Der Schutzleiter muss im Fehlerfall enorme Ströme vertragen - alles, was bei einer Messung kaputtgeht, hätte im Ernstfall auch versagt.
Es gibt Richtlinien, wie groß der Schutzleiterwiderstand sein darf bei Zuleitungen oder der gesamten Installation (in Abhängigkeit der Absicherung, Schleifenimpedanz), daher kann man auch nicht pauschal sagen "so-und-soviel verträgt 0,75mm²". Bei Geräten mit Strippe gilt: Bis 5m Länge der Leitung ≤0,3Ω, pro 7,5m zusätzlich dürfen es 0,1Ω mehr werden, aber nicht mehr als 1Ω.
Im Normalfall muss der Schutzleiter mindestens den gleichen Querschnitt wie die spannungsführende Leitung haben. Keine Regel ohne Ausnahme: Ab einem bestimmten Querschnitt darf PE einen geringeren Querschnitt als N bzw. L haben, aber bei unserem Kleinkram kommt das nicht zum tragen.
Zum Prüfverfahren: Der Durchgang des Schutzleiters soll mit einem Prüfstrom von >200mA bei einer Leerlaufspannung der Quelle von etwa 4 bis 24V durchgeführt werden. Ich habe extra meiner alten Unterlagen rausgekramt, wo das drinsteht! Wink
Obacht: Bei der Maschinenprüfung (nach VDE 0113) muss der PE-Durchgang mit einem Prüfstrom von 10A AC geprüft werden - das sind i.A. aber keine ortsveränderlichen Geräte mehr. Alle Geräte, die einen Stecker haben und während des Betriebes bewegt werden können/dürfen, gelten als ortsveränderlich - ich meine, mal was von einer Grenze von 40kg Masse gehört zu haben. Man braucht für diese Geräte also ein anderes Gerät bzw. ein Gerät, was beide Messungen kann und entsprechend zugelassen ist.
Ich weiß das noch, weil das Prüfungsgestell bei meiner Abschlussprüfung Teil 1 als ortsveränderliches Betriebsmittel gehandhabt und geprüft wurde (ist ja ein Stecker dran); aber bei der Abschlussprüfung Teil 2 wurde das von hochbezahlten, klugen Köpfen in eine Maschinenprüfung umgemodelt, da es sich ja um eine Maschine bzw. Anlage in dem Sinn handelt, nur eben mit Stecker, weil für die Gesellenprüfung vorgesehen....
Ich möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass es im Schadenfall sowieso egal ist, ob nun mit dem geeichten VDE-Gerätchen, Billigmultimeter oder überhaupt nicht gemessen wurde - wurde der ganze Krempel nicht von einem Facharbeiter ausgeführt, hat man ohnehin Schwierigkeiten.
Ich würde mir die nicht unerhebliche Investition sparen und neben gewissenhafter Arbeit mit dem Multimeter oder besser, mit einem Netzteil (unter Last) den Durchgang/Niederohmigkeit feststellen. Ich weiß, jetzt nölt wieder die Hälfte der Belegschaft rum, wegen Sicherheit und dem ganzen Kram: Es ist aber nunmal leider die Wahrheit, den Rechtsbeistand im Falle des Falles liefert kein noch so teures Gerät und eine rudimentäre Messung gibt mir trotzdem eine ausreichende Gewissheit, dass das Gerät sicher für den Bediener ist.