V30 aus aktueller Produktion (besonders die chinesischen), empfinde ich nicht als schön, sondern als quäkig.
Ich finde den MOD12 auch nicht schlecht, aber sehe ihn eben nicht als universell einsetzbar. Er ist eben sehr warm, hat wenig Höhen und ist insgesamt sehr stabil im Klang. Das macht ihn sicher für sehr brachiale Sounds gut einsetzbar, zB auch Nu Metal, oder clean vielleicht für Jazz. Auch für weit runtergestimmte Gitarren oder sogar für Bass, Monitorboxen etc macht er sich sicher gut. Aber ich bin im Bereich Pop und Rock unterwegs, und da fand ich ihn nicht sehr überzeugend, er hat wenig "Charakter", in den Mitten und Höhen passiert irgendwie nichts, was mich anspricht.
Ich hatte damals eine größere Testreihe gemacht, mit allem, was ich selbst besitze und gut kenne:
Vox AC15, Fender Blues jr (mit schaltbaren Mods auch in Richtung Marshall), Madamp A15 und besagter Carvin. Dazu Strat, ES-335 und Ibanez Musician und viele Effekte, vor allem Zerrer aller Art. Die anderen Speaker waren der CV-75, Celestion G12M-30 (Greenback), Eminence V12, Celestion AlNiCo Blue und Eminence Red Fang. Als Allrounder würde ich davon den V12, den Greenback und den CV-75 betrachten. Wobei ich da den Greenback eher für clean/angezerrt einsetzen würde, den CV-75 eher für mehr Zerre bis Metal, der V12 kann beides ganz gut, liegt irgendwie in der Mitte. Der MOD12 bildete klar eine Randposition, war am dicksten, die Bässe nicht nur relativ gesehen dominant, sondern auch absolut sehr stark. Was einen Vox oder Fender obenrum bei Clean- oder Crunchsounds schön macht, brachte er nicht rüber, aber auch am High-Gain-Kanal des Madamps (an Mesa Boogie orientiert) überzeugte er mich gar nicht. War zwar untenrum beeindruckend fett, aber in den Hochmitten und Höhen war keine Durchsetzungsfähigkeit, im Vergleich zum CV-75 oder auch V30 wäre er in einem entsprechenden Bandkontext entweder abgesoffen oder hätte mit dem dicken Low End für Matsch gesorgt.
Grüße, Immo