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Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln

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Offline tianshiwen

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hallo,

wer kenn mir helfen? ich habe einen TB202 channelstrip und einen Behringen Mic 200 vorverstärker
beide geräte arbeiten mit 12AX7 röhren. da mir dieser sound doch etwas zuviel höhen hat habe ich beschlossen andere vorstufenröhren einzubauen. ich habe mir dazu eine EH 6922 / E88CC und eine JJ E88CC / 6922 Red Label zu ausprobieren bestellt.
habe dann die röhre aus dem Mic 200 ausgebaut und wollte die beiden anderen röhren testen. jedoch tut sich gar nichts.
die originalröre (12AX7) fängt beim einschalten an zu glühen, und das gerät funktioniert ganz normal. sobald ich jedoch eine der beiden anderen röhren einstecke tut sich nichts mehr, weder die röhren glühen, noch noch kommt sound aus dem gerät. an was kann das liegen? dachte eigentlich dass das wechseln von vorstufenröhren recht unkompliziert wäre. sind die röhren kaputt? kann ich mir nicht vorstellen, hab sie doch gestern erst bekommen. würde mich über eure hilfe freuen.

gruß
tianshiwen
 

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Offline faustan

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #1 am: 7.05.2009 14:57 »
Moin,

also ich bin kein Experte aber soweit ich weiß ist die Ecc88 kein Austauschtyp der Ecc83(12AX7). Ob sie trotzdem funktionieren könnte kann ich nicht sagen aber der Blick ins Datenblatt zeigt, dass zumindest wenn mit 12,6V geheizt wird kein Austausch möglich ist da die Ecc88 den Schirm auf Pin 9 hat und nur mit 6,3V geheizt werden kann.

schöne Grüße

Daniel

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Offline Dirk

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #2 am: 7.05.2009 15:20 »
Da hat wohl mal wieder Jemand ein paar 6922 getötet - muss ich gleich notieren, falls eine Garantieanfrage rein kommt  ;D

ECC88/6922 können NICHT mit 12AX7/ECC83 ersetzt werden und auch nicht umgekehrt !!!

Du solltest eher mal Versuchen:

GE5751
TT7025
JJECC803
ggf. kommt eine 12AT7 ebenfalls gut und etwas "sanfter" daher.
Da wäre die Mullard 12AT7 ein guter Kandidat:
http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p592_Mullard-12AT7---ECC81---CV4024.html

Gruß, Dirk
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Offline tianshiwen

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #3 am: 7.05.2009 15:56 »
hallo,

danke erstmal für die antworten. werfen allerdings gleich wieder ein paar fragen auf . das bedeutet also im klartext das die beiden röhren  EH 6922 / E88CC und eine JJ E88CC / 6922 Red Label durchgebrannt sind weil sie für eine niedrigere voltanzahl ausgelegt sind?  :o  woran kann ich das erkennen ob die wirklich kaputt sind? und vor allem wo sehe ich welche röhren ich mit was austauschen kann (bezüglich voltzahl). keine angst, wenn ich die wirklich getötet habe werde ich sie natürlich nicht reklamieren...
inwieweit würde sich der sound durch die von dir angegebenen röhren ändern? ich hätte halt gerne einen bassig mittigeren klang mit nicht allzuviel höhen, so wie bei der momentan verwendeten röhre.

gruß
tianshiwen

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Offline Dirk

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #4 am: 7.05.2009 16:59 »
danke erstmal für die antworten. werfen allerdings gleich wieder ein paar fragen auf . das bedeutet also im klartext das die beiden röhren  EH 6922 / E88CC und eine JJ E88CC / 6922 Red Label durchgebrannt sind weil sie für eine niedrigere voltanzahl ausgelegt sind?  :o  woran kann ich das erkennen ob die wirklich kaputt sind? und vor allem wo sehe ich welche röhren ich mit was austauschen kann (bezüglich voltzahl). keine angst, wenn ich die wirklich getötet habe werde ich sie natürlich nicht reklamieren...

Es geht weniger um die Volt als um die Systeme in der Röhre. Ob dies 6922er durch sind oder nicht kann muss man mit einem entsprechenden Messgerät testen oder in einem Amp versuchen, der auch wirklich für 6922er ausgelegt ist.

inwieweit würde sich der sound durch die von dir angegebenen röhren ändern? ich hätte halt gerne einen bassig mittigeren klang mit nicht allzuviel höhen, so wie bei der momentan verwendeten röhre.

Dann wäre die EH 12AX7 noch ein Kandidat. Ich vermute mal, dass da derzeit China 12AX7 drin sind, welche höhenlastiger sind. Die GE5751 hat zudem etwas weniger Verstärkung als 12AX7 bringt aber etwas mehr Strom, was in solchen Anwendungen manchmal auch ganz hilfreich ist.

Gruß, Dirk

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Offline jacob

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #5 am: 7.05.2009 17:23 »
Hi Tia,

wer hat Dir denn überhaupt zu diesen unpassenden Röhren geraten  ??? ? Oder hast Du sie einfach in Eigeninitiative nur nach der passenden Anzahl der Pins selbst ausgesucht  ;) ?

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline OneStone

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #6 am: 7.05.2009 23:26 »
Es geht weniger um die Volt als um die Systeme in der Röhre. Ob dies 6922er durch sind oder nicht kann muss man mit einem entsprechenden Messgerät testen oder in einem Amp versuchen, der auch wirklich für 6922er ausgelegt ist.

Das verstehe ich jetzt nicht ???. Wenn die E88CC in eine ECC83-Schaltung eingesetzt wird, dann hängt da ein Anodenwiderstand von 100kOhm davor. Selbst wenn man es schafft, die Röhre zu heizen, ohne sie zu zerstören, dann macht der Röhre das garnichts, weil man sie so nicht überlasten kann.
Das größere Problem ist, dass die Heizung der E88CC gekillt werden wird, wenn man die statt einer ECC83 reinsteckt und die ECC83 mit 12,6V beheizt wurde und das Netzteil nicht einbricht...

Also ich würde mir um die Röhren daher keine Sorgen machen, wenns beim Einschalten nicht hell geblitzt hat.  :)

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Dirk

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #7 am: 8.05.2009 12:15 »
Das verstehe ich jetzt nicht ???. Wenn die E88CC in eine ECC83-Schaltung eingesetzt wird, dann hängt da ein Anodenwiderstand von 100kOhm davor. Selbst wenn man es schafft, die Röhre zu heizen, ohne sie zu zerstören, dann macht der Röhre das garnichts, weil man sie so nicht überlasten kann.
Das größere Problem ist, dass die Heizung der E88CC gekillt werden wird, wenn man die statt einer ECC83 reinsteckt und die ECC83 mit 12,6V beheizt wurde und das Netzteil nicht einbricht...
Also ich würde mir um die Röhren daher keine Sorgen machen, wenns beim Einschalten nicht hell geblitzt hat.  :)

es hat ja auch keiner gesagt, dass die Systeme durch sind. Das Hauptproblem ist die Heizung und da sind schon einige Kunden dran gescheitert ECC88 in ECC83 Amps zu betreiben, was meist mit einem - um ganz genau zu sein - Heizungsausfall endete.

Gruß, Dirk
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Offline WiderGates

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #8 am: 8.05.2009 14:42 »
Hallo tianshiwen,

..... ich habe mir dazu eine EH 6922 / E88CC und eine JJ E88CC / 6922 Red Label zu ausprobieren bestellt.
habe dann die röhre aus dem Mic 200 ausgebaut und wollte die beiden anderen röhren testen. jedoch tut sich gar nichts.

Kein Wunder:
ECC88: Heizung an (1) Pin 4 und Pin 5 mit 6,3V, an Pin 9 liegt ein Schirm
ECC83: Heizung an (1) Pin 4 und Pin 5 mit 12,6V oder (2) Pin 4/5 und Pin 9 mit 6,3V

--> Die beiden Röhren sind nicht pinkompatibel, d.h. die ECC88 wird wenn Heizung = 12,6V kaputt oder bei 6,3 V nicht geheizt, wenn der Verstärker für eine ECC83 und Konsorten ausgelegt war.

--> Umlöten der Heizungsanschlüsse wenn 6,3V.


schönes Wochenende, sitzen & schwitzen.....
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline jacob

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #9 am: 8.05.2009 14:50 »
Jo, und genau aus diesen Gründen gibt's ja auch völlig kostenlos Röhren- Datenblätter im Netz  ;)

Gruß

Jacob
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Offline OneStone

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #10 am: 8.05.2009 22:54 »
Hallo,

das umlöten wird aber wahrscheinlich nicht viel bringen, weil die Röhren so unterschiedlich sind, dass es recht viel unterschiedlicher nicht geht. Die ECC83 hat 1,6mA/V, die E88CC hat 12,5mA/V (ausm Kopf jetzt, nagelt mich nicht drauf fest), außerdem darf die E88CC nur 250V Ua.

Eine E88CC hat ihre Berechtigung, wenns niederohmig sein soll oder Kaskoden usw gebaut werden sollen, aber als Ersatz für eine ECC83 eignet sie sich nicht, die macht viel zu wenig Verstärkung und arbeitet in einer ECC83-Schaltung nicht so, wie sie soll. Dazu müsste man die Schaltung umbauen.

Also die richtigen Röhren kaufen und reinstecken, mit der E88CC wird das nichts, vor allem nicht dann, wenn man hohe Verstärkungen braucht wie in einem Mikrofonvorverstärker.

es hat ja auch keiner gesagt, dass die Systeme durch sind. Das Hauptproblem ist die Heizung und da sind schon einige Kunden dran gescheitert ECC88 in ECC83 Amps zu betreiben, was meist mit einem - um ganz genau zu sein - Heizungsausfall endete.

Dann habe ich deinen obrigen Post falsch verstanden, denn ich habe "Volt" auf "Heizspannung" bezogen und dachte, dass du meintest, dass 12,6V nicht das Problem wären. Sorry, das war Murks meinerseits. Im Endeffekt wollten wir wohl das selbe schreiben...

MfG Stephan
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Offline Dirk

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #11 am: 8.05.2009 23:08 »
Dann habe ich deinen obrigen Post falsch verstanden, denn ich habe "Volt" auf "Heizspannung" bezogen und dachte, dass du meintest, dass 12,6V nicht das Problem wären. Sorry, das war Murks meinerseits. Im Endeffekt wollten wir wohl das selbe schreiben...

Im Prinzip schon. Wenn die Röhre kaputt ist, dann ist sie kaputt.

Gruß, Dirk
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Offline OldMan

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #12 am: 9.05.2009 08:03 »
Mal was ganz anderes ich hab gelesen, dass der
"Behringer Mic 200 / Mic100" auch noch OHNE Röhre funktioniert (vielleicht kannst du das grad testen wenn du schon dabei bist?)
Jedenfalls ist das Gerät weit davon entfernt diskret aufgebaut zu sein.

Das bedeutet dann aber, dass die Röhre nicht im "Hauptsignalweg" ist (ich hab den Ausdruck mal erfunden)
dass wiederum würde bedeuten, dass ein Röhrentausch sehr sehr wenig bewirken würde, da wohl nur
"irgendwas" von der Röhre beigemischt würde (wenn das denn überhaupt stimmt)

.. denn eingentlich wäre es ja kein Problem die Röhre richtig einzusetzen.

Der einzige "Low-Budget" beinahe diskrete Röhren-Mic-Vorverstärker ist übrigens der "Electro Harmonix 12AY7"
Der hat nur einen einen Transistor im Signalweg (ich glaub am Anfang zur Symetrierung)

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Offline OneStone

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #13 am: 10.05.2009 14:19 »
.. denn eingentlich wäre es ja kein Problem die Röhre richtig einzusetzen.

Wenn man kontrollierbaren Klirr haben will - und das ist bei dem MIC ding von Behringer das Ziel, dann ist die parallele Lösung absolut sinnvoll. Sonst hat man immer Röhrendreck, und zwar auch dann, wenn man ihn nicht haben will...

Der einzige "Low-Budget" beinahe diskrete Röhren-Mic-Vorverstärker ist übrigens der "Electro Harmonix 12AY7"
Der hat nur einen einen Transistor im Signalweg (ich glaub am Anfang zur Symetrierung)

Die Frage ist aber, ob man eine Schaltung ohne Transistoren zwingend als "diskret aufgebaut" und eine diskret aufgebaute Schaltung wirklich als gut bezeichnen muss. Man sollte sich auch überlegen, dass so ein Vorverstärker in wirklich diskreter Bauweise komplett ohne Halbleiter auch ein bisschen groß und teuer wird. Und besonders wenn man mit symmetrischen Signalen arbeitet und ohne Übertrager auskommen will, dann sind Halbleiter Pflicht, weil eine symmetrische Eingangsstufe oder Ausgangsstufe zu bauen, und das ohne Halbleiter, das wird mit Röhren etwas komplex. Klar geht es auch einfach, aber das taugt dann meistens auch nichts...

MfG Stephan
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Offline tianshiwen

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Re: Vorstufenröhre im Mikrofon-Verstärker wechseln
« Antwort #14 am: 11.05.2009 16:23 »
hallo,

danke erstmal für die ganzen ratschläge. bin jetzt schon ein ganzes stück schlauer geworden  ;D

@old man: also der behringer funktioniert nicht ohne röhre.

es sind auch keine direkten röhrenvorverstärker, sondern die röhre dient nur dem "einfärben" des signals. dadurch soll die aufnahme einen etwas "analogeren" klang bekommen, der bei digitalaufnahmen ja oft fehlt. allerdings hat der klang der eingebauten china 12AX7 röhren doch etwas zuviel höhen für meinen geschmack.
der klang der 6922 die z.b. auch in anderen vorverstärkern benutzt wird sollte da besser sein. habe leider nirgends einen direkten hinweis gefunden das diese vorstufenröhren nicht kompatibel sind und sie dann halt bestellt  :(
danke des ratschlags von dirk habe ich jetzt mal testweise eine ecc803 aus einem marshall verstärker eingebaut, und die funzt ohne probleme. hab sie dann auch gleich mal in den TB202 eingebaut, und mit der ecc803 klingt das ganze erstaunlicherweise auch nicht mehr so höhenlastig, sondern richtig gut!  :guitar:
mal sehen ob ich da mit der GE5751 noch etwas mehr rausholen kann   :)

gruß
tianshiwen.