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Schaltknacken

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Offline chaccmgr

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Schaltknacken
« am: 6.02.2014 21:30 »
Hi zusammen,
ich habe für einen befreundeten Gitarristen einen Amp mit spezieller Umschaltung gebaut: Er spielt Clean über einen Fender Hot-Rod Deluxe und Crunch/Lead über meinen.

Über einen Fußschalter schalter er zwischen den Amps hin und her. Der Dreifachschalter schaltet Relais, die gleichzeitig schalten:
- das Signal (im prinzip ein AB-Y Schalter)
- die Signalmasse der Gitarre mit zum jeweiligen Amp
- und den High-Gain-Amp auf Mute, wenn auf den Clean-Amp umgeschaltet wird. Das Mute-Relais zieht das erste und das letzte Gitter im Preamp auf Masse.

Dabei knallt es unangenehm laut. Auch beim Muten über den Schalter in der Frontplatte (nur aktiv, wenn kein Fusschalter eingesteckt) hatte es glaube ich schon mal geknackt. Ich bekomme ihn morgen wieder und teste nochmal.

Ein zweiter Schalter/Relais schaltet zwischen Crunch und Lead im High-Gain Amp und ist still.

Ich nehme mal an, dass zwischen den beiden Amp-Eingängen unterschiedliches DC-Potential ist, und es deshalb beim Umschalten knallt. Oder meint ihr, dass es die lokale Mute-Schaltung ist?

Ich würde jetzt über den Schalter (Gitter gegen Masse) je einen 2,2M oder so einbauen. Was meint Ihr, sollte das helfen?

Danke und Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline earnst

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Re: Schaltknacken
« Antwort #1 am: 6.02.2014 23:13 »
Hallo,

Zitat
Dabei knallt es unangenehm laut.
in/aus welchem der beiden Amps (resp. Speaker) knallt es denn, oder ganz woanders? Das wäre ja schon mal eine Einschränkung der Fehlermöglichkeiten.

Zum Muten ein Gitter einfach auf Masse schalten ("weil es ja eh auf Masse liegt..." - was so nicht stimmt) ist auch nicht die beste Lösung.

Zitat
Ich würde jetzt über den Schalter (Gitter gegen Masse) je einen 2,2M oder so einbauen. Was meint Ihr, sollte das helfen?
Denk ich nicht, da liegen doch schon R1 (1M) und R2 in Reihe... Diese Pulldowns werden eigentlich nur benutzt (und haben dann auch einen Effekt), wenn ein Kondensator im Eingangszweig liegt, der ansonsten floaten würde...

Ich hoffe übrigens, die Eingangsbuchse und R1 liegen auch auf Signalmasse und nicht nur auf Chassispotential (wie im Schaltplan).

mfg ernst

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Offline chaccmgr

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Re: Schaltknacken
« Antwort #2 am: 7.02.2014 09:11 »
Hallo Ernst,
ich teste heute nochmal, wann es genau knackt.

Eingangsbuchse und R1 liegen auf Signalmasse, den Schaltplan hatte ich noch nicht geändert.

Danke und Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Re: Schaltknacken
« Antwort #3 am: 7.02.2014 10:21 »
Moin Robert,

miss' doch zuerst mal nach, ob am Gitter einer der beiden Eingangsröhren evtl. DC anliegt (bei nicht kurzgeschlossenem Eingang).
Hochempfindliche Eingänge mit Relais umzuschalten macht eigentlich immer Geräusche (erst recht bei "High Gain), wenn die Amps nicht während des gesamten Schaltvorgangs (davor und danach)ein paar Millisekunden gemutet werden.

Die Schaltgeräusche könnten aber auch kapazitiv/induktiv verursacht sein- welche Relais verwendest Du denn genau und wo sitzen sie (Spule!)  ???

Ein (fast) geräuschloses Schalten an den Eingängen sollte aber mit Optokopplern (z.B. den VACTECS) funktionieren, die man über ein Relais aktivieren kann...
Das ist natürlich ein ganz schöner Aufwand: pro Amp- Eingang braucht man 2 Vactrols, wenn man es richtig machen will  :P

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Martin M

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Re: Schaltknacken
« Antwort #4 am: 7.02.2014 11:27 »
Moinmoin zusammen,

der Mute-Schalter muss knacken: Er schließt die Gittervorspannung kurz und verursacht daher im Schaltmoment einen ordentliochen Sprung des Gitterpotentials = der die Röhre aussteuernden Spannung.

Aber selbst, wenn du direkt an der Buchse schalten würdest, hättest du Knackgeräusche: Alles, was hier geschaltet wird, geht durch die gesamte Verstärkung bis zum Lautsprecher. Da ein Gitarrenamp häufig in der Sättigung betrieben wird, hast du voll ausgesteuerte "Knacks" auch schon bei Störgeräuschen, die sehr viel kleiner sind als das Niutzsignal.

Natürlich musst du immer gleichspannungsfrei schalten, aber das ist in hochohmigen, enpfindlichen Schaltungen kaum machbar: Entkoppelkondensatoren können durchaus eine "knackende" Ladung aufbauen, sie tun das im allgemeinen auch, wenn man nicht alle paar Sekunden umschaltet = entlädt.

Die Lösung ist: So weit hinten schalten wie möglich! "Mute" den Teil des Amps, den du gerade nicht willst, an seinem Ausgang, nicht am Eingang!
Damit hast du
1.) schon ein mehr oder weniger hoch verstärktes Nutzsignal -> höheren Signal-Störabstand als am Eingang und
2.) niederohmigere Verhältnisse als am Eingang -> Koppelkondensatoren liegen niederohmig an Masse und laden sich weniger auf.

Martin
« Letzte Änderung: 7.02.2014 11:38 von Martin M »

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Offline chaccmgr

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Re: Schaltknacken
« Antwort #5 am: 7.02.2014 13:21 »
Danke, wird getestet
LG
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline chaccmgr

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Re: Schaltknacken
« Antwort #6 am: 8.02.2014 13:28 »
Hallo,
habe gerade getestet: Das Knacken kommt NUR aus dem High-Gain-Amp.

Nach dem Entfernen der Verbindung vom Gitter der ersten Röhre zum Mute-Schalter (nur noch das letzte Gitter der Vorstufe wird gegen Masse geschaltet) ist das Knacken LAUTER statt leiser.
Sch....

@Ernst:
wie mutest Du? Du sagst, es gibt eine bessere Möglichkeit?

Danke und Grüße
Robert
Liebe Grüße
Robert

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Offline earnst

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Re: Schaltknacken
« Antwort #7 am: 8.02.2014 14:30 »
Hallo,

Martin hat die Vorgehensweise schon gut beschrieben. Etwas anderes ist - das ist aber eine religiöse Frage - ob man als Schalter fürs Muting AOI (also praktisch analoge Optokoppler mit LDR oder PhotoMOS-Transistor) statt Relais nimmt und über die Ansteuerung das Muten "weicher" macht. Selbst wenn DC-Potentiale beim Schaltvorgang ausgeglichen werden müssen, geschieht dies dann ohne Knackser.

À propos Relais: Es gibt auch Fälle, wo das Magnetfeld der Relaisspule (die Ampbauer nehmen ja meist keine geschirmten Signalrelais...) beim Schalten in die übrige Schaltung was induziert.
Du hast ja das Feld der Fehlerquelle schon um 50% reduziert (nur noch ein Amp). Vielleicht solltest du auch noch messen ob da wirklich Gleichpotentiale an den Schaltstellen vorhanden sind, oder ob es andere Ursachen hat. Was passiert z. B., wenn du an den Stellen mit einem mechanischen Schalter schaltest?

mfg ernst

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Offline chaccmgr

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Re: Schaltknacken
« Antwort #8 am: 9.02.2014 14:06 »
Ich habe jetzt mal testweise den Mut-Schalter ganz aus dem Signalweg genommen. Es knackt immer noch. Ich gehe also davon aus, dass das Knacken schon im Fußschalter entsteht, wo das Signal zwischen den Amps umgeschaltet wird.
Liebe Grüße
Robert

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Offline mac-alex_2003

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Re: Schaltknacken
« Antwort #9 am: 9.02.2014 18:11 »
Hallo,

Dein Bild zum Fußschalter verstehe ich zwar nicht komplett, wenn Du aber (so wie ich es rauslese) mit dem Dreifachschalter das Signal+Masse zum jeweiligen Amp schaltest hast Du genau diese Schaltknackse, da Du direkt
am offenen Eingang der ersten Stufe umschaltest.

Ohne Brummschleife wird das schwer zu beheben sein.

Wichtig ist erstmal, dass Du das Signal des nicht benutzten Amps zusätzlich auf Masse legst damit der dieser Ruhe gibt. Dann wird des effektivste sein, wenn Du eine Muteschaltung einbaust, die ein paar Millisekunden vor dem Schalten bis ca. 5-10ms nach dem Schalten die Signale der beiden Ausgänge zu den Amps mutet.

Alternativ könntest Du die Signale statt mit dem Schalter mit LDRs schalten, die sind recht langsam und prellen nicht. Damit sollte der Knack auch weg sein, jedoch hast Du dann "Sand im Getriebe".

Wenn Du dann wegen des Rauschens noch den Highgain Amp muten möchtest, dann mach das so spät wie möglich indem Du mit einem LDR das Signal z.B. am Mastervolume-Ausgang auf Masse ziehst. Was der Preamp davor macht ist egal, solange Du den Amp-Ausgang vom Fußschalter wie oben beschrieben ebenfalls auf Masse legst.

Viele Grüße
Marc