Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:14

Titel: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:14
Schon mal sowas probiert?

Gibts Erfahrungswerte?

Ich habs mal bei einem von meinen ausprobiert. Ist noch suboptimal, matscht ein wenig. Gibt im Vergleich zu einem "ausgereizten" 3-stufigen/CF etwa soviel Gain wie ein 4 stufiger+CF.

Eure Anmerkungen?
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:19
Meiner:
V1A
1: 150k --> 10nF --> 220k/2n2 --> Gainpot (kein Cap) V1B
2: Input
3: 1k8/1µF

V1B
6: 100k --> 10nF --> 330k/680k ground --> 220k ---> V2A
7: s.o.
8: 2k2

V2A
1: 100k --> 22nF --> 470k/470k ground --> V2B
2: s.o.
3: 10k

V2B
6: 100k --> Tonestack (wird noch mit 22nF entkoppelt)
7: s.o.
8: 1k/1µF

in einen Standard 50 Watter . . .


Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Bierschinken am 19.08.2008 22:25
Nabend,

ich rall den 2ten Post nich, warum plötzlich 4 Stufen? Geht doch um nen 3 Stufigen!?

Grüße,
Swen
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: The Tube-Factor am 19.08.2008 22:28
Hi!

Jo ist ein dreistufiger. Jedoch ist der CF zu einer vierte Stage umgebaut. Der Amp hat somit 4 Gainstages  ohne CF.


Cheers! Jogi
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:35
Yo.

der Matsch ist weg. Peter's alter Trick mit dem 220k am Gainpoti hat auch hier wieder Wunder gewirkt.  ;D
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:38
Hi!

Jo ist ein dreistufiger. Jedoch ist der CF zu einer vierte Stage umgebaut. Der Amp hat somit 4 Gainstages  ohne CF.


Cheers! Jogi
Ich dachte Du wärest im Urlaub ?!
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: The Tube-Factor am 19.08.2008 22:41
Hi Olaf!

Ja, bin schon wieder zurück. waren dann doch nur 10 Tage- schlechtes Wetter gehabt..

Grüße Jogi
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 22:42
Ich denke an Dich  :o
 ;D
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: matchboxracer am 19.08.2008 23:07
Ich kenne diesen Mod aus dem Metroamp Forum und hab ihn auch schon mal ausprobiert. Mag den Sound aber überhaupt nicht. Irgendwie zu spitz bzw. höhenlastig. Der beste Marshall Mod ist meiner Meinung nach immer noch der von der Lee Jackson DVD Vol. 1. Hab die DVDs leider schon verkauft...hab aber noch eine Kopie auf dem Rechner  ;). Hab den Mod schon zwei mal ausgeführt. Einmal an einem Linnemann Clone (klang ehr  :-X)... und einmal an einem originalem 2204 (da war der Sound auf mal  :guitar:). Vom Klang her geht der Amp dann in Richtung Krank Revolution...
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.08.2008 23:15
Interessant.

Ich finds nicht schlecht (ist bei mir ja auch ziemlich anders als Doug's Kram) - morgen mal laut hören.

Jogi hatte was ähnliches in seinem 2203, was mir gefiel - ihm aber nicht, daher hat er es damals zum 4+CF umbauen lassen. Ich habe in meinem Amp noch einen Kanalzug und wollte im zweiten Kanal halt etwas mehr Saft haben (vielleicht mache ich das noch schaltbar, addiere ein Master und konvertiere den somit zum quasi-3-Kanaler). Krank schwebte mir sicherlich nicht vor.

Danke für die Erfahrungswerte.  :)
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: The Tube-Factor am 19.08.2008 23:59

Jo, bei mir war das sehr ähnlich, allerdings war an der ersten Kathode ein .047 nf und ander zweiten ein riesiger 10uf. soweit ich mich erinnern kann war der erste Koppel-C recht klein- hab da was von 1,5 nf im Kopf.. Das Tonestack waren 56k und 220pf umschaltbar auf 320pf.

Nunja mittlerweile ist er recht Slo-mäßig, mit zuschaltbarer 4. Stufe. Ich hab den Amp auch mit nem Ceriatone-Board ausgestattet da die ständige Bastelei an die Substanz ging.
Mittlerweile bin ich an nem Slo clone dran- wenn der irgendwann fertig ist, lass ich mir vll was neues für den 2203 einfallen... ;D
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 20.08.2008 08:36
Fehlen Dir noch Teile?
Ich hätte da das Eine oder Andere abzugeben . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 20.08.2008 13:19
noch mehr Erfahrungen . . . ?
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 16:00
Hallo Olaf,

ich habe eine ähnliche Schaltung mal in einen Marshall JMP 1959 Baujahr 1978, der bereits auf 2203 umgebaut war, einbauen lassen (das war noch bevor ich selbst damit angefangen habe, Amps zu tunen). Die Schaltung stammte aus "The Ultimate Tone" von Kevin O'Connor. Für diejenigen, die das Buch haben oder kennen: es ist die unter den Marshall-Mods beschriebene Four Stage Schaltung ohne Kathodenfolger (KF). Ich hatte den Amp außerdem auf 5881 Endröhren umbauen lassen. Das klang alles zusammen sehr gut. Den Amp habe ich leider nicht mehr. :(

In zwei weiteren Amps hatte ich ebenfalls 4 Gainstufen ohne KF drin. Beide hatte ich in modifiziertem Zustand gekauft. In beide habe ich den KF wieder eingebaut, weil mir 4 Gainstufen doch etwas zu viel waren. Mit 3 + KF kann ich für mich genug Gainreserven rauskitzeln, für Humbucker allemal. Klar, wenn man Yngwie-Zeugs mit einer Strat spielen will, hat man mit 4 Stufen einen klaren Vorsprung ;D

Du kommst auch aus Hessen?

Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 20.08.2008 16:04
Ja, aber nicht gebürtig  ;D

Danke für die Ausführungen.

Hier ist ein 3+CF von mir:
http://www.youtube.com/watch?v=VV74p-FkAQQ

Das ist eigenlich genug (zumal der zwei Master hat - ich mag keine Pedale), aber ich probiere das halt in einem anderen Amp aus - aus Neugier, Interesse etc - und weil ich nicht noch ein Loch für einen Sockel bohren will, you know . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 16:09
Ja, aber nicht gebürtig  ;D

Macht nichts, ich auch nicht.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 22.08.2008 22:02
Ist das nicht bekloppt: das Ding klang geil, mir hat einer ne Schem von nem Cameron zukommen lassen, ich bau ein wenig rum, gefällt mir nicht, baue alles wieder (exact) zurück und die Kiste pfeift. Grrrrrrrrrrrrr . . . .. . . zumm Kotzen - jetzt such ich mir nen Wolf.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: El Martin am 22.08.2008 22:20
Hi Olaf!

1. Bauteile mal checken, nicht dass da ein falcher Widerling bei is
2. gleiche Röhren?
3. Hast Du an der NFB/Depp/Presence Leitung gefummelt? Gibts vielleicht Bilder von vorher und nachher, wo man was sieht?
Manchmal sind auch andere Leitungen empfindlich in der Verlegung, ist ja schon ziemlich gainy, Dein Zeugs...
Chopsticks zum Verschieben im Betrieb probieren.

Ciao und viel Erfolg!
Martin

Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 22.08.2008 23:02
Danke Martin.

Nee, keine Photos. Ich vermute, dass ein 2n2 vorm Gainpoti vorher einfach nicht/nicht mehr festgelötet war. Nehme ich den raus ist alles ok . . . Naja, wer suchet, der findet . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 21:33
Hier mal meine (noch geringen) Erfahrungswerte mit diesem Gain-Bastard aus 4 Anodenstufen:

Die Kisten werden bei so viel Gain ganz schön empfindlich. Den 2n2 überm 220k vorm Gainpot habe ich wieder rausgenommen - war too much. Die Leitung vom Gainpot zum Eingang von V1B sollte evtl. geschirmt ausgeführt werden, sonst pfeiffts je nach Layout. Interessanterweise musste ich auch mein Grounding ändern - üblicherweise ziehe ich vom Inputjack über das Gainpoti zum Mittenpoti zum Kanalmaster zum Overallmaster zum Presence einen Draht, der zum Star führt. Hier hatte ich Brumm. Ergo Inputbuchse und Gainpoti an der Kathode von V1A zur Masse geschickt - Problem gelöst (ich erwähne das deswegen, weils in Marshalls ja auch ne gemeinsame Masse der Potis und der Inputbuchse gibt - also evtl daran denken, wenns mal zu sehr brummt und die beiden Komponenten  (so wie man es eigentlich richtigerweise sowieso machen sollte) an ihrer jeweiligen Kathode und von dort zum Star zur Masse bringen.

Cameron zieht das Signal vorm Tonestack und nach der Anode noch runter. Das war bei mir nicht erforderlich - entkoppelt habe ich auch (noch) nicht - nur testweise so gefällts mir besser. Überhaupt arbeitet er sehr viel mit Caps parallel in den Spannungsteiler-Widerlingen. Mein Fall ist das nicht - wenn ich irgendwo Höhen zugebe, warum die dann gegen Masse wieder rausnehmen. Klar - man könnte das berechen und er wird seine frequenztechischen Gründe haben - vielleicht liegts aber auch nur am "suboptimalen" Layout der Marshalls, die er modifiziert. Mir gefällts "puritanischer" besser (ich habe keinen einzigen parallelen C mehr drin).

Insgesamt ist der Vorteil dieser Art der Schaltung mMn darin zu sehen, dass man einen ziemlich aggressiven "in your face" Sound hinbekommt, der trotzdem noch sehr direkt und nicht so komprimiert klingt. Für die härteren Jungs also . . .

Ach ja, ganz entgegen meiner sonstigen Vorliebe für extreme "Straffitäten" habe mal die B+ weiter abgesenkt und so einen Hauch (noch) mehr Gain produziert. In dieser Konstellation (Cameron reduziert die beiden Vorstufen 10k auf 5k - ich habe mich ihm also quasi "von oben" angenähert) klingt es dann doch mit etwas weniger Saft auf den Tuben besser (vorher hatte ich an den Filtern der Vorstufe 400V, danach nur noch 350).

So, das war mein Essay  ;D

Vielleicht interessiert es ja jemanden.  :)
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 27.08.2008 21:57

Vielleicht interessiert es ja jemanden.  :)


Mich auf jeden Fall :)

Ich überlege gerade bei meinem 50er die Spannung zu erhöhen. Das Ding klingt trotz vieler Modifikationen immer noch recht mittig. Er hat nicht so viel Gain (der Rk an der 2. Stufe ist ein 5,6k ohne Ck, an der dritten Stufe habe ich 2,7k und 0,68uF an der Kathode). Mehr Gain tat ihm nicht gut. Anodenspannung an den Endröhren ist ca. 400V, an den Vorstufen habe ich noch nicht gemessen. Nach der Choke habe ich einen 10k (danach hängen der PI und die 2. Röhre), dann wieder einen 10k (danach hängt die erste Röhre). Ich glaube, ich löte mal zu jedem 10k Widerstand einen 10k parallel ...

Mir haben übrigens schon immer die 100W Marshalls besser gefallen als die 50W (mehr Druck, mehr Klarheit, mehr von allem). Das muss wohl am Netzteil liegen, oder?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 22:08
Yo Stephan. Spannungshöhe und Menge an Filterei. Ich mag 50er mit nem 100er OT und 480V an den Platten  ;D
Die klingen wie 100er und kosten bei Röhrenwechsel weniger  ;D


Diese vierstufigen Sachen sind halt dann praktisch, wenn man viel Gain haben will und ne halbe Röhre einsparen will. Ein wenig neuralgisch (außer Grounding und Zuleitung V1B) ist V2A-kathodenmässig. 4k7 ist noch nicht genug, 2k35 fast schon zuviel und ein C matscht über dem 4k7.
Naja, mal untypische 3k3 oder so organisieren.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: DocBlues am 27.08.2008 22:19
Hallo Stefan,

schau doch mal in den Thread  "800er Schaltung die pumpt" und meine Vorschläge am Ende. Mit der Beschaltung wie du sie gegenwärtig hast, wundert es mich nicht, daß es sehr mittig ist. Da würde auch eine höhere Spannung nicht viel nutzen.

Wenn Du Die nasalen Mitten raus haben willst, tut auch immer ein Wechsel von den Polyester Koppelkondensatoren zu Polypopelen gut. Nimm z.B. mal Xicon MPP oder Orange Drop 715 für den Kondensator nach der zweiten Stufe.

Zuerst empfehle ich aber die Mods wie im Thread von mir beschrieben.

Gruss,

DocBlues
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 22:28
Nun ja, 400V an den Tuben ist nicht wirklich viel für nen Marshall.

Ich stehe nach wie vor auf 250k Gainpots - und einen 1k an V2A (wie DocBlues).
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 28.08.2008 10:29
Hallo Stefan,

schau doch mal in den Thread  "800er Schaltung die pumpt" und meine Vorschläge am Ende. Mit der Beschaltung wie du sie gegenwärtig hast, wundert es mich nicht, daß es sehr mittig ist. Da würde auch eine höhere Spannung nicht viel nutzen.

Wenn Du Die nasalen Mitten raus haben willst, tut auch immer ein Wechsel von den Polyester Koppelkondensatoren zu Polypopelen gut. Nimm z.B. mal Xicon MPP oder Orange Drop 715 für den Kondensator nach der zweiten Stufe.

Zuerst empfehle ich aber die Mods wie im Thread von mir beschrieben.

Gruss,

DocBlues

Hallo Doc,

naja, die Schaltung in dem einen 100er ist nicht viel anders als die im 50er (außer, dass an der 2. Stufe der Rk 2k7 statt 5k6 beträgt), und der hat eher ein Mittenloch - kann aber auch an dem merkwürdigen Effektweg liegen, der da noch eingebaut ist.

Der 50er hatte vorher Orange Drops 715 drin. Die habe ich gegen Sozos getauscht. Das war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne. Ebenso hat ihm eine TungSol Reissue als V1 gut getan. Endröhren sind JJ E34L, AÜ ist ein Marstran 50W.

Ich hatte vorher auch schon andere Schaltungen in dem Amp ausprobiert, habe aber mit keiner Schaltung die überschüssigen Mitten entfernen können, ohne mir andere Probleme einzuhandeln. Aber ich lese die Hinweise gerne noch einmal, vielleicht habe ich etwas übersehen. Vielen Dank schon einmal.

@Olaf: um bei meinen Verhältnissen auf 480V Plattenspannung zu kommen, müsste ich wohl entweder den NT tauschen oder den Gleichrichter als Spannungsverdoppler verschalten, richtig? Hat jemand Erfahrung mit so einer Änderung? Für Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 28.08.2008 11:03
480V bekommst Du mit nem normalen nicht hin, das ist klar. Aber 440-450V sollten es schon sein.
Miss doch mal die sek. ACs - und dann muss evtl. der erste Filter dran glauben - scheibar ist der "fertig".
Ach ja: und schauen, ob der nicht in der 220V Einstellung besser läuft (Heizung checken - +5% ist ok).
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 28.08.2008 11:05
(http://www.thinlizzy.de/Bilder/life.gif)
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 28.08.2008 11:06
Hallo Doc,

wenn ich die Hinweise richtig verstanden habe, sollte ich den 2k7/0.68uF eher an die 2. Stufe setzen und an der 3. Stufe einen einfachen 1k oder 1k2.
Verglichen mit 2. Stufe 5k6 und 3. Stufe 2k7/0.68uF sollte das ja auch wesentlich mehr Gain geben.

Ich habe in meinem 100er experimentiert mit Ck an der 2. oder 3. Stufe. Dort hat mir der Ck an der 3. Stufe besser gefallen (mehr Fett im Ton). Also macht für den 50er das "Gegenrezept" schon Sinn. Ich probiere das mal aus und berichte.

Vielen Dank und viele Grüße
Stephan  
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 28.08.2008 11:16
480V bekommst Du mit nem normalen nicht hin, das ist klar. Aber 440-450V sollten es schon sein.
Miss doch mal die sek. ACs - und dann muss evtl. der erste Filter dran glauben - scheibar ist der "fertig".
Ach ja: und schauen, ob der nicht in der 220V Einstellung besser läuft (Heizung checken - +5% ist ok).

Olaf,
danke für den Hinweis. Ich glaube, er läuft noch auf 240V. Wie hoch sollten denn die sek. ACs sein?
Als ersten Filter habe ich einen Becherelko von 2x50uF (entweder LCR oder JJ - weiß nicht mehr genau), die ich parallel geschaltet habe, dazu einen 220k Entlade-R. Sollte ich den Entlade-R erhöhen?
Danke und Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 28.08.2008 11:22
Nö - lass den mal so (wenn er hoch genug dimensioniert ist).
Miss doch erstmal vor den Dioden (AC).
Da es ne Zweiweggl. ist, solltest Du im Leerlauf zwischen den Dioden so 650V AC haben. Unter Last weniger.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: ACY am 29.08.2008 07:46
Moin!

Ist zwar ein wenig "off topic" aber hat einer von euch pics oder links zum Innenleben von Cameron oder Splawn Amps? Würde mir die gerne mal näher ansehen. 

Grüsse, "ACY"
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.08.2008 08:38
Nö - lass den mal so (wenn er hoch genug dimensioniert ist).
Miss doch erstmal vor den Dioden (AC).
Da es ne Zweiweggl. ist, solltest Du im Leerlauf zwischen den Dioden so 650V AC haben. Unter Last weniger.

So, ich habe gestern mal gemessen. Also bei 232V Hausnetzspannung (kann auch Messungenauigkeit sein), bekomme ich folgende AC und B+ Werte (Netzteilwiderstände in Klammern):

AC sekundär Standby aus 315 - 0 - 315, Standby ein 310 - 0 - 310 (d.h. 620 bis 630V AC und damit etwas weniger als die Zielvorgabe 650V).
Anodenspannung 411
(Choke)
Schirmgitter 406
(20k)
Phasentreiber 293
(10k)
V2  260
(10k)
V1  250

Anodenspannungen an den Vorstufen: A1 = 216, A2 = 193, A3 = 185
Anodenspannungen am PI = 191 und 186

Die Werte scheinen mir im Normalbereich zu liegen.

Dann habe ich mal probeweise den 20k mit einem 10k gebrückt, was 6,5k entspricht. Die Spannungen änderten sich dann auf:

Phasentreiber 355
V2  315
V1  305
A1 = 263
A2 = 236
A3 = 226
PI = 232 und 225

Die Werte scheinen mir für einen Marshall nun eher zu hoch zu liegen. Das Ding hat jetzt deutlich mehr Höhen, klingt aber nicht unbedingt besser.

Ach ja, der Amp hat keinen Netzspannungswahlschalter. Es war ursprünglich ein Lead & Bass (Modell 1973), der wahrscheinlich für den UK-Markt bestimmt war. Denn die Netzsteckerbuchse ist eindeutig nicht original. Kann demnach sein, dass er "permanent auf 240V eingestellt" ist.

Was mich irritiert hat, war der Wert für die Heizspannung. Ich habe nur 2,7V zur Masse gemessen (= 5,4V insgesamt). Das ist ja wohl viel zu wenig und sogar außerhalb der 10% Toleranz. Aber bevor ich jetzt gleich einen neuen Netztrafo bestelle, messe ich nochmal die Heizspannung eines anderen - gut klingenden - Amps, um Messungenauigkeiten einzuschränken. 

Bitte um Hinweise, Kommentare, Anregungen. Alles herzlichst willkommen!
Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 29.08.2008 08:45
Heizspannung in AC messen, Stephan.

Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 29.08.2008 08:51


Bitte um Hinweise, Kommentare, Anregungen. Alles herzlichst willkommen!
Viele Grüße
Stephan
Vermutlich wird er (sofern Heizspannung dann ok) im 220V Mode "besser" laufen, ohne dass Du die Rs verkleinerst.
Aber die Werte mit 6,5k sind doch vollkommen ok - miteintscheidend ist die Spannung am CF (also an der Kathode).
Etwas weniger als 200V ist IMO cool. Und klar - der klingt anders und die bypass-Cs der Spannungsteiler stehen dann "zur Diskussion".
Einfach testen, was besser gefällt.
Nicht vergessen, dass die Filter ein wenig Zeit brauchen, um sich an die neue Situation zu gewöhnen - die sind ja vermutlich jahrelang "low volts" gefahren.
Was auch mal intressant ist, ist den ersten Filter gegen einen 100+100 zu tauschen . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.08.2008 09:00
Heizspannung in AC messen, Stephan.



Habe ich. Aber vielen Dank für den Hinweis.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.08.2008 09:20
Vermutlich wird er (sofern Heizspannung dann ok) im 220V Mode "besser" laufen, ohne dass Du die Rs verkleinerst.
Aber die Werte mit 6,5k sind doch vollkommen ok - miteintscheidend ist die Spannung am CF (also an der Kathode).
Etwas weniger als 200V ist IMO cool. Und klar - der klingt anders und die bypass-Cs der Spannungsteiler stehen dann "zur Diskussion".
Einfach testen, was besser gefällt.
Nicht vergessen, dass die Filter ein wenig Zeit brauchen, um sich an die neue Situation zu gewöhnen - die sind ja vermutlich jahrelang "low volts" gefahren.
Was auch mal intressant ist, ist den ersten Filter gegen einen 100+100 zu tauschen . . .

Hallo Olaf,
an der Kathode habe ich gar nicht gemessen, das hole ich noch nach.
Ich habe auch schon daran gedacht, den ersten Filter auf 100+100 zu setzen, zumal da jetzt noch ein LCR 50+50 drin ist. Den hatte ich vor ein paar Jahren aus einem 100er ausgebaut und dann für den Original Daly-elko eingebaut. Der Daly war absolut hinüber ...
100+100 müsste dann wohl noch etwas mehr B+ bringen, oder?
Aber auf 220V kann ich den Amp mangels Wahlschalter gar nicht betreiben. D.h. wenn die Heizspannung tatsächlich so niedrig ist, dann muss ich wohl entweder den Netztrafo tauschen oder einen separaten Heiztrafo 6,3V und mind. 4A einbauen. Oder würde es auch helfen, die EL34 gegen 5881 zu ersetzen? Die ziehen ja weniger Heizstrom.
Grüße Stephan 
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 29.08.2008 09:32
Hmmm - bei einem 73er den PT wechseln - ich weis nicht, ob ich das machen würde (bei meinem 76er habe ich es allerdings gemacht  ;D ).

Schwierig. Ich denke nicht, dass ein Wechsel auf 5881 etwas bringen würde, den Saft wird er liefern - er hat halt ne "zu große" Primärwicklung. Schwierig . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 29.08.2008 09:42
Also wegen des Originalzustands muss man sich bei dem Amp keine Gedanken machen. Ich glaube, der Netztrafo ist so ungefähr das letzte originale Teil in dem Amp. AÜ ist von Marstran, Choke von Mercury Magnetics, und statt des Original-PCB ist ein Hoffmann-Board drin. Die Frage ist eher, welcher Trafo in das Loch passt (laydown mount). 
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 29.08.2008 10:01
lol

TAD sollte doch einen laydown für den 45er haben. Die 5V kannst Du gut für die Lampe oder was zum Schalten benutzen - oder Ingo fragen, wann er wieder liefert.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 30.08.2008 16:07
Ich habe mal vergleichsweise bei einem 100er Marshall die Heizspannung gemessen. Bei 240V Netzspannung zeigt das Gerät auch nur 2,7V gegen Masse (= 5,4V) an. Bei 220V sind es 3V (= 6V). Den betreibe ich halt jetzt auf 220V. Aber das war nicht die Ursache für den mäßigen Ton des 50ers. Ich wechsel als nächstes den 50uF+50uF LCR Elko gegen 100uF+100uF aus. Da kann sich Dirk über eine Bestellung freuen.

Viele Grüße
Stephan 
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 7.09.2008 22:37
Update: habe jetzt als ersten Filter 100uF+100uF eingebaut. Das hat doch erheblich mehr Punch im Bass und deutlich klarere Höhen gebracht, auch wenn die B+ genauso hoch ist wie vorher. Den 10k Ohm Widerstand parallel zum 20k habe ich wieder entfernt, weil die Spannungen vorher ähnlich wie in meinem 100er waren.

Ich habe dann die Kathodenwiderstände/-kondensatoren wie folgt gewählt:

1. Stufe: 2,7k/0,68uF (unverändert)
2. Stufe: 2,2k/0,68uF (vorher 5,6k ohne Kondensator)
3. Stufe: 1k (gemessen knapp 1,1k, vorher 2,2k/0,68uF)

Ergebnis: High Gain aus nur 3 Stufen! Das klingt zwar nicht so klar und punchy wie die 100er, aber gut und hat etwas eigenes. Vielen Dank an DocBlues für den Tip. Für's erste bin ich damit zufrieden.

Als nächstes Projekt steht dann ein Effektweg an. Das Loch für die 4. Röhre ist schon drin, ebenso drei Löcher auf der Rückseite (reicht schon für 2 Buchsen und ein Poti).

Viele Grüße
Stephan

Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: DocBlues am 9.09.2008 12:29
Hallo Stephan,

es freut mich, daß mein Hinweis Deinen Geschmack getroffen hat. Da Du ja bereits die Koppelkondensatoren (und die Kathodenkondensatoren - und die Kondensatoren im Tone-Stack?) gegen Sozo getauscht hast, besteht da ja kein direkter Handlungsbedarf mehr (betreffend "mehr Punch"). Ich habe die Sozo noch nicht ausprobiert, allerdings habe ich noch keinen Polyester-Kondensator erlebt, der im Punch auch nur annähernd mit einem richtig guten Polyprop Kondensator wie Solen Fast mithalten kann. Allerdings hängt gerade der Marshall Sound ja auch stark an der Färbung (Dämpfung der Polyester-Caps) der Kondensatoren. Von daher würde ich für mehr Punch folgende Mods empfehlen.

Testweise: Die beiden 22nF nach dem PI durch Solen Fast ersetzen (mehr Punch und Druck in der Endstufe).

Testweise: die beiden 22nF im Tonstack durch Xicon MPP ersetzen - ergibt eine etwas "sahnigere Färbung" - ist möglicherweise für Marshall Fans nicht die richtige Richtung - mir persönlich gefällt es aber sehr viel besser als mit Mallory, Röderstein oder anderen Polyester Caps im Tone-Stack.
Alternativ versuch die Solen-Fast im Tone-Stack. In den ersten Stufen solltest Du wahrscheinlich bei den Sozo bleiben, sofern Du dicht am Marshall Sound bleiben willst.
(Ich persönlich mag die Polyester Caps überhaupt nicht. Sie beeinträchtigen die Dynamik, das Ansprechverhalten sowohl im Clean-, als auch im Overdrive-Sound. Bis auf die Sozo Caps habe ich alles Gängige durchgetestet - sowohl in Amps als auch in der Gitarre. Das Ergebnis war immer das gleiche - besonders übel in der Gitarre als Tone-Kondensator. Allerdings empfinde ich auch die Orange Drops nicht als Offenbarung - weder die 715 noch die 716).

Last but not least: Da Du die Stromversorgung ja bereits durch bessere Caps aufgewertet hast, solltest Du über FRED Epitaxial Dioden (z.B. von IXYS) nachdenken (mehr Punch, weniger Kratzen im Sound, offenerer Sound).

Gruss,
DocBlues
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 9.09.2008 20:26
Hallo Doc,

wow, das sind ja noch eine ganze Reihe weiterer sehr interessanter Tips. Noch einmal vielen Dank. Hierzu meine Anmerkungen:

PI Caps: da habe ich 0,1uF (wie Fender BF bzw. Marshall Bass Amps). Gefällt mir persönlich wesentlich besser als 0,022uF, würde ich aber nur bei min. 3 Gainstufen plus Master Volume machen.

Zu Polyester Caps: ich habe da schon einiges probiert, fand aber bisher die Sozos am besten. In dem Amp sind sämtliche Koppel-Cs, Bass- und Mitten-C sowie sämtliche Kathoden-Cs Sozos. Auch gut gefallen mir die TAD Mustards für alles, was "higher gain" ist. Treble-C ist ein Silver Mica, der Bright Cap über dem Gainregler ein Keramik. Der Bright-C über dem 470k ist wenn ich mich richtig erinnere ebenfalls ein Keramik.
Übrigens: als Ton-Cs in Gitarren mag ich die Polyester-Cs überhaupt nicht. Da gefallen mir die TAD Paper-in-Oil, welche mir wiederum im Amp nicht gefallen haben.

Über die FREDs habe ich schon einiges gelesen. Das werde ich sicher mal ausprobieren und dann berichten - vielleicht aber in einem anderen Thread. Obwohl - als "Standard Mod" wird man den Einbau von FREDs wohl nicht bezeichnen können.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: DocBlues am 9.09.2008 22:26
Hallo Stephan,

vielleicht sollte ich die Sozos auch noch mal testen. Allerdings scheint es die in Deutschland nur bei Tonehunter zu geben und da war der Online Shop gerade nicht verfügbar.

Sehr interessant finde ich Deine Bemerkung zu den Paper in Oil Caps von TAD, die ich kürzlich auch entdeckt habe und ausprobieren wollte. Auch für die Gitarre habe ich schon eine ganze Reihe verschiedener Caps ausprobiert und bin letztlich immer wieder bei den - eher preisgünstigen - Xicon MPP gelandet, die einen sehr netten runden Sound mit Glanz in den Höhen liefern - man könnte sagen "sehr vintage".

Vielleicht kannst Du kurz beschreiben, in welche Richtung die TAD Oil Caps nach Deiner Erfahrung gehen - insbesondere was die gegensätzlichen Ergebnisse in Amp und Gitarre angeht. Ich nehme an, die Sozos  hast Du auch in der Gitarre getestet ?

In der Gitarre gefielen mir übrigens die Solen Fast - die ich ansonsten schätze - nicht.

Ich denke, im Marshall ist es nötig, den einen oder anderen Grid-Stopper anders zu dimensionieren, wenn man von den Polyester-Caps zu schnellen Polyprop-Caps wechselt, da sonst die Höhen eventuell zu stark werden (es sei denn man spielt Heavy Metal - da kann es ja kaum spitz genug sein). Als Vorteil von bleibt bei Polyprop der bessere Punch und das deutlich bessere Ansprechen beim Anschlag der Saiten. Außerdem bringen gerade die Solen Fast deutlich bessere Bässe als z.B. Mallory 150 und Röderstein und sind in den Mitten viel akzentuierter.

Sag mal was zu den Oil-Caps. Weich, offen, dynamisch oder wie ???

Gruss,

DocBlues

Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 9.09.2008 23:39
Ich hatte die TAD Oil Caps in einer 4-Gainstufenschaltung (sehr ähnlich dem Kitty Hawk Quattro Preamp) verwendet. Für meine Ohren waren sie viel zu basslastig und zu weich in den Höhen, was in dieser speziellen Schaltung zu Matsch führte. Die Dynamik ist in High-Gain-Schaltungen natürlich schwierig zu beurteilen. Ich habe die Oil Caps dann gegen die TAD Mustards mit den gleichen Werten getauscht und der Matsch war weg.

Als Tonkondensator in der Gitarre produzieren die Oil caps aber einen schönen singenden Ton, der trotzdem klar bleibt. Klarer als Polyester-Caps, vielleicht ein klein wenig singender als Xicon MPPs. Die Xicons haben allerdings den Vorteil, dass sie überall reinpassen, weil sie kleine Abmessungen haben.

Die Orange Drop 715 mag ich eigentlich auch, aber lieber in fenderähnlichen Amps. Wobei sie in den Marshalls auch nicht schlecht waren, aber die Sozos haben mir da besser gefallen.

Mit den Solen Fast habe ich auch schon geliebäugelt. Wie bist Du da mit den Abmessungen klargekommen, die Dinger sind ja riesig?

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Alexx am 10.09.2008 05:32
Ich kenne diesen Mod aus dem Metroamp Forum und hab ihn auch schon mal ausprobiert. Mag den Sound aber überhaupt nicht. Irgendwie zu spitz bzw. höhenlastig. Der beste Marshall Mod ist meiner Meinung nach immer noch der von der Lee Jackson DVD Vol. 1. Hab die DVDs leider schon verkauft...hab aber noch eine Kopie auf dem Rechner  ;). Hab den Mod schon zwei mal ausgeführt. Einmal an einem Linnemann Clone (klang ehr  :-X)... und einmal an einem originalem 2204 (da war der Sound auf mal  :guitar:). Vom Klang her geht der Amp dann in Richtung Krank Revolution...
Wie macht man den zu einem Krank Revolution?  :devil:

LG Alex
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: DocBlues am 10.09.2008 11:54
Hallo Stephan,

danke für den Klangeindruck von den Oil Caps - ich werde die bei Gelegenheit auch probieren.

Die Solen Fast sind in den Werten 10, 22 und 47 nF nicht riesig - brauchen keinesfalls mehr Platz als die Orange Drops. Der 10nF hat etwa 9 mm Durchmesser und ist 20 mm lang, 22 und 47 sind etwas größer. Selbst 100nF ist noch sehr überschaubar (alle Werte 630 oder 100V) . Leider gibt es bei Dirk nur die größeren Werte und die sind dann natürlich auch geometrisch deutlich größer. Banzaieffects hat auch die kleineren Werte. Übrigens haben die Solen Fast auch sehr viel geringere Leckströme als OD und Xicon. Ich hatte vor einigen Wochen ein Problem mit etwa 0,2V Gleichspannung am Volume-Poti und damit am folgenden Gitter (ca. 200 V an der vorausgehenden Anode). Der Übertäter war ein Xicon (der übrigens nicht defekt war). Mit OD ging es auf 0,1 V runter,  mit Solen Fast auf 0,02 Volt, d.h. um einen Faktor 10 besser als bei Xicon und 5 mal besser als OD. Damit war mein Problem erledigt. Rein technisch sind die Dinger als auch sehr gut gemacht. Der einzige "Nachteil" ist, daß sie kaum Klangcharakter mitbringen, sondern das Signal nur bestens "durchpowern". Die Färbung muß man dann anderweitig erzeugen. Deshalb mein Vorschlag: Laß die Sozo vorn drin (für den Charakter und nimm in der Endstufe die Solen - für mehr Punch und Druck.
Eines ist noch zu beachten: Ein Solen 22nF bringt vom Klangeindruck der Bässe etwa fast soviel wie ein Mallory 47nF und das noch mit mehr Punch. Es kann als ggf. etwas viel werden, wenn Du in der Endstufe bei 100 nF bleibst. Das hängt insbesondere davon ab, ob Du die Endröhren auch voll in die Zerrung treibst oder nicht. Im Zeifelsfall würde ich 47nF und 100nF ordern.

Ich bin noch auf der Suche nach den Tin-Foil-Caps von Solen (oder besser gesagt vom tatsächlichen Hersteller SCR in Frankreich). Angela in USA bieten die unter eigener Marke an und auch Solen hat sie im Programm. Leider scheint es die in Deutschland überhaupt nicht zu geben (oder ich kenne die betreffende Marke nicht). Die Tin-Foil sind allerdings nochmal deutlich teuerer als die Standard Solen Fast und die liegen ja auch schon zwischen 1,30 und 3,00 Euro im relevanten Wertebereich. Mundorf aus Deutschland macht ja auch sehr gute Tin Foil aber leider nur in größeren Werten.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 19.02.2009 12:39
So, mein nächster wird auch wieder 4 Stufen ohne CF haben. Ich werde dann hier weiterbeichten und freue mich auf weitere Diskussionsteilnehmer.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: The Tube-Factor am 20.02.2009 12:44
Hi!

Zum Thema 4-stufig ohne CF: hat eigtl jemand schonmal die Splawn-Schem ausprobiert die ich im Mod-Thread gepostet habe?
Bin selber nie dazu gekommen, finde den Splawnsound grundsätzlich aber interessant. V.a. der Nitro..
Was mich wundert sind teilweise schon krassen Werte (v.a. .22cap imTS) die verwendet werden.

Grüße Jogi
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Dr. Nöres am 20.02.2009 13:07
Super Idee, Ich finde auch, dass die 4stufigen Mods ohne CF hier im Thread etwas kurz gekommen sind  8)
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 20.02.2009 13:11
Schaun wir mal. Ich habe bald wieder Access zu einem JMP, biete auf einen 1959-800er und habe Teile von Ceriatone/Dirk für was mit Plexi-Outfit (nicht Innereien) bestellt.

Mein 76er bleibt allerdings so, wie er ist . . . endgeil quasi  ;D
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 20.02.2009 16:25
Hi!

Zum Thema 4-stufig ohne CF: hat eigtl jemand schonmal die Splawn-Schem ausprobiert die ich im Mod-Thread gepostet habe?
Bin selber nie dazu gekommen, finde den Splawnsound grundsätzlich aber interessant. V.a. der Nitro..
Was mich wundert sind teilweise schon krassen Werte (v.a. .22cap imTS) die verwendet werden.

Grüße Jogi

Hallo Jogi,

ich habe das ausprobiert. Die Solo-Boost-Schaltung ist aber noch nicht integriert.
Mir gefällt das bis jetzt gut. Wie erwartet hat der Amp viel Punch im Bass - Ursache ist der 0,22uF Bass Cap. Der Gainregler hat einen weiteren nutzbaren Regelbereich als vorher (da war der Amp noch eine 2203-XTC-SLO-Mischung), wahrscheinlich verursacht durch den fehlenden Bypass Cap. Allerdings hat er einen "Quirk": drehe ich den Gainregler voll auf, steigt die Verzerrung ruckartig an (bis ca. 9,5 steigt sie kontinuierlich) und wird gemein sägend, klingt aber nicht wie die typische Blocking Distortion. Das Rauschen nimmt dann auch stark zu. Ich habe bisher keinen Splawn spielen können und weiß nicht, ob das normal ist, würde mich aber wundern. Ich weiß jetzt nicht, ob Splawn die Spannungen in der Vorstufe gegenüber dem Standard-Marshall angehoben hat und habe selbst mit den Widerstandswerten in der Spannungsversorgung nicht experimentiert. Ich könnte mir vorstellen, dass Splawn mit höheren Spannungen arbeitet. Ich drehe halt den Gain nicht weiter als 9 auf.
Der Master Volume Regler scheint besser als vorher zu funktionieren. Wenn die Annahme von Kevin O'Connor stimmt, dass der Master mit dem 0,022uF PI Eingangskondensator einen Hochpass bildet, der bei niedrigen Stellungen die Bässe beschneidet, dann würde der Splawn PI Input Cap von 0,22uF das um den Faktor 10 verbessern. Allerdings habe ich auch schon im Internet einen Beitrag gelesen, der Kevins Annahmen bestreitet.
Sobald es in meinem Bastelkeller wieder etwas wärmer wird (der Frühling kann so langsam kommen), werde ich an dieser Schaltung weiter experimentieren und dann berichten.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Bierschinken am 20.02.2009 17:09
Tach!

Ich find ja persönlich, dass der CF nicht notwendig ist, aber gainmäßig als 4te Gainstage auch nicht unbedingt nötig.
Meiner Meinung bringt die 4 Gainstage mehr Oompf und primär Kompression für Chugga Chugga und widdeli-wii.  ;D
Rein Gainmäßig reichen 3 Gainstages mit entsprechender Beschaltung aber an und für sich.

Aber macht ihr ma fleißig, ich bin auf eure Statements (und hoffentlich Clips) gespannt.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: headcrash am 25.02.2009 13:27
Muss Bierschinken recht geben. Habe kürzlich die ENGL Tubetoner Schaltung ausprobiert, die hier irgendwo rumflitzte (ja, ich steh auf den ENGL (Blackmore-) Sound!!!).
Dort sind auch 3 Stufen für "normales" Gain und 4 Stufen für Lead zuständig. Die 4. Stufe macht genau das. Chuggachugga und OOmph  :guitar:
Das 3-stufige benutze ich für eher crunchige Sounds.

Der Schaltung hab ich dann die Höhen gezähmt (jaaa, durch entsprechend ausgelegten Gridstopper an V3A und jaaaaa!! durch einen Tiefpass nach dem Tonestack). Klingt echt geil, und soundmäßig irgendwie das, was ich schon lange gesucht habe...
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 26.02.2009 21:55
(http://www.thinlizzy.de/fourstages1.JPG)
Der Beginn des Spielzeugs für 4 Stages + Loop  ;D

Ich liebe diese Ceriatone Chassis mit ihren Nuten für Schalter und konischen Einschnitten für Sicherungshalter, die somit richtig halten . . .
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Ramarro am 26.02.2009 23:20
Ich liebe diese Ceriatone Chassis mit ihren Nuten für Schalter und konischen Einschnitten für Sicherungshalter, die somit richtig halten . . .

Ausführungen ohne das kann man aber auch eigentlich nur als armselig unprofessionell bezeichnen.

Grüße,
Rolf
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Kramusha am 27.02.2009 00:14
Welche Einschnitte wie was? Kannst du davon bitte ein Foto machen? Würd mir das gerne ansehen.

lg :)
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Dr. Nöres am 27.02.2009 00:54
(http://www.thinlizzy.de/fourstages1.JPG)
Der Beginn des Spielzeugs für 4 Stages + Loop  ;D

Ich liebe diese Ceriatone Chassis mit ihren Nuten für Schalter und konischen Einschnitten für Sicherungshalter, die somit richtig halten . . .

Was steht den da mit Edding auf dem Chassis?
Rentiert es sich den die chassis in Malaysia zu ordern. Die Kosten mit Versand, Zoll und Märchensteuer läppern sich do bestimmt, oder?
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: Duesentrieb am 27.02.2009 08:11
Photo kann ich nicht mehr machen - zu spät . . .

Für die beiden Netz/Standby-Schalter ist "oben" eine kleine Nut - schau Dir mal einen Schalter an, der hat "oben" eine gefräste Rille. So passt das 100%. Die Sicherungshalter sind auf einer Seite konisch, so dass die sich nicht freiiwilligverdrehen können.

@ Sören: Auf dem Chassis stehen die Codes des PT - die mache ich, wenn ich fertig bin, wieder weg. Das ist ein "Custom" mit 15V für Schaltereien - sowie ein 120 Watter, kein Standardzeug. Der OT ist von TAD.

Chassis + Frontplatten + shipping = 145 Dollar (=115 Euro) + 23 Euro Zoll (habe Nik gebeten den Wert mit 50$ anzugeben; 50 + 50 shipping, umgerechnet, Steuer drauf . . .). Also 140 Euro.
In Worms kostet ein Chassis + Platten 100 Euro + 6,50 Versand. Die Nähe zum Original (so sind die Ausschnitte für Volt- und Impedanzschalter wie origi. Marshall Teile) sowie die feinen Details waren es mir wert - darüber hinaus hat das Chassis hinten in regelm. Abständen weitere Bohrungen (die durch die Platte verschlossen sind) für Depth, Loop, PPIMV, whatever . . .
Einfach schön.
Titel: Re: Mal weg von den Standard-Mods
Beitrag von: darkbluemurder am 17.11.2009 16:26
Cameron zieht das Signal vorm Tonestack und nach der Anode noch runter.

Hallo Olaf,

meinst Du damit, dass er vor dem Tonestack einen Koppel-C und einen Spannungsteiler einbaut? Das wäre wirklich ungewöhnlich.

Viele Grüße
Stephan