Teppich inner Box dämpft höchstens geringfügig die Schwingungen der Holzplatte selbst, also Schwingungen, die man in einer BR-Box eingentlich absolut vermeiden will, weil sie den Q-Wert der Box reduziert verschlechtern und dem Bassreflexprinzip entgegenwirken.
Für akustischen Schall gilt grob, daß alles dessen Wellenlänge < Lambda/4 ist absorbiert wird. Wenn man bedenkt, daß selbst so eine 3cm Akustiknoppenplatte in einem Frequenzbereich wirkt, wo für einen Tief- bzw. Mitteltöner schon lange die Welt vorbei ist (>3-4KHz), kann man sich vorstellen, daß so eine Dämmung z.B. für einen Gitarrenspeaker reiner Blödsinn sind. Beas Tip mit dem Polyester-Kissen-Innenleben ist schon näher an der Sache. Es reicht aber völlig aus, einen L-Winkel zu bilden, der hinter dem Speaker an der Rückwand und einer Seite sitzt. Das Innengehäuse darf für die tiefen Frequenzen keinen Widerstand bieten. Die Luftsäule MUSS schwingen können. Sonst ist man hier bei dem Verhalten einer geschlossen Box gelandet und die BR-Löcher dienen dazu, die Güte im Bassbereich noch weiter zu reduzieren.
Das war mal in der Hifi-Scene en vogue... Dynaudio hat recht kleine Boxen gebaut, deren Bässe hohe Q-Werte ab 0,7 aufwiesen. Um die Überbetonung der Bässe zu verhindern, kam ein "aperiodischer Fließwiderstand" (Cooles Wort
) zum Einsatz, quasi ein Reflextunnel, der mit Dämmaterial gefüllt wurde. Das bewirkte keinen Bassboost, sondern verhinderte den unvermeidlichen Buckel am unteren Übertragungsbereich, der nweigerlich entsteht, wenn man ein Gehäuse kleiner baut, als es eigentlich sinnvoll wäre....
Im Muckerbereich soll der Reflextunnel ja auch was bringen, nämlich MEHR Bass und Entlastung der Membranauslastung im Resonanzbereich. Und dazu bedarf es nunmal eines sehr stabilen Gehäuses, dessen Wände nicht mitschwingen, weil dadurch akustische Energie verloren geht.
Kurz... Wenn die Seitenwände sich zu doll bewegen und mitschwingen: Versteifungen draufleimen. Solche Brettchen wirken nebenbei noch der Stehwellenbildung im Gehäuse entgegen
Gruß
Stefan