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Cathode lift switch on the fly

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Offline 456Onno456

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Cathode lift switch on the fly
« am: 16.02.2009 11:51 »
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich hätte mal eine Frage bezüglich einer 100W Röhrenendstufe. Der Aufbau wäre ein Standard - siehe z.B. JMP100. Es ist ja bei 100W heads möglich einen Full/Half-Powerswitch einzubauen, z.B. als cathode lift switch (d.h. bei zwei Röhren würde die Kathodenverbindung zu Ground getrennt).
Wäre es theoretisch möglich dies als Umschalter (Impedanz missmatch ist berücksichtigt) zwischen zwei verschiedenen Röhrenpaaren zu realisieren und on the fly beim Spielen zu schalten? d.h. CH1 clean mit 6550 und ch2 crunch mit el34. Reicht da ein Relais zum schalten, oder gibts da zu viel Saft auf die Kontakte?

Vielen Dank für eure Hilfe

Gruß

Max

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Offline _AlX_

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #1 am: 16.02.2009 13:15 »
Von den Relais her sollte das möglich sein (ich würde je zwei Endröhren nach irgendwas suchen, dessen Kontakte so um die 1A, 100V sauber schalten können sollte bei möglichst niedrigem Leistungsverbrauch für die Spule), aber mangels Erfahrung vermute ich, dass das beim Umschalten allein wegen des höheren Stroms der Endstufe schon ordentlich kracht, wenn z.B. deine 6550s noch "dran" sind, während auf die die EL34s umgeschaltet wird, oder aber du hast andersrum kurz den Ton in der Endstufe weg, und dann einen plötzlichen Anstieg, wenn ein Röhrenpaar wieder leitet. Das ist sicher nicht toll für Ohren und Lautsprecher, was die Trafos dazu meinen, kann ich nicht abschätzen.

Vermutlich müsste man also eine Schaltung ausklügeln, die das ganze zeitlich koordiniert und "softer" schalten lässt (evtl. zusätzlich Preamp mit einbeziehen), und in der Endstufe müssten solche Bauteile wohl einiges an Leistung wegstecken können. Ist die Frage, bis wann das dann praktikabel umzusetzen ist.
« Letzte Änderung: 16.02.2009 13:18 von _AlX_ »
“Hey ihr da Ohm, macht doch Watt ihr Volt!”

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #2 am: 16.02.2009 16:40 »
Hmm, vielen Dank für die schnelle Antwort,

ja, das mit dem Durchreichen des Schaltsignals an den Lautsprecher könnte allerdings ein Problem werden. Aber ich habe mich erinnert, dass nicht nur der Roadking so arbeitet, sondern auch der Lonestar und für den findet man einen Schaltplan. Sieht so aus, als würde Boogie die Endstufe per Relais schalten und den Puls vom Relais nutzen um solange die Vorstufe zu muten. Warum sie aber das Signal vor dem FX-Loop auf Masse ziehen und nicht nach dem Mastervolume ist mir ein Rätsel. Hat da vielleicht irgendwer noch ne Meinung dazu?

Gruß

Max

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Offline KippeKiller

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #3 am: 17.02.2009 03:30 »
Hallo,

ich weiss nicht ob es bei einem Schaltvorgang in der Endstufe Schaltgeräusche unterdrückt wenn man die Vorstufe stumm schaltet.
Das Schaltgeräusch tritt wenn, dann über die Anoden der Endröhren direkt am Ausgangsübertrager auf, also hinter der Vorstufe.

Am besten erschiene es mir an der Kathode einen hochohmigen Widerstand vorzusehen, und einen niederohmigen Widerstand per Relais parallel dazu zu schalten, so hätte man "ganz leise bis stumm" und "an".
Mit etwas Aufwand könnte man so die beiden Endröhrenpaare auch beim Umschalten ineinander überklingen lassen, jedoch holt man sich damit "Sand ins Getriebe". Sprich man muss zu Transistoren greifen, wenn auch nicht im direkten Signalweg.

Das Singal hinter den Endröhren stumm zu schalten scheint mir knifflig zu sein.

Gruß Mathias

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Offline chipsatz

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #4 am: 17.02.2009 10:23 »
Hallo,

seht euch mal den Schaltplan des ENGL-E670 an.
Dieser Amp kann on the fly von 50W auf 100W schalten, indem er die Katoden der Endröhren über Relais schaltet. Auserdem haben die ENGL-Amps offenbar auch alle (deren Schaltplan ich gesehen hab) einen Standby-Schalter, der auch nur die Katoden der Endröhren schaltet. Ich habe leider keine eigene Erfahrung damit, aber es würde mich wundern wenn es bei diesen Amps unschön knacksen würde.
Sowas wäre sicher mal einen Versuch wert.

Gruß mike

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #5 am: 18.02.2009 16:18 »
@Mike

Ja, sieht so aus, als würde Engl das so lösen. Allerdings hängt da bei Engl noch ein bischen was an den Endröhren dran, das muss ich mir aber erst mal zu Gemüte führen.

Danke für den Hinweis

Gruß

Max

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Offline mac-alex_2003

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #6 am: 19.02.2009 12:27 »
Hallo,

bedenkt bitte, dass das Umschalten von full auf half etwas anderes ist als der Wechsel zwischen zwei unterschiedlichen Röhrenpaaren. Im ersten Fall muss die Impedanz noch angepasst werden, im zweiten Fall benötigt es einen zweiten Biaszweig und die Endstufe braucht etwas Zeit, um sich auf den Wechsel einzustellen. Eine doppelte Biasversorgung ist daher nötig.

Schaut Euch mal den Roadking-Schaltplan an. An jedem Röhrenzweig sitzt eine eigene Bias-Versorgung und es werden stets die nicht benötigten Endröhren gekappt.

Viele Grüße,
Marc

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #7 am: 19.02.2009 12:40 »
Hallo Marc,

auch hier vielen Dank für den Hinweis. Den Schalptplan für den Roadking hab ich noch nirgends gefunden, könntest du mir da vielleicht aushelfen?
Das mit zwei getrennten Biaszweigen ist klar, das sollte kein Problem werden.

Die große Frage ist eigentlich nur. Reicht es die Verbindung von Kathode zu Masse zu schalten, oder gibts nen Knacks (mehr oder weniger laut).

Und was macht eigentlich die Kathode, wenn sie nicht mehr auf einem definierten Potential von 0V sitz. Bei welchem Potential eiert die rum.
Und übernimmt dann nicht das negativ vorgespannte Gitter die Funktion der Kathode und wir haben einen endlichen (eventuell zu großen) Gitterstrom?
Ich meine der Gitterstrom kann nicht zu groß werden, sonst würdens die Jungs das net so bauen, aber ich wills verstehen und nicht einfach mit einem solchen Argument drüberbügeln!

Könntest du auch hier nochmal informativ einspringen :-)

Gruß

Max

« Letzte Änderung: 19.02.2009 14:12 von 456Onno456 »

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Offline phosgen

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #8 am: 20.02.2009 09:55 »
hi max

ich bin gerade dabei, den MBRK zu klonen (bin in den letzten zügen). hier wirst du fündig, was die pläne anbetrifft.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8879.0

cheers
/ martin

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #9 am: 21.02.2009 12:04 »
Danke Martin,

Wahnsinnsprojekt, und sehr großen Respekt für die akribische Arbeit und Dokumentation.

Ich sehe aber auch in dem Roadkingschaltplan nur den selben Circuit wie im Lonestar, MB nennt das wohl "progressive linkage". Also Muten des Preamps beim Schalten der Endstufe. Was bestimmt super ist um auch später die Cabinetswitch halbwegs leistungslos zu schalten. Aber was passiert genau in der Endstufe (siehe Frage vorher)?

Gruß

Max

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Offline mac-alex_2003

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #10 am: 21.02.2009 12:53 »
Hallo,

schau Dir den Plan nochmals genau an. Viel passiert in der Endstufe nicht. Die EL34 haben eine eigene Biasversorgung, genauso wie die 6L6. Es werden nur die Kathoden der nicht benötigten Röhren von Masse getrennt.

Viele Grüße,
Marc

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Offline OneStone

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #11 am: 21.02.2009 13:19 »
Das mit dem Kathoden schalten, das funktioniert nur, wenn die Ruheströme absolut symmetrisch sind. Sonst scheppert das beim zu-/abschalten.

Nimm doch MOS-FETs statt der Relais und schalte die innerhalb einer kurzen Zeit ohne Sprünge um. IRF840 und ein paar zusätzliche Teile sollte passen.

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #12 am: 21.02.2009 16:17 »
Danke für die Antworten.

Ich denke, dass das mit den absolut symmetrischen Ruheströmen über ein separatas Poti pro Röhre (also zwei Potis pro Pärchen) ziemlich gut realisierbar ist. Ich werde mit Relais anfangen, den Schalter auf Mosfets umzurüsten wird kein großes Problem werden.

Gruß

Max


« Letzte Änderung: 21.02.2009 17:52 von 456Onno456 »

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Offline chipsatz

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #13 am: 22.02.2009 00:15 »
Hallo,

also, ich habe auch einen Amp (TwinReverb-Clone) mit 50/100W Umschaltung per Katodenschalter, habe aber bisher noch nie "online" umgeschaltet (man muss ja auch noch die Impedanz umstöpseln). Ich habs gestern mal im Betrieb getestet. Einfach mal mutig den Schalter umgelegt, und .....kein Knacks, absolut geräuschlos. Ich war doch etwas überrascht, hätte erwartet, dass es knackt. OK, das ist vielleicht nicht das Selbe wie unterschiedliche Rögrenpaare zu schalten, aber prinzipiell doch ähnlich.
Ich würde es einfach mal probieren.

Gruß mike

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Offline 456Onno456

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Re: Cathode lift switch on the fly
« Antwort #14 am: 23.02.2009 18:15 »
Hallo,

Ich denke, dass meine Frage fürs erste sehr umfassend beantwortet ist, nochmal vielen Dank an alle.  Ich melde mich dann wieder wenn ich das Ding gebaut habe und es "knackst" :-).

Gruß

Max