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Deluxe Reverb Reissue falsch eingestellt (Bias)?

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Offline Meikel

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Hallo,

gestern bekam ich einen 1998er DRRI herein, wo sich der Nutzer über eine fehlende Dynamik des Amps beklagte. Er ist angeblich (und gemeinsame Hörtests bestätigten dies) nur laut, zerrt kaum (noch) an und irgendwie fehlte ihm das fendertypische "Brizzeln" in den Höhen.

Verbaut ist im Amp ein Twinsound-AlNiCo als Speaker. Ansonsten beherbergt er keine auffallenden oder abweichenden Röhrentypen (Endstufe: 2x Fender-gelabelte Russen-6V6).

Also habe ich den Amp erst einmal durchgemessen. Hier fiel auf, dass im Standby eine genügend hohe Spannung anliegt, im Betrieb (Leerlauf) lagen jedoch nur etwa 372 Volt an den Anoden der Endröhren und ca. 165 Volt an den Vorröhren an.

Mein Verdacht fiel auf den Bias und ein (ohnehin angedachtes) Messen ergab, dass die Endröhren auf ca. 60 mA (!) pro Röhre eingestellt waren.

Habt Ihr schon mal einen so eingestellten DRRI erlebt?

Gruß Michael


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Offline bluesfreak

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Re: Deluxe Reverb Reissue falsch eingestellt (Bias)?
« Antwort #1 am: 18.08.2009 10:58 »
Servus,

die Anodenspannungen passen, so ein DRRI hat so max. 380V, mehr würden die 6V6 auch nicht vertragen aber die 60mA kann ich Dir ned glauben weil das schlappe 22W pro Röhre wären, der DRRI hat 22W gesamt! Im übrigen deutet das von Dir erwähnte klangliche Verhalten eher auf ein zu geringes Bias hin, ich würde sagen das Ding läuft eiskalt, deswegen der große Headroom und die fehlende Zerre...

just my 2c

bluesfreak  8)

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Offline Meikel

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Re: Deluxe Reverb Reissue falsch eingestellt (Bias)?
« Antwort #2 am: 18.08.2009 11:34 »
Hallo,

aufgrund der gemessenen Werte habe ich dann folgendes gemacht: Bias runtergedreht, d.h. von den gemessenen 60 mA auf ca. 37 mA pro Röhre.
Demzufolge stiegen die Betriebsspannungen auch wieder an (lt. Schema +391 Volt an a V7) auf +405 Volt an a V7 inclusive der übrigen Betriebsspannungen.

Meine Idee war die, dass der völlig zu heiss eingestellte Amp somit wieder auf ein Niveau kommt, wo er quasi weniger "nur komprimiert" und wieder mehr Dynamik beim Anschlagen / Nutzen des Volumepotis entwickelt.

Tatsächlich wurde im Test bestätigt, dass jetzt der Amp wieder hörbarer "brizzelt" in den oberen Höhen und vor allem kann der Nutzer nun den Amp wieder mit dem Volumepoti und / oder über den Anschlag an der Gitarre (dessen Stärke) steuern, da nun die Betriebsspannungen im Amp wesentlich mehr arbeiten, d.h. sich bei Belastung wieder ändern. Vorher war dies gar nicht mehr möglich, da das System Netztrafo-Gleichrichterröhre-Amp-Ausgangsübertrager durch die zu hohen Gitterströme schon regelrecht "unter Last voreingestellt" lief, ohne, dass ein Gitarrensignal anlag.

Das ganze möchte ich mir nun mal anhand von Kennlinien nachskizzieren, weil ich so einen Fall bislang noch nicht hatte (meist zu kalt eingestellten Bias).

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 18.08.2009 11:36 von Meikel »