aktive Klangregelungen haben alle das Problem, dass sie sehr niederohmig angesteuert werden müssen, um so zu funktionieren, wie designt. Das ist in Röhrenamps immer ein Problem. Du müsstest Kathodenfolger davor schalten und die Aufholstufe für das Feedback dahinter, also ein ganzes Röhrensystem mehr. Meistens klingen die dann nicht so, wie erhofft und ich habe es wieder gelassen.
Der gute Klang der ganz einfachen Amps kommt auch daher, dass sie so einfach sind. Wenn Du die Komplexität erhöhst, handelst Du Dir viele Nebenwirkungen ein, die nicht beabsichtigt sind. Entscheidend ist auch das Zusammenspiel mit der zu spielenden Gitarre. Der Pickup im Zusammenspiel mit allem, was bis einschließlich der Eingangsstufe dahinter kommt, bildet einen Schwingkreis mit einer Resonanzüberhöhung der Mitten. Der Tone-Stack muss diese Überhöhung wieder rausfiltern, sonst klingt es quäkig. Kuhschwanzfilter (wie die meisten aktiven Klangregelungen) können das nicht oder nur mit weiteren Kunstgriffen und klingen deshalb für E-Gitarre nicht gut.
Die eierlegende Wollmilchsau in Bezug auf die Klangregelung ist schwierig, aktive Klangregelungen in Röhrenamps aus gutem Grund nicht verbreitet. Ich habe noch kein Konzept gehört, das gut gewesen wäre. Röhrenamps lassen sich nicht nach Belieben klanglich verbiegen, ohne insgesamt Verluste zu erleiden.
Eine vielseitige Klangregelung gibt es in den Dumble Steel-String-Singern, da reden wir dann aber über 7 Doppeltrioden in einem einkanaligen Amp!
Aber auch diese Klangregelung kann nicht alles und ist passiv.
Eine Mischung von Röhren und einer Klangregelung über Opamps halte ich nicht für empfehlenswert, da verkompliziert sich auch das Netzteil erheblich und bei der Leitungsführung ist große Vorsicht geboten (Einstreuungen). Die meisten solchen Amps, von denen ich gehört habe, brummen.