Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

EL84 PP mit Kathodyn-PI

  • 162 Antworten
  • 44287 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Hardcorebastler

  • YaBB God
  • *****
  • 874
Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #15 am: 8.11.2010 08:04 »
Hallo Beate,

einstellbare GK siehe Anhang.
Würde die GK auf max. 6dB einstellen , also so dass die Ausgangsspannung um den Faktor 2
sinkt,

viel Spass beim Brutzeln

Jörg

*

bea

  • Gast
Re:EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #16 am: 14.01.2011 00:52 »
So langsam wird jetzt dieses Projekt spruchreif.

Daher danke Jörg, für Deine Mühe.

Sobald das Teil überhaupt erst mal läuft, werde ich wohl den Kathodyn mal nachvollziehen und versuchen, sein Verhalten bei Übersteuerung zu optimieren.
Mir schwebt vor, wahlweise ganz ohne NFB zu arbeiten oder aber die Gegenspannung am Gitter der Kathodyn-Stufe anzulegen. Wenn ich die erste Stufe aus der Gegenkopplung rausnehme, wird ja die Schleifenverstärkung gewaltig sinken und von der Verstärkung der EL84 dominiert. Ein wenig Bauchgrimmen habe ich, ob die Schleifenverstärkung überhaupt noch für eine schwache Gegenkopplung ausreicht.

Grüße in die Nacht

Beate

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #17 am: 8.09.2017 19:32 »
Lasst mich diesen uralten Faden mal wieder ausgraben. Die Bausatz-Endstufe hatte ich probehalber in Betrieb genommen. Eine EL84 war wohl beschädigt und hat dank des gemeinsamen Katodenwiderstands beide Röhren in den Orkus gezogen. Danach ist mir die Lust am Projekt vergangen, und ich habe erstmal kleinere Brötchen gebacken.

In den letzten Wochen musste ich aber doch immer mal an dem Ding herumspicen. Herausgekommen ist bisher ein Ding mit einer ECC82 als direkt angekoppeltem Katodyn-PI. Die Spannungen beruhen teils auf Messungen am Netzteil im Leerlauf. Den Gleichstromwiderstand des AÜ habe ich natürlich auch. Die simulierten Spannungen sind plausibel und vermutlich einen Ticken zu hoch.

Was meint Ihr? Oder sollte ich versuchen, die beiden parallelen Katoden-Rs zu trennen und den PI auf ECC82 umdimensionieren - die geringere Empfindlichkeit des Eingangs käme mir zupass

Anbei noch ein Bild von dem alten Laboraufbau. So lausig wie der geworden ist, scheue ich eigentlich davor zurück, ihn ein weiteres Mal in Betrieb zu nehmen - obwohl es vermutlich ausreichen wird, ihn einfach mal neu zu bestücken und natürlich ein paar Sicherheitsprobleme im Aufbau anzugehen. Die Schaltung ist übrigens noch die ursprüngliche, in der Vaiante ohne Ultralineargegenkopplung. Was meint Ihr?
Liebe Grüße

Beate

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #18 am: 19.10.2017 23:10 »
Dann mache ich mal in meinem Monolog weiter: in der obigen Schaltung fehlt ein Siebeleko...



Kürzlich habe ich noch eine Version mit direktem Bias durchgespielt. Gittervorspannung -14 V. Lt Datenblatt der EL84 ist das B-Betrieb; es gibt sogar ein Beispiel. Man findet dieses Konzept genau so in der Echolette M40, allerdings mit einer Anodenspannung von 340 V.

Die Übernahmeverzerrungen bleiben recht klein, sogar ohne oder mit eher schwacher Gegenkopplung. Mit Gegenkopplung sind sie (in der Simulation) nur kurz vor Übersteuerung erkennbar. Das entspricht auch dem Höreindruck von der Echolette. Die Leistungsausbeute ist gut; etwa 20-25% mehr als mit automatischem Bias (lt. Simulation knapp 20 W bei 5% Klirr, 12.5 W bei 0.8% Klirr). Das scheint vor allem an der größeren Aussteuerbarkeit der Steuergitter zu liegen. Die haben bisher immer die Leistung begrenzt, die aus der EL84 geholt werden kann.

Diese Schaltung hat gegenüber der Version mit Katoden-Bias den großen praktischen Vorteil, dass ich sie auf dem vorhanden Platinchen umsetzen kann. Beim direkten Bias ginge das nur mit einem gemeinsamen Katodenwiderstand für beide Röhren.

« Letzte Änderung: 19.10.2017 23:14 von bea »
Liebe Grüße

Beate

*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #19 am: 4.11.2017 12:55 »
Was verstehst Du unter "Übernahmeverzerrungen"? Die sind eher im Bereich des Nulldurchgangs zu suchen. Ich sehe da aber keine, bei den dort fließenden Ruheströmen sind auch kaum welche zu erwarten... es sei denn, Du entscheidest Dich noch für Class-B Betrieb  ;)

lespauli

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #20 am: 6.11.2017 19:43 »
Die Übernahmneverzerrungen werden durch die Gegenkopplung unterdrückt. Ohne diese sieht man die natürlich - und das *ist* B-Betrieb.
Liebe Grüße

Beate

*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #21 am: 7.11.2017 19:17 »
Du kannst Übernahmeverzerrungen nicht "weggegenkoppeln", dazu braucht man ja eine Wechselspannung, die es aber im Nulldurchgang nicht gibt. Bei Vollausteuerung sind die Übernahmeverzerrungen überdeckt, bei kleinen Aussteuerungen werden die aber unerträglich

lespauli

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #22 am: 7.11.2017 22:42 »
Hab mich deshalb auch sehr gewundert.

Ein Grund mehr, die Schaltung auszuprobieren. Aber Arbeitspunkt wie bei Echolette M40 sollte eigentlich noch funktionieren.

(Womöglich ein Grund, die Röhrenmodelle zu hinterfragen?)
Liebe Grüße

Beate

*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #23 am: 8.11.2017 09:27 »
Class-A, AB oder B-Betrieb kannst Du doch an jedem PP Röhrenamp real "durchspielen", sofern die "feste" Gittervorspannung über einen entsprechenden Einstellbereich verfügt. Bei Autobias muss "nur" der Kathodenwiderstand geändert werden. Also in jedem AC30 steckt ein Class B Amp und ein Echolette M40 kann auch AC30 (Class-A), wenn man ihn lässt!  ;)

lespauli

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #24 am: 8.11.2017 09:39 »
Wobei man inzwischen weiß, dass der AC30 kein Class A Amp ist (siehe Aiken, Zollner, u.a.).
Gruß Axel

*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #25 am: 8.11.2017 11:40 »
Wobei man inzwischen weiß, dass der AC30 kein Class A Amp ist (siehe Aiken, Zollner, u.a.).
Gruß Axel

Ich glaube nicht, dass man das "inzwischen weiß", es wird inzwischen behauptet. Nach der klassischen Lehre wurde das nach der Lage des Arbeitspunktes im Ug/Ia Kennlinienfeld klassifiziert und da ist eine El84 in einem AC30 aber sowas von im A und meistens auch schnell im A....  ;)
AC30 haben eine pushpull Class-A Endstufe = keine Übernahmeverzerrungen. Der Vorteil dieses Schaltungskonzeptes - man kann kleinere, weil luftspaltlose (und somit billigere) Ausgangsübertrager verwenden, die Ruheströme heben gegenseitig die Vormagnetisierung des Trafos auf. Man kann durchaus auch eine SE Endstufe mit vier parallelgeschalteten EL84 bauen, die Effizienz ist nicht schlechter als beim pp class A, aber der Trafo muss viel größer sein. Je mehr sich der der Arbeitspunkt dem "B" oder sogar dem "C" nähert, desto effizienter wird die Leistungsausbeute zum Preis des steigenden Klirrfaktors durch Übernahmeverzerrungen.

lespauli

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #26 am: 8.11.2017 11:58 »
Jetzt habe ich mir doch mal die Endstufe des AC30 angeschaut. Rk = 47 Ohm für gemeinsam für alle 4 Röhren. Also  äquivalent zu knapp 200 Ohm pro Röhre. Das ergibt nie im Leben Class A sondern ganz normal Class AB. Und das zeigt wohl auch die Ursache der CLass-A-Legende: offenbar hat da mal jemand nur die 47 Ohm gesehen, aber übersehen, dass die 47 Ohm den Strom aller vier EL84 verbraten müssen und dann das "Class A" in die Welt gesetzt.

Bei der ganzen Diskussion muss man sich allerdings vor Augen halten, dass eine durchschnittliche AB-Röhrenendstufe nur bei Impulsspitzen in den B-Bereich wechselt - bei "üblicher" Auslegung dürfte der Übergangsbereich ja wohl ganz grob um die halbe Ausgangsspannung herum liegen.

An einer Endstufe, in der ich schon mal Endröhren gegrillt habe, möchte ich aber erst zum Zwecke des Umbaus herumlöten...

(irgendwie habe ich das Gefühl dass recht viele Leute besonders aus meiner Generation das kalte Grausen bekommen, wenn jemand eine Röhrenendstufe mit Spice behandelt...)
Liebe Grüße

Beate

*

Offline Striker52

  • YaBB God
  • *****
  • 1.657
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #27 am: 8.11.2017 12:41 »
Hi,
viele verwechseln Class A mit besonders heißem Katoden-Bias  ;)  Wenn man sich ein bisschen mit Röhrenkennlinien und Lastgeraden auskennt, kann man leicht selbst dahinterkommen, ob eine Endstufe Class A ist oder nicht. Der AC30 ist jedenfalls nicht Class A. Hier der Link zu einer Analyse von Aiken:

http://www.aikenamps.com/index.php/is-the-vox-ac-30-really-class-a

Gruß Axel


*

Offline lespauli

  • Full Member
  • ***
  • 87
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #28 am: 8.11.2017 12:48 »
Sach ma.... der GA5, an dem Du da bastelst, hat bei vergleichbarer Anoden- und Schirmgitterspannung zum AC30 (und etwa gleichem Ruhestrom) an der EL84 einen Kathodenwiderstand von 220 Ohm... würdest Du das als Class AB Endstufe bezeichnen?  Gut, wir könnten uns vielleicht auf AAB oder AAAB einigen? Ob SE oder PP spielt dabei keine Rolle.
 
Wie ein ein "AB-Amp" bei Impulsspitzen in den "B-Modus" wechselt, wird mir allerdings ein Rätsel bleiben.
 
Ich habe das Gefühl, ich sollte auch mal den Begriff "Übernahmeverzerrungen" illustrieren... das sind in etwa die Geräusche, die beim Ausklingen eines Tones an das Schleifen einer Schwingspule im Luftspalt eines Lautsprechers erinnern - sehr unangenehm, da ist meist zuerst "Lautsprecheralarm" angesagt.  ;)

Spice ist ne nette Spielsache, um zu sehen ob es funktionieren könnte, aber reale Amps sind wie Fußball, nämlich uff'm Platz!  8)

lespauli

*

Offline bea

  • YaBB God
  • *****
  • 1.592
Re: EL84 PP mit Kathodyn-PI
« Antwort #29 am: 8.11.2017 14:18 »
Übernahmeverzerrungen kenne ich ganz gut; ich hab das mal bei einer gekauften Transistorendstufe erlebt (und korrigiert).

B und damit auch AB ist nur bei PP-Verstärkern möglich. SE-Endstufen laufen immer in Class A, auch wenn der Arbeitspunkt nicht immer so ausgelegt ist, dass das Ausgangssignal um die halbe Anodenspannung variiert  - was man natürlich tunlichst anstreben sollte, um die Ausgangsleistung zu maximieren. Aber gerade bei steilen Röhren wie der EL84 kommt man ganz schnell an einen Punkt, an dem vor allem die Aussteuerbarkeit des Eingangs die erzielbare Ausgangsleistung bestimmt.

Das ist nach meinem Verständnis auch der Grund, warum man bei der EL84 so weit von der theoretisch maximalen Ausgangsleistung im PP-Betreib entfernt bleibt (48 W) - was bei Röhren wie der EL34 ja komplett anders ist - da kommt man ohne weiteres auf  die 100 W.
Liebe Grüße

Beate