Hallo
Wie wird der Klang eines Röhrenverstärkers für Gitarre erzeugt und warum ist er von der modernen Transistortechnik nicht verdrängt worden?
Diese Frage ändert nichts, und sie ist nun zusätzlich unpräzise und unnütz aufgebäht- Ich will beides kurz begründen.
Unpräzise ist sie, weil es den Klang nicht gibt. Vergleiche mal einen Peavey 5150 mit einem 5E3 und den wieder mit einem JCM800 usw. Diese Geräte klingen so komplett verschieden, dass sie in völlig anderen Musikarten eingesetzt werden. Wo jeweils ganz unterschiedlicher Sound gefragt ist. Dadurch kommst du in Probleme, weil du nun für jeden dieser Klänge die komplette Frage neu beantworten musst. Viel Spass!
Aufgebläht ist sie weil es zwei Fragen sind und du somit zwei Arbeiten schreiben musst. Eine die Aufklärt wie derKlang in einem Röhrenverstärker erzeugt wird (braucht etwa 500 Seiten, wenn man sich auf Gitarrenverstärker beschränkt). Die zweite Arbeit muss aufkllären warum er nicht verdrängt worden ist.
Warum nicht einfach folgende Frage: Warum konnte der Tranistorverstärker den Röhrenverstärker für Gitarristen nicht verdrängen?
Ich würde nun erstmal einen historischen Abriss geben, denn es gibt durchaus Bereiche in denen der Transistorverstärker den Röhrenverstärker verdrängt hat. Im extrem cleanen Jazz sind beide Technologien parallel anzutreffen. Für Tanzmusiker in einer Coverband sind Modellingverstärker praktischer, weil sie sehr einfach viele verschiedene Standardsounds abrufen können usw. Nun guckst du dir an, wo der Transistorverstärker seinen Röhrenkollegen nicht ablösen konnte. Vermutlich kann der Röhrenverstärker etwas, was in diesen Bereichen besonders wichtig ist. Hier kannst du klar rausbringen, welche(s) Klangmerkmal(e) das ist. Nun kannst du erklären warum genau diese(s) Klangmerkmal(e) von einem Röhrenverstärker besser erfüllt werden kann, indem du auf einige (wichtig sonst brauchst du genannte 500 Seiten) funktionale Besonderheiten eingehst. Übrigens ist ein nicht unbeträchtlicher teil der Präferenz für Röhrenverstärker auf Legenden und Mythos zurückzuführen. Ich sehe darin kein Problem, aber man sollte es aufschreiben.
Nun zu den Methoden. ich würde an deiner Stelle einen kleinen Fragebogen ausarbeiten und den inverschiedenen Foren (hier, Musikding usw.) herausgeben. Die Fragen könnten so aussehen:
Bevorzusgt du einen Röhrenverstärker: ja/nein
Welche Musik machst du damit: HeavyMetal/Volksmusik/Blues usw.
Spielst du ein klassisches oder eher modernes Gerät:
was schätzt du an einem Röhrenverstärker: ...
Findest du dass es für deine Musik gleich gute Transistorverstärker gibt: ja/nein
usw. (maximal zehn fragen, sonst geht die Beteiligung rapide runter)
Wertest du den Bogen schön aus (Kreuztabellen), dann weißt in welchen Musikarten der Röhrenverstärker von den Musikern warum bevorzugt wird. Nun musst du nur noch herausbekommen, ob Transistorverstärker das wirklich nicht können. Nehmen wir an es kam heraus, dass gerade im Blues Röhren bevorzugt werden. Nun nimmst du dir einen klassischen Röhrenverstärker, der im Blues besonders zur Anwendung kam und ein Transistorgerät von dem der Hersteller sagt, es könne den Blues sehr gut. Durch eine vergleichende Schaltungsanalyse (Methode für den zweiten Teil) kannst du nun ermitteln, ob der Transistor leistet, was das Röhrengerät leistet. Wahrscheinlich wirst du dann feststellen, dass in dem Transitorgerät Schaltungselemente vorhanden sind, die das Verhalten einer Röhre nachbilden sollen. Nun kannst du aus alle dem eine Schlussfolgerung für deine Leitfrage ziehen. Wahrscheinlich kommt so was raus: Der Klang eines Röhrenverstärkers wird immer noch als Standard angesehen. Dem folgen die Hersteller von Transitorgeräten und versuchen diesen Standard nachzubilden. Die Röhrte wird also als Klangbildner und der Halbleiter als Nachbildner eingesetzt. usw.
Vielleicht kommt auch was ganz anderes raus. Eine gute Leitfrage zeichnet sich dadurch aus, dass sie verschiedene interessante Anworten zulässt. Sie dient dazu die eigenen Vorurteile zu prüfen und nicht zu bestätigen. So kann man aus Meinungen Wissen machen oder Meinungen widerlegen.
Wie dem auch sei, wenn du das ganze so hoch ziehst, wie beschrieben, dann dürfte dir die 1 sicher sein und wir bekommen hier im Forum was spannendes zu lesen. Wovor ich dich dringend warnen möchte ist deine bisherigen Ausarbeitungen in das Korsett dieses Vorgehens zu pressen. Es ist kein Problem seine Überlegungen über den Haufen zu werfen und ziemlich von Anfang neu zu beginnen.
Übrigens merken wir an der Uni ständig, dass die Studis in der Schule das Schreiben von Arbeiten nicht gelernt haben. Dabei ist das nicht kompliziert. Man könnte das Prinzip in der 8. oder 9. Klasse behandeln und dann die anderen Jahre bis zum Abitur trainieren. Das ind er Uni zu lernen ist nach dem Bologna Prozess nicht mehr zu machen. Üben ist immer mit Patzern und Fehlern verbunden. Da in den BA-Studiengängen jede Leistung in die Endnote eingeht, wirken sich Patzer sofort aus. Deswegen kann ich nur dringend an alle Schüler hier appellieren, verlangt von euren Lehrern das Schreiben von Arbeiten zu lernen. Egal welches Fach ihr studiert, ihr werdet es anwenden müssen.
Viele Grüße
Martin