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Verständnisfrage: Steel String Singer #002 Dimensionierung der Widerstände

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Offline victor

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Moin,

Verständnisfrage: ich (Amateur) bin in Vorbereitung zu einem Steel String Singer Projekt. In der Schaltung der Version #002 gibt es eine Mixer/Driver-Stufe bestehend aus jeweils einer Doppeltriode, die als Kathodenbasisschaltung mit direkt gekoppeltem Kathodenfolger verdrahtet ist. Schaut man sich die Originalfotos von dem Amp an (leider in schlechter Qualität), dann sieht man, das Dumble hier sehr große Widerstände verbaut hat, annehmbar 5 Watt oder so. Für den Rk im Kathodenfolger mag das noch einleuchten, aber warum auch die Anodenwiderstände so groß dimensioniert sind, ist mir unklar. Weiß jemand Rat ?

Gruß
Lars

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Offline victor

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Hmm... Niemand ? In der Verstärkergarage kam auch nur der Hinweis, dass Herr Dumble sich bei allem, was er so gemacht hat, etwas gedacht hat...nur was ?  ???

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Offline Athlord

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Hi,
da das Bild von dermaßen beschissener Qualität ist, könnten nur Mutmaßungen abgegeben werden.
Für mich sehen die Teile nicht mal wie Widerstände aus.....
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline chipsatz

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Für den Rk im Kathodenfolger mag das noch einleuchten, aber warum auch die Anodenwiderstände so groß dimensioniert sind, ist mir unklar. Weiß jemand Rat ?

Hallo,
warum sollte das für den Rk noch einleuchten?
Die Anodenwiderstände verbraten hier mindestens die gleiche Leistung.
Gleicher Widerstandstyp für Rk und Ra macht hier mehr sinn, da beide "tonsignal-führend" (Arbeitswiderstand) sind und somit die gleichen Eigenschaften aufweisen sollten.

Gruß
mike

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Offline Nils H.

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Wie hoch ist denn die Spannung B? Möglicherweise liegt's an der benötigten Spannungsfestigkeit?

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
da das Bild von dermaßen beschissener Qualität ist, könnten nur Mutmaßungen abgegeben werden. Für mich sehen die Teile nicht mal wie Widerstände aus.....

Das sind 5W Dale 1% Metallfilmwiderstände, definitiv, ich kenn die von den ESC Powersupplies aus den Plasmaätz-Anlagen an denen ich im normalen Leben arbeite...

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Offline victor

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Wow ! Vielen Dank für die vielen Antworten.

Zitat
da das Bild von dermaßen beschissener Qualität ist

Stimmt, würde einiges erleichtern, wenn es besser wäre, aber es gibt leider kein schöneres...und die Geheimniskrämerei um die Schaltungen des Entwicklers ist ja allgemein bekannt.

Zitat
warum sollte das für den Rk noch einleuchten?

Das ist für mich als Amateur lerntechnisch spannend. Korrigier` mich, wenn ich falsch liege, aber ich hätte hier gedacht, dass Rk deutlich mehr belastet wird, weil bei einem Kathodenfolger als "Stromverstärker" bei einer Spannungsverstärkung von < 1 ein höherer Strom fließt, als bei einer Kathodenbasisschaltung. Denkfehler  ?

Zitat
Wie hoch ist denn die Spannung B? Möglicherweise liegt's an der benötigten Spannungsfestigkeit?

Nach meinen Informationen liegt die Spannung B+5 hier bei ca. 380 VDC.

Zitat
Das sind 5W Dale 1% Metallfilmwiderstände, definitiv

Super Info - vielen Dank dafür. Dumble hat in besser dokumentierten Schaltungen auch mit Dale Metallfilmwiderständen als Anodenwiderständen gearbeitet (aber mit deutlich niedrigerer Leistungsaufnahme). Da ist es ja durchaus wahrscheinlich, das hier vergleichbare Widerstände verbaut wurden. Wo gibt´s die ?

Vielen Dank nochmal,

Gruß
Lars

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Offline bluesfreak

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  • Ain`t no tube, ain`t no sound....
Super Info - vielen Dank dafür. Dumble hat in besser dokumentierten Schaltungen auch mit Dale Metallfilmwiderständen als Anodenwiderständen gearbeitet (aber mit deutlich niedrigerer Leistungsaufnahme).

Die braunen/beigen Vishay/Dale waren welche aus der CPF Serie, da gabs CPF1//CPF2/CPF3 mit 250V/350V/500V Spannungsfestigkeit, meineswissens nach sind die abgekündigt aber vvlt weiß Dirk mehr bzw kann die (noch)besorgen. Wenn ich ein Board zum Reparieren schicke kommt es inzwischen mit FP (FlameProof) Dale Widerständen zurück, die sind nun blau aber haben identische Spezifikationen, einzig der Temperaturkoeffizient ist anders (150 statt 200)

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Offline chipsatz

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Das ist für mich als Amateur lerntechnisch spannend. Korrigier` mich, wenn ich falsch liege, aber ich hätte hier gedacht, dass Rk deutlich mehr belastet wird, weil bei einem Kathodenfolger als "Stromverstärker" bei einer Spannungsverstärkung von < 1 ein höherer Strom fließt, als bei einer Kathodenbasisschaltung. Denkfehler  ?

Hi Lars, ich versuche es mal zu erklären:

Die Leistung, die im Widerstand verheizt wird berechnet sich durch P=U*I, also Spannung am Widerstand mal Strom durch den Widerstand.
Angenommen der Arbeitspunkt von z.B. V2a liegt etwa in der Mitte bei UB/2, also bei ca 190V, dann ergibt sich am Anodenwiderstand ein Strom von (I=U/R) 190V/100k=1,9mA und somit eine Leistung von (P=U*I) 190V*1,9mA=0,361W

Da beim Katodenfolger die Katode dem Gitter folgt, haben wir am Rk von V2b ebenfalls ca 190V anliegen. Ich rechne es jetzt nicht nochmal vor ;D, aber du siehst sicher schon, das am Rk demnach die gleiche Leistung umgesetzt werden müsste.

Wenn der Arbeitspunkt unter 190V steht, ist die Leistung für Ra sogar größer (weil die Spannung an Ra größer ist) wie für den Rk.

Hoffe das war verständlich.

Ansonsten liegst du aber richtig mit der Stromverstärkung von Katodenfolgern, die gibt es bei der Katoden-Basis-Schaltung aber auch. Das nützliche am Katodenfolger ist die niedrigere Ausgangsimpedanz (also AC-mäßig).

Gruß mike


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Offline victor

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Nochmals vielen Dank für die Recherche zu den Widerständen und das kleine Tutorial zur Leistungsaufnahme der Widerstände.
Ich habe 100k Widerstände mit dieser Belastbarkeit, aber es sind natürlich keine Metallfilmwiderstände, sondern Metalloxidwiderstände.

Mike, wenn ich Dich richtig verstanden habe, wird das Verhältnis der  Leistungsaufnahme (in Ruhe) der beiden Widerstände Ra (Kathoden-Basisschaltung)und Rk (Kathodenfolger) dieser Schaltung durch die Höhe der Anodenspannung in der Kathoden-Basisschaltung bestimmt. Liegt die Spannung genau auf UB/2, so ist die Leistungsaufnahme beider Widerstände in etwa gleich. Liegt sie aber nicht auf der Hälfte, so werden die Widerstände ungleich belastet, je nachdem in welche Richtung die Spannung verschoben ist. Das klingt für mich absolut logisch, vielen Dank dafür.

Die Anodenspannung ergibt sich, so wie ich es verstehe, aus dem Arbeitspunkt und den wiederum stelle ich über den Kathodenwiderstand der Kathoden-Basisschaltung ein (korrekt ?).
Wenn ich es für graphisch am Kennlinienblatt der ECC83 abschätze (gibt es auch einen Rechenweg ?), dann ergibt sich für einen Rk von 1kOhm bei Ra 100k ein Arbeitspunkt, der bei einer Gittervorspannung von ~-1,55 V bei einem Ruhestrom von ~1,5mA und einer Anodenspannung von ~225V liegt.
In diesem Falle läge die Anodenspannung tatsächlich etwas über UB/2 und der Kathodenwiderstand im Kathodenfolger würde etwas mehr belastet werden als Ra. Liege ich da richtig ?

Gruß Lars

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Offline chipsatz

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Freut mich, wenn es dir geholfen hat.

In diesem Falle läge die Anodenspannung tatsächlich etwas über UB/2 und der Kathodenwiderstand im Kathodenfolger würde etwas mehr belastet werden als Ra. Liege ich da richtig ?

Da liegst du richtig. :topjob: Das ist dann aber nicht signifikant mehr.
Man kann auch mal überschlagen, welche Leistung am Anoden-/Kathodenwiderstand bei voller UB umgesetzt würde. Eine Triode könnte ja auch mal durchbrennen (mit Kurzschluss). Dann hätten wir ca 1,5W. Mehr geht nicht. Aber um auch das gut wegzustecken schadet es nicht wenn der Widerstand entsprechend überdimensioniert ist.

Gruß
mike