Combos eher angesagt. Mal sehen, muss dafür
> erstmal noch ein wenig sparen. Die FDP ziehe ich mir aber auch mal wieder rein in diesem Zusammenhang.

Wenn du das Geld hast, nimm für maximale Wärme den 50W-AlNiCo. Etwas lauter, einen Tick lebhafter, aber auch einen Ton klarer ist der 25W-AlNiCo. Das ist der Speaker, auf den 7endermann und ich in 12“ schwören - er im DeVille, ich im Twin. Ab etwa 2/3 der Nennbelastbarkeit geht der AlNiCo in die Kompression, der Bass wird weicher, die Höhen runder, die Mitten singen.
Für maximalen Clean-Headroom ist das nichts, für maximalen Tooooon schon :o) Persönlich finde ich den Preisunterschied ungerechtfertigt groß, aber Kobalt ist halt teuer. Nur aus Preisgründen habe ich für den 7erditone einen Keramikspeaker genommen. Bereuen tu ich es jetzt schon :o)


> Mhm, das klingt jetzt so als ob die Webers kaum Höhen wiedergeben. Ich habe mal einen gehört, weiß aber nicht mehr, was das genau für einer war.
> Bei diesem hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass er Höhen extrem bedämpft.

Nur, um das nochmal festzustellen: der 12F/A150 ist einer von, na, vielleicht 60 verschiedenen Modellen, die alle unterschiedlich klingen und alles abdecken, was man sich nur wünschen mag.


> Ich kann mir das kaum vorstellen, dass der Speaker selbst die Höhen begrenzt, zumal der DRRI ja Höhen en gros hat (stehen bei mir momentan max.
> auf 2), oder meinst du wirklich, das liegt in erster Linie an dem Eminence?

Natürlich begrenzt der Speaker die Höhen. Mehr als alles andere sogar. Schließ' deinen Amp an eine Hifi-Box an, und du wendest dich mit Grausen ab. Den größten soundformenden Einfluss hat auf jedem Fall der Speaker.

Angenommen, du vergleichst verschiedene Cleansounds: ein echt beschissener Amp mit einem total geilen Speaker wird bestimmt besser klingen als ein total geiler Amp mit einem echt beschissenen Speaker.

Wärmer als ein 12F/A150 klingt nur ein EV, sonst aber eher nichts. Ich persönlich finde, dass ein EV (zu) wenig Biss hat, und mag z.B. den späten SRV-Sound nicht. Der 12F/A150 hat nicht zu wenig Höhen, aber milde. Ich finde sie eher genau richtig (richtig wofür? Na für brillante Amps).

Wenn der Amp an sich aber eher überfett klingt, muss man was anderes suchen, z.B. einen JBL, womöglich mit Alu-Kalotte. DAS sind die Hifi-mäßigsten Gitarrenspeaker, die es gibt. Der frühe Vibroverb-Sound ist ein typisches Beispiel, fast Fullrange-Sound. Das wollte ich für den 7erditone und habe deshalb den California genommen.

Es gibt für jeden Topf einen Deckel. Und der Deluxe RI ist eben ein solcher Topf, der ampseitig zu überaus scharfer, fast extremer Höhenwiedergabe neigt.

Da wäre ein JBL oder California der falscheste Speaker, den man nur reinsetzen kann.

Ich hatte in meinem Twin dasselbe Problem und habe diverse Speaker (Eminence, Greenbacks, V30, Jensen RI C12N) versucht und immer, immer, immer hatte ich zu kämpfen, dass ich die zu scharfen Höhen mit Treble- und Präsenzregler in den Griff zu kriegen.

Dann habe ich nach einer Empfehlung bei Weber geguckt, und der Jensen-style Speaker mit den „wenigsten“ Höhen war der 12F150. Also habe ich den genommen und tatatataaaahhhh! endlich ging die Sonne auf. Der Trebleregler steht jetzt so wie der gesamte EQ auf Vollgas, weil der Speaker eben so gut klingt, dass man da nichts ausgleichen muss. Als einzige Soundanpassung benutze ich den Präsenzregler, mit Strats zwischen 3 und 4, mit fetten LesPauls darf man aufdrehen.

Der 12F/A150 gibt schon *vergleichsweise* wenig Höhen wieder. Hör dir mal die mp3s auf der Weber-Seite an (es sind ja erst ein paar da, du kommst über das Lautsprechersymbol hin). Da sind eigentlich nur cleane Blues/Jazzlines gespielt, und man hört die unterschiedlichen Nuancen ganz gut raus. In Natura ist es natürlich nochmal was Anderes, wie immer.

Darf es so sein, dass man mit dem EQ die Schwächen des Speakers ausgleichen muss? Ist das nicht bekloppt?

Die Hersteller scheinen dieser Meinung zu sein und bauen ein, was günstig ist und was hält. Das hat mit Eminence als Hersteller nicht unbedingt was zu tun, die sind so groß, die bauen, was die Kunden wollen. Die Weber-designten 12A150-A für den neuen 57er Tweed-Twin bauen sie ja auch, weil Weber selbst die Stückzahlen nicht bringen kann. Sie besorgen aber die Einzelteile.

Wenn du die FDP durchforstest, such besser nach Weber C12N (=12F150) oder P12N (=12A150). Die Amis hängen irgendwie sehr am alten Jensen-Code. Der Jensen C12N ist übrigens grauenhaft, dünn, höhenlastig. Finger weg.


> ich hätte jetzt blind zu dem 25-Wätter gegriffen, da er watttechnisch ja „besser“ zum DRRI zu passen scheint. Wäre der 50Watt-Speaker dann nicht
> zu leise oder ist das nur marginal? Maximal Wärme im Sound ist schon angesagt. Ach nee, dann bekomme ich den 50W-Speaker  ja nie in die
> Kompression, wenn ich den mit dem DRRI betreibe....

Der 50-Watter wäre nicht zu leise, aber bei gleicher Schwingspulenlänge und gleichem PowerINPUT wäre bei identischen Restkomponenten der 25-Watter einen Hauch lauter.

Du kannst die AlNiCos auch mit zusätzlichem Booster bauen lassen. Das habe ich bei meinen gemacht. Dazu wird auf den AlNiCo-Ringmagneten ein zusätzlicher kleiner Keramik-Ringmagnet aufgesetzt. Das Ganze verschwindet unsichtbar unter der Glocke und bringt, na, ich würde sagen ein bis 2 dB. dann dürfte der AlNiCo so in die Gegend von 99dB kommen. Womöglich 100. Mit echt leise Spielen wird es dann schwierig. Hat mich übrigens nichts gekostet. So ist das bei Weber.

Oder: du willst den 50-Watter mit Keramikmagnet noch einen Tick lauter. Dann kann dir Ted bzw. TA (sein Sohn, der wohl mehr im Tagesgeschäft rumrührt als der Godfather selbst) einen 12F150 mit 50oz- statt 40oz-Magnet bauen, wenn du willst, auch 60oz.... allerdings bringen die großen Magnete es mit sich, dass sie Bässe und Höhen betonen. Muss man wissen.

Wenn deine Priorität auf Headroom liegt, nimm nen 50W Keramik. Für maximalen Toooon und charakteristischem Eigenklang einen 25W AlNiCo. Womöglich mit Booster. Ist auch alles ne Geldfrage.

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Kannst du einschätzen, ab welchem Volume-Level (~Potistellung) ein medium doped speaker so ungefähr in die Kompression gehen würde, wenn man den DRRI mit `ner Tele (Staufer Country Set) spielt? Bin am überlegen, ob er vielleicht gar nicht gedoped sein sollte (ich mag es halt, wenn ein Sound etwas trägt), habe aber keinen Plan, ab wann der Speaker dann schon komprimiert und ob das gut ist, wenn er sehr früh komprimiert.

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Dass das Doping bzw. dessen Abwesenheit in Zusammenhang mit der Kompression steht, ist nicht ganz korrekt.

Vielmehr ist es so, dass ein ungedopter Speaker ab einem gewissen Input „außer Kontrolle“ geraten kann, weil der besonders bewegliche Teil, der Membranrand durch „Aufschaukeln“ quasi eigenmächtig irgendwelche Frequenzen entwickelt und Tone wiedergibt, die mit der wiederzugebenden Frequenz nichts zu tun haben.
Das nennt man „cone cry“. Je höher die gespielten Töne, und je heftiger der Pegel, desto eher passiert dies.

Dass Mikes ungedopte Speaker keinerlei dieser ungewünschten Töne von sich geben, verwundert mich wenig. Es ist eher so, dass z.B. Eminence und Celestion aus Angst viel zu viel und viel zu dick dopen. Jeder kennt von Celestions diesen dicken, gummiartig beschichteten Rand. Die Lebhaftigkeit der Speaker bei Cleansounds leidet hörbar unter dem Doping. Wer möchte, kann mit etwas Aceton und einem Lappen unter vorsichtigen, das Papier schonenden Bewegungen das Doping verringern.

Meine 12F und 12A150 sind alle „medium doped“. Ich biete ihnen brüllende Lautstärke und hendrix-artig schwer verzerrte Sounds, und liebe sie abgöttisch (merkt man ja wohl).

Speaker mit gewölbter Membran (JBL, EV Kendrick) werden grundsätzlich nicht gedoped.

Die Kompression hingegen entsteht durch die Interaktion zwischen Schwingspule und AlNiCo-Magnet. Sie tritt, als Faustformel, ab 2/3 der Nennbelastbarkeit des Speakers auf. Deutlich hörbar jenseits der 3/4-Auslastung, würde ich sagen. Deshalb habe ich für meinen meist mit 30W gefahrenen Twin zwei 25-Watter bestellt. Voll aufgedreht, beginnt die Kompression mitzuarbeiten, weil jedem 25-Watter gute 15W geboten werden. Das ist schon ganz schön laut!

In meinem H&K Tube 20 hatte ich einen 12A100, ungerillte Membran (siehe unten) und 15W Belastbarkeit. Voll aufgedreht ein BOMBENSOUND, leider zu leise. Unter 25-30W werde ich nicht glücklich.

Hinzu kommt die Membranverzerrung aks klangformendes Mittel. Je dünner die Membran, desto musikalischer ist dies. Es bereichert die Cleansounds mehr als es sie stört, würde ich sagen, eine Ausnahme sind die „O“-Membranen. Diese sind ungerillt und kaum zu verzerrungsfreier Wiedergabe in der Lage. Der typische Tweed-Sound ist wesentlich durch die ungerillten Membranen geprägt. Ich hatte so einen in meinem Tube 20. Gott, fand ich den „Rockdriver Vintage“ scheiße :o)

Wenn du für möglichst „fendrigen“ Sound einen einzelnen 12er in deinen Deluxe setzen willst und mit Kompression arbeiten willst, dann nimmst du einen 12A150 in 25W. Noch wärmer klingt der 50-Watter, aber die Kompression tritt wegen der anderen Schwingspule später ein.

Willst du maximale Power, brauchst du einen 150er (= eineinhalbzöllige Schwingspule. Die Länge der Schwingspule bestimmt indirekt den maximalen Hub des Speakers). Da würde ich zu raten.

Willst du frühestmöglichen Dreck im Sound, nimm einen 25W 12A150-O (ungerillte Membran). Willst du die Höhen betonen, einen 12A150-T oder -W. Der 12A150-A hat die Membran nicht aus einen Stück, sondern geklebt. Das ist in etwa der Speaker, den Fender für seine 57er Tweed Twins nimmt. Sie haben etwas weniger Mitten und einen Hauch mehr Brillanz.
Für den wärmstmöglichen Sound den einfachen 12A150. Das ganze mit etwas dickerer, britischer Membran heißt 12A150-B. Der hat etwas weniger Tiefbass aber mehr obere Mitten. Britisch halt. Für britischen Sound darf man aber durchaus auch in Richtung Celestion schielen, der G12H-30 hat einen hervorragenden Ruf. Gibt's aber auch von... na lassen wir das :o)

Und für maximalen Punch und minimale Kompression den 12F150, mit Keramikmagnet. Wenn dir der Kompressionsgrad der Endstufe ausreicht, nimm den, kostet auch die Hälfte. Insgesamt etwas knalliger, tightere Bässe, straffere Höhen. Klingt gut.

So, mehr weiß ich nicht.


 * Welche Speaker passen sonst noch zu einem Deluxe Reverb? Vielleicht ein Jensen C12Q? Klingt der anders als ein C12K?

Ja, ziemlich deutlich anders.

Der C12K hat - wie du sicher bemerkt hast - einen RIESIGEN Magneten. Dadurch hat er eine sehr gesunde/kräftige Basswiedergabe, reagiert aber ein bißchen träge/schwerfällig. Der C12Q hat im Vergleich einen sehr kleinen Magneten - und dadurch entsprechend wenig Bass, dafür macht er besser mit... verzerrt leichter/bereitwilliger und klingt auch sehr „fenderig“.

Allgemein mag ich eher etwas kleinere/leichtere Speaker aber ich fand den C12Q im DRRI zu „dünn“.
Der Weber 12F150 gefällt mir sehr gut - ich finde allerdings, daß der allseits gern gehasste Fender/Eminence der im Blues Junior/Hotrod Deluxe etc. verbaut wird, gar nicht so viel anders klingt... der Weber klingt insgesamt feiner, aber die Richtung ist die gleiche.

Ich habe den DRRI auch in meiner Rockband gespielt und sowohl sound- als auch lautstärkemäßig gab´s da nix zu meckern. Wenn Dir der Sound des Twin gefällt denke ich, daß der deluxe da schon hinhauen wird.
Tatsächlich kann er bei niedrigen Pegeln etwas schrill rüberkommen, aber ein korrekt eingemessenes Set 6V6 und das Ablöten des Bright-Cap vom Volume-Poti helfen da enorm - dann kann man auch den Treble-Poti jenseits der „1“ bewegen ;)

Ehrlich - diese beiden Mods haben bei meinem Teil Wunder gewirkt!

Hab´s jetzt nicht mehr auswendig im Sinn - wenn du eher Humbucker als Singlecoils spielst, ist das mit dem Bright-Cap evtl. gar nicht nötig... und der verzerrte Sound wird auch noch besser sein ;)


 * Jensen C12N oder Jensen C12Q?

Der C12N hat einen vollen, warmen Clean-Sound mit dickem Bass und schönen Höhen. Der C12Q hat bei weitem nicht so viel Bass, hat auch schöne Höhen - UND klingt auch verzerrt/angezerrt gut. Dafür ist er halt nicht so laut/voll im Clean-Bereich. Wenn er für zuhause sein soll wäre das aber völlig ausreichend - in einer Band würde ich den C12N vorziehen.

Der Weber 12A125 ist auch ein sehr schöner Speaker der clean UND verzerrt gut klingt - ist halt teurer...

cheers - 68.

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> ich habe eine Frage zum Fender Deluxe Reverb. Ich spiele einen Fender Blues Deluxe.

Es gibt Schlimmeres :o)

> Im Großen und Ganzen gefällt mit der Amp ganz gut, aber mir fehlen die „Blackface Sparkling Highs“. Also der typische Fender-Clean-Sound, wie ihn
> z.B. der Fender Deluxe Reverb hat.

Aber nicht nur der...

Wenn dir der BDlx im Großen und Ganzen gut gefällt, würde ich erstmal nicht an eine Neuanschaffung denken, obwohl der Deluxe ein feiner Amp ist. Seine Tücken hat aber auch der.

Stattdessen würde ich versuchen, mit Minimalmaßnahmen dem Clean-Ideal näher zu kommen. Mangelnde Übersteuerungsfestigkeit ist beim BD glaub' ich weniger das Problem, eher der „Sound“. Deshalb solltest du dir als Minimalmaßnahme eine General Electrics 5751 besorgen. Die tauchen immer wieder auf ---- auf, zur Not gibt es sie für einen Arm und Bein auch beim Tube Amp Doctor. Das ist die „sparkeligste“ Röhre, die es überhaupt gibt. Zudem sind sie von immenser Qualität.

Auch, wenn du 15 Euro für eine bezahlen musst, ist es das Experiment wert. Viele staunen nicht schlecht, wieviel sich da tut.

Der Rest der Bestückung könnte auch überdacht werden, muss aber erstmal nicht. Es gibt auch bestimmt Speaker, die für deine Vorstellungen geeigneter sind als der eingebaute. Und, Hand auf's Herz, beim Deluxe RI sind werksmäßige Röhren- und Speaker-bestückung auch nicht gerade seine Stärken, viele kämpfen mit Brillanzüberschuss.

Als vergleichsweise extreme Maßnahme kannst du natürlich an die Schaltung des BD gehen. Der Ansatzpunkt des Mittenreglers wäre z.B. ein typischer Unterwschied zwischen Tweed- und Blackface-Fenders.

Die Fender Discussion Page (www.fenderforum.com) ist hierzu eine schier unerschöpfliche Fundgrube. Eine Regelung des negativen Feedbacks oder des Ruhestroms könnte das Ding in ein Soundmonster verwandeln...

Nur ein Deluxe klingt wie ein Deluxe, allein wegen der 6V6-Röhren (die man mit etwas Trickserei auch im BD betreiben kann, siehe hierzu z.B. www.eurotubes.com). Aber „sparkling Fender Clean“ muss auch mit deinem Amp gut gehen. Außer dem IC-getriebenen Hall und einiger weiterer Sparmaßnahmen (Röhrensockel auf der Platine, richtig?) ist das ein guter Amp. Persönlich würde ich den BD behalten.

Zu den Watts... da gehen die Meinungen weit auseinander. Ich komme mit 25-30W gut klar, darunter wird es etwas knapp.

Probier eine GE5751 in V1 (von hinten gesehen ganz rechts), und hör dir das erstmal an. Man muss nicht immer einen neuen Amp kaufen, wenn einem dies und das nicht sooo gut gefällt.

cu, ferdi

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Hallo,

Hab mir nen DRRI bestellt und fürchte da muß ein neuer Speaker rein. Denke mal es sollte einer von (darf das hier überhaupt noch schreiben?) Weber sein.

Hab FDP und Weber-Seiten schon ohne Ende durchforstet und weiß FAST was ich will. Nachdem ich dieses Video:

http://prosoundcommunications.com/english/video/allenHinds/index.html

gesehen habe, weiß ich, diesen Sound will auch. Finde den Clean und Zerrsound oberamtlich.

Welcher Weber kommt diesem Sound am nächsten? Möchte es möglichst Clean und die Zerre von den Pedalen. Ist der Keramik California zuviel für 'nen DRRI? Glaube, dass mir der Blue Dog gut gefallen würde. Hab nur Angst, dass der zu früh zerrt.

Oder doch 'nen 12F150?

Jaja ich weiß, schon wieder Weber, aber ist halt echt schwer, sich da zu entscheiden. Vielleicht lieber 2 Speaker bestellen und einen wieder verkaufen?

Chris

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Moin Chris,

ich habe einen 12A150. Einen AlNiCo mit Keramikbooster.

Wenn ich ihn in unserer Band spiele, bleibt er sogar mit Humbuckern clean genug für mich. Wir haben aber (zum Glück) einen sehr leisen Drummer. Der Volume Regler steht dann ca. auf kurz vor drei auf der Skala, nicht mit 15 Uhr verwechseln.
Das ist natürlich nicht sehr laut, vor allem weiß ich ja nicht, was für Dich laut bedeutet und der RI ist außerdem auch voll aufgedreht nicht unbedingt der lauteste Amp. Aber mit dem Weber ist er wesentlich druckvoller und lauter als mit dem Jensen RI, der vorher drin war. Ich bin gerade dabei, einen kleinen Vergleich zwischen verschiedenen Speakern im DR zu schreiben, dauert aber noch ein bisschen.

Gruß Diet

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Hi,

der Deluxe Reissue ist ein brillant (!) klingender Amp.

Britischer Speaker für den Deluxe? Wenn schon Blue Dog, dann Silver Bell, weil er satter klingt (1x12 offen ist immer ein bisschen wenig, finde ich) und obenrum runder (wegen der ausgeprägten Brillanz des Amps).

Bis hierher nur angelesenes Wissen. Nun zu den Speakern, die ich selber hatte / habe:

Der California passt trotz seiner 80W gut zu schwachen Amps. Er bringt den JBL-Sound ohne Eispickel-Höhen, es sei denn, du nimmst die Aluminium-Kalotte. Für total ausgewogenen Sound, der unverfälscht den Ampsound nach vorne bringt, muss es der California sein. SRV-Puristen bitte hier entlang. Ausgeprägt warm ist dieser Sound aber nicht!

Den warmen, vollen Sound, den du auf dem „Xotic and Fender“-Video siehst, bringt meiner Meinung nach der 12F150 am ehesten. Typisch Jensen: Er hat untenrum sehr viel Fülle, matscht dabei nie, hat transparente Mitten, die mit etwas Boost singen, aber nicht mulmen, und Höhen, die beißen können, aber nicht schneiden. Dabei genug Druck und Power, gerade in 1x12“ ist das wichtig.

Der 50W klingt noch etwas runder als der 25W, der 25W dafür lebhafter. Wenn du damit leben kannst, das Treble-Poti womöglich voll aufzudrehen (ich habe immer alles voll auf), würde ich an deiner Stelle den 50W nehmen, light doping (BLOSS NICHT MEHR ALS LIGHT!). Auf Wunsch brummt Weber schon etwas ein, aber erst nach sechs bis acht Stunden entfaltet der Speaker wirklich seinen Sound.

Mit US-NOS-Röhren in der Vorstufe kannst du dann das Feintuning betreiben, GE für totale Ausgewogenheit, Philips für Wärme, Sylvania für mehr Rotz. Für die Endstufe und den Gleichrichter würde ich JJs nehmen. Wärme, Belastbarkeit und Power.

Es gibt kein schöneres Hobby.

Tschüss - ferdi

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hi ferdi,

wenn Ted den 12F150 für den Deluxe Reverb empfiehlt - gab's denn früher etwas Vergleichbares auch in Jensen? C12?? Bekanntlich waren ja in den Mittsechzigern-Deluxe normalerweise Oxford 12K5-6 - und die sollen ja wohl nicht sooo dolle gewesen sein. (In diesem Zusammenhang ist mir auch nicht ganz klar, wieso ein Amp mit so einem „miesen“ Speaker so viel Erfolg haben kann.) In dieser Periode sind ja wohl auch hin und wieder Jensen im Deluxe verbaut worden (?) - hast du 'ne Ahnung, welche?

Gruß Falk

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Hi Falk,

der 12F150 entspricht exakt dem C12N. Weber hat sich von dem alten Code nur getrennt, weil Recoton ihn benutzt und Verwechslungen ausgeschlossen werden sollen. Also: Ferromax (Keramik)-Magnet, 12 Zoll, N-Membran (einteilig und gerillt). Gab's / gibt's in 25 und 50W.

Die Oxfords machen schlapp, sobald man das Volumepoti über 5 bewegt. Der Recoton C12N klingt dünn und kraftlos (fand ich, andere Aussensaiter auch), der 12F150 mächtig groß und druckvoll. So wie die echten Jensen C12N.

Um herauszufinden, wann welche Speaker in welchem Amp verbaut wurden, empfiehlt sich das Weber-Speakerforum. Die wissen alles. Am besten gleich den Betreff an Ted formulieren: Hersteller, Modell, Baujahr, Originalbestückung? Weber-Equivalent? Dann läuft das.

cu, ferdi

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moin ferdi,

> ... N-Membran (einteilig und gerillt)...

samma, was bedeutet „gerillt“ eigentlich für den unbedarften Anwender? Verträgt das Ding mehr Leistung? Verzerrt die Membran nicht so schnell? Druckvollere Bässe? Besseres Aussehen? Wozu macht man das, und was hat das für Nebeneffekte?

Gruß Falk

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Tach auch,

> samma, was bedeutet „gerillt“ eigentlich für den unbedarften Anwender?

die gerillten Membranen haben Rillen ;o)

> Verträgt das Ding mehr Leistung? Verzerrt die Membran nicht so schnell? Druckvollere Bässe? Besseres Aussehen? Wozu macht
> man das, und was hat das für Nebeneffekte?

Ganz früher hat man einfach kuchenstückförmige Stücke von Papier zu einer Membran zusammengeklebt. Diese Art von Membranen verzerrt sehr früh und klingt dann sehr dreckig - der Tweed-Sound lebt davon.

Um die Cleanwiedergabe zu verbessern, versteifte man die Membranen mit geprägten Rillen. Da die Verzerrungen der glatten Memranen vor allen in Bässen und fetten Mitten auftraten, verbässerte sich die Basswiedergabe, das kann man glaub’ ich so sagen. Je nach Art der Rillen verändert sich der Sound etwas, keine Ahnung, wie - es gibt bei Celestion ;o) jedenfalls N-, T-, A- und O-Membranen.

Irgendwann kamen dann JBL und EV darauf, ihre Membranen gewölbt (wie einen Schnitt durch einen Trompetentrichter) zu bauen. Die sind durch die Form so versteift, dass kaum Membranverzerrungen auftreten.

Im Celestion ;o) Speakerforum ist übrigens gerade ein Thread von jemandem, der zwei Delüxe hat - einen mit California, einen mit 12F150.

cu, ferdi

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Hi,

Danke für die Antwort. Der 12F150 war eigentlich auch mein erster Gedanke. Wird ja von Meister Ted auch gerne für den Deluxe Reverb empfohlen.

Danke nochmal, chris

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> Der 12F150 war eigentlich auch mein erster Gedanke. Wird ja von Meister Ted auch gerne für den Deluxe Reverb empfohlen.

Moin moin,

da hätte ich allerdings Bedenken...

Nach meinen Versuchen mit Lautsprechern kann ich auf alle Fälle sagen jeder Amp klingt mit jedem anderen Speaker anders - vollkommen anders. Und jeder hört jetzt auch was anderes. Geschmacksache. Ich kann z.B. AlNiCo nicht hören - trotzdem amtliche Vintage Amps natürlich AlNiCos drin haben.

Das Beste ist wohl einfach mal was bestellen und selber probieren - mit Fehlkauf rechnen - neu bestellen usw.

Zum Glück ist Fehlkauf nicht so teuer wie bei Gitarren oder Verstärkern...

GRuZZ Lone *

Zitat Ende


Quellen:    

http://www.aussensaiter.de/forum/messages/75/75170.html

http://www.aussensaiter.de/forum/messages/87/87212.html

http://www.aussensaiter.de/forum/messages/75/75174.html


Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 31.03.2008 16:16
Hallo Michael,

Sehr interessante Zusammenstellung. Vielen Dank für die Mühe. So ganz kann (mag) ich dem Weber-Hype wohl nicht folgen, da der Speaker halt nur EIN Glied der Produktionskette ist und zumindest das Gehäuse eine gewaltige Rolle mitspielt.
Es stimmt, der Weber überträgt weniger Höhen (so auch der Weber in meinem Vibro Champ Clone), aber ob das unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist?
 
Also, isch weeset nit!

Die physikalische Größe des Magneten hat auch nix mit dem erzeugten Magnetfeld zu tun, was ja gerne als Unterscheidungsmerkmal herangezogen wird. Naja, der Booster .......?

Übrigens habe ich den 12" Neo in den AB763-Clone eingebaut und bin sehr angetan, auch wenn der klangliche Unterschied zum Eminence nicht allzu groß ist. Der Neo bleibt länger sauber, wobei der Eminence eher das schlabbern anfängt (hat ja auch längst nicht die Leistung). Nachdem ich den AÜ auf 6.800/8 geklemmt habe hat der Color-Regler deutlich mehr Regelwirkung, muss aber dennoch durch ein anderes Poti ersetzt werden (denke, so 10k sollten passen). Am Sound hat sich kaum etwas getan (musste auch nicht).

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 1.04.2008 14:11
Hallo Bernd,

> ...da der Speaker halt nur EIN Glied der Produktionskette ist und zumindest das Gehäuse eine gewaltige Rolle mitspielt.

Natürlich. Wie ich ja schon in "Änderung AB763-Clone schrieb:

Da "kommunizieren" miteinander: Art des Netztrafos <-> Gleichrichterröhrenverhalten <-> Endröhrenart und -einstellung <-> Ausgangsübertragerart und -verhalten <-> Lautsprecherart und -verhalten <-> Gehäuseart und -verhalten...

> Es stimmt, der Weber überträgt weniger Höhen (so auch der Weber in meinem Vibro Champ Clone), aber ob das unbedingt ein Qualitätsmerkmal ist?

Für mich "Ja", wenn ich damit in der Lage bin, den in der Zusammenstellung höflich umschrieben als 'brillant', konkret gesagt aber sehr höhenscharf darstellenden (Original-) Amp zu bändigen. Hier hat jemand bereits getestet und geprüft und getan und das erspart uns dasselbe noch einmal, sowohl was Zeit verplempern und unnütz Geld ausgeben angeht - man kann die Erkenntnis sofort nutzen - falls man schaltungsmässig nicht am Tonestack schrauben will oder generell an der Schaltung experimentieren will.

Könntest Du mir bitte per Mail mal die Maße Deines Gehäuses senden? Danke!

Gruß Michael

Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 2.04.2008 00:11
>Für mich "Ja", wenn ich damit in der Lage bin, den in der Zusammenstellung höflich umschrieben als 'brillant', konkret gesagt aber sehr höhenscharf darstellenden (Original-) Amp zu bändigen. Hier hat jemand bereits getestet und geprüft und getan und das erspart uns dasselbe noch einmal, sowohl was Zeit verplempern und unnütz Geld ausgeben angeht - man kann die Erkenntnis sofort nutzen - falls man schaltungsmässig nicht am Tonestack schrauben will oder generell an der Schaltung experimentieren will.

OK. Ist aber dennoch kein Qualitätsmerkmal sondern eine willkommene Korrekturmöglichkeit. Nur der Form halber. :-)

> Könntest Du mir bitte per Mail mal die Maße Deines Gehäuses senden? Danke!

Klar doch. Mache ich. Ich fasse alles auf einer Skizze zusammen. Lass mit nur 1-2 Tage Zeit.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: gisape am 2.04.2008 21:30
Nachdem ich den AÜ auf 6.800/8 geklemmt habe hat der Color-Regler deutlich mehr Regelwirkung, muss aber dennoch durch ein anderes Poti ersetzt werden (denke, so 10k sollten passen). Am Sound hat sich kaum etwas getan (musste auch nicht).

/Bernd

Hallo,
habe in meinem PrinceDeluxe den Mittenregler durch einen 6,8K Widerstand ersetzt - so wie im original - und das frei gewordenen 10K/A Poti in Reihe mit dem 820 Ohm Widerstand der Gegenkopplung in geschaltet. Dies funktioniert prima der Sound wird noch etwas voller und straffer bei +10K.

Gruß
Adi
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 2.04.2008 22:25
Danke! Das habe ich mir gedacht!

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 4.04.2008 09:43
Hi Adi und Bernd,

> habe in meinem PrinceDeluxe den Mittenregler durch einen 6,8K Widerstand ersetzt - so wie im original - und das frei gewordenen 10K/A Poti
> in Reihe mit dem 820 Ohm Widerstand der Gegenkopplung in geschaltet.
> Dies funktioniert prima der Sound wird noch etwas voller und straffer bei +10K.

völlig richtig! Im Zuge des Nachdenkens über meinen AB763-Clone werde ich das nämlich auch tun. Hinzu kommt dass ich den Bright-Cap schaltbar machen werde. Das ist bei dem Kustom Defender genau so und eine überaus praktische Möglichkeit, schnell zwischen höhenlastigen Singlecoils und dunklen Humbuckern zu wechseln, d.h. deren eher dunkle Höhen quasi mit einem Schaltklick anzuheben, ohne gross an dene anderen Potis zu spielen. Und die Mitten regele ich bei meinen Amp via Poti eh nicht, das Poti ist eigentlich gar nicht nötig.

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: hillfried am 6.04.2008 23:08
hallo,

wollte darauf hinweisen, das mir beim nachbau des DR auf den fotos bei jogi folgendes aufgefallen ist: C12 soll lt. original schematic den wert 3,3nF  haben. auf den fotos wurde aber ein 33nf sprague verbaut.

beste grüße hilmar
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 7.04.2008 10:51
Hmmm. Da müsste Michael mal nachschauen. Ich habe 3,3nF drin. Allerdings sind die Jogi-Unterlagen nicht auf dem aktuellsten Stand, wie Michael schonmal geäussert hat.

/Bernd
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 7.04.2008 12:10
Hi Hilmar,

> C12 soll lt. original schematic den wert 3,3nF  haben. auf den fotos wurde aber ein 33nf sprague verbaut.

Das ist richtig - der Wert auf dem Foto ist falsch.  ;)  Der Aufdruck 333J0417 bedeutet ja:

hergestellt in der Woche 17 im Jahre 2004. Das 333J sagt lt. Datenblatt vom Dirk aus:
Kapazität in pf, d.h. 33pf mit drei folgenden Nullen
= 33.000pF
= 33nF
= .033uF.

@ Dirk - zeter, mordio, Ersatz habbewill!  ;)

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Aynsley am 21.04.2008 23:31
Hallo Erfahrene AB763-Clone User,
ich habe mich sehr,sehr weit aus dem Fenster gelehnt und einem Freund meine Hilfe angeboten. Momentan werkelt er mit einer Epiphone (Special Edition ES-335 und einem kleinen Marshall Transistorvertärker) und ist nicht so richtig zufrieden. Sein Gitarrenlehrer hat da wohl was besseres...nämlich einen DR.
Um diesen Misstand zu beheben und weil ich ein Liebhaber von Röhrenverstärkern bin, habe ich ihm angeboten selbst etwas zu bauen... dann nagelte er mich fest und ich kam nicht mehr aus dieser Umklammerung heraus. Im ersten Federstreich versprach ich ihm das Blaue vom Himmel; was kann an einem "profanen" Gitarrenverstärker schon so schwierig sein? Nach eingehender Lektüre über einen gewissen Leo Fender, Alexander Dumble, Tom Jennings oder JimMarshall kam ich sehr sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurück und dachte bei mir: " Was hast du angerichtet, wenn es darum geht Sch...se zu reden,gehörst du zu den Top 10". Ich habe selbst einen Röhrenverstärker,um HiFi zu hören, aber bei Gitarrenverstärkern geht es ja bei weitem nicht darum. Gitarrenverstärker werden von Musikern gehört und gespielt und zum teil mitentwicklt, um einen ganz besonderen Klang zu bekommen. Das habe ich nie so gesehen. Nichts desto trotz möchte ich meinen Freund nicht entteuschen und möchte ihm einen Deluxe Reverb bauen, bzw den AB763 Clone. Ich hoffe auf diesem Weg, die Diskussion um den AB763-Clone wieder ein wenig ankurbeln zu können.
Meine erste Frage überhaupt ist, und bitte nicht böse sein: "Ist das 5E3 Gehäuse überhaupt passend"? Das was "dknia", "Vintage_Man" und "Meikel" da zeigen, gefällt mit ausnehmend gut.
Jetzt speziell noch mal an "Vintage_Man".. Ich vermisse leider etwas bei Dir..und ich warte schon soooo lange. Vielleicht kannst Du es ja geschehen lassen.
""""Die Bohrpläne habe ich inzwischen fertig und sie sind im CorelDraw-Format verfügbar.
In den nächsten Tagen werde ich dann alles online stellen"""". hat jemand von Euch Soundfiles mit dem AB763 Clone erstellt?

Gruss an alle Sven
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Vintage_Man am 22.04.2008 12:00
Hallo Sven,

Wenn Du Dir der Gefahren im Umgang mit Röhrentechnik bewußt bist, wird das bestimmt funktionieren.
Sorry, aber diese Bemerkung muss aus Sicherheitsgründen immer wieder an den Anfang gestellt werden.

Zu Deinen Fragen: Das 5E3-Gehäuse ist zu klein! Das Blues Deluxe Gehäuse in der Variante, wie ich es gebaut habe passt. Die Pläne sind fertig und die kannst Du gerne bekommen. Ich schaue mal, ob ich das heute abend schon eingestellt bekomme.
(Warum hast Du mir keine PM geschickt? Ich habe doch gesagt, dass sie fertig sind.)

Wie sehen denn Deine künstlerischen Qualitäten aus, ich meine so "bautechnisch" gesehen? Welche Möglichkeiten der Holzbearbeitung hast Du und wie bist Du elektrotechnisch ausgerüstet?

Wenn das alles passt, helfen wir Dir gerne aus der Klemme!  ;)

/Bernd

Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Martino am 22.04.2008 12:35
Das habe ich nie so gesehen. Nichts desto trotz möchte ich meinen Freund nicht
entteuschen und möchte ihm einen Deluxe Reverb bauen, bzw den AB763 Clone.

Hallo Sven und willkommen im Forum,
das ist ein guter Vorsatz zu Deinem Versprechen zu stehen.  :)
Grundlage für Dein Vorhaben sind neben Elektronikwissen, etwas handwerklichem
Geschick und (ganz wichtig!) Bewusstsein bezüglich der tödlichen Spannungen und
Sicherheitsvorkehrungen, trotz aller Eigeninitiative einige 100 Euros.
Denn Röhrentechnik braucht Trafos, Spannungsfeste Elkos usw.
Ist das gegeben, wünsche ich viel Spaß beim Projekt.
cheers, bf
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Meikel am 22.04.2008 13:58
Hallo Sven,

> Momentan werkelt er mit einer Epiphone (Special Edition ES-335 ...

habe auch eine, die Epi ES-335 in Cherry red. Imho für ihr Geld eine klasse Gitarre mit klasse Sounds. Ich will sie nicht mehr missen.

> und möchte ihm einen Deluxe Reverb bauen, bzw den AB763 Clone.

 :)  >:D  Nun ja, was soll ich dazu sagen....

> hat jemand von Euch Soundfiles mit dem AB763 Clone erstellt?

Ich habe keine Soundfiles. Der Grund ist schlicht und einfach, dass ich - wie du sicherlich gelesen hast - meinen AB763-Clone ohne Gehäuse und LP auf Halde liegen habe. Bei Interesse wäre er sogar zu verkaufen, obwohl ich dann wahrscheinlich Stürme der Entrüstung ernten würde und Dir wäre, was Selbstbauerfahrungen angeht, wohl wenig bis gar nicht geholfen.

Soundfiles habe ich ausserdem keine, weil ich eigentlich immer noch am Experimentieren war. Inzwischen weiss ich, dass der AB763-Clone TATSÄCHLICH dem Original zumindest in seiner Höhenharschigkeit sehr nahe kommt, was das Anzerren und Zerren und den "3D-Hall" und die übrige Wiedergabe angeht, sowieso. Gut, diese Höhenharschigkeit müsste / könnte man mit einem geeigneten Lautsprecher kompensieren. Dann braucht der AB763-Clone aber auch noch ein geeignetes passendes Gehäuse. Nicht das Blues-Deluxe-Gehäuse, sondern akustisch eher ein dem Original entsprechendes Gehäuse.

Nun musst Du entscheiden, wie das finanziell und werkstattmässig unter einen Hut zu bringen ist. Hat man wenig Werkstattmöglichkeiten/Hilfe von Freunden mit geeignetem technischen Equipment für Gehäuse und Chassis und möchte dennoch ein perfektes Outfit, landet man schnell in Preisregionen, die denen von TAD-Bausätzen entsprechen.

> Gitarrenverstärker werden von Musikern gehört und gespielt und zum teil mitentwicklt, um einen ganz besonderen Klang zu bekommen. Das habe ich nie so gesehen...

Daher bitte unbedingt alles lesen, was ich hier im Forum unter "Änderung AB763-Clone" geschrieben habe. Das ist imho fast wichtiger, als dieser Fred hier. Den Original-Link beim Jogi muss ich, was alle Änderungen betrifft, endlich anpassen bzw. fertig stellen.

Gruß Michael
Titel: Re: Erfahrungen mit AB763-Clone
Beitrag von: Aynsley am 22.04.2008 19:29
Hallo Bernd, hallo bf, hallo Michael
vielen Dank für Eure Antwort. Ja, ich bin mir der Gefahren im Umgang mit Spannungen >300 Volt und den daraus resultierenden Strömen voll bewusst. Meine elektrotechnische Ausrüstung umfasst ein sehr gutes TRMS Multimeter und ein 20 MHz Oszi. Holztechnisch habe einen Kollegen der Tischler ist und mir in schwierigen Momenten schon mal geholfen hat. Desweitern gibt es jemanden der eine Modellwerkstatt hat, in der ich mich aufhalten und werkeln kann. An den Schwalbenschwänzen soll es deswegen nicht hapern. Das Gehäuse scheint mir mithin das aufwändigste zu sein, wird aber bestimmt machbar sein. Selbstbau ist Pflicht, da ich mit meinem guten Freund schon die ersten Designfragen bezüglich Tolex, Knöpfen etc. ins Pflichtenheft geschrieben habe. Ausgerechnet er hat dann auch noch den Schälbohrer und die Abkantbank. Wie ich schon schrieb.....aus der Nummer komm ich nicht mehr raus. Ich muss aber auch sagen, das es mich fürchterlich in den Fingern juckt so etwas zu bauen.

Jetzt geht es erstmal an das Erstellen der Bauteilliste.

Gruss Sven