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fender twin reverb reissue , externer Speaker frage

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Offline es345 (†)

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #30 am: 12.07.2011 17:56 »
Hallo Jochen, hallo Matthias

Ich hab noch einmal in meiner Erinnerung gekramt:

Der neuralgische Punkt bei den Sockeln, die ich ausgetauscht habe, war immer die Entwicklung einer Kriechstromspur zwischen Pin 3 (Anode) und Pin 2 (Heizung). Diese entstand am häufigsten bei Sockeln aus Bakelit.

Wie kann das entstehen?

Die Röhre sitzt nicht luftdicht auf dem Sockel, und Spannungen von 400-500V ziehen Staub an (Pin3). Wenn jetzt noch Feuchtigkeit dazukommt, kann es irgendwann zum Kriechstrom und dann zum Ausbrennen kommen. In manchen Fällen war auch das Bakelit im Fuß der Endröhre der Auslöser. Zu meinen Studentenzeiten hab ich dann das Bakelit zwischen Pin 2 und 3 entfernt - für eine Endröhre fehlte mir meistens das Geld.

Ich hab gestern nacht noch 2 Tests gemacht an meine 200 Watt Endstufe mit Sinusansteuerung und Ubersteuerung bis zu einem starken Trapez
8 Ohm an 4 Ohm Ausgang: kaum ein sichtbarer Unterschied bei den Anodenwechselspannungen
100 Ohm an 4 Ohm Ausgang: starker Anstieg bei den Anodenwechselspannungen, auch ins Negative gehend.
Ich erkläre mir die negative Anodenspannung über den Ultralineartransformator. Selbst wenn die Anode voll durchgesteuert ist, kann bei geringer Last das Gitter (40% Anodenabgriff) noch näher an Null Volt kommen. Diese Spannung wird dann über  die Anodenwicklung hochtransformiert. Ich werd noch mal einen Versuch mit einer Standardendstufe durchführen., um zu sehen, ob meine Erklärung schlüssig ist.

Passiert ist übrigens nichts - kein Defekt.


Gruß Hans- Georg

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Offline cca88

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #31 am: 12.07.2011 21:05 »
Hallo Jochen, hallo Matthias

Ich hab noch einmal in meiner Erinnerung gekramt:

Der neuralgische Punkt bei den Sockeln, die ich ausgetauscht habe, war immer die Entwicklung einer Kriechstromspur zwischen Pin 3 (Anode) und Pin 2 (Heizung). Diese entstand am häufigsten bei Sockeln aus Bakelit.

Wie kann das entstehen?

Die Röhre sitzt nicht luftdicht auf dem Sockel, und Spannungen von 400-500V ziehen Staub an (Pin3). Wenn jetzt noch Feuchtigkeit dazukommt, kann es irgendwann zum Kriechstrom und dann zum Ausbrennen kommen. In manchen Fällen war auch das Bakelit im Fuß der Endröhre der Auslöser. Zu meinen Studentenzeiten hab ich dann das Bakelit zwischen Pin 2 und 3 entfernt - für eine Endröhre fehlte mir meistens das Geld.

Ich hab gestern nacht noch 2 Tests gemacht an meine 200 Watt Endstufe mit Sinusansteuerung und Ubersteuerung bis zu einem starken Trapez
8 Ohm an 4 Ohm Ausgang: kaum ein sichtbarer Unterschied bei den Anodenwechselspannungen
100 Ohm an 4 Ohm Ausgang: starker Anstieg bei den Anodenwechselspannungen, auch ins Negative gehend.
Ich erkläre mir die negative Anodenspannung über den Ultralineartransformator. Selbst wenn die Anode voll durchgesteuert ist, kann bei geringer Last das Gitter (40% Anodenabgriff) noch näher an Null Volt kommen. Diese Spannung wird dann über  die Anodenwicklung hochtransformiert. Ich werd noch mal einen Versuch mit einer Standardendstufe durchführen., um zu sehen, ob meine Erklärung schlüssig ist.

Passiert ist übrigens nichts - kein Defekt.


Gruß Hans- Georg


Hallo Hans-Georg,

deckt sich doch eigentlich alles mit meinen Oszi-Bildern, oder?... War bei mir auch keine UL.-Endstufe, sondern ein stinknormaler AB763 Fender Clone....

Wie gesagt, ich habe auch schon ein paar Keramiksockel mit Spannungsüberschlag ausgebaut.....

Die alten "LowLoss Micanol" MIL-SPEC Sockel in einem PS400 waren auch nicht immun dagegen. Zwei Amps, zwei mal Überschöag, trotz Schutzschaltung über die Schutzschaltung an den Kathoden (Lift bei Nichtbelegung). Wenns die Fassung nicht erwischt, ist's halt irgendwann die Röhre am Sockel, oder im schlimmsten Fall der AT.


Grüße

Jochen

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Offline es345 (†)

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #32 am: 12.07.2011 22:42 »
Hallo Jochen,

ich sehe hier auch keinen Widerspruch. Ich bin jedoch der Meinung, daß der ursächliche Auslöser die oben beschriebene Verschmutzung ist.
Durch die erhöhte Spannung entsteht der Kriechstrom schneller. Und wenn der mal richtig zündet, reißt es dir unter Umständen den OT in den Abgrund wie von Dir beschrieben. Dies kann Dir aber auch bei richtiger Anpassung passieren, siehe meine Erlebnisse und Lösungen zu Studentenzeiten. Glücklicherweise hat es mir damals nicht den OT zerlegt.

Also aus meiner Sicht: ab und zu (und nicht nur beim Röhrenwechsel) die Sockeloberfläche von Fassung und Röhre bei der Endstufe reinigen.

Gruß Hans- Georg


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Offline cca88

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #33 am: 12.07.2011 22:52 »
Hallo Jochen,

ich sehe hier auch keinen Widerspruch. Ich bin jedoch der Meinung, daß der ursächliche Auslöser die oben beschriebene Verschmutzung ist.
Durch die erhöhte Spannung entsteht der Kriechstrom schneller. Und wenn der mal richtig zündet, reißt es dir unter Umständen den OT in den Abgrund wie von Dir beschrieben. Dies kann Dir aber auch bei richtiger Anpassung passieren, siehe meine Erlebnisse und Lösungen zu Studentenzeiten. Glücklicherweise hat es mir damals nicht den OT zerlegt.

Also aus meiner Sicht: ab und zu (und nicht nur beim Röhrenwechsel) die Sockeloberfläche von Fassung und Röhre bei der Endstufe reinigen.

Gruß Hans- Georg



sorry, wenn ich hier immer und wieder einhake....

Wenn ich nur verdreckte Fassungen rausgezogen hätte - aber manche waren beinahe ladenneu.

Im Übertrager hat's eigentlich keinen Dreck, sondern nur die "Standardisolation" - trotzdem.

Bei allem Respekt, den ich vor deiner Erfahrung - und vor allem - vor deinen "Eigenkreationen *)" habe.
Nur weil es Dir noch nie passiert ist, würde ich die Möglichkeit einer Gefahr nicht gänzlich ausschließen. Wir selber wechesln halt mal schnell eine Fassung, einen Widerstand oder im dümmsten Fall einen AT aus und fluchen ein bisschen. Jemand, der das nicht kann und sich auf das verläßt, was er im Internet gelesen hat..... totally different.

Grüße

Jochen


*) Ich finde das, was Du bisher hier vorgestellt hast ziemlich großartig und verneige mich hiermit voller Achtung - ernsthaft.  :danke:




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Offline es345 (†)

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #34 am: 13.07.2011 00:42 »
Hallo Jochen,

Ich finde es gut, daß wir die Dinge so diskutieren, und ich habe beileibe nicht die Wahrheit gepachtet. Ich lerne auch dabei.

Gruß Hans- Georg

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Offline nashkato

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Re:fender twin reverb reissue , externer Speaker frage
« Antwort #35 am: 18.07.2011 13:52 »
muss mich auch wieder mal dazu melden.
Vielen Dank für die äusserst grossartigen Erläuterungen.
habe in der Zwischenzeit mal mit 7ender Deutschland telefoniert.
Dort meinte man , dass die Toleranzen der Lautsprecher ohnehin derart gross wären, dass die minimale Überanpassung auf 5,3 Ω nicht relevant wäre.
er riet mir eher davon ab unter die 4 Ω anzuschliessen.

was haltet ihr von Anpassungsübertragern ?