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Kurze Stellungnahme zum EL84/EL90 Adapter

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Offline Dirk

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Kurze Stellungnahme zum EL84/EL90 Adapter
« am: 26.09.2009 20:13 »
Hallo zusammen !

Der grösste Teil des Lagerumzugs ist nun abgeschlossen und somit wird der Kopf auch wieder frei für andere Dinge. Eine davon ist noch eine Stellungnahme von meiner Seite zum dem Thread im Musikerboard-Forum
http://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/350196-adapter-el90-auf-el84-machts-sinn.html
zu dem angebotenen EL84/EL90 Adapter.
Ich erlaube mir diese Stellungnahme hier abzugeben ohne die Gründe im Detail zu erläutern, da diese nichts mit dem Thema zu tun haben, werde aber den Zugang von OneStone wieder frei geben, damit er auch die Möglichkeit hat, darauf zu reagieren.

Zitat OneStone:
„Ich würde sowas nicht verbauen, da die EL90 meines Wissens nur für 250V zugelassen ist und die EL84 für 300V“

Es gibt Ausnahmen. GE hat eine Baureihe einer normalen EL90 die mit 275 V Anodenspannung angegeben ist. Siehe Auszug aus dem Datenblatt im Anhang.

Ferner ist die EL90 ein Mitglied der 6V6-Familie und wenn man das Datenblatt genauer betrachtet, dann sieht man für welchen Anwendungszweck und mit welchem Hintergrund sowohl die 6V6 als auch die EL90 konzipiert wurde.

Weiter Infos hierzu
http://en.wikipedia.org/wiki/6V6
mit dem Verweis auf die 6AQ5
http://en.wikipedia.org/wiki/6AQ5
und dem dortigen Verweiss auf die 6005W.

Die 6005W ist die Röhre, die auch bei dem kritisierten Adapter dabei ist und speziell diese 6005W die hierfür verwendet wird ist nach meinen, nicht in Schriftform vorliegenden, Informationen mit der 6V6 soweit identisch als das sie auch für 315 V Anodenspannung zugelassen ist.


Dass die 6V6 und Co extrem robuste Exemplare sind fand ich letztlich auch bei Kevin O’Conner (der Name dürfte bekannt sein) in seinem Buch „The Ultimate Tone – Vol 5) bei der Besprechung der Jim Kelly Amps. Kevin hat auch dort auf den weiteren Einsatzzweck dieser Röhren verwiesen und mir auch freundlicherweise erlaubt, den Ausschnitt aus seinem Buch hier einzustellen. Siehe zweiten Anhang.

Nach meinen Messungen ist die Anodenspannung im GA-5 rund 310 V und fällt noch etwas ab, wenn der Verstärker weiter ausgefahren wird.  Gemessen an drei verschiedenen GA-5, von denen ich aber nur noch einen habe. Ich habe im Netz auch Schaltpläne gefunden bei denen die Leute zu den gleichen Ergebnissen mit 305 V Anodenspannung gekommen sind.

Doch selbst wenn die Röhre nur mit 275 V zugelassen ist und diese in dem GA-5 eingesetzt wird, was würde dann passieren ? Würde sich die Lebensdauer so extrem verringern und wenn ja, um wieviel und in welchem Verhältnis ?
Eine paar ganz einfache Überlegungen hierzu: nehmen wir eine Lebensdauer von 10.000 Stunden an und sagen 10% wird die Lebesdauer verkürzt, dann wären das 9000 Stunden. Wenn man täglich 1 Stunden mit dem Amp spielt wären das 365 Stunden im Jahr...
Selbst bei ganz extremen 90% Lebensdauerverkürzung wären würde die Röhre 1000 Stunden halten, bei 1 Stunde täglich also rund 3 Jahre.
Nehmen wir unrealistische 1000 Stunden normale Lebensdauer und rechnen 10% Verkürzung ab, bleiben 900 Stunden. Und nochmal die ganz unrealistische 90% Verkürzung sind 100 Stunden.
Ich werde weder diese Zahlung noch die Aussagen von OneStone weiter bewerten, bitte aber darum auch auf die Details zu achten, wenn man schon Kritik übt und nicht einfach irgendwelche Vermutungen in den Raum stellen und diese dann als „Fakt“ zu verkaufen.

In eigener Sache: OneStone hat andere, ähnliche Adapter angesprochen. Mich würde aus persönlichem Interesse interessieren, welche Adapter das genau sind. Die Einzigen die mir einfallen sind die Yellow Jackets, habe aber keinen weiteren Überblick, was es da sonst noch in dieser Form gibt (Auser dem Soldano-Adapter).

Gruß, Dirk

 



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Offline Dirk

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Re: Kurze Stellungnahme zum EL84/EL90 Adapter
« Antwort #1 am: 26.09.2009 22:00 »
mmmhhh... Musikerboard "Internal Server Error 500". Ich habe damit nicht's zu tun  ;D
Der Link oben zum MB-Forum funktioniert also derzeit leider nicht.

Gruß, Dirk
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Offline OneStone

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Re: Kurze Stellungnahme zum EL84/EL90 Adapter
« Antwort #2 am: 27.09.2009 13:51 »
So, ich bin gerade darauf hingewiesen worden, dass ich hier gnädigerweise wieder schreiben darf. Danke, dass man mir das NICHT mitgeteilt hat.

Interessanterweise meine ich aber, in deinem Online-Angebot hier http://www.tube-town.net/diy/tt-ga5/tt-ga5-07.html vor einigen Tagen noch ein anderes Bild gesehen zu haben, da wo EL90 stand. Aber da müsste ich erst das Bildschirmfoto finden, das ich vor einigen Tagen gemacht habe. Meiner Erinnerung nach war da eine EL90 mit BRIMAR Stempel oder sowas drauf, keine Röhre die anscheinend eine SQ sein soll und wo man nichts lesen kann.

Es ist ja schön und gut, wenn du die EL90 mit der 6AQ5 verbindest, denn die haben definitiv direkt was miteinander zu tun. Aber jetzt deswegen gleich die 6V6/6L6 usw als praktisch äquivalent hinzustellen ist zu sagen, ein VW Polo ist das selbe wie ein Passat, weil die haben auch was miteinander zu tun und beide sind von VW. Sie sind verwandt - ja, aber die Datenblätter sprechen darüber hinaus eine andere Sprache.

Ich habe mir gerade mal diverse Datenblätter angeschaut und ich habe leider keines zur 6005W gefunden, aber wohl eines zur 6005 und das sagt Ua=Ug2=250V.
Die andere Sache ist die, dass damals relativ kurze Zeit nachdem die Pico-7-Leistungsröhren mit 12W gebaut wurden, diese auch in Noval anzutreffen waren (6BW6). Warum hätte man das wohl machen sollen, wenn nicht aufgrund der hohen Leistungsdichte bei EL90/6AQ5?

Die Aussage, dass die 6V6 Spannungen bis 1200V aushält, ist so, wie sie von dir gemacht wurde, ebenfalls irreführend. Ja, sie kann das - aber nur bei Null Strom. Ebenso wie die PL504 für Uamax = 250V und Ug2max = 250V spezifiziert ist, aber für Uapeak = 7000V. Das ist ein Zustand, der in einem NF-Röhrenverstärker niemals auftritt und daher schlicht egal ist. Die EL34 darf auch Ua0 = 2500V oder so, aber eben bei Ia = 0. Und in einem AB-Amp, der zum allergrößten Teil in A läuft, ist Ia in der Regel nie Null. Und sobald man in einer NF-Endstufe Selbstinduktionsspannungen vom Ausgangsübertrager hat, die diesen Betriebszustand der PL504/6V6 mit Ua > 1kV und Ia = 0 verursachen, ist der Übertrager sowieso schon praktisch tot, weil der sicher nicht dafür ausgelegt ist, das auszuhalten. Allerdings scheint mir, dass der Schreiber des von dir verlinkten Textes das ebenfalls noch nicht so ganz begriffen hat. Vielleicht hat er sich einfach nie mit Fernsehtechnik, also solchen Leistungsendstufen (Schaltendstufen) usw auseinandergesetzt...

Ein anderer Punkt, weshalb ich es einfach für unverantwortlich halte, diese Röhren mit hohen Anoden/g2-Spannungen zu betreiben ist die Isolationssituation. Ich weiß nicht, ob sich schonmal jemand die Pinbelegung angeschaut hat, aber da liegt die Anode (5) neben der Heizung (4) und zwischen diesen beiden Punkten liegt im Betrieb dann deutlich mehr Spannung als die Anodenspannung an. Sowohl bei Klasse A und bei Klasse B wären das dann deutlich über 300V und ich weiß nicht, wie andere das sehen, aber ich halte die Isolation für etwas gewagt. Spätestens wenn da minimal Staub oder Feuchtigkeit hinkommt ist das nicht mehr sooo toll. Ich hatte ein Radio mit einer EL95, das genau deswegen hochgegangen ist.

Im Endeffekt ist es mir auch egal, wer was verkauft und wie er das begründet und welche Ausnahmen es von welchen Datenblättern gibt und welche Spezial-Röhren angeblich dann eingesetzt werden - für mich wäre so etwas einfach nicht mit meiner Einstellung vereinbar.

Aber gut, ich begrenze auch die Schirmgitterspannungen, was sonst fast keiner tut und dann wundert man sich über abbrennende Röhren usw...

Von daher: Verkauf, was du willst, kauft was ihr wollt und fertig. Ich weiß, dass die Sache für mich nichts ist - aus naheliegenden Gründen. Und abbrennende Röhren und bekannte thermische Probleme sind nunmal Fakten. Ob man die sehen will ist eine andere Sache. Wenn jemand diesen Adapter benutzen will und positive Erfahrungen damit macht, dann ist das okay, aber ich werde es nach anderen Fehlschlägen von mir und Bekannten von mir sicher nicht mehr versuchen.

Und da die diversen Hersteller dieser Adapter in Bezug auf diese sicher eine ähnliche Einstellung vertreten wie du zu deinem und ich mich weder mit denen noch mit dir vor Gericht treffen will, werde ich dir auch sicher nicht mitteilen, welche Adapter ich meine.

MfG Stephan

 

« Letzte Änderung: 27.09.2009 14:02 von OneStone »
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Dirk

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Re: Kurze Stellungnahme zum EL84/EL90 Adapter
« Antwort #3 am: 27.09.2009 14:00 »
So, ich bin gerade darauf hingewiesen worden, dass ich hier gnädigerweise wieder schreiben darf. Danke, dass man mir das NICHT mitgeteilt hat.

Wollte ich noch im MB Forum verlinken, aber wie Du sicher auch gesehen hast, gab es bei denen gestern Abend einen Serverausfall.


Und da die diversen Hersteller dieser Adapter in Bezug auf diese sicher eine ähnliche Einstellung vertreten wie du zu deinem und ich mich weder mit denen noch mit dir vor Gericht treffen will, werde ich dir auch sicher nicht mitteilen, welche Adapter ich meine.

Das habe ich mit Sicherheit nicht vor. Es interessiert mich allerdings. Per eMail ?

Gruß, Dirk
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