Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Mesa am 12.02.2009 17:16
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Hallo Leute,
habe meinem alten Princeton Reverb heute neue Endstufenröhren spendiert und dabei gleich mal die internen Spannungen gemessen, die mir sehr hoch erscheinen.
Vorweg sei erwähnt, dass im Combo ein separater Trafo als Spannungswandler eingebaut ist, da der Princeton kein Export Modell ist. Am Spannungswandler messe ich sekundär 114 Volt.
Laut Tubechart hat die Schaltung die Bezeichnung AA764 und läuft mit einer GZ34. Einen entsprechenden Schaltplan habe ich nirgends gefunden. Den Schaltplan, den ich habe lautet AA1164 mit einer 5U4GB als Gleichrichter.
Nun zu den Spannungen: Als B+ messe ich 479 Volt. Im Schaltplan sind 420 Volt angegeben. An den Anoden der 6V6Gt messe ich 478 Volt. Im Schaltplan sind 410 Volt angegeben. Für die Heizspannung zeigt mein Voltmeter 6,9 Volt an. Habe alle Spannungen ohne Röhren gemessen. Nur die GZ34 war gesteckt.
Mir erscheinen die gemessenen Werte sehr hoch, obwohl sie noch knapp unterhalb der Toleranzgrenze von 20% liegen.
Ich bin nun nicht so der Fachmann. Muss ich mir Sortgen machen oder kann ich den Verstärker wie bisher unbesorgt weiter spielen.
Danke für Eure Meinungen.
Grüße
Michael
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Hi Michael,
hier ist ei Princeton Reverb Schaltplan mit der GZ34: http://www.schematicheaven.com/fenderamps/princeton_rev_gz34_aa1164.pdf
Der hilft Dir aber eigentlich auch nicht weiter. Gute 6V6 verkraften aber die hohe Anodenspannung.
Allerdings: Deine Heizspannung ist definitiv zu hoch.
Besorg' Dir am besten einen Export- Austauschtrafo für den Amp, damit Du wenigstens korrekte Heizspannungen (auch für die Gleichrichterröhre) hast.
Gruß
Jacob
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Hallo,
Für die Heizspannung zeigt mein Voltmeter 6,9 Volt an. Habe alle Spannungen ohne Röhren gemessen.
Die Spannung sinkt noch wenn die Röhren eingebaut sind.
gruß
rednerweb
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Sorry,
ich hatte ja komplett überlesen, daß Du nur die GZ34 gesteckt war.
Eine Spannungsmessung ohne Röhren drin ist natürlich völlig witzlos. Die Spannungsangaben in den Plänen beziehen sich auf die Spannungen mit gesteckten Röhren.
Steck' die Röhren ein und messe einfach nochmal.
Gruß
Jacob
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Hallo Michael,
die Spannungen sind so ohne Röhren normal. Ich habe bei der Inbetriebnahme meines PR ähnliche Spannungen gemessen. Hier der Schaltplan.
http://www.el34world.com/charts/Schematics/fender/PRINCETON_REVERB_AA1164.pdf
Die GZ 34 ist kein Problem, die Spannungen damit vielleicht 2-3% höher. Dafür belastet die GZ 34 die Heizwicklung nicht so sehr.
Ich würde mir auf der Hoffmannseite mal den Umbau auf eine regelbare Bias ansehen, ich habe das bei meinem Nachbau auch so gemacht. Es lohnt sich, der Amps läßt damit sich sehr schön auf die verwendeten Endstufenröhren einstellen.
Das Tubechart ist für den Vibrochamp. Das falsche Schild ist typisch für Fender, die haben einfach überzählige Schilder in die Amps geklebt. Nur nichts wegschmeissen.
Hier das korrekte Schild von unserem Freund Bernd http://www.brieskorn.de/Princeton_Reverb_Batch.pdf . Ich würde dein Unikat aber so belassen
Wo du gerade am Röhren tauschen bist. GE 5751 nos als V1: geiiiiiiiil.
Bis denn
Herbert
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Hallo,
danke für die Tipps. Dass ich die Spannungen bei gesteckten Röhren messen sollte, war mir nicht klar.....wieder was gelernt. :)
Habe jetzt nochmal mit gesteckten Röhren gemessen.
Heizspannung ist 6,28 Volt.
B+ ist 405 Volt, angegeben laut Plan ist 420 Volt.
Anodenspannung an den 6V6 ist 402 Volt, angeben laut Plan ist 410 Volt.
Am Schirmgitter messe ich 402 Volt, angegeben sind 400 Volt.
Ist das alles OK? Oder sollte mal der alte Siebelko ( 4 x 20mF) erneuert werden. Kostet beim TAD 60 EUR.???? Würde alles gerne original lassen. Verstärker sieht nach über 40 Jahren noch immer fast ladenneu aus. Brummen tut auch nix.
Grüße
Michael
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Hallo Michael,
schau mal da: http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p410_JJ-40-20-20-20--F---500-V.html
das mit den Spannungen sieht doch ok aus, und wenn du eine GZ34 benutzt kannst du den 4-fach JJ Becher-Elko benutzen (nach Einbau können sich dann die Spannungen geringfügig nochmal ändern, nichts wirklich dolles). Solange nichts brummt muss man auch nix ändern, aber nach 40 Jahren dürfte der Elko doch etwas trocken sein...
Wär's mein Amp würde ich ihn austauschen.
Schönen Gruß,
Volka
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Hi Volka,
ich glaube nicht, dass der JJ-4-fach-Elko ohne mechanische Loch- Vergrößerungsrbeiten und zusätzlichen Bohrungen in den Amp passt. Und wer will schon an einem Sammlerstück 'rumfeilen und den Wert ruinieren?
Ich würde auch auf jeden Fall diesen Mehrfachelko (und auch die Bias-Elkos, natürlich) erneuern.
Michael kann doch auch mal bei Jan Wüsten anfragen, bevor er in der Wormser Apotheke kaufen muss- Jan hat einige solcher Exoten im Programm.
Gruß
Jacob
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Hi Jacob,
wenn die Teile den gleichen Durchmesser wie die anderen (zb 2X50yF) haben wird es in der Tat knapp...
Außerdem müssten noch 2 Löcher für die Montage-Schelle gebohrt werden - ist aber auch eine Kostenfrage (ca 15 Euronen gegenüber was bei 60,-!!!). Wenn man die Elko-Bohrung sauber etwas erweitert und dann mit einer Schelle arbeitet ist das für mich noch kein Verschandeln.
Vielleicht ist der 4-fach JJ aber auch fender-mäßig (das waren früher Mallory) gebaut - auf den Fotos im Shop ist das nunmal nicht zu erkennen- und passt sogar.
Generell hast du Recht: man sollte das gut planen und sich des Wertes eines Vintage-Amps bewusst sein.
Schönen Gruß,
Volka
PS: das Auslöten des alten Elkos wird auch ein Spaß... :devil:
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Hi Volka,
der JJ 4-fach-Elco hat einen Außendurchmesser von 40mm. Der Durchbruch im Princeton- Chassis für den originalen Mallory- Elko hat aber nur ca. 28mm :-\
Deluxe- Reverbs (Silverface) liegen in der Bucht bei ca. 1200 Euro und mehr, bei den Silverface Princeton- Reverbs wird es m.E. auch nicht mehr lange dauern, bis sie diese Preise erreichen.
Die Amps sind quasi "Kult". Im Gegensatz zu den Pre-CBS Blackface-Modellen sind die Silverfaces z.Z. auch noch (relativ) erschwinglich.
Allerdings rührt U.P. in G&B ja sehr eifrig gerade für die Princetons die Werbetrommel. Das steigert hier in DE die Nachfrage nach dem Amp noch mal zusätzlich und treibt naturgemäß die Preise hoch. :devil:
Also: bloß keine mechanischen Veränderungen an dem Apparat vornehmen, wenn man ihn irgendwann noch mal zu einem sehr guten Preis verkaufen will :angel: :police:
Gruß
Jacob
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Hallo,
wenn ich den 4fach Elko tausche, würde ich mich wohl für das Originalteil entscheiden, auch wenn's teuer ist. Ich habe mehrere alte Fender Verstärker, aber dieser Princeton Reverb klingt so wunderbar schön, dass ich ihn jede Woche für Auftritte im Einsatz habe. Er ist also ständig im Gebrauch.
Welche Kondensatoren müsste ich noch austauschen, die Bias-Elkos wurden schon genannt?
Grüße
Michael
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Hi Michael,
die Koppel-Kondensatoren (sind wahrscheinlich diese dunkelblauen Bonbons) würde ich auf gar keinen Fall wechseln, wenn sie noch in Ordnung sind!
Und die Kathodenelkos der Vorstufe solltest Du ebenfalls auf jeden Fall drinlassen. Denn wenn die mal "kaputt" gehen, dann können sie keinen größeren Schaden anrichten (ganz im Gegensatz zu den Bias-Elkos und dem 4-fach Elko!).
Diese Kathodenelkos an den ECCs solltest Du wirklich erst dann erneuern, wenn kein Ton mehr aus dem Amp kommt oder wenn er anfängt, dünn und merkwürdig zu klingen etc.
Wenn Du alles austauschst, dann klingt der Amp garantiert etwas anders als jetzt.
Und unnötig (z.B. zu Test- und Vergleichszwecken) im Amp herumlöten solltest Du auch nicht.
Gruß
Jacob
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Hallo Jakob,
dann bleibt's ja quasi nur beim dem 4fach Elko und den beiden Bias Elkos.
Danke.
Michael
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Hallo Michael,
1. durch den Einbau des JJ 40-20-20-20 Elkos ändern sich die Spannungen kaum. Deine GZ 34 verträgt die 40 uF
2. der Grundkreisdurchmesser der Anschlüsse des JJ Elkos beträgt 28 mm. Nur der Außendurchmesser des JJ ist größer als der des Apothekenelko's. Es gibt also keinen Grund den Apothekenelko zu verwenden.
3. Deine gemessenen Spannungen sind völlig in Ordnung.
Was ich zu dem Elko und dem PR hier schreibe glaube ich nicht, sondern ich habe es nachgemessen
Bernd B. hat bei seinem PR clone die "Originalteile" von der Apotheke genommen, ich die hier von Dirk, die Spannungen waren gleich.
Amüsanterweise ist in der Bilderserie vom Bau des Wormser Apotheken-PR der JJ Elko zusehen. War der eigene Elko zu teuer? ;D
Viel Spaß mit dem geilsten Amp ever
Herbert
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Hi Herbert,
ZITAT: "2. der Grundkreisdurchmesser der Anschlüsse des JJ Elkos beträgt 28 mm. Nur der Außendurchmesser des JJ ist größer als der des Apothekenelko's. Es gibt also keinen Grund den Apothekenelko zu verwenden."
Du gibst hier ja ganz schön funkige Tipps :devil:
Man sollte dabei aber die elektromechanische Sicherheit m.E. nicht völlig aus den Augen verlieren :police: :angel:
Ich hoffe jedenfalls nicht, daß Michael einen JJ- Elko in die (ca. 28mm Durchmesser!) Ausstanzung seines Princeton quetscht.
Geschweige denn, daß er auch noch die Löcher für die unbedingt notwendige Befestigungsschelle bohren wird... und komme jetzt keiner mit dem "Heisskleber-Tip" bzgl. der Elkofixierung 8)
Gruß
Jacob
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Lieber Jakob,
von hineinquetschen hast nur du gesprochen. Und von Heißkleber auch. Was ist das übrigens?
Da der Grundkreisdurchmesser passt ist eine Montage möglich. Die entsprechende VDE gerechte Montage, ohne Änderung des Amps würde mir großen Spaß machen.
Man sollte dabei aber die elektromechanische Sicherheit m.E. nicht völlig aus den Augen verlieren
Als Informationselektronikermeister habe ich das seit 25 Jahren für meine Kunden im Auge.
Viele Grüße
Herbert
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Nun habt Euch mal wieder lieb! ;)
Michael soll erst mal beim Jan nachfragen. Der hat viel mehr in der Schublade liegen, als sein Webauftritt vermuten lässt.
Schliesslich sieht so ein Alubecher mit Zentralbefestigung einfach authentischer aus im PR.
/Bernd
Auch ich sage: Der PR ist das beste, was ich je gebaut habe! Is' bestimmt nicht der letzte!
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Hi Bernd,
auf Jan können wir uns einigen ;D
bis denn
Herbert
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Den 4x20 Elko gibt es auch bei Banzai, um 40 Euro. Allerdings habe ich auf meinen beinahe ein halbes Jahr gewartet
:(
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Das halbe Jahr macht die 20 EUR Preisvorteil aber auch nicht wett.
/Bernd