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Booster und Class A

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Offline bluesfreak

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Booster und Class A
« am: 26.06.2009 08:55 »
Servus,

ich werf mal das hier in den Ring und harre der Meinungen die da kommen werden:

http://www.musiker-board.de/vb/reviews/260727-amp-peavey-jsx-mini-colossal-2.html#post2908337

cu
bluesfreak  ;D

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Offline Andy

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Re: Booster und Class A
« Antwort #1 am: 26.06.2009 09:36 »
Interessanter Ansatz. Warum die Anodenspannung bei Übersteuerung absinkt, wird mir nicht klar, lerne aber gern wieder was dazu ;-)

Für Gegentakt-Amps, deren Preamp so eingestellt wird, dass bereits der PI übersteuert, gilt das dort gesagte sicher nicht (aber die sind ja auch selten Class A).


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Offline OneStone

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Re: Booster und Class A
« Antwort #2 am: 26.06.2009 15:41 »
Du heißt nicht zufällig im Musikerboard twiller oder so...

Dass die Betriebsspannung absinkt, das ist logisch, weil die Röhren im Mittel ja mehr Anodenstrom ziehen, wenn sie nach "oben" hin übersteuert werden...

Aber ja, man spürt das Sommerloch :D

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline dukesupersurf

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Re: Booster und Class A
« Antwort #3 am: 26.06.2009 21:41 »
Hallo Stephan,
das ist doch jetzt Deine These,oder?
Ich finds jedenfalls wahnsinnig interessant,halte es aber ehr für ne theoretische Diskussion,
die für das,was in der Praxis üblich ist,nicht so relevant ist.
Deshalb hab ich mich im G&B Forum auch etwas darüber lustig gemacht,weil es halt noch viele andere Gründe für Röhrenverschleiß
gibt und sich der Kosten-Nutzen-Schadenfaktor doch sehr im Rahmen hält.
Was aber garantiert hängen bleibt,ist,daß viele pingelige Musiker jetzt bis in alle Zeiten denken,sie (oder der Kumpel) würde ihre
"Class A" amps kaputt spielen (die noch nichtmal class A sind),und das finde ich bedenklich.
Eine "urban legend" mehr,als ob der Pipper nicht schon Schaden genug angerichtet hat.

Kannst Du das nochmal genauer erklären,wann bei welchen Übersteuern das Schirmgitter kaputt geht?

tschüß,Thomas

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Offline OneStone

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Re: Booster und Class A
« Antwort #4 am: 27.06.2009 02:01 »
Hallo Thomas,

wenn du mich damit der Panikmache bezichtigen willst und dich darüber auch noch süffisant in einem Forum wie dem der G&B auslässt, mich aber gleichzeitig fragst, ob ich dir die Zusammenhänge erklären kann, dann frage ich mich irgendwie, ob ich deinen Beitrag ernst nehmen soll.

Es ist ein Fakt, dass jeder Amp bei Überlastung zu Defekten neigt, und bei Pentoden ist da eben besonders das g2 empfindlich. Wenn das glüht, dann ist Schluss mit lustig. Normalerweise ist das nicht das Problem, weil das bei einem 100W-Amp keiner machen wird, aber bei den kleinen Dingern eben schon und da tropfen dann die Schirmgitter weg und die Röhre (und evtl weitere Bauteile) sind kaputt. Das muss nicht sein.

Eigentlich weiß man das seit über 50 Jahren, aber manche Hersteller verbauen dennoch keine Schutzwiderstände am g2 (Marshall 1987 z.B.), die zu Defekten an dieser Stelle führen, wenn sinnloserweise die Endstufe überfahren und evtl noch die Leistung in einem Dummy verheizt wird. Das geht auch anders.

Aber zum Thema: Das ist keine urban legend, wie du es herabwertend bezeichnest, sondern eine Tatsache. Es ist außerdem eine Tatsache, dass Röhren auch 5-10 Jahre oder länger halten, wenn man sie nicht sinnlos verheizt.

Daher kurz gesagt: g2 geht kaputt, wenn länger der Fall Qg2 > Qg2max eintritt, und besonders so ab Rotglut...

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline bluesfreak

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Re: Booster und Class A
« Antwort #5 am: 27.06.2009 08:28 »
Servus Stephan,

hmm, wenn ich mir jetzt so das Datenblatt zur JJ EL84 ansehe specd daß max 1.375W an g2 (Class A1, Ug2=250V, Ig2=5.5mA), bei der EL34 glatte 8W!
Ich denke daß diese Zustände in Amps sehr, sehr selten erreicht werden vor allem dürfte vorher der geneigte Gitarrist bereits erschrocken abgebrochen haben da Gitterblockaden den Sound ins Unerträgliche rutschen ließen. Insofern halte ich den Ursprungspost und die Aussage des TADlers für Panikmache.
Viel eher bläst es da die (meistens eh schon überlastete) Endröhre der SE Amps die hier wohl gemeint sind ins Nirvana aber aufgrund zu hoher Anodenverlustleistung...

just my 2c

Stefan  8)

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Offline chipsatz

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Re: Booster und Class A
« Antwort #6 am: 27.06.2009 10:54 »
Hi Bluesfreak,

das denke ich auch. Sonst müssten doch schon massig EL84s abgebrannt sein. Es gibt schon viele hier, die Erfahrung mit so "kleinen" 5W-Amps haben, aber an solche Ausfälle kann ich mich jetzt nicht erinnern.

Gruß mike

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Offline OneStone

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Re: Booster und Class A
« Antwort #7 am: 27.06.2009 12:05 »
Hallo Namensvetter!

hmm, wenn ich mir jetzt so das Datenblatt zur JJ EL84 ansehe specd daß max 1.375W an g2 (Class A1, Ug2=250V, Ig2=5.5mA), bei der EL34 glatte 8W!
Ich denke daß diese Zustände in Amps sehr, sehr selten erreicht werden vor allem dürfte vorher der geneigte Gitarrist bereits erschrocken abgebrochen haben da Gitterblockaden den Sound ins Unerträgliche rutschen ließen.

Demnach klingen alte Plexis kacke und dem muss ich ganz klar widersprechen ^^
Ein Beispiel für das, was ich meine: http://www.youtube.com/watch?v=C4ma4sz9iE8

Und bei kleinen Class-A-Amps passiert das noch schneller, weil man das auch ohne Silencer ohne Tinnitus übersteht :)

Insofern halte ich den Ursprungspost und die Aussage des TADlers für Panikmache.
Viel eher bläst es da die (meistens eh schon überlastete) Endröhre der SE Amps die hier wohl gemeint sind ins Nirvana aber aufgrund zu hoher Anodenverlustleistung...

Wie viele dieser Amps hast du schon gebaut und/oder im Betrieb ernsthaft angesehen? Bei fast allen Amps leuchtet bei Übersteuerung das g2 VOR der Anode!

Das g2 ist ein bisschen Draht und wenn Qg2max erreicht ist, dann kann man davon ausgehen, dass das an der Grenze dessen liegt, was der Draht aushält. Die Anode ist ein Blech, wenn man die überlastet, dann leuchtet sie an einigen Stellen ein bisschen, aber die ist thermisch sehr träge und fällt nicht so einfach in sich zusammen. Daher stirbt das g2 meist wirklich vorher...

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Andy

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Re: Booster und Class A
« Antwort #8 am: 27.06.2009 12:39 »
Hi Leute,

Vielleicht sollte man Stephan's Aussage einfach etwas dahingehend konkretisieren, dass er von Endstufen spricht, bei denen ein "Überfahren" des Gitters im "Normalbetrieb" vom Hersteller nicht angedacht war (*). Damit fallen die Gegentakter (s.o.) wohl erstmal in die Kategerio "prinzipiell boostbar".

Leider habe ich mit Eintaktern im Röhrenbereich keine Erfahrung, kenne diese nur aus der Transistor-Hifi-Ecke und weiß, dass hier die Netzteile (bei guten Geräten) derart überdimensioniert sind, dass mit Spannungseinbrüchen an der Endstufe nicht/kaum zu rechnen ist.

In welcher Größenordnung liegt das denn bei so 'nem EL84-Eintakter? Würde mich wirklich mal interssieren!

Gruß

Andy

(*) Ansonsten musst Du damit rechnen, dass ein Rudel vermeintlicher-Class-A-AC30-User jetzt eine Welle erzeugt...

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Offline bluesfreak

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Re: Booster und Class A
« Antwort #9 am: 27.06.2009 14:25 »
Demnach klingen alte Plexis kacke und dem muss ich ganz klar widersprechen ^^
Ein Beispiel für das, was ich meine: http://www.youtube.com/watch?v=C4ma4sz9iE8

Servus,

 :o OMG!  :o Normal ist daß doch nicht? Das ist das erste Mal das ich die Gitter so aufleuchten seh, hätte da echt Angst um meine Endröhren.
Bei meinen JTM(s) und alles anderem was mir bis jetzt so unter die Finger gekommen ist ist mir das noch nie aufgefallen, ich würde hier sogar auf ein Problem mit den Gitterwiderständen oder gar lecken Koppelkondensatoren tippen. Zu Deiner Frage: Bis jetzt sind bei mir Zuhause 5 Amps entstanden, allerdings Clones mit teilweise modifizierten Vorstufen, ans Endstufendesign hab ich mich bis jetzt noch nicht getraut, dazu muss ich noch tiefer in die Materie eindringen...

cu
Stefan

PS: Neuestest Projekt ist eine Blackheart-ähnliche Vorstufe mit 2x EL34 in Kathodenbias... ist eine Resteverwertung  ::)
« Letzte Änderung: 27.06.2009 14:29 von bluesfreak »

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Offline OneStone

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Re: Booster und Class A
« Antwort #10 am: 29.06.2009 01:37 »
Hallo Leute!

Vielleicht sollte man Stephan's Aussage einfach etwas dahingehend konkretisieren, dass er von Endstufen spricht, bei denen ein "Überfahren" des Gitters im "Normalbetrieb" vom Hersteller nicht angedacht war (*). Damit fallen die Gegentakter (s.o.) wohl erstmal in die Kategerio "prinzipiell boostbar".

Die allerwenigsten Amps sind dafür ausgelegt...das versteht nur keiner. Die meisten Amps werden gegen ihre Bestimmung überfahren, was zum schnellen Ableben der Röhren führt...

Leider habe ich mit Eintaktern im Röhrenbereich keine Erfahrung, kenne diese nur aus der Transistor-Hifi-Ecke und weiß, dass hier die Netzteile (bei guten Geräten) derart überdimensioniert sind, dass mit Spannungseinbrüchen an der Endstufe nicht/kaum zu rechnen ist.

Sagen wir mal nicht bei "guten" Geräten, sondern bei solchen, wo der Käufer glaubt, dass die Masse des Gerätes in einem direkt proportionalen Verhältnis zur Klangqualität steht. Auf gut Deutsch: 3kVA Ringkern, 100A Gleichrichter, 15kg Elkos und dann 2x50W Class A Eintakt...den Sinn darf jeder selbst hinterfragen.

Dass da nichts einbricht, das ist mir klar, aber das hat mit einem Gitarrenamp nichts zu tun :)

In welcher Größenordnung liegt das denn bei so 'nem EL84-Eintakter? Würde mich wirklich mal interssieren!

Das hängt extrem von der Schaltung und vom verwendeten Signalpegel ab, so einfach kann ich dazu also nichts sagen.

(*) Ansonsten musst Du damit rechnen, dass ein Rudel vermeintlicher-Class-A-AC30-User jetzt eine Welle erzeugt...

Dazu müsste man erstmal einen Class-A AC-30 finden. Das Ding ist nämlich ein AB-Verstärker und auch das verstehen die meisten Leute leider nicht. :)
Und auch beim AC-30 führt ein Überfahren der Endstufe zum baldigen Ableben der Endröhren.

:o OMG!  :o Normal ist daß doch nicht? Das ist das erste Mal das ich die Gitter so aufleuchten seh, hätte da echt Angst um meine Endröhren.
Bei meinen JTM(s) und alles anderem was mir bis jetzt so unter die Finger gekommen ist ist mir das noch nie aufgefallen, ich würde hier sogar auf ein Problem mit den Gitterwiderständen oder gar lecken Koppelkondensatoren tippen.

Doch, das ist absolut normal bei diesen Amps. Wenn du dir die Schaltung des 1987 anschaust, dann ist das auch kein Wunder. Keine Schirmgitterwiderstände, Ug2 von 450V und so weiter...das leuchtet eben, wenn man die Endstufe übersteuert und es killt die Röhren. Da wird aber leider lieber die Leistung mit einem "Silencer" verheizt als dass man das "leise machen" mit einem Volume-Poti machen würde...und dabei gehen die Röhren relativ schnell drauf.
Es ist schon komisch...alle meinen, das mit den Silencern sei normal, aber keiner fährt Auto indem er dauerhaft Vollgas gibt und die Geschwindigkeit mit der Kupplung regelt...

MfG Stephan
Und schon oft hat es gekracht,
weil man zuvor nicht nachgedacht.

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Offline Andy

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Re: Booster und Class A
« Antwort #11 am: 29.06.2009 11:34 »
Ich glaube, in diesem wirklich interessanten Thread geht's etwas durcheinander...

  • Dass nicht vorhandene G2-Widerstände so eine Lightshow wie im Video verursachen, kann und sollte man änden (hat aber mit dem Ursprungsthread nichts mehr zu tun)
  • Dass ein AC30 kein Class A Amp ist, war mir klar, aber als Beispiel fand ich den toll, weil er doch Inbegriff des geboosteten Gitarrenamps ist
  • Bei selbigem mag ich nicht glauben, dass (nach dezentem Erhöhen der o.g. G2-Widerstände) ein erhöhter Röhrenverschleiß konstruktionsbedingt ist sondern einfach daran liegt, dass der Amp gern mal auf Vollgas läuft. Und mal ehrlich: Ein AC30 muss das auch manchmal ;-) )
  • Ob es durch diesen Betrieb in der Sättigung (ohne, dass irgendwelche Bauteile dabei überlastet werden!) einen erhöhten Röhrenverschleiß gibt, kann ich leider nicht beurteilen. Sofern sämtliche Komponenten innerhalb ihrer vorgesehenen Grenzen arbeiten, ist das doch eigentlich absolut in Ordnung. Verstehe das auch nicht so richtig - wenn man mechanischen und thermischen Streß vermeiden kann (*), sollte das doch nichts ausmachen, oder ist die Anzahl der Ladungsträger in den Röhren inzw, begrenzt ;)
  • Nochmal zum Ursprung: Eintakt-A: Mir leuchtet immer noch nicht ein, warum's da Probleme geben sollte. Wenn man Gitterblockaden durch einen Gridstopper unterdrückt kommt im Extremfall (übertrieben) ein unsymmetrisches Rechteck aus dem Amp. Dadurch verschiebt sich vielleicht der Arbeitspunkt kurzfristig aber das Netzteil muss doch ohnehin (wenn's denn echter A-Betrieb ist) auf Dauervolllast ausgelegt sein
  • Off Topic: Es gibt tatsächlich Amps, die beim Boosten defekt werden, das hat dann aber andere Gründe. Beispiel: Vox Cambridge - der hat einen VTL, der den Lead-Kanal stummschaktet und beim Einsatz eines Boosters durch die dann an dieser Stelle zu hohe Signalamplitude gern mal kaputtgeht.

Gruß

Andy

(*) Das ist meiner subjektiven Meinung nach eher das Problem mit unseren heißgeliebten Röhrengeräten.


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Offline Tobi83

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Re: Booster und Class A
« Antwort #12 am: 18.08.2009 23:05 »
Hallo liebes Forum,

gerade erst hier angemeldet und sofort eine wichtige Frage zu diesem Thema..

Ich habe seit 2 Tagen einen 5 Watt Vollröhen Topteil (Class A Schaltung u. Tripode/Pentode 3/5Watt Schalter) - Blackheart Little Gigiant BH5. Ich habe es zum Üben für zuhause gekauft doch auch in der Hoffnung mein Zoom 505 Effektgerät daran betreiben zu können. Besonders auch in den Abendstunden wenn der Amp so leise gespielt werden muß, das eine Endstufen Verzerrung niemals gegeben ist. Auch wollte ich es im "lauten" Betrieb (Volume 2/4 bis 3/4 aufgedreht) mit Hall oder sonstigen Effekten gerne Benutzen.
Nun bin ich doch stark verunsichert ob ich das Teil dann überhaupt behalten soll wenn ich es mit dem Effektgerät besser nicht spielen sollte.

(1) Ist es eigentlich auch schlimm wenn man ein Distrotion Effekt bei z.B Humaner leiser bzw. halb aufgedrehten Volume Regler benutzt? Was kann bei Höhren lautstärken außer den Röhren noch kaputt gehen?
(2) Wie ist das mit einem Hall Effekt? Verhält sich das ähnlich wie bei den Boostern?
(3) Ist eine der beiden Schaltungs Möglichkeiten (Pentode/Tripode) Sicherer bei Benutzung eines Effektgeräts/Booster?
(4) Ist der Mastervolume Regler das gleiche wie ein normaler Volume Regler?

Sorry für die wohl bestimmt nervigen Newbee Fragen, doch nur so werde ich wohl schlauer.
Vielen lieben Dank für eure Hilfe im vorraus
Tobi

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Offline Alex78

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Re: Booster und Class A
« Antwort #13 am: 19.08.2009 00:56 »
Hallo Tobi!

Ich bin zwar kein Experte und alles was weiter oben in diesem Thread geschrieben wurde ist wahrscheinlich richtig, aber ich würde es bei so einem Amp einfach darauf ankommen lassen.
Denn der finanzielle Verlust im Falle eines Schadens scheint überschaubar zu sein.
Am wahrscheinlichsten ist für mich eine Überlastung der Endröhre (EL84: 5-10 Euro).
Wie enpfindlich der AÜ des BH5 ist weiß ich nicht, und was so ein AÜ im Schadenfall noch "mitreißt" weiß ich auch nicht.

Aber: Sooo empfindlich sind Röhen(verstärker) ja nun auch wieder nicht. Ich hab jedenfalls noch nix kaputt gekriegt.

zu(1): Wenn der Amp mit Distortioneffekt leiser ist als ohne, geht bestimmt nix kaputt.
zu(2): Wird es mit Hall wesentlich lauter als ohne? wenn nein: keine Sorge!
zu(3): weiß ich nicht
zu(4): naja, also irgendwie: ja. Aber ein Volumeregler könnte auch ein Gainregler sein.


Hoffe, die knappen Antworten haben dir schon etwas geholfen.
Bitte, gern geschehen.

Gruß Alex

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haebbe58

  • Gast
Re: Booster und Class A
« Antwort #14 am: 19.08.2009 09:03 »
Hallo zusammen,

muß auch mal meinen Senf dazu los werden:

ich habe zuhause 3 SE-Amps. Einen TT66, einen G5 und einen Champ Clone, also alle Class A.
Über die EL84 im Class A Betrieb kann ich jetzt also nix erzählen, wohl aber über EL34, 6L6 und 6V6 und deren Konsorten.

Ich betreibe alle genannten Amps seit Jahren fast immer auch mit Boostern/Zerrern ... und zwar allen möglichen ... Röhre und Transistor (Reussenzehn Daniel D, H+k TubeFactor, GP Ligthstone, Rodenberg GAS, TT Vanila und Pepper, MEK TD-1 und 2, Okko Diablo, ...).

Alle Amps werden meistens ziemlich weit aufgedreht, gerade wegen der Endstufenzerre. Wobei ich sagen muß, dass keiner der Amps gut klingt, wenn man den Vol.Regler ganz aufdreht. Bis 3/4 ist das alles okay, danach kommt so allmählich nur noch gepresstes brökliges Soundgematsche... die Grenze variiert von Amp zu Amp ... der G5 macht da die beste Figur, liegt auch daran, dass er im Gegensatz unden anderen beiden eine Diodongleichrichtung hat. Röhrengleichrichter sind da bekanntermaßen auch etwas mit schuld an dem Einbruch der Spannung ... aber haben deswegen ja auch wieder ihre "Vorzüge" (Sag usw.)

Das Enbrechen ist dann genau da der Fall, wo die Endröhre bzw. Schaltung an Ihre Grenzen kommt (Details wurden ja oben schon genug erläutert). Und wer dreht denn dann so eine Kiste ganz voll auf, wenn es ab einer gewissen Grenze gar nicht mehr lauter, sondern nur noch "schlimmer" wird? Also wird man solche Verstärker im Grunde doch immer nach Gehör einstellen und da irgendwo den sogenannten "Sweetspot" oder "Hotspot" suchen und finden, wo der Amp zwar schön zerrt, aber noch dynamisch spielbar ist und gut klingt.

Und bei solch einem Betrieb kann das die Röhre und die Umgebung recht gut aushalten, auch wenn man vorne dran schon boostet und zerrt. Natürlich verkürzt kräftige Endstufenzerre immer das Leben der Röhre ... aber in welchem Maße? Betreibt man solche Amps täglich und immer an ihrer Grenze? Irgendwie nimmt man das doch dann in Kauf .. und so richtig messbar ist das eh nicht. Wer z.B. einen Vox AC30 hat (je ich weiß auch, dass der nicht Class A ist), weiß ja auch, dass das Kitzeln der Endstufe (was gerade den geilen Sound ausmacht) halt dauerhaft die Röhren schädigt, nimmt aber in Kauf, sie dauernd zu wechseln, weil er den Sound so liebt.
Und ich liebe den Sound eines ordentlich aufgedrehten SE-Amps! Aber keine Sorge... nicht nur den ;D)

Nochmal aus der Praxis:

die oben genannten Amps spiele ich seit Jahren ... der Champ hat seit 4 Jahren ein und die selbe JJ 6V6 drin und klingt damit immer noch astrein und schweinelaut. Der TT66 hat seit 2006 ein und die selbe TT KT66 drin und der Sound ist nach wie vor genial.

Der G5 ist bei mir traditionell der "Röhrentester". Aufgrund seiner Schaltung kann er fast mit jeder Oktal-Röhre und ich probiere mit ihm sehr gerne verschiedene Röhren durch. Da war schon alles mögliche drinne ... gur Zeit ist eine RFT EL34 aus den 70ern drinne ... und die wird auch ordentlich geplagt, keine Sorge. Klingt übrigens sehr süß! :)

Ich hatte mal eine absolute Lieblingsröhre, das war eine 6CA7 von EI. Die hatte den allerschönsten Sound, den ich je in den 3 Kisten produzierte! Die hielt allerdings nur ca. 25 Betriebbstunden und war dann tot. Kann sein, dass sie auf dieses Endstufenclippung besonders empfindlich reagierte ... kann aber auch sein, dass sie verarbeitungstechnisch Probleme hatte ... keine Ahnung. War halt Pech, Schicksal, Blödheit, oder sonst was ... aber da ist man dann halt machtlos.

Das war bei all diesen Amps bisher der einzige Ausfall (außer zusätzlich 2 Vorstufenröhren).

So ... und nun gehe ich zu den 3 Brüllern und spiele sie nacheinander durch, drehe sie schön auf und mir ist völlig wurscht, ob dabei die Röhren etwas kürzer leben! Das nehme ich in Kauf und leiste ich mir einfach!

P.S.:
Was kostet eine EL84? Zwischen 5 und 10 Euro?  ::)
Zum Vergleich: Was kostet eine Maß Bier auf dem Oktoberfest?  :devil: Denkt da irgendeiner drüber nach, wenn sie in sich reinleert? ???

Gruß
Häbbe