Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Widerstände und Kondensatoren

  • 20 Antworten
  • 15571 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Jeff_b

  • Gast
Widerstände und Kondensatoren
« am: 9.10.2004 15:02 »
Hallo, habe ein paar Probleme beim Selbstbau von Effekten:
1. Aud diy.musikdig.de habe ich gelesen, das Kohleschichtwiderstände aufgrund ihres hohen Eigenrauschens für Audioanwendungen nicht mehr zeitgemäß sind und man lieber Metallschichtwiderstände verwenden sollte, bei Tube Town und beim Tad werden allerdings nur Kohlepresswiderstände verkauft und empfohlen. Welche sollte man denn jetzt verwenden? Und Wie unterscheidet man die verschiedenen Widerstandsarten äußerlich?

2. ich würde gerne die Kapazität von Kondensatoren bestimmen, mit meinem Multimeter geht das aber nicht. Brauch ich einfach nur ein besseres, oder kann man die Kapazität nur auf anderem Wege bestimmen?
Danke schon mal im Voraus!
Gruß
Jeff_b

*

Offline Hannes

  • YaBB God
  • *****
  • 929
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #1 am: 9.10.2004 16:01 »
Hallo!

Einfach die Widerstände bei anderen Versendern bestellen. Tube-Town und TAD haben nun mal Angebote für Röhrenverstärker und nicht für Effektgeräte. Schau mal bei www.----.de und http://www.kessler-elektronik.de/ nach. Dort werden Metallfilmwiderstände angeboten.
Kohlepresswiderstände machen nur bei Röhrenverstärkern Sinn, schau mal bei älteren Beiträgen, das wurde hier schon mehrfach diskutiert. Bei hohen Spannungen über den Widerständen verursachen die Widerstände tatsächlich ein paar Prozent Verzerrung - aber dazu müssen 100 bis 200V anliegen; wird wohl in Deinem Effekt nicht passieren.

Die Kapazität von Kondensatoren lässt sich am einfachsten mit besseren Messgeräten feststellen oder mit LCR-Messgeräten. Alternativ kannst Du den Kondensator aufladen und über einen Widerstand entladen. Dann musst Du die Zeit messen, die er zum Entladen braucht. Schau mal unter http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0205301.htm nach.
Wozu willst Du die Kondensatoren ausmessen? Es ist nicht sonderlich wichtig, dass die Werte exakt eingehalten werden, es sei denn, Du möchtest hochwertie Filter bauen. Aber die brauchst Du bestenfalls im RIAA-Entzerrer, nicht in einem Effektgerät. Widerstände gibt es bei Toleranzen von 0,1%, bei Kondensatoren wird's schwierig - 2,5% sind noch zu bekommen, aber die meisten haben deutlich höhere Toleranzen.

Grüße
Hannes
« Letzte Änderung: 9.10.2004 21:08 von Hannes »

*

Jeff_b

  • Gast
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #2 am: 10.10.2004 18:14 »
Ach der genaue Kapazitätswert is mir relativ egal, ich habe aber ne Tüte mit nem Haufen Kondensatoren rumliegen, únter denen ein paar kleinere Keramikkondensatoren sind, die nicht bezeichnet sind. Außerdem will ich mein Crybaby in ein Mccoy-Wah umbauen (bzw. den Aufbau derartig umändern), will aber nicht neue Teile kaufen, sofern ich die alten witerverwenden kann.  Die Metallfilmwiderstände dürften wohl von der Spannungsfestigkeit ausreichen, bloß wurde im Zusammenhang mit Kohlepresswiderständen auf der TAD-Website was von besserem Obertonverhalten usw geschrieben, deshalb habe ich mich gefragt, ob die nicht vielleich einfach besser klingen.
kann man die Widerstandsarten äußerlich unterscheiden? die Metallfilmwiderstände, die ich mir gekauft habe, sind nämlich alle blau, die Widerstände in meinem Crybaby jedoch beige. Möglicherweise handelt es sich dabei ja um Kohleschicht, dann würd ich sie austauschen, da das Crybaby zuweilentatsächlich rauscht, gerade bei höherem Gain, wobei ich abe nicht weiß, ob das Rauschen nur vom Crybaby kommt oder von meiner mülligen Zweitgitarre, die ich im Moment hauptsächlich spiele.
Gruß Jeff_b

*

Offline Hannes

  • YaBB God
  • *****
  • 929
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #3 am: 10.10.2004 19:32 »
Hallo!

An Deinem Wah rauschen wahrscheinlich besonders die beiden Transistoren. Aber auch die Widerstände, die wahrscheinlich Kohlefilmtypen sind.
Metallfilmtypen haben meistens andere Farben als Kohletypen, aber eine allgemeine Farbregel gibt es wohl nicht. Ich habe sie in blau, schwarz, grün gesehen. Aber auch hellblaue Kohletypen...

Wenn Du unbedingt mit den Kohlepresswiderständen experimentieren möchtest, dann kauf sie. In diesem Effekt wirst Du unter Garantie nichts von ihnen hören; vom stärkeren Rauschen abgesehen. Ansonsten darf man das bessere Obertonverhalten getrost unter Marketing und netter Umschreibung von Verzerrung verbuchen. Kohlepresswiderstände haben einen einzigen Vorteil, dass sie kurzzeitige Überlastung besser wegstecken. Und ich bin mir sicher, dass all jene, die viel Geld für diese Widerstände ausgeben auch einen Unterschied hören - das Konto hört mit ;) . Ich konnte in beiden Fender-Verstärkern, die ich restaurierte und von diesen Widerständen befreite, nur eine Verbesserung feststellen, als ich Metallfilmwiderstände benutzte. Wenn Du möchtest, dann schick ich dir die ausgebauten Widerstände - das Porto müsstest Du übernehmen.

Einen Unterschied zwischen Kondensatortypen kann man allerdings hören. Von Keramikkondensatoren im Signalweg ist abzuraten. Am besten sind Folientypen. Aber auch Elkos können benutzt werden, wenn sie mit einer Gleichspannung vorgespannt werden. Tantaltypen verursachen unter Umständen Verzerrungen im Prozentbereich.

Grüße
Hannes

*

Jeff_b

  • Gast
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #4 am: 17.10.2004 16:23 »
Dankeschön, die Widerstände tausche ich dann besser aus, sind eh nur ein paar cent. Das Keramikkondensatoren nicht so toll sind, hab ich schon mehrfach gelesen, aber in den Schaltplänen von generalguitargadgets stehen die drin, deswegen bau ich sie erstmal ein, zur Not kann ich sie nachher immer noch ersetzen. Wenn die Transistoren rauschen, stört mich das nicht sonderlich, die fliegen sowieso raus.

*

Offline analogman

  • YaBB God
  • *****
  • 303
  • Chukdee khap!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #5 am: 17.10.2004 23:25 »
Hi!

Mit Messen wird's schwierig weil die meisten Meßgeräte erst ab 10 oder 100 nF beginnen bzw. akzeptable Werte liefern. Mit kleineren Kondensatoren kann man in Verbindung mit einer genau bekannten oder definierten Induktivität (Spule) einen Schwingkreis basteln und mit Signalgenerator und Oszilloskop dessen Resonanzfrequenz bestimmen und daraus die Kapazität des Kondensators berechnen. Ob sich der Aufwand wohl lohnt? ???

Keramik-C's sind oftmals 3-Stellig Codiert bezeichnet wobei die ersten beiden stellen den Wert darstellen und die 3. Stelle die Anzahl der Nullen die nach dem Wert stehen. Die Bezeichnung ist immer in pF.

Beispiel: Auf einem C steht nur 104 drauf. Das macht dann 10 (Wert) 0000 (4 Nullen)pF = 100000pF = 100nF = 0,1µF
Noch eins: 222 = 22(Wert) 00 (2 Nullen) pF = 2200pF = 2,2nF =0,0022µF

Alles Klar ?

Oberastreine Kohlewiederstände gibt's für 1-2 Taler/Stück bei 'ner Firma in Holland (Werbung mag ich gerade nicht machen).Allerdings werd ich demnächst mal Dirk seine ausprobieren. Das ist aber alles nichts für Git-FXe, eher was für die polierte Messingkiste, mit den Röhren obendrauf im Wohnzimmer, die man so oft putzen muß weil man den Staub da drauf so gut sieht. ;D

D!RK
« Letzte Änderung: 18.10.2004 00:00 von analogman »
Da hat sich doch einer meine Signatur gekrallt. Jetzt mag ich sie nicht mehr.

*

Bastler

  • Gast
Kohleschicht-Widerstände
« Antwort #6 am: 9.11.2004 13:15 »
Hi.

Weil´s grad zum Thema passt: Hab mir 1 Watt Kohleschichtwiderstände von einem größeren deutschen Elektronikversandhandel ::) bestellt. Die Dinger sind elendig klein - ich hatte da irgendwas Größeres erwartet. Außerdem sehen die optisch absolut identisch zu den nebenher bestellten 1W Metallschicht-Teilen aus.

Sind die schlechter (als z.B die von tt) oder gibts da überhaupt Unterschiede? Warum sind KS-Widerstände beim TAD so sauteuer, wenn man sie anderswo für 15 ct/Stck bekommen kann? Oder anders: hab ich Mist gekauft? :-[

Grüße

Alex

*

Offline Hannes

  • YaBB God
  • *****
  • 929
  • Ich liebe dieses Forum!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #7 am: 9.11.2004 17:29 »
Hallo Bastler!

Du verwechselst hier etwas:
Was Du bestellt hast sind Kohleschichtwiderstände. Was TT und TAD verkaufen sind Kohlemassewiderstände.

Bei ersteren wird eine Kohleschicht auf einen Isolator (Keramik oder ähnliches) aufgebracht und eventuell mäanderförmige Wege wieder entfernt. Diese Kohleschicht ist die Widerstandsschicht.

Beim Kohlemassewiderstand wird Kohle mit einem Harz vermischt und in ein Röhrchen gefüllt an dessen beide Enden jeweils die Kontaktdrähte eingepresst werden. Ein wunderbarer Rauschgenerator :).

Grüße
Hannes

*

Bastler

  • Gast
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #8 am: 10.11.2004 09:55 »
Ach so.

Und was ist jetzt besser oder schlechter geeignet? Kann ich meine Kohleschicht nun trotzdem bedenkenlos einbauen oder sollte ich lieber ganz auf Metallschicht umsteigen?

Grüße

*

Offline analogman

  • YaBB God
  • *****
  • 303
  • Chukdee khap!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #9 am: 10.11.2004 10:39 »
Hi Bastler!
Verbau ruhig das was Du da hast. MS-Widerstände können eine kurzzeitige Überlastung besser vertragen ohne gleich drastisch ihren Wert zu verändern. Die Belastbarkeit ist sowieso bei MS 0,6W und bei KS 0,25WAußerdem haben sie meist geringere Toleranzen. Wenn Du mal was anderes baust, kannst Du ja umsteigen aber beim Bau von Effekten ist die Gefahr gering, daß man Widerstände überlastet.

bis denne

D!RK

P.S. Auf diesem Planeten sind wahrscheinlich milliarden von KS-Widerständen verbaut, die brennen auch alle nicht ab.
P.S.2 15ct für KS-Widerstande ??? Die hast Du wohl in 'ner Apotheke gekauft? ;D
« Letzte Änderung: 10.11.2004 10:44 von analogman »
Da hat sich doch einer meine Signatur gekrallt. Jetzt mag ich sie nicht mehr.

*

Bastler

  • Gast
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #10 am: 10.11.2004 13:53 »
P.S.2 15ct für KS-Widerstande ??? Die hast Du wohl in 'ner Apotheke gekauft? ;D

Wieso?
Ich finde 15ct für die 1 Watt - Ausführung nicht zu teuer ?!?
(1 W, da ich zB bei aikenamps.com lesen durfte, dass diese KS-R´s dann weniger Rauschen als bspw. 1/4 W)

Grüße

*

Offline analogman

  • YaBB God
  • *****
  • 303
  • Chukdee khap!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #11 am: 10.11.2004 16:48 »
Ach so, 1W, dann ist's in Ordnung. Die würde ich sogar in 'nen Amp reinbauen.

D!RK
Da hat sich doch einer meine Signatur gekrallt. Jetzt mag ich sie nicht mehr.

*

Offline TubeLeo

  • YaBB God
  • *****
  • 323
  • Kauft nie einen Flextone "sch... Teil"
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #12 am: 27.01.2005 22:10 »
HI

Der Thread hier ist zwar schon ein bischen älter... Hab da trotzdem noch was zum Thema.

Hab mir für mein Amp-Projekt nun Metalschichtwiderstände bei ---- (2W) bestellt. Waren bischen billiger als die Kohleschicht-Rs - bin halt ein alter geizer :-\  
Kann ich die nun verbauen oder soll ich mir doch noch ein paar Kohleschichtwiderstände besorgen.

*

Offline Killigrew

  • YaBB God
  • *****
  • 758
  • Hey, Ich liebe dieses Forum wirklich!
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #13 am: 27.01.2005 22:15 »
Nee, die R's sind perkfekt, die hab ich auch in meinem Amp drin :)

mfg :)

*

Offline TubeLeo

  • YaBB God
  • *****
  • 323
  • Kauft nie einen Flextone "sch... Teil"
Re:Widerstände und Kondensatoren
« Antwort #14 am: 27.01.2005 22:20 »
THX

Das war ja ne Superschnelle Antwort -- < 2Min