Hallo
diese Simulation können wir dahin tun, wo sie hingehört: weg damit. Und war aus folgenden Gründen.
1. Hier wird maximum SPL verglichen, wen interessiert das. Uns interessiert der Tiefgang der Box, also das SPL Diagramm, wo der mittlere SPL auf 0dB gesetzt ist. Wir wollen ja wissen, wie viele Bässe im Verhältnis zum Rest wiedergegeben werden.
2. Diese Simulationen von winisd sind Mist, weil sie so tun, als wäre der mittlere SPL auch der, den wir für den Bass annehmen dürfen. Gerade bei hart aufgehängten Töpfen trifft das aber nie zu. Da sackt der SPL in Richtung Bass langsam ab. Gib nochmal die Lautsprecherdaten ein und lese im Diagramm des Herstellers den SPL bei 80Hz ab und simuliere dann nochmal, die Daten werden dann realistischer.
3. Die Simulation ist auf Hifi ausgelegt. So werden Bassboxen in der Praxis nicht abgestimmt, sie würden dünn und zu trocken klingen.
4. SPL im Bassbereich ist nicht mit gehörter Basslautstärke gleichzusetzen. Gerade ein Topf mit einer hohen GRuppenlaufzeit in Bassreflex kann bei gemessenem kleineren SPL wesentlich Bassiger als sein Kollege mit hohem SPL und kleiner Gruppenlaufzeit klingen. Die Ursache für diesen Effekt ist das träge ausschwingen des Topfes mit hoher Gruppenlaufzeit.
5. Ich würde die paar dB Bass nicht als alleiniges Entscheidungskriterium hernehmen. Guck dir vor allem den oberen Mittentonbereich an. Wie hoch geht der Topf, hat der dort irgendwo einen Buckel im Frequenzgang (Spricht für Resonanzen) ab welcher Frequenz aufwärts wird der Frequenzgang wellig (aufbrechen der Membran). Diese Paramter sagen dir, wie der Topf im Mittenbereich klingt, was er also mit den Obertönen deines Instrumenets macht, die für die Klangfarbe so entscheidend sind.
6. Wichtig ist ist, dass die Bassbox bis 80Hz für den 4 Saiter läuft. Zwar reicht der Vierseiter theoretisch bis 40Hz herunter, aber der Grundtonanteil ist bei Saiteninstruimenten doch relativ gering. Meine Bassboxen machen z.B. ab 80Hz mit -8dB je Oktave zu, über zu wenig Suppe unten rum hat sich noch keiner beklagt. Für den Druck von unten ist die Oktave von 80...160Hz viel wichtiger. Da muss der Topf richtig knacken, was tiefer geht ist Bonus und lässt dann nur die Hosenbeine wackeln.
Viele Grüße
Martin