Hallo,
ich denke ein "Problem" im Sound eines Amps sollte man schon auch auf dessen Betriebszustand beziehen.
Gitarrenverstärker sind keine Autos.
Ein 40-50W Einkanaler, der auf Wohnzimmerlautstärke betrieben wird, wird die Erwartungen des Besitzers (gerade wenn es eben ein "Boutique" Amp ist) nicht erfüllen können.
Trotz meiner nicht einmal rudimentären Kenntnisse im Ampdesign habe ich wie viele von uns folgendes festgestellt:
Es gibt bei Röhrenamps, speziell bei geradlinig aufgebauten Einkanalern, immer einen Punkt, an dem der Amp anfängt zu "leben".
Darunter gibt er zwar zum Teil auch ganz passable Klänge von sich aber sicher nicht die, die man sich von solch einem Verstärker erträumt.
Ein Mastervolume kann , meiner Meinung nach, ein bisschen Vorstufen + PI Zerre bei erträglichen Lautstärken mit in den Sound herüberretten.
Allerdings "atmet" der Amp dann
meist trotzdem nicht. Der Master ist für eine gewisse Lautstärkeanpassung an die Räumlichkeiten gut - den Amp auf Wohnzimmerlautstärke drosseln und trotzdem das "Ampgefühl" erzeugen kann er aber nicht.
Ein recht guter Link zu diesem Thema ist dieser hier:
http://www.guitaramplifierblueprinting.com/differences.htmlBis zu einem bestimmten Lautstärke / Ampleistungsverhältniss erwarte ich von so einem Einkanaler gar nicht, dass ich den Sound gut finde. Klar sollte es keine Störgeräusche geben, aber der "Sound" kommt erst ab dem "Atmungspunkt".
Wodurch dieser "Atmungspunkt" bestimmt wird ist mir nicht 100%ig klar. Aber es gibt ihn.
Deshalb meine Empfehlung : große Bühne - höhere Lautstärke - höherer "Atmungspunkt" - höhere Verstärkerleistung
Andersrum genauso.
Das mag bedeuten, dass man eventuell 2 Amps mit an den unbekannten Veranstaltungsort bringen muss. Na und ? Man hat ja auch zwei Gitarren dabei.
Für das Spielgefühl und das Gesamt-Soundergebniss lohnt sich der Aufwand aber.
Viele Grüsse!
Tilman