Hi,
hast Du schon mal analysiert, mit welcher Energie diese tiefen Töne überhaupt aus der Gitarre kommen ...?
das tiefe E z.B. besteht fast nur aus Obertönen ... die 80 Hz sind im Vergleich zu den höheren Tönen bedeutend leiser ... da kommt kaum was an ....
Und schau Dir mal andere Gitarrenspeaker an. Da gibt es kaum welche, die überhaupt über die 1mm kommen bei Xmax. Die wären ja alle im Nirwana, wenn man sie ein bißchen kitzelt, Deiner Argumentation nach.
Ich habe z.B. auch einen EMI Commonwealth 12, dessen Xmax ist mit 1mm angegeben.
Der ist dermaßen schwer, laut und dick, da winkst Du irgendwann mit der weißen Fahne .... den habe ich probeweise (abwechselnd mit dem EVM12L) mit echten 200 Watt angeblasen (sogar höher, ca. 250 Watt an 8 Ohm, mit einer voll aufgedrehten Matrix GT 800 Endstufe) und da war nix zu hören von irgendwelchen Problemen.
Da habe ich auch absichtlich cleane fette tiefe Töne reingespielt, aus einer ultrafett klingenden Framus Diablo (Strat-Clone) und auch Tele, eine Fender Bariton-Jaguar war auch dabei, die geht nochmal etwas tiefer, allerdings nicht so fett ... neben den extremen Attacks war da auf dem Analyzer auch tatsächlich extrem tiefes Zeug zu sehen (das ganz Laute allerdings mehr so bei 100 Hz und höher)... da hat der Speaker nicht mal mit der Wimper gezuckt und einfach souverän gedrückt. Zerre (unerwünschte) war da nicht und er hat auch sonst keinerlei Mucken gemacht.
Ich hatte ein Mic davor und bei allen Tests immer den Kopfhörer aufgehabt, direkt hätte ich das gar nicht ausgehalten. Am Anfang zerrte es tatsächlich, aber dann stellte sich heraus, dass das das Mic war und auch der Mic Preamp. Nach Anpassungen (Abstand und Mic Preamp Gain) war dann alles okay. Und in dem Testraum hat es dann schon gescheppert und gedröhnt, da hatte man regelrecht Angst, dass demnächst die Tapeten und der Putz runterfallen. Das machte das Analysieren anfangs etwas schwerer, aber es gelang dann ganz gut, nachdem ich alles, was im Raum nicht niet- und nagelfest war, entweder entfernt oder fixiert hatte.
Klar, der EVM12L machte da ebenos eine klasse Figur (und den liebe ich ohnehin über alles, das ist für mich schon immer der Maßstab), den juckt das genauso wenig.
Klingen tun sie übrigens sehr ähnlich, der Commonwealth hat noch bißle mehr Höhen, der EV eher mehr Tiefmitten ... wohl teils wegen der Kalotte des CW aber wohl auch wegen den unterschiedlich geformten Membranen.
Und zum Preis: diese schweren Speaker mit ihren fetten Magneten, Spulen und den speziellen Konstruktionsdetails kosten alle so ungefähr 200 Euro, das ist halt so in der Liga. Der Straßenpreis des Emi EM12 wird da auch genauso sein ... wie wohl auch der des WGS 12L, den erwarte ich ebenfalls in dem Bereich ... kochen ja alle nur mit Wasser und das Material kostet halt (neben den enormen Kosten für Handel und Marketing).
Ich glaube jedenfalls fest, dass man all diese Speaker dieser Klasse mit keiner Gitarre und selbst bei höchsten Lautstärken mit Gitarrenamps nicht an ihre Grenzen bringt, vorausgesetzt, sie sitzen in ordentlichen gut abgestimmten Gehäusen und müssen nicht mit anderen Problemen kämpfen (z.B. Transistorclipping o.ä.)
Gruß
Häbbe